Der "gefährliche" Hund

  • Ich hab den Schock meiner Hundehalter-Laufbahn gekriegt, als mein extrem kinderlieber Russell auf ein Neugeborenes mit massivem Jagdverhalten reagiert hat: Wedeln, Winseln, Fixieren, Hin- und Hertrippeln - der Hund hätte vor einem Rattenloch stehen können. Das war wirklich erschreckend. Nur wenig später, als dieses selbe Baby dann auf dem Schoß sitzend gehalten wurde, war der Hund zu ihm genauso entzückend, freundlich und rücksichtsvoll wie zu allen anderen Kindern.


    Sprich: Der Terrier, der vorher noch nie ein Baby gesehen hatte, hat das liegende, quäkende, strampelnde Neugeborene schlicht nicht als Mensch erkannt. Er hätte es behandelt wie eine Jagdbeute - ohne je zu ahnen, dass daran irgendwas falsch war. Diese völlig "unschuldige" Jäger-Konzentration darauf, sich das Baby zu greifen, hat mich damals tief erschüttert, und seitdem kann ich mir vorstellen, dass auf diese Weise entsetzliche Unfälle passieren können - einfach, weil der Hund nicht weiß ,was er da vor sich hat. Wir hatten hier im Ort vor Jahren so einen Fall.


    Im aktuellen Fall scheidet "Unwissen" allerdings aus - das Baby war ja schon sieben Monate alt, der Hund wußte also ganz genau, dass er da ein Familienmitglied vor sich hat.

  • Ich finde die Diskussion gerade etwas schwer zu ertragen. Mir ist völlig egal ob der Hund Kowu das Baby töten wollte oder nicht. Ein 7 Monate altes Baby ist durch diesen Hund gestorben. Ein Menschenleben wurde einfach so ausgelöscht

  • Verrückte Welt ... oder, Promotion ist alles ...


    VW hat eine Werbung geschaltet, Bild von einem kleinen Kleinhund mit rotem Maulkorb uffm Göschle und dem Headliner: Aufeinmal erscheint Ihnen alles andere zu riskant |)

  • mir ist auch völlig egal warum. Mein Hund dürfte auch keinen Hasen töten egal ob er zur Familie gehört oder nicht. Ein Hund gehört dahingehend erzogen das er keine Tiere, Menschen oder sonst was tötet. Mich nervt es wenn Menschen sich alles schön reden.

  • Hier wird überhaupt nichts schön geredet.
    Dass das unglaublich tragisch ist und niemals hätte passieren dürfen, steht gar nicht zur Diskussion.
    Aber deswegen wird man doch darüber nachdenken dürfen, WIE so etwas geschehen kann!


    Aber gut. Denk ich eben wieder leise.
    (Dass dann unterstellt wird, man fände es weniger schlimm, wenn ein Baby ums Leben kommt, nervt mich. Ganz gewaltig.)


    Und es macht im Ergebnis zwar keinen Unterschied, aber in der Aufarbeitung und auch im weiteren Vorgehen macht es sehr wohl einen Unterschied, ob da eine reißende Bestie ein Baby getötet hat oder ob es ein tragischer Unfall war.
    Es macht ja auch einen Unterschied, ob jemand bei einem Autounfall stirbt oder vom Nachbarn erstochen wird!

  • es klingt für mich eher danach Entschuldigungen zu suchen. Aber wenn ich das nur falsch verstanden habe umso besser ;)


    Gibt in meinem Umfeld auch Leute die damit prahlen wieviel Hasen ihr Hund schon getötet und gefressen hat da bin ich mittlerweile sehr allergisch drauf und dann wundern mich solche Sachen auch nicht.


    Mein Hund darf nichts töten weder Mensch noch Tier.

  • Mich nervt das in Schutz nehmen auch. Mal ganz ehrlich wenn Newton und Fino von einem Kind am Schwanz gezogen würden oder was in die Ohren gesteckt bekämen würde ich erwarten das die beiden quietschen und sich entfernen. Maximal abschnappen könnte ich mir vorstellen.


    Naikey traue ich zu Hackfleisch zu machen und dementsprechend gehört dieser Hund konsequent so geführt und gesichert gerade in Hinsicht auf Kinder das nichts passiert.


    Ich kenne keinen "normalen" Hund der auf einen einmaligen Schmerzreiz hin jemanden den er gut kennt beißt. Für normal und verständlich halte ich das Verhalten nicht.

  • Nochmal. Ich nehme hier niemanden in Schutz und ich suche auch keine Entschuldigungen.
    Es muss aber trotzdem erlaubt sein, über Ursachen nachzudenken.


    Ich finde es kontraproduktiv, einfach alles in einen Pott zu werfen. Schwarz-weiß ist nicht alles, gibt genügend Schattierungen dazwischen.


    Der Hund „durfte“ das Baby übrigens ganz bestimmt auch nicht töten, @Samita.
    Trotzdem passieren immer wieder Fehler, manchmal mit ganz schrecklichen Folgen.
    „Wollen“ oder bewusst zulassen werden das die wenigsten, garantiert nicht die Eltern.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!