Hund bei Minustemperaturen im Auto lassen

  • Eben. Die anderen auch nicht, aber die sind vielleicht selbst anders gestrickt, haben mit Sicherheit andere Erfahrungen als du und sehen dann eben: Hund eingesperrt. Wer weiß wie, wer weiß wie lange.Dafür ist nun einmal der Halter verantwortlich, also ist der "schuld".
    Ich kenne auch mehr Rettungen bei Hitze als bei Kälte. Find ich aber auch normal und verständlich. Unter anderem, weil bei Kälte weniger Menschen unterwegs sind. Das fällt also von vornherein schon mal seltener auf.
    Bei Hitze ist das eher mitten am Tag. Bei Kälte auch gerne mal in der Nacht, in der eher wenige Leute unterwegs sind.


    Nichtsdestotrotz: Es gibt so viele Hitzefälle, jedes Jahr wieder. Sollte man nicht meinen, dass die Halter das langsam mal checken und ihren Hund nicht alleine im Auto lassen?! Passiert trotzdem, wieder und wieder und wieder. Das sind dann für mich die "bösen, igittipfui halter". Und ebenso gehe ich davon aus, dass nicht jeder Halter seinen Hund bei Minusgraden entsprechend sichert. Kann sein, sehe ich aber im Zweifelsfall nicht. Und Leute ohne Hunde sehen es noch viel weniger.


    Dazu muss man in manchen Gegenden noch einrechnen, dass die Polizei, Tierrettung oder wer auch immer nicht sofort auf der Matte steht. Unter Umständen zählen aber einfach mal die Minuten bis zur Rettung und entscheiden über Leben und Tod. Da kommt also auch noch ein (empfundener) Dringlichkeitsaspekt hinzu, der dann eventuell nochmal die Perspektive verändert.

    Sorry, aber "die anderen" waren ebenso wenig anwesend wie ich und haben lediglich das selbe gelesen wie ich. Nämlich dass die Polizei gerufen wurde weil zwei Hunde über eine Stunde allein im Auto waren. Trotzdem gab es aggressive und negativ durchzogene Kommentare über den Halter.


    Allein die junge Frau die die Polizei gerufen hat war vor Ort. Schlimm? Nein, sagt auch keiner. Aber hätte ich es getan - ebenfalls nein.


    Sprechen wir eigentlich noch über das selbe? Ich bin bei dieser Situation. Und in diesem Zusammenhang über Leben und Tod zu sprechen finde ich durchaus überzogen. Hier wurden keine Hunde ohne Unterwolle und mit nassen Fell bei Minustemperaturen unter einem Auto angebunden, sondern hier sassen zwei Hunde seit über eine Stunde im Auto. Ich denke nicht dass es da um Leben und Tod ging. Klar liesse sich die Diskussion erweitern um "nach wievielen Stunden wären diese beiden Hunde elendig im Auto erfroren" aber darüber möchte ich gar nicht spekulieren. Da würde sich ja jede Situation ins Unermessliche aufbauschen lassen. Ich nenne es Kirche im Dorf lassen.


    Schade dass Hundehalter schon von Hundehaltern unter Generalverdacht gestellt werden. Ich bin da halt anders. Ich gehe davon aus dass ein HH sein Tier liebt, kennt und weiss was im Rahmen des gut machbaren ist. Ich handele trotzedem wenn ich akut Gefahr in Verzug sehe. Per se und sicherheitshalber die Polizei zu rufen weil es ja sein könnte dass vielleicht, womöglich, unter Umständen... äh nein. Und ganz bestimmt heisse ich Tastaturhelden nicht gut, die vom Wohnzimmer aus einen Hundehalter verunglimpfen ohne auch nur dabei gewesen zu sein.

  • Heiße ich auch nicht generell gut aber ich versuche, darin einen Sinn zu sehen.
    Ebenso wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, warum ein Halter seine Hunde im Auto lässt (Hund bleibt lieber im Auto als alleine zuhause, z.B.)


    Ich finde es für Außenstehende eben sehr schwer, eine solche Situation richtig einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Wir reden also über das Gleiche, nur aus zwei unterschiedlichen Perspektiven.


    Und genauso könnte ich doch jetzt anführen, dass ich lieber einen Halter im Verdacht habe, als das Leben von Hunden auf dem Gewissen - weil ich etwas hätte machen können, bevor es zu spät ist. Genau das ist doch so schwer!


    Menschen, die den Halter nicht kennen, sollen dem Halter vertrauen. Aber das wird eben schwierig, wenn ich denke, dass dessen Hunde gerade in einer potentiell gefährlichen Situation sind.

  • weil ich etwas hätte machen können, bevor es zu spät ist.

    Was aber erwartet so eine Person denn, wenn sie die Polizei ruft?
    Im Endeffekt doch, daß diese dann die Scheibe des Autos einschlagen und sie selbst fein aus dem Schneider sind, weil sie ihre "Pflicht" erfüllt haben?


    Vielleicht sollt man auch mal darüber nachdenken, daß sich in dem Auto ein ängstlicher Hund befinden könnte, der, sobald die Scheibe eingeschalgen wird, in Panik geraten und flüchten könnte.


    Und dann? Aber Hauptsache man hat aufgepaßt und sein Pflicht erfüllt. :muede:

  • Was aber erwartet so eine Person denn, wenn sie die Polizei ruft?Im Endeffekt doch, daß diese dann die Scheibe des Autos einschlagen und sie selbst fein aus dem Schneider sind, weil sie ihre "Pflicht" erfüllt haben?


    Vielleicht sollt man auch mal darüber nachdenken, daß sich in dem Auto ein ängstlicher Hund befinden könnte, der, sobald die Scheibe eingeschalgen wird, in Panik geraten und flüchten könnte.


    Und dann? Aber Hauptsache man hat aufgepaßt und sein Pflicht erfüllt. :muede:

    Natürlich erwarten die Meisten, dass etwas unternommen und der Hund "gerettet" wird.
    Ich denke nicht, dass die Gedanken bei der Mehrzahl soweit gehen, dass ängstliche Hunde vielleicht dann auch flüchten könnten.


    Über sowas denken wir vielleicht nach. Aber der Fremde, der da gerade nur am Auto vorbeigeht und sich denkt "Boah, ich friere schon nach 5 Minuten draußen und die Vierbeiner sind weder angezogen, noch können sie sich warmlaufen. Halter ist auch nirgends zu sehen. Da ruf ich lieber mal Hilfe."
    Muss der noch weiter denken?



    Ich meine doch gerade einfach nur:


    Einer kommt am Auto vorbei, sieht Hunde darin. Wundert sich. Für sein Empfinden sind die Temperaturen extrem. Halter ist weit und breit nicht zu sehen.


    Jetzt soll er als Mensch, der eventuell keine Hunde hält, richtig erkennen, ob die Hunde Stress haben oder nicht. Dann soll er bitte noch dem unbekannten und gerade nicht anwesenden / nicht greifbaren Haltern ein umfassendes Verantwortungsgefühl zuschreiben, davon ausgehen, dass die das schon richtig machen und weder aus Unwissenheit noch aus Not gerade ihre Hunde alleine lassen.
    Aber für den Fall, dass es doch eine Notsituation ist, soll der Passant dann bitte nochmal vorbeikommen und Hilfe rufen?!


    Das finde ich viel erwartet. Gerade, wenn ich selbst keine Hunde halte, woher soll ich das wissen, ob der bellende Hund Stress hat oder gerade meine Gegenwart scheiße findet? Viele Hundehalter erkennen das noch nicht mal beim eigenen Vierbeiner, ob er sich freut oder einfach aufgeregt ist. Die Unterscheidung erwarte ich dann einfach nicht von Leuten, die meine Hunde nicht kennen, mich nicht kennen und vielleicht auch ansonsten keine Erfahrung mit Vierbeiner haben.


    Und wo ist eigentlich das Problem, dann mal ne Notiz am Auto zu hinterlassen?

  • Und wo ist eigentlich das Problem, dann mal ne Notiz am Auto zu hinterlassen?

    Eine Notiz am Auto lassen kann man ja auch, vielleicht regt das den HH zum Nachdenken an.
    Aber mehr würde ich auch nicht tun.


    Ich hab mal vor einem Discounter in meinem Auto gewartet, bis ein HH wiederkam, der seinen Hund vor dem Geschäft angebunden hatte. Ich habe in der Zeit auf den Hund "aufgepaßt", damit er nicht entwendet wird, und den HH dann angesprochen und auf seinen Leichtsinn aufmerksam gemacht. Der war danach sehr nachdenklich und hat seinen Hund bestimmt nie mehr irgendwo angebunden.

  • Das artet hier ja ganz schön aus.
    Da ist doch ein krasser Unterschied zwischen "die Polizei checkt die Lage" und "schlägt die Scheibe ein".
    Vielleicht werden wir da nie auf einen Nenner kommen, aber meiner Meinung nach ist das immer noch ein heikles Thema, vor allem im Sommer. Wenn alle Hundehalter so fürsorglich und vernünftig wären, dann gäbe es nicht regelmäßig diese Meldungen über Hunde die im Auto verenden. Ich persönlich (und ihr könnt das ja anders sehen), finde es einfach nicht übertrieben als außenstehende Person auch immer mal ein Auge auf Geschehnisse in meinem Umfeld und Alltag zu haben und nicht nur auf meinen eigenen Kram zu achten. Bisher musste ich noch nie die Polizei oder Feuerwehr wegen sowas rufen, aber wenn ich sowas beobachten würde + dabei ein schlechtes Gefühl hätte (und das ist ja ausschlaggebend), dann würde ich das auch tun.
    Ich bin aber auch keiner der dann ewig um das Auto rum schleicht, vielleicht noch ständig gegen die Scheibe klopft etc. und genauso traue ich der Polizei zu, dass sie die Situation kompetent einschätzt.
    Und ich wäre auch froh wenn jemand meinen Hund aus dem Auto rettet wenn der gerade tatsächlich einen Hitzschlag erleidet.
    Es gibt natürlich Leute die übertreiben, das ist auch okay darüber wütend zu sein. Ich wünsche das auch keinem, dass da jemand die Situation falsch einschätzt und unnötig was kaputt macht. Es gibt aber immer noch genug Fälle wo es einfach nötig ist da mal was zu sagen, zu melden oder im schlimmsten Fall das Auto aufzubrechen :ka:

  • genauso traue ich der Polizei zu, dass sie die Situation kompetent einschätzt.

    Da wäre ich eben vorsichtig mit; wenn dann hinterher doch etwas passiert und die Polizisten nicht tätig geworden sind, wäre das unterlassene Hilfeleistung und man könnte sie belangen.
    Also werden sie lieber tätig, wenn sie schonmal rauskommen müssen. ;)

  • Meine Hunde bleiben sowieso nicht alleine im Auto, wenn ich's vermeiden kann.
    Da greift nämlich leider auch die Dreier-Regel... :muede:
    ("Jeder Ort, an dem ich öfter als drei Mal oder länger als drei Minuten bin, gehört MIR - und zwar so weit mein Adlerauge reicht.")
    Das wird auch vom Auto aus kräftig kundgetan, grade wenn sie alleingelassen...
    Und weil ich keinem Passanten zwei randalierende, lauthals schimpfende Monster zumuten möchte, warten sie eher nicht im Auto.


    Wenn die Sonne nicht auf's Auto scheint und die Temperaturen nicht zu warm sind, würde ich mir da aber definitiv nichts dabei denken, wenn ein Hund mal (auch ein, zwei Stunden) im Auto wartet.
    Ich versteh auch gar nicht, wie man sich daneben stellen und abwarten kann.
    Haben die Leute nichts zu tun?
    Wenn mir auffallen würde, dass der Hund nach mehreren Stunden da immer noch sitzt, würde ich persönlich (wenn es dem Hund nicht ersichtlich schlecht geht) einfach später nochmal hinfahren (z.B. gegen Abend) und kucken, ob er noch da ist.
    Im Auto erfriert hier in Deutschland so leicht kein Hund.
    Das ist in meinen Augen Hysterie.

  • Ich denke es ist auch oft die Art und Weise.
    In meinem Fall (weshalb auch meine Hunde gar nicht mehr im Auto bleiben; außer bei Hotelaufenthalten, da melde ich das der Rezeption) schlich der ‚Retter‘ ja auch noch mehr oder weniger ums Auto. Der Parkplatz nebendran war frei. Dennoch wählte er den Weg zwischen Mauer und Auto. Warum? Um mir noch ein paar Kratzer in den Lack zu machen, als er vor den durchdrehenden Hunden geflohen ist?
    Auch das Abhauen, als wir zum Auto kamen fand ich jetzt nicht gerade toll. Wenigstens offen und ehrlich reden wäre nach so einer Aktion ja wohl angebracht gewesen.


    Der gefüllte Wassernapf, die heruntergelassenen Fenster und die Aktiven Hunde wären vom leeren Parkplatz nebendran gut sichtbar gewesen. Seitdem traue ich niemanden mehr. Einschlagen scheint mir da nicht weit...


    Man muss ja auch bedenken, dass die Fälle von toten Hunden im Auto überschaubar sind. So traurig jeder einzelne auch ist. Und ich glaube nicht, dass das daran liegt, dass die ‚Tierschützer‘ so gut aufpassen.


    Warum ich meine Hunde (früher) im Auto geparkt habe (auch mal länger als ein paar Minuten) darf auch bitte mir überlassen werden. Wo kommen wir denn da hin, wenn jede Handlung mit unseren Hunden hinterfragt wird?

  • Aber wie soll das ein Außenstehender ohne Ahnung von Hunden und Einblick in die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen unterscheiden können, ob alles für den Hund getan wurde und der damit gar kein Problem hat oder ob es Nachlässigkeit ist oder ob der Halter gerade zwei Ecken weiter umgefallen ist, obwohl er nur 5 Minuten weg sein wollte?
    Da finde ich, wird von Fremden gerade ganz schön viel erwartet.

    Der Außenstehende ohne Ahnung von Hunden und Einblick ist dann vielleicht aber auch einfach nicht in der Situation, da zu werten. Und ja, werten tue ich wenn ich die Polizei rufe, dass ist ja schon eindeutig die Unterstellung das man die Hunde in Gefahr bringt.



    Im Allgemeinen nimmt das auch wirklich sehr komische Ausmaße an und ich finde, dass vielen sog. "Tierschützern" auch absolut nicht mehr bewusst ist wie übergriffig ihr Verhalten ist. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob das passt, dann agiere ich erstmal zurückhaltend und informiere mich, wenn ich nicht wirklich offensichtlich sehe das da Handlungsbedarf besteht. Nur weil andere Menschen das dann anders Handhaben als ich das würde, machen sie es noch lange nicht falsch und schlussendlich... es sind Hunde. Keine nackigen Säuglinge. Auch wenn das viele Hundehalter heutzutage vergessen.



    Beispiel gefällig? Bei meinen Eltern in der Umgebung sind Gartengrundstücke. Einer dieser Eigentümer hat zwei Malis, die dort auch ihre Zwinger haben. Nachts hat er die Hunde mit am Haus, Tagsüber sind sie dort im Garten, wo er aber als Frührentner zu 90% auch ist und seine sonstigen Tiere versorgt, an irgendwelchen Dingen werkelt usw.
    So, jetzt hatte der wirklich schon X mal das VetAmt da, weil ihn irgendwelche Gassigänger die da in der Ecke wohnen angezeigt haben - die müssen jedes mal kommen und sind nach 5 Minuten wieder weg, weil die Hunde gut gepflegt und alle Vorgaben erfüllt sind. Letztens hat mich dann sogar jemand angesprochen, ich kenne den doch bestimmt (okay, ja, tue ich |) ) und das ist doch sooooo schlimm, dass die armen Hunde bei der Kälte da iiiiiimmer allein sind und sicher ganz doll frieren (zwei Malis in Aussenhaltung.. ja bestimmt :pfeif: ).
    Wenn ich er wäre, hätte ich mir schon längst einen Anwalt genommen und hätte mich beraten lassen was ich gegen diese "Tierschützer" unternehmen kann.

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