Ausbildung zum Hundetrainer

Bei manchen geht das mit den zwanzig Jahren Berufserfahrung halt langsamer, bei anderen halt schneller.

Ich hab keine Ahnung, was du derzeit in Sachen Job als so stressig und belastend empfindest..wenn du in Richtung Hundetraining willst, sind Belastbarkeit, Stressresistenz, Passion für die Arbeit mit Menschen und gute Fähigkeiten zur Selbstabgrenzung unbedingt notwendig.

Zitat von blue2007

Na wenn man immer für 6 Monate in einem Projekt arbeitet und nicht weiß was danach kommt, ist das schon stressig und belastend.

Naja, das hast du aber gerade als Hundetrainer auch nicht viel anders, da weißt du gerade in der Anfangszeit auch nicht, ob es im nächsten Monat noch weitergehen wird.

Wenn man nach ein paar Jahren mal einen ordentlichen Kundenstamm hat, hat man etwas mehr Sicherheit, aber auch da gibt es große Schwankungen.
Wenn man etwas solides will, wo man sicher ist, dass es auch in zwei Jahren noch zuverlässig laufen wird, komme was wolle, dann ist Hundetrainer der falsche Weg.

Zitat von blue2007

Na wenn man immer für 6 Monate in einem Projekt arbeitet und nicht weiß was danach kommt, ist das schon stressig und belastend.

Aber genau DAS hast du in der Branche....

Du weißt in den allermeisten Fällen noch nicht mal mehr, wie viel du am Ende des Monats in der Tasche hast.

Ich persönlich fände es als Hundetrainer am anstrengendsten sich mit so vielen komischen Menschen auseinanderzusetzen Du bist auch ständig dabei neue Kunden zu akquirieren , die wenigsten gehen ja 10 Jahre in eine Hundeschule. Die Leute kommen, erwarten sofort eine Lösung und du steckst all deine Kraft rein, nach 2 Stunden waren sie nie wieder gesehen. Die Leute machen Termine, aber erscheinen nicht oder sagen ab, weil es regnet, der Hund humpelt, die Oma krank ist oder das Auto kaputt. Und du hast eine Menge Zeit investiert , ohne einen Cent zu verdienen.
Mantrailen machen wir auch schon einige Jahre, aber bei dem Zeitaufwand den der Trainer betreibt, kann ich mir nicht vorstellen das da viel übrig bleibt. Das sind Dinge die man als Service für Stammkunden anbietet. Viele Hundeschulen bieten Kurse an, die zwar auf der Homepage stehen, aber für die es nie genügend Teilnehmer gibt. Du musst Monat für Monat neue Konzepte entwickeln, neues anbieten und probieren. Ob das klappt weißt du nie genau, gerade Hundetrainer müssen flexibel sein. Und wenn du so einen verregneten Winter wie dieses Jahr hast, verdienst du kaum etwas.

Ich finde die 3 Jahre , um eine Hundeschule zum laufen zu bringen, sehr knapp bemessen. Schon alleine die Ausbildung dauert 2-3 Jahre. Früher konnte man nebenbei schon arbeiten und Erfahrungen sammeln, heute mit dem §11 ist das vorbei. Du machst also deine Ausbildung, bekommst deine Genehmigung und musst als Anfänger deinen Kundenstamm erweitern. Und danach geht es weiter mit Ausbildung, denn in der Regel musst du anfangs Problemhunde an Kollegen verweisen. Und die Kunden von heute sind anspruchsvoll , zumindest ich

Ich glaube schon das es ein toller Job ist und man davon leben kann, reich wird man selten. Mir persönlich wäre das zu anstrengend und würde mir viel Spaß in der Arbeit mit Hunden nehmen. Ich wünsche Dir viel Erfolg :)

Ich glaube du stellst dir das zu einfach vor.

Auch wenn du Klinken putzen gehst, Werbemaßnahmen bis zum Erbrechen fährst und Events für potentielle Kunden veranstaltest, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass mehr Leute in die Hundeschule gehen werden.
Gastronomie ist eine Sache. Jeder Mensch isst jeden Tag und nur weil er gestern wo anders gegessen hat, bedeutet es nicht, dass er heute nicht zu dir kommen kann.
Hundehalter und Hundeausbildung ist da deutlich limitierter. Wer einmal eine Hundeschule besucht hat, braucht in der Regel schon einen sehr wesentlichen Grund, um nochmal zu wechseln und ist damit weg vom Markt.

Da kannst du noch so viel Werbung machen, du wirst in der Regel nur die handvoll Neuanwärter und die Unzufriedenen ansprechen und auf die lauern auch andere Konkurrenten vor Ort, die oftmals bekannter sind und vermutlich von anderen Hundehaltern öfter empfohlen werden.

Und es ist bei der Selbstständigkeit ein großer Unterschied, ob ich aus einer bereits bestehenden Tätigkeit herraus in die Selbstständigkeit wechsle, wo mir ein Kundenstamm zum Teil folgen wird, weil man mich und meine Arbeit kennt oder ob ich an Tag X mit Null anfange und erst einmal auf Kundenfang gehen muss.