Zusammenbruch der Notfallversorgung?

  • Sollte es hier zu einem extremen Notfall kommen sieht es nicht sehr gut aus. Die nächste schlechte Tierklinik ist ca. 30 Minuten entfernt, zwei sehr gute eine Stunde und etwas über anderthalb Stunden. Das ist immer noch nicht sooo schlecht aber wenn es auf jede Minute ankommt doch schon ganz schön lang. Zum nächsten Tierarzt sind es 10 Minuten. Meine Tiere sind nun leider auch schon zu alt für eine Versicherung. Sehe es ebenfalls so dass es meist besser ist selbstständig jeden Monat etwas zur Seite zu packen und hoffentlich muss ich nie auf auf einmal 5000 Euro an Tierarztkosten bezahlen. Irgendwann müsste wir dann auch Familie und sehr gute Freunde um Geld bitten.

  • Huch, jetzt weiß ich warum unser Tierarzt seine frühere Tierklinik in eine reguläre Tierarztpraxis umgewandelt hat. Und nun weiß ich auch, dass es in Ulm keine Tierklinik mehr gibt - sprich, uns bleibt, wie in dem Bericht geschrieben, nur noch die Tierklinik in Babenhausen.


    Tierkrankenversicherung haben wir leider nicht, sondern nur eine OP-Versicherung.

  • Komm auch aussm Pott und hab 5 Kliniken im Umkreis. :bindafür:

    Das ist toll, hier keine, null, niente weit und breit.
    Notfallnummer meiner Stamm- TÄ, sonst nix.


    Rückert lese ich gerne, finde, der bringt da immer was auf den Punkt.


    OP- Versicherung für die ältere Hündin, komplett- KV finde ich nichtsdestotrotz unsinnig.
    Polstern halt.

  • Stellt sich ja fast schon die Frage, ob man Hunde nur halten kann, wenn eine TK in erreichbarer Nähe ist. :ka:
    Geht jetzt gegen keinen hier, fällt mir nur grade so auf.


    Meine TÄs sind toll und immer erreichbar, bräuchten aber mindestens 20 Minuten zu uns.

  • Hier ist die Versorgung noch gut.
    Drei Einzelpraxen teilen sich den Notdienst, und wenn es das "große Besteck" sein muss, sind auch drei 24/7-Kliniken im Umkreis von 25 km.


    Der Rückert unkt halt gerne. ;)


    Was ich anderswo auch schon gelesen habe, ist, dass gerade im Bereich Kleintierpraxis ein Überangebot besteht und Rentabilität wirklich zum Problem wird.
    Da aber von den 3 TÄ und 3 TK hier jeweils 2 auch Großtiere "machen" (in dem Bereich wird recht gut verdient), sehe ich entspannt in die Zukunft.


    Eine Versicherung habe ich auch nicht. Rücklagen müssen reichen.

  • Was ich anderswo auch schon gelesen habe, ist, dass gerade im Bereich Kleintierpraxis ein Überangebot besteht und Rentabilität wirklich zum Problem wird.

    Was sicherlich davon abhängt, wo man lebt.
    Ich kann hier wahrlich kein Überangebot feststellen und brauche es auch nicht -das ist sicher im städtischen bzw. Großraum anders.

  • Stellt sich ja fast schon die Frage, ob man Hunde nur halten kann, wenn eine TK in erreichbarer Nähe ist.

    Wäre ein zu kurzschlüssiger Ansatz.
    In den Einzelpraxen hast Du erfahrene TÄ, die zwar technisch eingeschränkt sind, aber mit den Jahren gelernt haben, mit wenig viel zu bewirken.
    Wenn Du in der TK Pech hast, triffst Du auf eine junge, überforderte Assistenzärztin, die halt gerade zum Notdienst eingeteilt ist.

  • Ich muss bis zur nächsten guten Klinik ca. eine gute Stunde fahren. Glücklicherweise hat mein Haus-TA aber eine Notfallnummer. Der lässt sich wohl am Telefon auch erklären, was der Hund hat und beurteilt, ob das ein Notfall ist. Wenn man da anruft, weil Hundilein seit drei Wochen humpelt, würde der einem auch sagen, dass das bis zur normalen Sprechstunde warten kann und was man in der Zeit tun kann, um dem Hund zu helfen. Sonst kommt er in die Praxis. Auch die anderen Praxen hier im Umfeld haben in der Regel eine Notfallnummer am Ende des Anrufbeantowrter-Textes. Wenn wirklich die Kacke am Dampfen ist kann man in der Regel auch in irgendeine Praxis im näheren Umfeld, selbst wenn man da kein Patient ist. Man muss halt mehrere Nummern gespeichert haben und notfalls etwas rum telefonieren, bis man jemanden findet.


    Ob man da dann noch ankommt, bevor der Hund verblutet oder ob man mit der Magendrehung beim Haus-TA noch rechtzeitig ein OP-Team zusammen getrommelt bekommt, ist halt Glückssache. Ohne Glück kriegt man die mitternächtliche Magendrehung aber vielleicht auch gar nicht mit oder der Hund wird vom Schwein gleich vor Ort gekillt, obwohl eine Tierklinik auf der anderen Straßenseite war. Ich bin vorbereitet so gut es geht (habe innerhalb Deutschlands immer ein paar Tierärzte im Handy gespeichert, je nachdem, wo ich hinfahre) und über alles andere mache ich mir Gedanken, wenn's soweit ist.


    Eine Hundekranken- sowie OP-Versicherung ist für mich keine Option. Ich zahle das Geld zeitlebens auf ein Sparbuch. Aufgrund schlechter Erfahrungen mit den Vorgängerhunden, habe ich jetzt immer mindestens 15.000 € für TA-Kosten an der Seite. Wenn ich da ran muss, wird sofort wieder angespart. Der Betrag erscheint total übertrieben, hätte für den letzten Hund aber tatsächlich nicht gereicht und die Versicherung hätte uns spätestens nach der zweiten schweren Erkrankung geschasst. Seitdem lege ich lieber was mehr auf die Seite. Sollte einer meiner Hunde mal ohne kostpielige Umwege den Weg ins Jenseits antreten, kann ich mir von dem Geld immer noch ein schönes Auto kaufen. Insofern ist ja nichts verloren. Nicht, dass hier jetzt einer denkt, ich sei Krösus. Der Betrag steht nicht im Verhältnis zu meinem Einkommen. Aber seit dem letzten Hund bin ich paranoid. Ich habe mir damals über gut 2 Jahre keine neue Klamotte, DVD, Buch, Süßigkeiten oder sonstwas nicht absolut notwendiges gekauft. Ich habe nur Sprit, Grundlebensmittel, notwendige Versicherungen und TA-Rechnungen bezahlt - und das teilweise noch mit Unterstützung meiner Eltern. Ich habe sogar ein Herzmedikament, dass die Kasse nicht übernahm, abgesetzt. Ich wusste halt nie, ob ich nächste Woche 400 oder 4000 € für den Hund parat haben muss. Die Situation will ich nie wieder haben. Das macht einen völlig verrückt. Hab das teilweise heute noch, dass bei allem, auch wenn es nur 10€ kostet, wochenlang überlege, ob ich das wirklich brauche, weil morgen könnte ja der Hund krank werden und dann sind alle Ersparnisse plötzlich weg. Das ist fast schon eine Psychose, die ich da mitgenommen habe. Aber Versicherung ist mir zu doof. Wenn Frieda von jetzt auf gleich ins Gras beißt, ist das Geld futsch.

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