Der "gefährliche" Hund

  • Dass SoKas in der Berichterstattung schlecht dastehen, dem will ich nicht widersprechen - aber 2 tote Menschen ist halt auch kein Pappenstiel, da kann man ja nun beim besten Willen nicht wohlwollend berichten.

    2 Tote Menschen, vor allem 2 so junge Menschen sind immer tragisch. Aber der Hund wird ja schon zum Sündenbock gemacht, bevor überhaupt fest steht, ob er tatsächlich die Todesursache war.
    Da die Obduktion bisher auch jeden Tag auf einen weiteren Tag aufgeschoben wird, bekommen wir so schnell auch keine Klarheit, aber für die meisten Menschen steht dank der Berichterstattung der Medien schon fest: Der böse Kampfhund wars.

  • Dass die Haltung alles andere als gut oder annehmbar war, darüber brauchen wir ja nicht streiten. Aber war sie, nachdem, was man den Berichten bisher entnehmen kann, wirklich so, dass eingegriffen hätte werden können?
    Da bin ich mir nämlich so gar nicht sicher.

    Ich denke nicht mit Wegnahme des Tieres. Aber Auflagen, dass der Hund Bewegung braucht und nicht beinahe ausschließlich in einem Zimmer (evtl auch dort nur in der Box) und dem Balkon gehalten wird schon. Der durch Anwohner wahrgenommene Uringeruch entsteht ja nicht von mal eben aus Versehen oder weil er es nicht halten konnte. Da muss das schon regelmäßig vorkommen.
    Wenn man jetzt davon ausgeht, dass solche Aussagen stimmen.

  • In Niedersachsen gibt es keine Listenhunde.

    Was tut das zur Sache? Wenn ein Listenhund in Niedersachsen negativ auffällt, heißt es dennoch wieder Kampfhund.
    Zumal es so auch nicht stimmt, die Liste existiert offiziell nicht, dennoch zahlt man in vielen Teilen Hannovers Kampfhundesteuern. Ich hätte in meinem Wohnort dort 600 Euro zahlen müssen und auch in der Nachbarstadt wo ich jetzt wohne (ebenfalls Niedersachsen) zahlt man sogar über 800 Euro an Steuern für bestimmte Listenhunde.

  • Und wenn er es tatsächlich war?

    Kann man dennoch sachlich berichten und die Rasse nennen, anstatt Kampfhund zu schreien. Kampfhund ist keine Rasse und auch wenn man für Listis auch das Wort Kampfhund gebraucht, umschließt dieser Begriff viele Rassen und nicht nur den Staff.

  • Kann man dennoch sachlich berichten und die Rasse nennen, anstatt Kampfhund zu schreien. Kampfhund ist keine Rasse und auch wenn man für Listis auch das Wort Kampfhund gebraucht, umschließt dieser Begriff viele Rassen und nicht nur den Staff.

    Alles fein, aber nochmal: offensichtlich wurde der Hund ja als “Kampfhund“ angeschafft. Zum Schutz. Alleine das ist doch schon schräg.


    Abgesehen davon gibt es in diesem Fall sehr viele Statements, dass der Hund Ergebnis seiner Erziehung ist und nicht per se “ein Kampfhund“.

  • Alles fein, aber nochmal: offensichtlich wurde der Hund ja als “Kampfhund“ angeschafft. Zum Schutz. Alleine das ist doch schon schräg.

    Da kann doch aber der Hund nix zu :???: Und er würde auch Kampfhund genannt werden, wenn er als Familienhund angeschafft worden wäre.

  • hast du die Artikel gelesen?


    Ein Headliner als Aufhänger aber der Artikel selbst war interessant.
    Beispiele: Im zentralen Hunderegister sind nach Angaben des Agrarministeriums in Hannover zurzeit 348.504 Hunde gemeldet, nur 460 oder 0,1 Prozent davon wurden als gefährlich eingestuft. Am häufigsten wurde Gefährlichkeit bei Mischlingen festgestellt (130 Fälle), in 52 Fällen bei Schäferhunden und in 30 Fällen beim American Staffordshire Terrier, der gemeinhin als Kampfhund gilt.


    Oder dann dieser Artikel: Staffordshire-Terrier beißt offenbar zwei Menschen tot - Panorama - Süddeutsche.de


    Dafür das es ein „Kampfhund“ war, fand ich die Berichtetstattung bisher noch recht zurückhaltend. Viele Artikel sagen es steht noch nicht fest was passiert ist, viele Berichten der Hund wurde nicht ordentlich gehalten.


    Was auch immer passiert ist, für die Mutter und den Sohn tut es mir schon sehr leid. Viele haben etwas gesehen aber keiner (zumindest scheint es so im Moment) konnte/wollte helfen.


    Am reißerischsten fand ich bisher den Eingangspost dieses Threads und den Titel.

  • Und das in einer Zeitung:
    Kampfhunde-Attacken: Tests für Hundehalter - Panorama - Stuttgarter Nachrichten


    Eine Überschrift bei der viele in den Artikel schauen: reißerisch und das Wort Kampfhund kommt vor .... aber dann der erste Abschnitt:


    Stuttgart - Immer wenn ein „Kampfhund“ zubeißt, gibt es den gleichen öffentlichen Reflex: Der Hund war schuld, weil er einer beißwütigen und bösartigen gefährlichen Spezies angehört. Falsch! Nicht der Staffordshire-, Pittbull- oder Bullterrier ist der Übeltäter, sondern der Mensch, der die Leine führt. Hunde sind nur dann gefährlich, wenn ihr Besitzer sie falsch oder gar nicht erzieht und kontrolliert. Aus gutmütigen Vierbeinern können zähnefletschende Monster werden, wenn sie drangsaliert, geschlagen oder eingepfercht werden.

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