Die große kleine Leserunde: "Zartbitter ist das Glück" von Anne Ostby

  • Hallo Zusammen,


    es ist vollbracht. Der Thread zum aktuellen Leserundenbuch: Zartbitter ist das Glück.


    Viel Spaß beim Austausch.


    :bindafür: :winken: :rollsmile:

  • Wo seid ihr denn heute alle? :D
    Ich erzähle einfach mal ein bißchen.
    Ich bin ja wie schon geschrieben auf S. 113 und mir gefällt es gut!
    Ich mag die Darstellung der Charaktere. Ich mag die Beschreibungen, wie jede der Frauen ihr neues Umfeld (die Insel, die anderen Frauen, die Einwohner usw.) auf unterschiedliche Weise wahrnimmt.
    Und besonders mag ich auch dieses hübsche Buch in der Hand. Das ist zwar Nebensache, aber das Lesen macht schon mehr Spaß. Auch hinten, das kleine Verzeichnis mit den Übersetzungen und der Karte, finde ich klasse... dann fasst sich das Buch sehr schön an und wurde mit viel Liebe gestaltet.


    bisher: :bindafür:

  • Ich bin bereits seit ein paar Tagen fertig, meine Eindrücke sind daher nicht mehr "frisch". Da ja die meisten noch nicht angefangen haben zu lesen bzw. erst noch am Anfang oder irgendwo in der Mitte sind, werde ich jedoch noch kein Fazit posten.

  • Hm... ich bin jetzt bei der Hälfte, und meine Begeisterung hält sich etwas in Grenzen. Die Charaktere sind einfach nicht meins, jede spiegelt irgendwie ein Klischee wieder, und mir ergibt sich einfach nicht, warum man beschließt, bei einer Frau zu wohnen, die man das letzte Mal vor 40 Jahren gesehen hat. Und das mit anderen Frauen, die man eigentlich irgendwie alle nicht so richtig leiden kann. Also, Freundschaft habe ich bei keiner von denen wirklich gesehen. Mal davon abgesehen, dass ich Kats Briefe ziemlich arrogant fand, im Sinne von "Du hast bestimmt ein schrecklich ödes Leben, komm her, hier ist alles besser".


    Was mich auch gestört hat: Im einen Kapitel waren die Damen noch gar nicht angereist, im nächsten waren sie schon Wochen oder sogar Monate dort. Man erfährt nichts so richtig. Keine ersten Eindrücke, keine ersten Schwierigkeiten beim Zusammenleben, das erste Wiedersehen mit Kat oder den anderen, die man schon lange nicht gesehen hat.


    Leider spüre ich vom Schreibstil eher auch Fidschi nicht. Nicht den Sand, nicht die Hitze, nicht das Klima. Es wird zwar erzählt, aber ich spüre es nicht. Genauso wie die Damen alle eher für sich stehen. Keine Gemeinschaft, keine Freundschaften, sondern fünf einzelne Frauen, die halt irgendwie in einem Haus leben, aber nicht zusammen gehören.


    Und was mich MEGA stört, vor allem bei Ingrid und Lisbeth, diese sexuelle Fokussierung. Ja, okay, von ihrer Vorgeschichte her sind sie jetzt nicht unbedingt mit sexueller Befriedigung beglückt worden, aber muss das so... keine Ahnung, vorgerückt werden?


    Aber die Aufmachung ist schön |)

  • Ich habe mich - ehrlich gesagt - nicht getraut, das zu schreiben. Aber ich schließe mich @Monstertier vollumfänglich an.


    Mir gingen die Charaktere teilweise auf den Nerv. Für mich waren das keine reiferen Damen, die bereits in Rente sind, sondern noch pubertierende, naive, klischeebehaftete Mädels. Vor allem Kate fand ich unglaublich naiv - es wird zwar mehrmals gesagt, dass sie viel Verantwortung trägt und auch immer schon getragen hat, aber das empfand ich nicht so.


    Manchmal kam ich mit den Zeitsprüngen nicht so ganz zurecht. Plötzlich war man bereits Monate weiter. Man hat gar nicht erfahren, was in der Zwischenzeit passiert ist. Die Charaktere machen für mich auch überhaupt keine Entwicklung durch. Sie umkreisen sich selbst wie in ihrem eigenen Universum.


    Warum tut man sich eine WG mit - ja, das sind sie mittlerweile - völlig fremden Menschen weit ab der Heimat an, die man noch nicht mal wirklich mag? Komplett unvorbereitet, ohne Rückfahrkarte ins alte Leben, sollte es nicht klappen?



    Aber es liest sich immerhin leicht und flockig - man macht schnell Strecke ;)


    Ja, die Aufmachung des Buches ist schön - es findet aber dennoch kein Platz bei den Büchern, die dauerhaft in meinem Regal bleiben dürfen. |)


    Edit: Spoiler ergänzt.

  • Ich traue mich nicht - ehrlich gesagt - hier etwas zu schreiben, habe aber eine Frage, die mir diejenigen, die schon fertig sind, vielleicht beantworten können. @Teetrinkerin?


  • Warum tut man sich eine WG mit - ja, das sind sie mittlerweile - völlig fremden Menschen weit ab der Heimat an, die man noch nicht mal wirklich mag? Komplett unvorbereitet, ohne Rückfahrkarte ins alte Leben, sollte es nicht klappen?

    Das ist zum Beispiel etwas, das für mich überhaupt kein Problem wäre. Aber vielleicht muss man dafür der Typ sein, ein Abenteurergen haben, Risiko lieben... ich würde sowas sofort ausprobieren und bräuchte auch keine Rückfahrkarte, um mich sicher zu fühlen.


    Vielleicht weil meine Welt mit Puderzucker überzogen ist |)

  • Das ist zum Beispiel etwas, das für mich überhaupt kein Problem wäre. Aber vielleicht muss man dafür der Typ sein, ein Abenteurergen haben, Risiko lieben... ich würde sowas sofort ausprobieren und bräuchte auch keine Rückfahrkarte, um mich sicher zu fühlen.
    Vielleicht weil meine Welt mit Puderzucker überzogen ist |)

    Ich kann verstehen, warum ein Charakter wie Kat sowas tun würde. Man braucht ein Abenteuergen und ein großes Mass an Sehnsucht. Bei Ingrid kann ich es auch noch verstehen. Aber Lisbeth, Maya und Sina? Sie haben zwar alle in dem Sinne nichts zu verlieren, aber eigentlich auch nichts zu gewinnen. Sie könnten auch andere Abenteuer eingehen, anstatt zu jemanden zu ziehen, den sie seit 40 Jahren nicht gesehen haben. Bei Maya ist es fast schon verantwortlungslos, und Lisbeth wird sehr klischeehaft in ihrer Art dargestellt (die verwöhnte Schönheit, die in der Ferne merkt, dass es nicht auf Äußerlichkeiten drauf ankommt...)


    Sina geht mir ehrlich gesagt sowieso auf den Zeiger. Bei ihr habe ich noch keinen einzigen guten Charakterzug gesehen. Lisbeth gegenüber ist sie arrogant und gehässig, Maya gegenüber tut sie sich als die aufopfernde Freundin auf, Kat nutzt sie eigentlich durch ihren finanziellen Engpass aus, Ingrids Veränderung findet sie lächerlich.. die geht mir echt auf den Zeiger.

  • Ich traue mich nicht - ehrlich gesagt - hier etwas zu schreiben, habe aber eine Frage, die mir diejenigen, die schon fertig sind, vielleicht beantworten können. @Teetrinkerin?




    Das ist zum Beispiel etwas, das für mich überhaupt kein Problem wäre. Aber vielleicht muss man dafür der Typ sein, ein Abenteurergen haben, Risiko lieben... ich würde sowas sofort ausprobieren und bräuchte auch keine Rückfahrkarte, um mich sicher zu fühlen.

    Es gibt sicherlich Leute, die das sofort machen würden (oder es sich zumindest vorstellen könnten, es zu machen - ob sie es dann wirklich machen, wenn es drauf an kommt?). Aber bei einer Clique von 5 Menschen ist sicherlich nicht jede so "risikobereit".


    Vielleicht weil meine Welt mit Puderzucker überzogen ist

    Das hat niemand gesagt - oder empfindest du es so?

  • Ich kann verstehen, warum ein Charakter wie Kat sowas tun würde. Man braucht ein Abenteuergen und ein großes Mass an Sehnsucht. Bei Ingrid kann ich es auch noch verstehen. Aber Lisbeth, Maya und Sina? Sie haben zwar alle in dem Sinne nichts zu verlieren, aber eigentlich auch nichts zu gewinnen. Sie könnten auch andere Abenteuer eingehen, anstatt zu jemanden zu ziehen, den sie seit 40 Jahren nicht gesehen haben. Bei Maya ist es fast schon verantwortlungslos, und Lisbeth wird sehr klischeehaft in ihrer Art dargestellt (die verwöhnte Schönheit, die in der Ferne merkt, dass es nicht auf Äußerlichkeiten drauf ankommt...)
    Sina geht mir ehrlich gesagt sowieso auf den Zeiger. Bei ihr habe ich noch keinen einzigen guten Charakterzug gesehen. Lisbeth gegenüber ist sie arrogant und gehässig, Maya gegenüber tut sie sich als die aufopfernde Freundin auf, Kat nutzt sie eigentlich durch ihren finanziellen Engpass aus, Ingrids Veränderung findet sie lächerlich.. die geht mir echt auf den Zeiger.

    Genau das meinte ich eigentlich - es gibt sicherlich Menschen, die so ein Wagnis eingehen würde. Aber ganz sicher nicht alle. Das ist das, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Bei Kat gar keine Frage und wie du schon geschrieben hast, vielleicht auch noch Ingrid. Aber bei den anderen kann ich es mir nicht so recht vorstellen - vor allem ist es ja bei Maya wirklich verantwortungslos.


    Mir gingen eigentlich so ziemlich alle Frauen auf den Zeiger ;-) Und jede erfüllt ein Klische, dass sie voll und ganz ausfüllt: Kat die Abenteurerin, Ingrid die emanzipierte, gestandene Frau, Lisbeth das Püppchen, dass sich vor allem um ihr Aussehen sorgt, Maya die biedere Lehrerin und Sina das Maurblümchen, das ewige Opfer.


    Findet nicht Lisbeht Ingrids Veränderung lächerlich? Also bei Sina habe ich das nicht gesehen. Eigentlich sind Lisbeth und vor allem Kat die Charaktere, die mir am meisten aufgestoßen sind.

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