Einmal um die halbe Welt - Australian Cattle Dog, Kelpie, Koolie & Co.

Zitat von Eggsy

Oh hättest du Interesse an ihm? Bei dir hätte er ja den weltbesten Platz 🥰

Nein. Bei mir ist das Thema Koolie durch. Ich sehe da in Europa keine Zukunft als Arbeitshund. Außerdem hat dieser Rüde zu viele Baustellen für meinen Alltag.

Wenn gut veranlagte Hunde auf der Suche nach einem Zuhause sind, dann finden sie einen Platz mit Arbeit. Ich fädele solche Zusammenführungen regelmäßig ein. Aber die Katze im Sack kauft halt keiner.

Zitat von L_&_R

Zitat von flying-paws

Nein. Bei mir ist das Thema Koolie durch. Ich sehe da in Europa keine Zukunft als Arbeitshund.

Magst du das eventuell mal näher erklären, oder hast du das an anderer Stelle vielleicht schon getan, wo man das nachlesen kann? :)

Also rein aus Interesse, nicht weil ich gerade irgendwelche Pläne hätte (unsere paar Ziegen kriege ich selbst mit unserem nur bisschen antrainierten Aussie gehandelt).

Eigentlich ist es ganz einfach: Der Koolie ist die hippe Alternative zum Border Collie im Hundesport geworden. Da die größte Vermehrerin Züchterin genau diesen Markt haben möchte - dort kann man nämlich auch viel mehr Geld verdienen - ist der Zug abgefahren bevor er überhaupt halten konnte. Es gibt auch so gut wie keinen Koolie der solide ausgebildet am Vieh arbeitet, dass man da was bezüglich der Arbeitseigenschaften was sehen könnte. Es geht also darum möglichst viele "cool bunt aussehende" Hunde für teuer Geld auf den Markt zu werfen. Die Züchterin selbst hält übrigens gar keinen Hund mehr, sie interessiert sich dafür nicht mehr. Sie lagert die Zuchthunde aus und macht das über Gewinnbeteiligung.

Der Koolie würde ganz wunderbar zu unserer immer verbreiteten Koppelschafhaltung passen. Aber, wenn Schafhalter auf die Suche gehen, stoßen sie logischerweise recht schnell auf lang etablierte, verlässliche Border Collie-Linien, wo man weiß, was man bekommt. Der Koolie hätte als junge Rasse direkt in der entsprechenden Szene etabliert werden müssen. So was schafft man in der Schafhalterszene nur über sichtbare Erfolge - also ganz konkret: Gut arbeitende Hunde, die auch präsentiert werden. Der Wechsel vom AH zum Border Collie hat auch so stattgefunden. Am besten auf landwirtschaftlichen Veranstaltungen, bei Schäfern daheim, heutzutage ist das WWW ja eine gute Möglichkeit etc ... Aber leider hat all das nicht stattgefunden. Ich denke, meine Sheila ist der einzig recht bekannte, gut arbeitende und gut ausgebildete Koolie. Weil es aber der einzige ist, hat sich jetzt das Bild etabliert, dass sie ein Ausnahme-Koolie ist und alle anderen Koolies nichts drauf zu haben scheinen. Außerdem haftet meiner Sheila an, dass sie angeblich nur wegen meines so guten Trainings so toll arbeiten würde. Ich bekomme angeblich jeden Depp zum Hüten. Nicht aufgrund ihrer genetischen Veranlagung.

Zitat von Cattledogfan

Hat Sheila nicht mal ein Mufflon eingepfercht? Einen Bock, der zum Ärger einer Deiner Bekannten deren Schafe deckte?

Ja. Tatsächlich konnten wir es deshalb dann sogar per Hand fangen.