Hummel ist noch so ängstlich...

  • hallo zusammen,
    da meine mom auf kriegsfuß mit dem internet steht, stelle ich ihre frage mal hier rein.
    also wie einige von euch vielleicht wissen, ist meine mom seit samstag stolze futterspenderin einer 5,5 jahre jungen cairn-dame.
    wir haben sie am samstag aus ihrem bisherigen leben gerissen und nun ist sie völlig verwirrt.
    kurz zur situation, meine mutter lebt mit meinem vater (der allerdings aus beruflichen gründen mehr als selten zuhause ist) und meinem bruder (der mittlerweile 18 ist und auch mehr bei seiner freundin ist als zuhause) zusammen.
    die 3 haben eine recht große 3 zimmer wohnung im ersten stock, am rande der stadt.
    als wir hummel abholten war sie unheimlich verspielt und aufgeweckt, klar in ihrem zuhause halt.
    naja in ihrem neuen zuhause angekommen, war natürlich alles anders und sie musste erstmal dauerhechelnd die neue umgebung erkunden.
    sie macht auch jeden tag Fortschritte und lebt sich LANGSAM ein, gestern nacht hat sie nicht mal pipi in die wohnung gemacht :D
    ABER sie ist soooo unsicher und kennt nix, keine Kommandos, keine Radfahrer, keine autos nix, all das verursacht bei ihr Stress und Unsicherheit...
    meine mom hat unheimlich Geduld mit ihr, auch das anleinen dauert so ca. 10 min. weil sie totale panik hat wenn man ihr auf den rücken fassen will und den karabiener in der hand hat.
    nur nun fragen wir uns, wie macht man es richtig ?
    soll man übervorsichtig sein, oder einfach so weiter machen wie man sonst auch lebt? zB. hat meine mutter seit samstag nicht gesaugt, weil klein-hummel bestimmt angst vor dem staubsauger hat.
    oder es wird nur noch langsam in der wohnung gelaufen (fast geschlichen) damit sie nicht erschrickt.
    leider habe ich keinerlei erfahrung mit so ängstlichen unsicheren hunden.
    meine mom will nächste woche zum ersten mal in die HuSchu. ich habe ihr gesagt es sei vielleicht noch zu früh, weil sie meiner mutter ja noch nicht so wirklich vertraut (hummel freut sich zwar wie oskar wenn meine mutter nach hause kommt und liegt auch immer bei ihr ABER wenn meine mutter sich zu schnell bewegt hat sie auch noch angst)
    dazu muss ich sagen, hummel war eine zuchthündin, die hauptsächlich draussen gehalten wurde und nicht so wirklich viel kontakt zu (fremden)menschen hatte.


    so un ist der text doch länger als gewollt geworden...
    vielleicht habt ihr ein paar tipps, wie man hummel das leben leichter machen kann ?


    liebe grüße
    sarah

  • Hallo Sarah, :winken:


    ich würde in dem fall erstmal für Einzelstunden mit einer erfahrenen Hundetrainerin/ Hundtrainer plädieren. Zum Abbau der Ängste, Aufbau des Selbstbewußseins und Stärkung der Bindung und des Vertrauens.
    Wenns dann stimmt, kann die Arbeit in der hundegruppe kommen.


    LG Pierot

  • Hallo!


    Zum Thema staubsaugen, würde ich sagen, dass deine Mutter es ausprobieren sollte in kleinen Schüben: erst ein Zimmer, dann mal Pause machen, dann das andere Zimmer usw.. Wenn ihr Glück habt hat sie vielleicht auch gar keine Angst davor.


    Samson fand den Staubsauger am Anfang auch nicht toll, ich habe ihn einfach nicht beachtet, habe einfach meine Arbeit gemacht und gut war. Er ist auf seinen Platz geflüchtet und hat sich das angeschaut, mittlerweile schläft er dabei.


    Hat sie einen Bereich in dem sie sich sicher fühlt?


    Wenn sie nach einigen Staubsaugarien merkt, dass ihr dabei nichts passiert, wird sie sich recht schnell daran gewöhnen. Deine Mutter sollte aber darauf achten, dass sie die Kleine während dessen nicht beachtet, einfach ihr Ding macht! Und dabei gute Laune versprühen.


    Deine Mutter braucht Geduld und die hat sie ja.


    LG
    Sonja

  • Benehmt euch zuhause so, als ob ihr keinen Hund hättet. Um so einfacher wird es für den Hund zu merken, daß ihm dabei ja gar nichts passiert. Wenn er dann das neue Zuhause kennt -und es auch weiß, daß es "sein Reich" ist, dann kanns mit der Erziehung weiter gehen.



    Schönen tag noch

  • so ähnlich habe ich es ihr auch versucht zu erklären... gut das der tipp ok war.
    ich habe mit dem gedanken gespielt, meine kowalski mit zu ihr zu nehmen, wenn ich sie besuche.
    aber da kowalski sehr herrschsüchtig ist :roll: und es in ihren augen NUR ihre mama ist, wird sie der kleinen hummel keine ruhe lassen.
    daher habe ich gesagt, kowalski bleibt erstmal zuhause, bis hummel wirklich weiß dass DORT jetzt IHR revier ist und sie der chef ist (was hunde angeht)
    hummel ist wirklich eine tolle süße hündin, nur sie ist halt so sehr unsicher.
    habt ihr noch tipps wie meine mom ihr die umwelt ein bisschen schmackhafter machen kann?
    sie geht jeden tag an einem kanal spazieren (immer die gleiche runde) aber wenn ein auto kommt ist hummel völlig von der reihe und wird unsicher.
    meint ihr sie hat eine chance,das irgendwann als "normal" und völlig "ungefährlich" anzusehen?


    liebe grüße

  • Hallo Sarah,


    ich hab auch so einen Angsthasen, der nix kannte. Ich habe versucht, alles so wie immer zu machen zu Hause, nix leise treten und so, so normal wie möglich, habe dem Hund aber einen "sicheren" Ort angeboten,. bzw. den hat er sich selber gesucht.
    Er hat allerding sehr schnell Vertrauen zu mir und zum vorhandenen Ersthund gefasst und so ging das recht schnell mit dem Eingewöhnen.
    Auch auf den Hundeplatz hab ich ihn von Anfang an mitgenommen, habe allerdings die ersten Stunden etwas abseits von der Gruppe (wir machen THS) mit ihm alleine trainiert, er kannte ja auch keine Grundkommandos. Je nachdem, wie er drauf war, habe ich mich der regulären Trainingsgruppe räumlich immer mehr angenähert, bis wir drin waren und ganz normale mittrainiert haben.
    Eine Restangst hat er immer noch und ich denke, das wird auch nie ganz verschwinden, aber weitestgehend würde ich meinen Spunkhund inzwischen als ganz normalen Hund bezeichnen.


    lg
    Jutta und ihre Jungs

  • Hallo Sarah,


    Deine Mutter soll sich ganz normal in der Wohnung benehmen.


    Hundeschule halte ich aber für zu früh - da würde ich noch ne Weile warten.


    Hummel wurde doch im Rudel gehalten - oder? Vielleicht ist sie jetzt auch noch mehr verunsichert, da sie keine Artgenossen um sich hat. :???:


    Hat Deine Mom die Möglichkeit mit einem HH aus der Nachbarschaft, der einen straßensicheren Hund hat, zu laufen? Wäre vielleicht auch ein Möglichkeit, so dass sich Hummel an dem anderen Hund orientiert. Oder lauf Du öfters zusammen mit Deinem Hund und Hummel.


    Ich vermute mal, dass Hummel eine längere Zeit brauchen wird, sich einzugewöhnen und sicherer zu werden. Ein sicherer andere Hund kann da schon viel bewirken.


    Luna kam vom Land und kannte die Stadt die Stadt nicht - hatte aber zum Glück keine Angst vor Autos und auch die meisten Stadtgeräusche waren kein Problem. Aber sie kannte Bus und Bahnfahren nicht. Bin einfach rein in den Bus. Luna war erst sehr nervös und aufgeregt. Habe sie völlig ignoriert. Aber ich habe ja nun noch Betty, die als alter kleiner Stadthund nichts so schnell aus der Ruhe bringt. So hat Luna nicht nur von mir, sondern auch von einem Artgenossen immer wieder signalisiert bekommen - kein Grund zur Angst. Hätte wohl ohne Artgenossen alles viel länger gedauert. Heute nach einem Jahr, ist Luna der perfekte Stadthund.


    Ich bin der Meinung, dass ein anderer Hund immer noch die beste Möglichkeit ist, einen ängstlichen Hund klarzumachen, dass kein Grund zur Panik besteht.
    Vielleicht findet sich ja ein netter Nachbar mit ruhigem, sicheren Hund, der Lust auf gemeinsame Spaziergänge hat.

  • Wohnung - Lebt einfach so weiter, wie immer. Bewegt ihr euch anders als sonst, bewegt ihr euch unsicher und der Hund merkt das.


    Staubsaugen - Vielleicht kann ja deine Mom für den Anfang mit dem Hund in ein anderes Zimmer gehen. Türen schließen und du saugst mal eine Runde. Danach könnt ihr sicherlich besser beurteilen, wieviel Angst sie hat und ob es nötig ist soviel Rücksicht zu nehmen.


    Gassi gehen - Geht möglichst oft mit dem Hund raus. Wenn möglich ruhig 5-6 mal am Tag jeweils 15 -20 minuten. Damit hält sich der Stressfaktor in Grenzen, weil sie nicht zu lange den neuen Reizen ausgesetzt wird. Sie gewöhnt sich so auch schnell an das Anleinen, weil Leine dann in Verbindung mit spazieren gehen steht. Beobachtet den Hund. Ist er entspannt hat er Spaß, dann kann man das alles noch etwas ausdehnen.
    Je selbstbewußter euer Hund auftritt um so länger können dann auch die Ausflüge werden. Anfänglich nicht gerade zur Hauptverkehrszeit gehen, aber nach und nach den Hund immer mehr fordern, damit er sich auch daran gewöhnt


    HuSchu - Finde ich viel zu früh. Auf den Hund stürzen momentan wahnsinnig viele neue Eindrücke ein, da braucht sie die aus der Hundeschule nicht auch noch. Zumal sie momentan sicherlich noch so mit der Umgebung beschäftigt ist, dass sie für irgendwelche Übungen überhaupt nicht empfänglich ist. Schade ums Geld und in 2 Monaten kann sie sich dann auch besser auf den Unterricht konzentrieren, da die Umgebung nicht mehr so ablenkt.


    Was allerdings nicht heißen soll, dass ihr nicht zu Hause oder auf den Spaziergängen nicht doch mal, welche machen solltet. In entspannter Situation stärkt das die Bindung zwischen Hund und Mensch.


    Vielleicht könnt ihr ja mal mit beiden Hund spazieren gehen. Tut ihr sicherlich auch gut.

  • huhu erstmal danke für die antworten...
    meine mom sagt es wird täglich besser und auch das spazierengehen geht mittlerweile FAST stressfrei.
    staubsaugen, ist nicht so problematisch wie wir dachte, sie ging dann halt auf ihren platz im schlafzimmer und hat gewartet bis mutti fertig ist.
    heute muss sie zum ersten mal bei meiner oma bleiben (meine mom war jeden tag bei meiner omi, und hummel konnte meine omi also schon kennenlernen )
    naja nun hab ich mama eben auf der arbeit angerufen, und sie gefragt, wie es war hummel bei omi zu lassen.... mama ganz aufgewühlt:" hummelchen war sooooo traurig, sie ist gleich zum fenster und hat mir nachgeschaut!"
    um 15:00 holt mama die kleine wieder ab, und ich denke nächste woche wird sie hummel mit zur arbeit nehmen :D
    also so langsam wird hummel sicherer, und in 1-2 monaten wird meine mutter dann mit ihr zur HuSchu gehen.
    liebe grüße
    sarah

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