Wolfhunde
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Verstehe gerade nicht was du mit entgegenwirken meinst. Man wünscht sich doch einen wolfähnlichen Hund?
Dein erster Punkt trifft für die "alten" Hunderassen zu, aber ja nicht mehr unbedingt für die neueren und im Prinzip ist es doch gleich, ob für den Gebrauch oder für was anderes gezüchtet wurde. Es geht darum ein Lebewesen zu schaffen, so wie man es sich wünscht.
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Verstehe gerade nicht was du mit entgegenwirken meinst. Man wünscht sich doch einen wolfähnlichen Hund?
Ein "Hund" der so viel Wildtier ist, dass er nicht normal in menschlicher Obhut als Hund leben kann, macht keinen Sinn.
Es ist ja wie sich immer wieder zeigt schon bei den anerkannten Rassen je nach Zucht grenzwertig. Wozu man die Wolfsmixe braucht, außer weil es schick ist, ergibt für mich schlicht keinen Sinn. Denn egal wie man es dreht und wendet, es werden bei dieser Vermehrung keine "normalen" Hunde rauskommen.
Mehr als den exotischen Kick des "ich hab was ganz besonderes" sehe ich da einfach nicht. Es gibt kein Zuchtziel außer die Optik für die alles mögliche in Kauf genommen wird, egal wie problematisch es das Leben dieser Tiere macht. -
Ich kann mir nicht ganz helfen, aber auch hier beim Lesen bestimmter Beiträge beschleicht mich wiederholt jenes Gefühl:
Verbraucher erwerben manchmal unnötige, fehlerhafte oder überteuerte Dinge und schreiben diesen nach dem Kauf unbewusst eine dermaßen hohe Bedeutung oder Qualität zu, dass sie nachhaltig von der Richtigkeit des Erwerbs überzeugt sind. Dadurch wird das Gefühl oder die Erkenntnis, ein unnützes, schlechtes oder überteuertes Produkt gekauft zu haben, abgeschwächt oder sogar negiert.
Das psychologische Phänomen wird in Anlehnung an die Entwicklung der Zuneigung von Geiseln zu Entführern auch das Buyer’s Stockholm Syndrome (zu Deutsch: Käufer-Stockholm-Syndrom) genannt. Psychologen beschreiben es als das Bedürfnis, zu einem einmal gemachten Bekenntnis zu stehen und kognitive Dissonanz zu unterdrücken.
Irgendwie wird das Thema Wolfhund wieder zu einem Trend gemacht, aus der Versenkung geholt und versucht künstlich eine Nachfrage zu generieren. Aber nur an bestimmte, besondere Menschen gerichtet ... -
Ich fands insgesamt interessant zu lesen, Pros wie Kontras.
Klar drehte es sich irgendwann im Kreis. Aber das find ich jetzt für eine Kontroverse im Netz, unter Menschen die sich nicht kennen oder gar gern haben nicht überraschend.
Schade schon! Aber so ists halt meistens. -
Ich hab jetzt nochmal ein bisschen überlegt, was man so alles kreuzt, und was dabei so rauskommt.
Tiger und Löwe z.b. (Zwei Wildtiere), Esel und Pferd (Zwei Haustiere). Beides bei weitem nicht so problematisch, wie Hund und Wolf kreuzen. Ob nun Tiger, Löwe oder das Produkt aus beiden, bleiben und sind immer Wildtiere. Ihre Haltung somit ob man sie verpaart, oder nicht, schwierig.
Esel und Pferd oder Maultier oder Maulesel, können wunderbar gehalten werden. Denn der Unterschied in der Haltung ist da nicht groß. Für das Produkt aus Esel und Pferd, außer Unfruchtbarkeit, kein Leben zwischen den extremen.Vergleichbar mit der Idee Hund und Wolf zu kreuzen wäre die Idee Mensch mit Menschenaffe zu kreuzen. Zu 98,5% ist das Erbgut ja identisch. Somit fast soviel wie bei Wolf und Hund. Wäre doch eine super Idee für jeden der einen affen halten möchte, aber eher einen menschlichen und ohne Auflagen. Bei dieser Idee würde man ja auch Wildtier (Affe) mit dem "Haustier" und genetisch verwandtem Mensch kreuzen.
Ethisch absolut fragwürdig, oder? Gibt es wirklich jemanden der einen affenmenschen, oder einen menschlichen Affen für eine grandiose Idee hält?Wie kommt man dann auf die nicht weniger fragwürdige Idee, dass es bestimmt super für den Wolfdog ist, dass er ein Mix zwischen Haustier und Wildtier ist?
Und wenn wir gerade dabei sind, ich hätte gern einen hippogreif. Kann mal bitte endlich jemand Pferd und Adler für mich kreuzen?
Und natürlich ist das was ich hier schreibe ethisch alles sehr schwierig und Diskussionen darüber was der Mensch machen kann, darf und sollte, werden wohl noch lange nicht zu Ende sein.
Lg
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Ein "Hund" der so viel Wildtier ist, dass er nicht normal in menschlicher Obhut als Hund leben kann, macht keinen Sinn.
Es ist ja wie sich immer wieder zeigt schon bei den anerkannten Rassen je nach Zucht grenzwertig. Wozu man die Wolfsmixe braucht, außer weil es schick ist, ergibt für mich schlicht keinen Sinn. Denn egal wie man es dreht und wendet, es werden bei dieser Vermehrung keine "normalen" Hunde rauskommen.
Mehr als den exotischen Kick des "ich hab was ganz besonderes" sehe ich da einfach nicht. Es gibt kein Zuchtziel außer die Optik für die alles mögliche in Kauf genommen wird, egal wie problematisch es das Leben dieser Tiere macht.Aber das ist doch das was ich meine. Einen Sinn (für uns) muss sowas nicht immer haben, außer das wer was bestimmtes will. Wenn Leute ihren HUnd nicht normal halten wollen, sondern Gehege bauen, dann scheint es ja genug Leute zu geben die einen Sinn dahinter sehen. Sowas ist einfach individuell. Welchen Sinn hat es Hunde zu züchten die schlecht atmen können und operiert werden müssen?
Und wenn das Zuchtziel ist: ich will einen Wolf den ich zumindest halbwegs wie einen Hund halten kann (an der Leine durch den Park gehen z.B.), dann ist es eben so.
Hundezucht ist in den seltensten Fällen etwas das im Sinne der Tiere betrieben wird. Es geht immer darum menschliche Vorstellungen zu erfüllen.
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Aber das ist doch das was ich meine. Einen Sinn (für uns) muss sowas nicht immer haben, außer das wer was bestimmtes will. Wenn Leute ihren HUnd nicht normal halten wollen, sondern Gehege bauen, dann scheint es ja genug Leute zu geben die einen Sinn dahinter sehen. Sowas ist einfach individuell. Welchen Sinn hat es Hunde zu züchten die schlecht atmen können und operiert werden müssen?
Hmmm, ich habe hier den Eindruck gewonnen, dass man aufgrund der Optik ganz wissentlich Eigenschaften in der Zucht in Kauf nimmt, die absolut dem Zweck "Haustier" entgegenstehen.
Was soll da der Vergleich mit brachyzepahlen Hunden? Die sind doch unbestritten eine Qualzucht, und auf keinen Fall geeignet, andere Verfehlungen der Hundezucht zu rechtfertigen. Ich würde sagen: Das mit den Wolfhunden ist FAST genauso schrecklich wie die Zucht brachyzephaler Hunde. Nicht ganz, aber fast.
Es wäre halt nett gewesen, mal zu hören, WAS der Sinn ist, den die Leute da sehen. Bei Frz. Bulldoggen und Möpsen ist es meist der Charakter der Hunde, der genannt wird - und das rechtfertigt zwar nicht die Grausamkeit, die die Käufer ja meist nicht sehen, aber es ist ein nachvollziehbarer Grund. Immerhin ist das Wesen dieser Hunde geeignet für eine Haltung als Haustier.
Vergleichbar mit der Idee Hund und Wolf zu kreuzen wäre die Idee Mensch mit Menschenaffe zu kreuzen. Zu 98,5% ist das Erbgut ja identisch. Somit fast soviel wie bei Wolf und Hund.
Ich bin zwar deiner Meinung, aber der Vergleich hinkt gewaltig. Unser nächste Verwandte, der Bonobo, ist von uns stammesgeschichtlich sehr weit entfernt und eine vollkommen andere Spezies. Fortpflanzung nicht möglich.
Unser Erbgut hat auch sehr große Übereinstimmungen mit einem Fisch, oder gar einem Bakterium, oder Pflanzen. Diese 1-2 % sind WELTEN.Hund und Wolf sind genetisch nicht zu unterscheiden (noch nicht?) und bilden nach wie vor eine Spezies. Rein von der Biologie her ist es überhaupt kein Problem, einen Hund wie Husky oder Schäferhund mit einem Wolf zu kreuzen - weniger, als Dackel und Bernhardiner.
Und im Verhalten liegen sie auch nicht ansatzweise so weit auseinander wie der Mensch und der Schimpanse. -
Ich habe den Thread die letzten Tage verfolgt und ihn nun noch einmal komplett durchgelesen und mir auch einige interessante Zitate gespeichert.
Um auf die Eingangsfrage zu antworten:
Welche Gedanken hat man, wenn man eben kein Halter ist.
Ich finde es sind optisch in der Regel wunderschöne Tiere. Ansonsten interessieren mich als NIcht-Halter durchaus die Beweggründe fürs Halten solcher Tiere. Ich kann auch durchaus die Faszination nachvollziehen, die Wildtiere ausüben - ein Wildtier zu zähmen muss eine ganz besondere Erfahrung sein. Im Interesse des Tieres ist das in den meisten Fällen eine Erfahrung, auf die man als Mensch halt verzichten muss.
Die beiden Rassewolfhunde sind aus der Idee entstanden - aus jeweils anderen Beweggründen - den Deutschen Schäferhudn leistungsfähiger und gesünder zu bekommen.
Die damalige Idee zur Zucht von SWH und TWH kann ich grundsätzlich auch durchaus nachvollziehen, zumal wenn man damals davon ausging, der heutige Hund stamme direkt vom heutigen Wolf ab. Dann zu sagen, ok, bringen wir mal ursprüngliches, "frisches" Blut in den vielfach überzüchteten Hund - das klingt ja gar nicht so abwegig. Aber auch da scheint man ja gemerkt zu haben, dass man eben die Wildtiereigenschaften in einem Hund eigentlich nicht haben möchte und es durften halt nur die Tiere überleben, die eben nicht wolfstypisch Scheu waren. Nach heutigen ethischen Maßstäben ist diese Praxis sowohl in der Forschung als auch in der Zucht doch auch schon höchst kritisch zu beurteilen. Wie anders kann aber die Zucht von wolfdogs funktionieren - es wird doch, wann immer Wölfe eingekreuzt werden, immer "Ausschuss" geben, der unter Menschen nicht leben kann. Es wird sich ja so wie es aussieht nicht damit zufrieden gegeben, dass man mal vor x Generationen einen Wolf mit drin hatte, sondern ein möglichst hoher "Content" scheint ja von manchen Züchtern/Haltern gewünscht zu sein.
Die Pro-Argumentation finde ich letztlich doch ähnlich derer, die z.B. brachycephale Rassen mögen und wo es natürlich auch nie um die Optik geht: Das einzigartige Wesen dieser Hunde. Interessanterweise geht es dabei immer darum, wie einzigartig das Wesen für den Menschen im Zusammenleben ist, nicht, wie es dem Hund so insgesamt geht.
Mal davon ab:
Am Anfang geht die Faszination auch von der Optik aus, vollkommen klar, aber wenn man diese Tiere begleitet, wenn man selbst eins hat, dann merkt man sehr schnell, dass sie allgemein etwas besonderes sind. Ihre Bewegungen, ihre Körpersprache, ihre Intelligenz, ihre Art Probleme zu lösen. Dass sie nicht diesen Will-to-please haben, dass sie mehr Kumpel/Partner sind. Man hat einen ganz besonderen Draht zu diesen Tieren. Man lernt extrem viel. Sie haben unglaubliche Instinkte und jede Gassirunde wird ein Erlebnis. Man bekommt so viel Drumherum mit, wo Wild steht oder ein Vogel im Baum sitzt. Man weiß es Minuten lang vorher, wenn einem ein Mensch begegnen wird. Ich muss kein Wasser mitnehmen, weil sie immer wissen wo welches ist (und ich hab etwas dabei, wenn es heiß ist). Es ist schwer zu beschreiben, man muss es erleben.
Das kann man doch wirklich mit fast jedem Hund haben, wenn man sich denn auf ihn einlässt. Die Erlebnisse die du beschreibst sind im Grunde genau das, was mich auch an meinem Terriertier so fasziniert. Die meisten Menschen, die eng mit ihren Hunden zusammenleben, halten ihre speziellen Tiere für was ganz Besonderes. Und jeder von uns kann für die Beziehung zum eigenen Hund argumentieren mit "Das versteht auch kein anderer, das muss man erlebt haben", weil das eben für die jeweiligen Individuen einzigartige Beziehungen sind.
Mit einem Hund im Gegensatz zum Wolf halt mit dem Unterschied, dass beim Hund schon genetisch fixiert ist, mit dem Menschen zusammenleben zu wollen. Das Erlebnis "Zähmung" fällt beim Hund halt weg. Diese Faszination des gezähmten Wildtieres scheint für das Tier aber doch häufig genau das zu bedeuten:
Nachdem was ich damals aber gelesen habe klang es mir sehr heikel, ob sie beim Menschen überhaupt ein zufriedenes Leben haben können.
Es war viel die Rede von Angst. Angst finde ich einfach ein schlimmes Gefühl.Und dann ist man doch letztendlich an diesem Punkt:
Ich finde nichts, was tatsächlich im Sinne der Tiere für ihre Existenz spricht. Ein tatsächlicher Grund, weshalb man das Ganze betreibt. Bei den anerkannten Rassen TWH und SWH hat das einkreuzen ja nicht das gebracht, was es sollte. Wieso also weiter machen? Was „bringt“ der AWH beispielsweise, um die Domestikation des Hundes zu „zerstören“? Damit das Tier „feiner kommuniziert“? Man eine „engere Bindung“ hat(was ich bei einem Wolfsmischling bezweifle, die meisten könnten bestimmt ganz gut ohne den Menschen)? Damit man etwas wildes hat? Ganz konkret: Was ist der Grund für diese Mischungen?
Dieses hier
Ich hab mir keine Gedanken gemacht, warum man einen Hund mit einem Wolf kreuzt, mich faszinierend nur die Tiere die aus dieser Kombination entstehen.
ist doch die Grundfrage. So kann ich auch argumentieren, wenn ich mir z.B. eine brachycephale Rasse zulegen will. Übers Atmen hab ich mir keine Gedanken gemacht, aber mich fasziniert das Wesen dieser Hunde.
Also, wozu muss der Wolf in den Hund? Letztlich zeigen die bisherigen Ergebnisse doch, dass da keine "besseren" Wölfe und keine "besseren" Hunde bei rauskommen?!
Ich mein: Hallo ? Der Mensch und der Hund haben +-40.000 Jahre gebraucht bis hierher und die, welche das nicht wollten und in der Wildnis blieben, werden so noch zwangsversklavt?
Eben. Letztlich kommt es doch immer nur wieder auf die Punkte: Optik und "was Besonderes".
Grundsätzlich ja auch legitim - aber zu welchem Preis für das jeweilige Tier.
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Hmmm, ich habe hier den Eindruck gewonnen, dass man aufgrund der Optik ganz wissentlich Eigenschaften in der Zucht in Kauf nimmt, die absolut dem Zweck "Haustier" entgegenstehen.
Was soll da der Vergleich mit brachyzepahlen Hunden? Die sind doch unbestritten eine Qualzucht, und auf keinen Fall geeignet, andere Verfehlungen der Hundezucht zu rechtfertigen. Ich würde sagen: Das mit den Wolfhunden ist FAST genauso schrecklich wie die Zucht brachyzephaler Hunde. Nicht ganz, aber fast.Es wäre halt nett gewesen, mal zu hören, WAS der Sinn ist, den die Leute da sehen. Bei Frz. Bulldoggen und Möpsen ist es meist der Charakter der Hunde, der genannt wird - und das rechtfertigt zwar nicht die Grausamkeit, die die Käufer ja meist nicht sehen, aber es ist ein nachvollziehbarer Grund. Immerhin ist das Wesen dieser Hunde geeignet für eine Haltung als Haustier.
Ich rechtfertige doch hier nichts. Finde die Wolfhundezucht ähnlich problematisch wie viele andere Zuchten.
Auch beim Wolfhund ist es Optik und Charakter der die Halter anspricht, wie sie ja schon mehrfach geschrieben haben. Das das nicht immer so hinhaut wie man sich das wünscht, man evtl. sogar einen Glückstreffer braucht um an die Idealvorstellung zu kommen, hindert eben einige Menschen nicht die Zucht weiter zu betreiben um evtl. näher an das Ideal zu kommen. -
Ich hätte halt einfach von Leuten, die sich was so exotisches holen, wie einen Wolfhund, mehr Nachdenken und Gründe dafür erwartet als von Leuten, die sich eine Bulldogge holen, oder einen Mops.
Die Kurznasen sind halt Mainstream, und man denkt einfach gar nicht nach.
Aber Wolfhunde?
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