Der "gefährliche" Hund

  • Zu dem Baby: tragische Ereignisse und Unfälle passieren. Auch Unaufmerksamkeiten. Überall und immer. Wie viel Menschen sterben beim Selfi-knipsen. Wie viele Kleinkinder ertrinken im Pool oder auch nur in dem Tränkeeimer(alles schon erlebt). Kann in diesem Fall wirklich alles sein. (Immer plus das Quentchen Unaufmerksamkeit, unbeabsichtigte Fahrlässigkeit etc.)


    Ich bin immer noch gelinge gesagt baff, dass die betreffenden Hunde noch leben, sobald Ämter beteiligt sind. Egal wie und warum.


    Und so viele andere getötet oder einkassiert (zu recht, und auch zu unrecht) werden für viel viel weniger problematische Umstände. Da reicht schon ein Umzug in die Stadt oder fehlende 500 euro für ne OP oder verhaltensbedingte/altersbedingte Lästigkeit oder Unvermittelbarkeit.


    Am Ende ist das ja keine "Schuldfrage", sondern einfach auch eine Frage des persönlichen und rechtlichen Umgangs, der Folgenabschätzung und der vorhandenen jeweiligen Möglichkeiten.


    Im Falle Hannover allerdings wohl hauptsächlich dem situativen "Bauchempfinden" eines in allen genannten Angelegenheiten unbeleckten Teams aus TH, Vet.amt, Stadtverwaltung und Stadtspitze.

  • Weiter vorne ist ein Artikel verlinkt, in dem erklaert wird wieso der Hund aus dem Vorfall mit dem Baby noch lebt ;)
    Wir haben halt Gesetze/Verordnungen an die man sich halten muss...auch in solchen Faellen wie jetzt. Btw. ich persoenlich finde das gut ;)


    EDIT: Mit 'gut' meine ich, dass hier nicht mit einem Schnellschuss die Einschlaeferung angeordnet und durchgezogen wurde. Ich meine nicht das, was sich jetzt grad abspielt...

  • ein Baby und die Fontanelle sind schon empfindlich, aber doch nicht so extrem, sonst wären wir lange ausgestorben.


    Wenn meinen Monstern was pressiert, kommt es schon mal vor, dass mir einer auf die Zehen tritt oder mir mit dem Schwanz ans Schienbein oder - schlimmer noch - ins Gesicht wedelt.
    Das tut so weh und gibt jedes Mal blaue Flecke.
    Die haben so unglaublich harte Krallen, dass sogar das Reichen der Pfote auf Kommando weh tut, wenn man die Hand blöd hinhält.
    Wenn ich mir vorstelle, dass ein Baby (möglicherweise unbeaufsichtigt) bei meinen Hunden liegt...
    Da wird mir ganz anders.
    Und da können sie noch so lieb sein, einmal nicht aufgepasst und allein durch ihre Größe und ihr Gewicht kann das saudumm ausgehen...


    Und der Kinderkopf muss nicht mal unbedingt INS Maul gekommen sein.
    Hund knabbert am Kind rum (so was sollte natürlich nicht, klar), Kind erschrickt, reißt den Kopf hoch... Nur mal als Beispiel, wie schnell so was passieren kann.
    Wenn schon in den Medien berichtet wird, dass es sich um einen tragischen Unfall handeln könnte, scheint der Hund ja offenbar nicht erkennbar absichtlich gebissen zu haben.
    Frag mal, wie oft ich schon mit meinen Hunden blöd zusammengerummst bin.
    Ich bück mich runter, Hund schaut zu mir hoch - Lippe kaputt.
    Es ist einfach doch was anderes, ob da ein drei Kilo Plüsch mal blöd hinkommt oder ein 35+Kilo Hund mit großem Kopf - und großem Maul.


    Das macht das alles nur leider nicht weniger tragisch.

  • Hm, und in dem Fall wurde der Hund eben nicht an die Behörden gegeben, weil er nicht tödlich verletzt hat?
    Hier finde ich es für den Hund wirklich schade, dass er eingeschläfert wurde. Im Artikel hört es sich einfach nach einer blöden Situation an und ganz klar die Schuld des Besitzers, dass er fremde Kinder und anscheinend noch unbeobachtet zum Hund lässt, während dieser frisst. :verzweifelt:

  • ich sehe bei dem hund von bad könig auch keinen staff. aber die rasse ist letztendlich egal, es ist ein kind gestorben, das ist so unfassbar traurig... :(


    wenn es RR-mischling war, muss er nicht als "kampfhund" gemeldet werden, die stehen ja nicht auf der liste.

    Es ist in sofern nicht egal, weil die Eltern vor dem Vorwurf stehen, ihren "Kampfhund" nicht gemeldet zu haben. Und diese wiederkehrende Diskussion über "Kampfhunde" oder Staffordshire wieder als Verurteilung für ALLE. "Euch Listenhunde-Haltern" wird damit ja auch öffentlich mal wieder eines mitgegeben. Das nur als kleiner Rattenschwanz...natürlich ändert es nichts an dem tragischen Vorfall. Aber weiter denkend als Folge für alle anderen finde ich es wichtig, die Rasse/Mischung richtig zu bezeichnen, solange es eben noch diese Rasselisten in vielen Bundesländern gibt!

  • Es ist in sofern nicht egal, weil die Eltern vor dem Vorwurf stehen, ihren "Kampfhund" nicht gemeldet zu haben. Und diese wiederkehrende Diskussion über "Kampfhunde" oder Staffordshire wieder als Verurteilung für ALLE. "Euch Listenhunde-Haltern" wird damit ja auch öffentlich mal wieder eines mitgegeben. Das nur als kleiner Rattenschwanz...natürlich ändert es nichts an dem tragischen Vorfall. Aber weiter denkend als Folge für alle anderen finde ich es wichtig, die Rasse/Mischung richtig zu bezeichnen, solange es eben noch diese Rasselisten in vielen Bundesländern gibt!

    Es werden oft bewusst falsche Rassenmixe angegeben, und das ist doof, ja, hat aber, glaube ich, weniger mit den Auflagen an sich als mit den teilweise sehr hohen Steuersätzen zu tun.
    Gleichzeitig ist es auch viel zu oft gar nicht möglich, den Mix richtig anzugeben. Das ist ja auch bei den Hunden aus dem Auslandstierschutz oft zu sehen. Da ist ein Ca de Bestiar eben ein Labradormischling, HSH-Mischlinge aus Osteuropa habe ich schon als Aussie-Mixe bezeichnet gesehen. Ich will da gar nicht immer gleich böse Absicht unterstellen, aber es kann eben schnell problematisch werden, wenn man eigentlich gar nicht weiß, welches genetische Potential im Hund stecken könnte.

  • Hm, und in dem Fall wurde der Hund eben nicht an die Behörden gegeben, weil er nicht tödlich verletzt hat?

    Für mich klingt das so, als hätte der Besitzer sofort nach Abfahrt des Krankenwagens den TA aufgesucht und den Hund einschläfern lassen. Irgendjemand, der den Hund hätte einziehen können, war da wahrscheinlich gar nicht vor Ort. Vielleicht wäre das gefolgt, vielleicht hätte man ihn nur beim Vet-Amt vorstellen müssen (mit entsprechenden Folgen), weiß ich nicht.

    Hier finde ich es für den Hund wirklich schade, dass er eingeschläfert wurde. Im Artikel hört es sich einfach nach einer blöden Situation an und ganz klar die Schuld des Besitzers, dass er fremde Kinder und anscheinend noch unbeobachtet zum Hund lässt, während dieser frisst.

    Einerseits ist Futter natürlich immer ein potentieller Konflikt, ja. Aber wenn das Kind Verletzungen im Kopf- und Hüftbereich davongetragen hat, geht das auch deutlich über ein Schnappen aus Ressourcenverteidigung hinaus. Einmal zupacken würde ich vielleicht noch als blöde Situation durchgehen lassen... aber zweimal?

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