Hündin benimmt sich territorial

    Hab da ein ganz kleines Problemchen und wüßte gern mal eure Meinung.


    Also Sony ist ja nun schon seit einem knappen halben Jahr bei uns (sie ist 18 Monate alt) und hat sich prächtig eingelebt. Sie bzw. wir sind auch mit der Erziehung sehr gut vorangekommen und wie ich finde haben wir einen sehr wohlerzogenen Hund :D


    Das einzige Problem ist, daß sie immer territorialer wird und beginnt unsere Wohnung gegen andere zu verteidigen. Im Klartext sie knurrt, wenn jemand an der Tür ist (Klingel haben wir nicht). Selbst wenn es jemand aus der Nachbarschaft ist den sie sehr mag und auf dem Hof freudig schwanzwedelnd begrüßen würde - ist er an der Tür, wird geknurrt. Die einzige Ausnahme machen ich und mein Mann.


    Ich habe verschiedenste Möglichkeiten ausprobiert:
    1. mit ignorieren - brachte gar nix, hat weiter geknurrt
    2. mit verbieten - hat nicht wirklich funktioniert, allenfalls ganz kurz aufgehört, aber nicht lange genug zum loben
    3. auf ihrem Platz angeleint - dann saß sie da und hat dort weiter geknurrt


    Also was sagt ihr? Ich muss noch dazu sagen, daß wirklich nicht oft Leute zu uns kommen, weil wir sehr abgelegen wohnen. Sie ist es halt nicht wirklich gewohnt, also hab ich da schon Verständniss, weiß aber eben nicht wie ich reagieren soll...


    Unser letzter Besuch (meine Schwiegermutter!!!:shocked:) wurde auch den ersten Tag lang angeknurrt, nach der Nacht war das allerdings vorbei, als hätte sie (Sony) drüber geschlafen und entschieden: die gehört jetzt auch dazu. Den Rest der Woche war sie dann wieder das Engelchen, was wir lieben. :herzen1:


    Also lasst euren Gedanken freien Lauf, ich bin gespannt. :roll:

    Hallo,
    habt Ihr es mit Belohnung probiert? Ich weiß nicht, ob es funktioniert. Jeder der kommt sollte ein Leckerie dabei haben, damit der Hundi merkt, daß es toll ist, wenn Besuch kommt. Und wenn der Hundi dann mal jemanden reinläßt auch gleich belohnen. Oder kommt Ihr gar nicht so weit?
    Gruß

    Zitat

    Ich habe verschiedenste Möglichkeiten ausprobiert:
    1. mit ignorieren - brachte gar nix, hat weiter geknurrt
    2. mit verbieten - hat nicht wirklich funktioniert, allenfalls ganz kurz aufgehört, aber nicht lange genug zum loben
    3. auf ihrem Platz angeleint - dann saß sie da und hat dort weiter geknurrt


    1. Wie lange habt ihr ignoriert? Ignorieren bringt den dauerhaftesten Erfolg.
    2. funktioniert auch nur kurzzeitig; jedenfalls solange die "Gefahr" noch besteht
    3. Ganz klar - kann ja "ihre Aufgabe" nicht mehr wahrnehmen.


    zum Punkt 1:
    Hier ist wirklich ignorieren angesagt. Der Hund muß merken, daß er mit seinem Verhalten keinerlei Erfolg erzielt. Also, wird sich so verhalten als ob kein Hund hier wäre, von jedem (auch Besucher), ohne Ausnahme (Beschwichtigigungen sind ebenfalls zu ignorieren), solange bis der Hund Ruhe gibt. Dann erst bekommt er Zuwendung und/oder Lob.


    zu Punkt 2:
    Bringt erst was, wenn der Hund seinen Rang in der Beziehung kennt und keine "Standartsituationen" vorliegen.


    zu Punkt 3:
    der Hund wird der Möglichkeit beraubt die Situation zu "klären". Nach seiner "Meinung" muß er das Rudel (Familie) verdeitigen, dies kann er so nicht.



    Schönen tag noch

    Da er ja nur "knurrt" und nicht wirklich aggressiv reagiert (oder doch?), würde ich eine Kombination aller Möglichkeiten vorschlagen.


    @Dobi-Liebe's Tipp kann nur fruchten, wenn Euer Hund vorab nicht geknurrt hat, denn ansonsten würde er in sein Fehlverhalten unterstützt.


    Nichtsdestotrotz, kann man @Dobi-Liebe's Tipp ausbauen, aber nicht in den anstrengenden Situationen, wenn jemand Euch tatsächlich besucht, sondern vielmehr in Situation, die Ihr heraufbeschwört. D.h. Ihr müsstest jemanden, den Eurer Hund anknurrt, bitten Euch beim Training eine Zeit lang zu unterstützen.


    Derjenige steht also vor Eurer Tür, Hund knurrt, wird ignoriert bzw. auf seinen Platz geschickt (falls er es zuverlässig macht), Ihr geht kurz nach draussen (ohne Hund), um dem Besuch Bescheid zu sagen (und Eurem Hund das Gefühl zu geben, dass Ihr die Situation unter Kontrolle habt) und der Besuch geht wieder. Dann nach ca. einer halben Stunde oder so das ganze Spiel von vorne. Und zwar so lange, bis er ohne Anstalten auf seinen Platz liegen bleibt und der Besuch nicht weiter angeknurrt wird. Dann kommt der Höhepunkt, Euer Hund bekommt sogar das Leckerlie von dem Besuch (oder Euch).


    Dieses Training bedarf natürlich einer gewisser Ausdauer und zwischendurch kommen ja auch noch die anderen Besucher. Da Ihr ja nicht so viel Besuch bekommt, könntet Ihr es vielleicht so regeln, dass der Hund vorab schon in einem seperaten Zimmer untergebracht wird und gar nicht erst in Kontakt mit den Besuchern kommt. Habt Ihr das Gefühl, dass schon einige Fortschritte durch das Training zu verzeichnen sind bzw. der Hund sich abgeregt hat, dann könntet Ihr mal versuchen, ihn, nachdem der Besuch schon eine zeitlang da war, in Euer derzeitiges Aufenthaltszimmer zu lassen; wobei "ganz zufällig" die Tür geöffnet wird und er erstmal von allen Seiten ignoriert wird. Benimmt er sich aber anständig, bekommt es das besagte Leckerlie von den Besuchern (oder Euch). Fängt er wieder an zu knurren, gehts halt zurück auf seinen Platz durch mind. eine Tür von allen getrennt.


    Liebe Grüße
    Kathrin

    Also um noch mal auf die Art des Knurrens einzugehen, es ist kein aggresives Knurren mit Zähnefletschen oder so. Sie tut eher brummen und rummaulen. Es ist eindeutig eine Bekuntuung ihres Unmutes, daß da jetzt jemand kommt und unsere traute Dreisamkeit stört.


    @ Dobi-Liebe: ich habe genau das auch schon probiert, hatte aber eher das Gefühl, daß genau dadurch eine Bestärkung ausgeleöst wurde. Deswegen hab ichs relativ schnell gelassen.


    @ Hund: Danke erst mal für die super umfassende Antwort ;)
    Ich glaube du hast vollkommen recht und ich sollte stärker ignorieren, ich glaube wenn ichs konsequent durchhalte würde sie das schon sehr ärgern und beeinflussen - weil sie ist ja so ein Mamakind!


    Ich muss allerdings nochmal sagen, sie kennt ihren Rang, denn sie lässt sich alles verbieten, ob wälzen im Aas oder irgendwas zu fressen nur eben dieses rumgemaule nicht. Allerdings gehe ich auch davon aus, daß bereits eine Standartsituation vorliegt.


    Ich glaube tatsächlich ich sollte auch meinen Besuch stärker ins Ignorieren einbinden. Danke euch schon mal! :D

    Zitat

    Allerdings gehe ich auch davon aus, daß bereits eine Standartsituation vorliegt.

    Dann würde sie die Klappe halten. Ihr habt noch lange keine Standartsituation. Davor seid ihr noch meilenweit entfernt.



    Schönen Tag noch

    Zitat

    Allerdings gehe ich davon aus, daß eine Standartsituatin vorliegt.


    Ich hatte das mit der Standartsituation anders verstanden. Ich dachte du meintest, daß sie eben immer wieder, schon aus Prinzip, das knurren anfängt. Weil es sich alles immer wieder so abspielt.
    Kannst du mir bitte noch erklären, was du mit der oben beschriebenen Standartsituation meinst? :hilfe:
    Danke Hund!


    Liebe Grüße

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