Depressiv durch Einzelhaltung ?

  • Liebe Foris,


    zwei versch. Tierärzte unabhängig voneinander, haben mir dazu geraten, meiner Hündin einen 2. Hund dazu zu gesellen. Der eine schon vor 3 Jahren, der andere jetzt.


    Damals habe ich das ehrlich gesagt, für übertrieben gehalten.


    Sie hatte auch 2 Jahre einen Hundekumpel der vor 4 Monaten weggefallen ist.


    Da war sie schon sehr traurig. Selbst heute wenn ein Auto an uns vorbei fährt, was dem Auto ähnlich sieht, von der Hundehalterin, will sie dahinter her. Und jammert.


    Zwischenzeitlich haben wir 2,3 Hunde die wir ab und an mal treffen, wo sie aufblüht.
    Jetzt in den Ferien haben wir alle 3 seit 11 Tagen nicht mehr gesehen.


    Und sie wird als lustloser. Zieht sich zurück. Wenn man sie anspricht hebt sie nicht mal den Kopf.
    Ich versuche sie dann aufzuheitern.Bei den Spaziergängen muss ich betteln, das sie mal Suchspiele macht, oder balancieren, oder Waldagility.


    Im Garten das gleiche. Sie geht mit raus, wenn die Terassentür offen ist, rennt sie nach 2 Minuten wieder rein. Will nichts machen.


    Aber, wenn ich unterwegs Jemand treffe auch ein Hund der nicht direkt ihr Kumpel ist, und wir laufen mal 15 Minuten mit, ist sie wie ausgewechselt.


    Da spielt sie gerne danach und hat nicht mehr diesen leeren Blick.


    Leider treffen wir nicht oft Jemand mit dem wir mitgehen können.


    Seit 4 Tagen laufen wir allein.


    Obwohl ich das ja hier miterlebe, habe ich das noch nie gehört, das ein Hund depressiv wird,
    in Einzelhaltung.


    Meine Hündin ist 4 Jahre alt und ein Border Mischling.


    Kennt das Jemand von euch?

  • Kann es sein, dass Dein Hund einfach nicht genug ausgelastet ist?


    Es gibt durchaus Hunde, die rund um die Uhr gerne andere Hunde um sich haben und dann gibt's welche, die andere Hunde völlig überflüssig finden.


    Was sagst Du denn zum Thema Zweithund?
    Wäre es für Dich eine Mehrbelastung oder könntest Du Dir das durchaus vorstellen?


    Von einer Hundedepression habe ich übrigens schon gehört. Soll es wirklich geben!


    EDIT: gesundheitlich ist, nehme ich an, alles durchgecheckt?

  • Ich würde das nicht ausschließen. Es gibt Hunde, die lieben Hunde-Gesellschaft und sind unglücklich ohne Kumpel. Auf der anderen Seite gibt es auch Hunde, die lieber ohne Mit-Hund leben. Charaktersache.


    Bei dem, was Du beschreibst, würde ich ernsthaft über einen Zweithund nachdenken. Oder über eine Daycare/HuTa, wo sie Kontakt mit anderen Hunden haben kann.

  • Danke für Deine Antwort.


    Sie hat eine Grunderkrankung. Der Tierarzt schliesst aber aus, das ihre Lustlosigkeit damit was zu tun hat.


    Ich habe alles machen lassen, Ultraschall, Röntgen, zigmal Blut incl. Schilddrüse.
    Als ich dann noch ein Herzultraschall wollte sagte er: Nein, hören Sie auf, nehmen Sie das Geld und kaufen Sie einen 2. Hund.


    Ich sehe es ja auch. Wenn wir 3,4 x die Woche Hunde treffen ist alles bestens.


    Fällt das über mehrere Tage weg, ist sie total in sich gekehrt, liegt rum.


    Ich möchte ja mit ihr was machen, aber sie hat ja dann zu nichts Lust, egal was ich versuche.


    Die Lust ist nur da, wenn wir regelmässig Hunde treffen.


    Ich habe das mit einem 2. Hund immer wieder nach hinten geschoben, aber wenn ich diese
    Traurigkeit sehe, bin ich im Moment schon mit dem Gedanken in diese Richtung beschäftigt.

  • Also unsere Hunde sind ausnahmslos alle auch viel lieber im Rudel „unterwegs“. Die beiden Terrierdamen werden eh größtenteils zusammen gehalten und auch Newton gefällt es, wenn ein Artgenosse da ist obwohl er sonst ja den überwiegenden Teil des Jahres Einzelhund ist. Der Zweithund ist aber geplant. :)


    Ich würde an deiner Stelle vllt erstmal noch gucken, ob du deinen Hund noch irgendwie beschäftigen kannst. Hundesport, dergleichen.


    Wenn das auch nichts hilft, würde ich auch zum Zweithund raten. Vor allem, da ich persönlich auch der Meinung bin, dass ein Artgenosse schon wünschenswert ist.

  • Falls ich einen Einzelhund hätte würde ich nicht "nur" für meinen Hund einen Zweithund holen wenn ich keinen Spaß an der Mehrhundehaltung habe. Aber wenn du gern zwei Hunde hast (und ja auch schon hattest) was spricht dann gegen einen Zweithund?


    Falls du aber der Meinung bist, dass zwei Hunde zu viel sind was die Auslastung / das Gassigehen / das Finanzielle o.ä. angeht würde ich jeden Tag für Hundekontakte sorgen. Sei es durch Treffen mit Hundemenschen oder Hundewiesenbesuche wenn das etwas für dich ist.

  • ja, das habe ich damals geschrieben.


    Ehrlich gesagt habe ich gar nicht mehr daran gedacht.


    Ich schrieb ja oben, das ich es immer wieder nach hinten geschoben habe.


    Und weiss auch mittlerweile das ein Welpe nicht geht. Sie mag keine Welpen und auch so würde es nicht gehen.


    Ich mache das alleine, und bin mit Trixi teilweise 3-4 Stunden unterwegs am Tag. Mit Welpe nicht machbar.


    Darum ging es mir auch nicht.


    Ich habe halt noch nie gehört, das ein Hund in Einzelhaltung so traurig und depressiv wird.


    Hier im Ort gibt es ca. 100 Hunde, gut einige sind unverträglich, bestimmt 10 davon gehen nie Gassi.
    Aber es sind nur 2 oder 3 Halter die mehr als 1 Hund haben.


    Und ehrlich gesagt, wenn ich mit HH darüber Rede, wie Trixi sich verhält, werde ich ehrlich gesagt belächelt.

  • Hast du schon mal überlegt in einen Hundeverein zu gehen?
    Meine Hündin ist eine ganz tiefenentspannte, liebt Spaziergänge und daheim merke ich sie kaum. Draußen läuft sie gerne mit anderen Hunden und ist dabei richtig agil.
    Sie ist ein Schäferhund und begeistert dabei wenn wir unterwegs "arbeiten", heißt Gehorsamsübungen, Gegenstände suchen oder auf Kommando Bäume, Parkbänke und Co. umrunden. Im Wald gibt es viele Möglichkeiten.
    Meine Tochter hat einen Border und der ist genau so. Er will etwas tun, sonst trödelt er durch die Gegend. Andere Hunde braucht der überhaupt nicht. Richtig Toben und Herumrennen macht er nur mit meiner Hündin. Die beiden sind zusammen aufgewachsen.
    Richtig in Fahrt kommen sie beide wenn sie auf dem Hundeplatz sind. Der Border macht Agility und meine Hündin Hooper und Rally Obedience. Sie sind auch sehr aufmerksam wenn andere Hunde dran sind.
    Sie laufen dann auch mal mit den anderen Hunden dort, aber das ist nicht die Beschäftigung die sie brauchen.
    Zu gemeinsamen Spaziergängen verabreden wir uns auch gelegentlich und da sieht man dann oft das Hunde sich finden und trotz großer Anzahl immer die Gleichen zusammen laufen.
    Ob die dann aber zusammen wohnen möchten?
    Hier lebten immer 2 - 3 Hunde, aber die wären auch alleine glücklich gewesen.
    Ob dein Hund jetzt wirklich traurig ist kann ich nicht beurteilen und ob er sein Zuhause gerne teilt auch nicht.
    Ich würde es mit Beschäftigung versuchen die wohl ein Border-Mix einfach braucht. Da steckt halt Arbeitshund drinnen.
    Unsere wären mit nur Gassirunden und bissel Spielen nicht glücklich. Sie würden sich anpassen, aber wahrscheinlich würde ihnen etwas fehlen und sie würden sich eine Beschäftigung suchen die uns wahrscheinlich nicht behagt.


    LG Terrortöle

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