Der "gefährliche" Hund

  • Für mich ist das kein in Schutznehmen. Für mich ist es ein Versuch, das Geschehen zu erklären. Und ich bin da schnell bei meinen Hunden (was sicher nicht neutral ist) und vergleiche.
    Geordy ist z.B. auch ein eher unsicherer Hund und reagiert schnell mit Abwehr, wenn der irgendwo liegt und schläft. Da macht er auch keinen Unterschied, ob Mensch oder Mithund. Der kriegt warhscheinlich gar nicht mit, was ihm da gerade zu Nahe kommt, der reagiert nur. Bei ihm könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, dass er in ein gerade laufen könnendes Kind beißt, was über ihn stolpert. Dabei könnte er ein so kleines Kind auch sehr ungünstig erwischen, ohne dass er die Absicht gehabt hätte. Geordy liebt ansonsten Kinder und ist sehr vorsichtig mit ihnen. Das wäre für mich ein Unfall, der meine Schuld wäre - nicht seine.

  • Hier wird überhaupt nichts schön geredet.
    Dass das unglaublich tragisch ist und niemals hätte passieren dürfen, steht gar nicht zur Diskussion.
    Aber deswegen wird man doch darüber nachdenken dürfen, WIE so etwas geschehen kann!

    So habe ich das auch verstanden.


    es klingt für mich eher danach Entschuldigungen zu suchen. Aber wenn ich das nur falsch verstanden habe umso besser ;)

    Ja, ich denke auch, das du es falsch verstanden hast ;)


    Gibt in meinem Umfeld auch Leute die damit prahlen wieviel Hasen ihr Hund schon getötet und gefressen hat da bin ich mittlerweile sehr allergisch drauf und dann wundern mich solche Sachen auch nicht.

    Solche Idioten gibt es hier auch und hauen mit solchen prahlerischen Aussagen immer meine Impulskontrolle kaputt :fear:


    Mein Hund darf nichts töten weder Mensch noch Tier.

    Mein Hund auch nicht ! Würde sie Anzeichen machen, dann würde es auch meinerseits knallen :motzen:


    Mich nervt das in Schutz nehmen auch.

    Manchmal ist das in Schutz nehmen ein Schock von der Fassungslosigkeit, der Enttäuschung, Vertrauensbruch, Abwehrhaltung um alles selber zu verarbeiten.


    Trotzdem passieren Fehler, manchmal mit ganz schrecklichen Folgen.

    Ja, und solche Fehler werden leider immer wieder passieren :( :


    warum du dich im speziellen jetzt angegriffen fühlst @Pinky4 versteh ich nicht mein Post war allgemein :ka:

    Es war ein Missverständnis, da bin ich mir ganz sicher :smile:
    Und nun sollte auch wieder gut sein.

  • In meinem Beispielfall mit dem Baby war vielleicht das Krasseste, dass die stolze Großmutter, meine Freundin, das völlig "psycho" von mir fand und wir richtig Streit hatten, weil ich Säugling und Terrier dann natürlich total getrennt hielt, bis der Hund kapiert hatte, dass das Baby ein Mensch war.


    Sie war wirklich ganz ernsthaft der Meinung, der Hund hätte es nur nett gemeint ("...hat doch so doll mit dem Schwanz gewedelt") und das Baby nur "freundlich begrüßen" wollen.


    Insofern ist mir an dieser Geschichte gleich doppelt klargeworden, wie hoch das Mißverständnis- und damit Unfallpotential sein kann - auch an Stellen, wo man es gar nicht erwartet.

  • ich denke auch das manche Menschen Hunde nicht als Hunde ernst nehmen und zu sehr vermenschlichen. Das merke ich auch immer wieder.


    Sehr kompliziert das ganze. Ich glaube wirklich aufdröseln kann es niemand es reicht von Hund wird aggressiv erzogen bis hin zu Hund wird missverstanden, es wurden zu wenig Grenzen gesetzt bis hin zu Hund wird “scharf“ gemacht, was sicher mit gewissen Rassen einfacher geht als mit anderen.
    Vielleicht gepaart mit schutztrieb oder jagdtrieb :ka:
    Ich denke irgendwo haben alle irgendwie recht.

  • Hier wird überhaupt nichts schön geredet.
    Dass das unglaublich tragisch ist und niemals hätte passieren dürfen, steht gar nicht zur Diskussion.
    Aber deswegen wird man doch darüber nachdenken dürfen, WIE so etwas geschehen kann!


    Sehe ich auch so! Schon damit andere Menschen derartiges vermeiden können, bzw. damit nicht junge Eltern ihre Hunde vor lauter Angst prophylaktisch ins Tierheim stecken, ist es absolut sinnvoll, zu überlegen, wie sowas überhaupt passieren kann.


    Ich finde es keinesfalls entschuldbar, wenn ein Hund ein Kleinkind, totbeißt, und ich finde auch, dass ein Hund, der heftig auf an die Nase grapschen reagiert, oder dessen Jagdtrieb durch ein Kind, das vom Dreirad fällt getriggert wird,überhaupt nicht in einer Familie gehalten werden sollte.


    Ebenfalls finde ich es richtig, dass ein Hund, der einen Menschen getötet hat, ohne wenn und aber euthanasiert wird. Trotzdem ist die Frage, wie es dazu kommen konnte, ein Rätsel, dem ich gerne auf die Spur kommen würde.



    Mich nervt das in Schutz nehmen auch. Mal ganz ehrlich wenn Newton und Fino von einem Kind am Schwanz gezogen würden oder was in die Ohren gesteckt bekämen würde ich erwarten das die beiden quietschen und sich entfernen. Maximal abschnappen könnte ich mir vorstellen.


    Naikey traue ich zu Hackfleisch zu machen und dementsprechend gehört dieser Hund konsequent so geführt und gesichert gerade in Hinsicht auf Kinder das nichts passiert.


    Ich kenne keinen "normalen" Hund der auf einen einmaligen Schmerzreiz hin jemanden den er gut kennt beißt. Für normal und verständlich halte ich das Verhalten nicht.


    Mein verstorbener Labrador-DSH-Mix musste sich damals von meinem kleinen Kind so einiges gefallen lassen, was nunmal passieren kann mit kleinen Kindern. Z.B. hat mein Sohn sich mal plötzlich auf den schlafenden Hund plumpsen lassen, oder auch mal mit den Fingern Nase und Maul untersucht... Und seinen Korb oder sein Futter durfte er nicht aggressiv verteidigen, und hat es auch nicht. Selbstverständlich habe ich immer darauf hingearbeitet, dass das Kind nicht zu grob mit dem Hund umgeht, und auch dass der Hund es positiv erlebt, aber dass ein Kind anders ist als ein Erwachsener und auch mal nervt, ist einfach so, und muss von einem Familienhund akzeptiert werden.
    Einen weniger toleranten Hund würde ich niemals halten wollen, solange ich Kinder habe.


    Ich finde es also überhaupt nicht "normal und verständlich" wenn ein Hund beißt, aber ich weiß, dass einige das in bestimmten Situationen tun. Die Situation, in der ein Hund ein kleines Baby beißen könnte, ist mir völlig schleierhaft, deshalb denke ich darüber nach, und tausche mich auch gerne mit anderen darüber aus.

  • Ich denke tatsächlich, dass bei ganz kleinen Babys die größte Gefahr das mögliche Jagdverhalten ist und sobald sie anfangen zu krabbeln/laufen ist es Distanzunterschreitung, Schmerz, Ressourcen, Maßregelungen (wenn der Hund denkt, er wäre für die Erziehung verantwortlich).

  • Es ist, anders als im DF, glaub ich in der breiten Bevölkerung immer noch ein tabu Thema den eigenen Hund als evtl. Gefahr zu deklarieren.


    Ich erlebe das mit meiner 6 Monate alten Nichte. Ich erwarte nicht, dass meine sie jemals gezielt frisst, aber mit einem sehr reizreaktivem, jagdambitionierten Hund wäre ich bescheuert, wenn ich da nicht 8fach aufpasse. Wenn ich das offen so sage, wenn Leute fragen wie die beiden sich finden, ernte ich teilweise Entsetzen. Der Hund beschützt doch das Baby, bla, bla, bla.. Als ob das benennen einer Gefahr sie erst real werden lässt und im Umkehrschluss ein Hund, dem man etwas nicht zutrauen will es auf keinen Fall tun kann..


    Verrückt ist, dass viele Menschen den Hund, der vom Besitzer ernst genommen und entsprechend geführt wird als größere Gefahr empfinden als Hunde, deren eindeutige Signale ignoriert oder schöngeredet werden.


    Über nen Westi hier mit Maulkorb wurde gelästert, der sei ja verhaltensgestört etc. obwohl der noch nie einen Schaden verursacht hat und sonst echt lieb war, das war ne reine Vorsichtsmaßnahme, weil der wohl gerne Radfahrer jagen würde, aber dass sich in der Siedlung ständig andere Kleinhunde beim Hallo sagen an Flexileinen in die Wolle kriegen dass das Fell fliegt, dazu sagt keiner was.


    Rein logisch gesehen mach ich mir über den Westi doch die geringsten Sorgen, weil der gesichert wird, trotzdem wird diese Hundehalterin angefeindet und ausgegrenzt.


    Da muss sich echt was tun.

  • Ist schon drastisch, aber m. E. nicht ganz falsch. Die Größe der Gefährdung durch einen Hund hängt schon von dessen Größe ab. Ein zum Kampfhund ausgebildeter CHI oder Zwerkpudel lässt sich noch abwehren, bei einem Schäferhund, Pitbull etc. sieht das schon ganz anders aus.

    Bitte was?


    Den Trainer möchte ich sehen, der es schafft, meinen Pudel zum Kampfhund "auszubilden".


    Diese ganze "alles nur Erziehung" Nummer führt nur dazu, dass es in Zukunft noch mehr falsche trifft. Was die Besitzer von Listenhunden davon haben, dass man nun der Menschheit einredet, man könne jeden Hund dazu bringen, Menschen wirklich zu verletzen - (also mit Entschlossenheit, gegen Gegenwehr, mit Nachsetzen, mit Packen und nicht mehr Loslassen... ) - ich kapiere es nicht.


    Was hat man davon??
    Was bringt es, wenn jetzt ALLE Hunde über 40 cm als potentielle Gefahr dargestellt werden?
    Diese dämlichen "Tierschützer" leisten doch allen einen Bärendienst. Und weniger Vorfälle wird es dadurch nicht geben.


    Man kann bei jedem Hund durch falsche Behandlung Aggression auslösen, und jeder Hund bringt Aggression mit. Ja. Aber das was es braucht, um wirklich gefährlich zu werden (ich meine jetzt nicht durch einen infizierten Biss, und natürlich ist Hund und Baby ein Fall für sich!) - WIRKLICH gefährlich - das bringt ein Pudel nicht mit.
    Den Mut, die Härte, die Entschlossenheit, die Unempfindlichkeit gegen Schmerz? No way!
    Nicht umsonst waren die besten Kampfhunde ganz schön wertvoll, als es noch Kämpfe gab.
    Der Rückert-Blog war doch schon verlinkt hier, der bringts auf den Punkt.


    In den viel zitierten Todesfall-Statistiken tauchen zwei Rauhhaardackel auf, ohne nähere Angaben. Das ist überraschend genug, aber ich muss sagen, wenn ich meinen eigenen Dackel und meinen eigenen Pudel vergleiche, ja, kann ich mir 1000mal eher vorstellen.


    Ich bleibe dabei: ich möchte den Trainer sehen, der einen Pudel zum Kampfhund ausbildet.

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