Junge englische Bulldogge unterfordert?
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Hallo zusammen,
ich und meine Freundin besitzen einen Zwergpudel und seit drei Wochen eine englische Bulldogge, einen Rüden. Er ist nun sieben Monate alt und mit unserem Zwergpudel verträgt er sich bislang ganz gut. Ich möchte euch jedoch zwei Dinge fragen und wissen, was ihr davon haltet. Ich beschreibe euch mal wie wir uns ihm gegenüber verhalten wenn er Dinge macht, die wir nicht möchten. Ich würde mich über ein Feedback freuen ob wir es soweit richtig machen oder was es zu verbessern gibt.
Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass er keinen Frust aushalten kann und es nicht kennt, etwas nicht zu bekommen. Bei seinem Vorbesitzer durfte er sehr viel und tanzte allen sprichwörtlich auf der Nase herum. Er kann bei uns ein Verbot nicht aushalten, jault, bellt und versucht unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Wir ignorieren sein bellen dann. Wenn wir in solchen Situationen hinter uns mal die Tür schließen, pinkelt er. Er pinkelt immer auf die selbe Stelle, mitten in den Flur. Pinkelt er dann aus Frust? Ich mache es anschließend kommentarlos weg, wische kurz durch und ignoriere ihn bis wir zur Wiese oder spazieren gehen. Wir gehen regelmäßig mit ihm raus und wenn wir mal außer Haus sind und er muss alleine sein, pinkelt er nicht.
Was uns aber viel mehr Fragen aufwirft: Er schnappt regelmäßig nach meiner Freundin, wenn sie ihm etwas verbietet und ihn zum Beispiel auf seinen Platz schickt. Will er dann nur spielen oder setzt er sich gegen das Kommando zur wehr? Ob er vielleicht unterfordert sein könnte? Ich meine nein, meine Freundin meint ja. Nach mir schnappt er aber auch nicht wirklich, dass hat er zwar mal versucht, aber wohl eher im Spiel. Wir beenden dann auch sofort jegliches Spiel, jede Kommunikation und er kommt in den Flur. Dann jault er kurz und pinkelt dann wieder.
Zur Unterforderung: Ich gehe morgens mit ihm 20 Minuten in das anliegende Feld, mittags gibt es eine kleine Pipirunde und nachmittags gehen wir um die 45 Minuten, je nach Tempo und ob der Zwergpudel dabei ist. Ist er dabei, spielen die beiden auch. Am Abend gibt es nochmal eine kleine Pipirunde. Zu Beginn hat er mich durch das halbe Dorf gezogen, mittlerweile hängt die Leine locker und er kann meistens entspannt laufen. Er bellt keine fremden Hunde an, knurrt nicht und ist immer sehr neugierig. Er lässt sich sehr schnell ablenken, aber ich habe einen Tennisball dabei und mit dem spielen wir unterwegs immer mal wieder. Zuhause trainieren wir dann dreimal täglich Kommandos. Morgens, Mittags und Abends. Er schläft zuhause viel und ich habe hin und wieder eher das Gefühl dass ich zuviel anstatt zu wenig mache und ich möchte ihn auch nicht überfordern. Was meint ihr?
Meine Therorie ist eher, dass er aktuell die Grenzen austesten möchten und deswegen schnappt. Auch will er wohl versuchen zu führen und ob das klappt. Ich kann mir nicht vorstellen dass es an einer Unterforderung liegt, sondern er einfach keine Regeln akzeptieren möchte. Aber vielleicht liege ich auch falsch?
Er ist sehr dickköpfig, aber wir haben viel Geduld mit ihm. Wir werden ihm gegenüber nicht laut (Außer mal ein scharfes Nein wenn er eine Regel bricht) und versuchen alles mit freundlichkeit zu lösen. Bis er aber ein Kommando ausführt, kann es dauern. Wir bleiben dann solange dran bis er es ausgeführt hat, damit er nicht das Gefühl bekommt am längeren Hebel zu sitzen. Oft führt er es dann auch nur aus wenn er etwas davon hat., zB ein Leckerli oder ein Spielzeug.
Ich bin gespannt auf eure Meinung.
Viele Grüße.
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Hi
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Halli hallo
ich finde, das klingt nach sehr viel Programm für einen jungen Hund, der sich gerade in einer völlig neuen Umgebung orientieren muss. Sehr viel spazieren, sehr viel spielen, sehr viel üben.
Dementsprechend würde ich davon ausgehen, dass er einfach schon so drüber und gestresst ist, dass er einfach keine Kraft mehr für Impulskontrolle übrig hat, die dafür notwenig wäre, ein Abbruchkommando umzusetzen. Und wenn er so in Not ist und sich einfach nicht beherrschen kann würde ich ihn auch nicht zu allem Überfluss auch noch in den Flur sperren. Auch Bellen, Schnappen usw. können (und werden vermutlich in diesem Fall) Zeichen von Überforderung sein. Ich schätze er ist ebenfalls verwirrt/überfordert, weil er euch ja auch nicht kennt und euch und das was ihr von ihm wollt nicht einschätzen kann. Und dann bellt er eben vor Aufregung, weil er nicht weiß, was er tun soll.Hier gibt es bestimmt einige, die das besser erklären können, aber das wären so meine ersten Gedanken dazu.
Übrigens hat das mit Dickköpfigkeit nichts zu tun. Er versteht euch nur nicht
Wenn dir jemand auf Chinesisch erzählt was u tun sollst und du kannst es nicht umsetzen bist du ja auch nicht stur. Hunde werden nicht mit einem "Menschen-Sprachchip" geboren.
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Danke für deine Antwort.
Das habe ich ja angemerkt, dass ich oft das Gefühl habe dass alles ein wenig zu viel ist. Wie würdet ihr es denn gestalten? Weniger Zeit beim Spaziergang? Kürzere Übungszeiten, vielleicht nur einmal am Tag?
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Liest sich für mich auch als wenn der Hund momentan etwas überfordert ist mit der ganzen neuen Situation. Dazu passt das Pinkeln und das Schnappen.
Ich würde keine Übungszeiten abhalten, sondern nur die wichtigsten Regeln durchsetzen (so wenig wie möglich ) und alles Unwichtige momentan noch weglassen. -
Hi, noch ein paar Fragen - magst Du noch ein paar mehr Infos geben?
Was ist denn für den Hund verboten? Nagt er an Möbeln, bedrängt er ... Bekommt er eine Alternative angeboten, oder heißt Verbot=Hund wird auf seinen Platz geschickt?
Schnappt er bei allen Verboten nach Deiner Freundin? Kannst Du uns da mal ein Beispiel für eine typische Situation geben?
Du schreibst, dass Ihr die zweiten Halter seid. Was war den der Grund dafür, dass der Junghund den Besitzer gewechselt hat? Ist beim alten Halter was vorgefallen? Wisst Ihr Näheres darüber, wie er da gelebt hat?
Liebe Grüße
Ronja, Lilly, Nicole -
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Also beim Thema "Länge das Spaziergangs" scheiden sich ja die Geister. Kommt drauf an, was da so alles passiert. N Leinenspaziergang in der Stadt sollte sicherlich kürzer sein, als ne Freilaufrunde auf der reizarmen Wiese. Ich würde vllt das Bällchen wegtun, wenn er auch die Möglichkeit hat mit eurem anderen Hund zu spielen und die Gassirunden nach Möglichkeit in reizarmen Gebieten, ohne viele Menschen, Hunde usw. machen.
Zum Thema üben: Der Hund lernt aktuell ja eh schon wahnsinnig viel, einfach weil er in einer neuen Umgebung ist. Frag dich doch, was aktuell wichtig ist: Sitz, Platz, Pfötchen geben, what ever... Oder die Einhaltung der Hausregeln, ein Abbruchsignal, ein guter Rückruf?
Ist natürlich ne FangfrageIch würde mich auf die absoluten Basics beschränken und die eher nebenbei, als in festgelegten Zeitfenstern üben. Man unterschätzt schnell, wie anstrengend gezielte Übungseinheiten sind. Die saugen den kleinen viel Energie aus dem noch sehr begrenzten Akku.
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Was ist denn für den Hund verboten? Nagt er an Möbeln, bedrängt er ... Bekommt er eine Alternative angeboten, oder heißt Verbot=Hund wird auf seinen Platz geschickt?
MMn ein super wichtiger Punkt
Wenn der Hund etwas nicht darf und aber nicht gezeigt bekommt, wie ein Alternativverhalten aussieht kann das auch dazu führen, dass er mit der Situation überfordert ist weil er nicht weiß wohin mit sich.
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Er ist seit drei Wochen bei euch, war er vorher noch beim Züchter. Falls nicht, hat das Tier auch schon jede Menge erlebt. So wie es sich für mich liest auch von den Haltern her doch auch eine deutliche Umstellung für das Tier. Leinenführigkeit habt ihr flott umgestellt, nicht einfach für ein junges Tier innerhalb ein paar Tage.
ich glaube er braucht Zeit um zu vertrauen
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MMn ein super wichtiger Punkt
Wenn der Hund etwas nicht darf und aber nicht gezeigt bekommt, wie ein Alternativverhalten aussieht kann das auch dazu führen, dass er mit der Situation überfordert ist weil er nicht weiß wohin mit sich.
Bei mir gibt es da bei gewissen Sachen kein Alternativverhalten, sondern einen konsequenten Abbruch wenn der Hund jetzt sofort sein unerwünschtes Verhalten beenden soll wie z.B. mein Küchenstuhl anbeißen.
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Alternative anbieten löst halt weniger Stress und Frust aus.
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