Der "gefährliche" Hund

  • Ein Menschenleben ist da oftmals nicht viel wert.

    dazu passt mit schalem Beigeschmack, dass hier heute von den immer bestens informierten Katastrophenmeldern, gerne per Link zur Blödzeitung, nichts zu Münster zu lesen ist.


    Mir tut das in Hannover entsetzlich leid, eine wahnsinnige Tragödie, wirklich kaum auszuhalten.


    Aber dieser Aktionismus wegen eines (armen, armen, armen) Hundes, ehrlich, da könnt ich speibem.


    den Angehörigen der Familien- in Hannover und in Münster- viel Kraft.

  • was heißt das denn , sie konnten den Hund anschauen, der ist doch wohl in Gewahrsam?

    Also der Hund auf dem Video ist NICHT Chico.


    Aber die waren wohl im Tierheim und haben sich dort mit Mitarbeitern unterhalten.
    Und die Mitarbeiter haben diesen Tierschützlern wohl die Auskunft gegeben.


    Hier noch ein Video mit einem Interview mit dem Geschäftsführer vom TH Hannover.
    Er sagt, er ist nicht dafür dass der Hund eingeschläfert, wird, Alternativen gibt es aber auch nicht viele, man müsste halt mal abwarten.


    Also den Hund lieber im Zwinger "verrotten" lassen als ihn einzuschläfern...

  • Einige Tierschützer(leider immer mehr und zu viele) leben in einer Traumwelt, die nur noch wenige Berührungspunkte mit der realen Welt hat.
    Ich kenne das Phänomen noch aus meiner aktiven Zeit. Für diese Leute ist ein Hund quasi ein höheres Wesen und die Menschheit der Antichrist, der diese reinen Seelen verdirbt und nein, das ist nicht sarkastisch oder übertrieben gemeint. Ein Menschenleben ist da oftmals nicht viel wert.

    Na, man sollte vielleicht nicht all zu ungnädig mit 'einigen' Tierschützern sein.


    Nur wegen den Orgas, von denen unsere Köterchen stammen, bin ich beim Fratzenbuch
    angemeldet. Der Rest interessiert mich nicht.
    Aber, man muss den Mist nur aufmachen und Leute stellen Dinge ein, die man gar nicht
    sehen will.


    Da findet man Videos von Geflügelfarmen, da werden 30.000 Flattermänner durch das
    Einleiten von Schaum erstickt.
    Macht keine Mühe und keinen Lärm. Perfekt.


    Man sieht Leute, die dutzende von Mutterschweinen samt Ferkel lebendig in eine Grube
    schmeißen um sie dann mit einer Planierraupe zuzuschütten. Saubere Lösung.


    Tiere werden lebendig zerteilt und aus den zuckenden Leibern heraus wird lachend und
    scherzend lebendes Material entnommen und gegessen. Was ein lustiger Brunch.


    Einige derer, die solche Sachen teilen, habe ich schon aus der 'Freundesliste' genommen.
    Ich weiß, das die Welt Scheiße ist und muss es nicht dauernd livehaftig sehen.


    Aber man darf diesen 'einigen' Tierschützern nicht verübeln, dass sie nicht in den Tieren,
    was immer sie auch tun, sondern im Menschen Pest und Cholera sehen.


    Die Welt ist zu schlecht geworden, um Menschen als das Maß der Dinge zu sehen.


    So viel dazu.


    Im vorliegenden Fall, denke ich einfach dass dieser Hund -obwohl Kampfis sonst eher die
    Buhmänner sind- so viel Zuspruch bekommt, weil die Leute die Umstände seiner 'Haltung'
    so erschreckend finden und das Tier bedauern.


    Mal ehrlich. Stellt Euch vor. Ihr werdet heute Nacht von zwei Freaks verschleppt und in
    einem Raum von ca. (Größenvergleich) fünf Quadratmetern eingesperrt. Wenn ihr kacken
    müsst, geht's auf den Balkon.
    Sonst Einzelhaft und nur Kontakt mit Euren Wärtern.
    Für, na sagen wir mal Acht Jahren. In Hundejahren gerechnet, knapp 60.


    Und eines Tages, da passen die Wärter nicht auf und da liegt ein Messer, oder Knüppel...


    Na?


    It's the Point of View. ;)


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Das Phänomen kenne ich aus meiner aktiven Zeit nicht.


    Traumwelten habe ich da mehr bezogen auf die Erwartungshaltung an ehrenamtliche Mitarbeiter gesehen. Ob da nun ein lästig gewordener Hund - natürlich sofort - abgeholt werden musste oder gleich rechtliche Schritte angedroht wurden, weil eine Vermittlung verweigert wurde oder eine telefonische Erreichbarkeit rund um die Uhr erwartet wurde - da kann man schon sein blaues Wunder erleben. Ganz umsonst.


    Auch bei gut handlebaren Ressourcenverteidigern wurde x mal belehrt und in persönlichen Gesprächen auf die Besonderheiten hingewiesen und im Fall von Problemen auch Unterstützung durch Hundetrainer angeboten. Eine Vermittlung nach dem Prinzip "Hund vor Mensch" kenne ich nicht. Das würde sowieso nur dazu führen, dass der Hund zum Rückläufer wird und der Verein ein Problem mehr hat.


    Irre gibt es überall, das ist im Tierschutz so und in jedem anderen Bereich auch. Ich frage mich oft auch bei diesen typischen und aus meiner Sicht übersülzigen Gedichten, in denen der Hund von irgendeiner Wolke seine Lebensgeschichte erzählt, ob man damit dem Anliegen einen Gefallen tut.


    Jedenfalls stört es mich, wenn verallgemeinert wird. Das tust du zwar nicht, Helfstyna, aber hier im Thread war auch schon von "Tierschutz, geh mir weg" die Rede und dergleichen finde ich ungerecht. Ebenso wie ich auch nie sagen würde, dass die Vet.behörden nur Mist bauen. Meine eigenen wenigen Erfahrungen sind dafür sowieso nicht ausschlaggebend, aber in diesem konkreten Fall war nun mal eine Begutachtung vorgesehen und die wurde nicht durchgeführt. Hier geht es ja nicht um eine Einschätzung,die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt hat, sondern darum, dass gar nicht erst eine Begutachtung stattfand.


    So was passiert mit tragischem Ausgang hin und wieder auch leider bei den Jugendämtern.

  • Entschuldigung, mittlerweile wurden einige Beiträge geschrieben, meiner war auf Helfstynas Beitrag bezogen, in dem von einer Traumwelt die Rede war, in der zunehmend Tierschützer leben und in der ein Menschenleben nichts wert sein soll.

  • @Jimmy Jazz Massentierhaltung mit all ihren Qualen ist grausam, trotzdem werde ich Leute denen das Leben des eigenen Kindes weniger wert ist, als das eines geretteten Hundes nie verstehen und ich werde nicht die eine psychisch-emotionale Verrohtheit gegen die andere aufrechnen, bis man irgendwann nach der Zahn um Zahn Methodik glaubt, quitt zu sein.

  • Das Phänomen kenne ich aus meiner aktiven Zeit nicht.


    Traumwelten habe ich da mehr bezogen auf die Erwartungshaltung an ehrenamtliche Mitarbeiter gesehen


    Darum beneide ich dich und das meine ich ehrlich und aufrichtig.
    Für mich war das mit einer der Hauptgründe, dass ich mich aus dem aktoven Tierschutz zurück gezogen habe, weil es immer schwieriger war rational denkende und argierende Menschen zu finden. Da wurde dann immer mehr Gewicht auf die "Gefühle" einer bestimmten Person und der Aussagen ihrer Tierkommunikatoren gelegt, als auf die rationale Beurteilung eines Tieres.
    Mag ein regionales Problem sein und der hier im Tierschutz herrschenden (Franchise) Philosophie geschuldet, aber es ist ein enormes Problem, dessen Auswirkungen man hier sehr spürt.

  • Ich kann dich nur zu gut verstehen. Ich hatte zur Zeit des Vorfalls damals in Hamburg einen Pitbull Mastino Mix, der auch noch von der Färbung her genauso aussah wie der Hund der den kleinen Jungen getötet hat. Damals war die Hetze gegen Sokas und deren Halter ja absolut unterirdisch. Und die Berichterstattung lange nicht so gemäßigt wie im Moment.

    Ja, das war damals der kleine Volkan, der zu Tode kam.
    Die Hetze hier in Hamburg war unterirdisch, nicht nur Soka Halter auch HH von anderen Rassen wurden angegriffen :( :
    Kampfhundopfer Volkan - Protokoll eines vorhersehbaren Todes | Das Erste - Panorama - Sendungen - 2000
    Auch hier lag es eindeutig an dem HH.



    Bin gespannt, ob die Chico da raus bekommen :fear:
    Ich bin ja immer dafür sich für Hunde einzusetzen, aber bei ihr klingt es jetzt schon irgendwie nach Beweihräucherung.


    Dann habe ich doch richtig gesehen, das er auch ein Tumor oder Geschwür am linken Vorderbein hat.


    Der Hund ist krank, hat schmerzen und sein ganzes Leben war ein scheiß Leben. " Rettet " man ihn, wird er weiter ein scheiß Leben
    haben. Viele OP`s und Behandlungen, Medikament und Untersuchungen sind für ihn Stress pur und macht sein Verhalten nicht besser. Das alles ist dieser Hund nicht gewöhnt, er kennt nicht viel. Auch seine Tat wird Chico sein Leben lang begleiten.
    Es fällt mir schwer zu schreiben, aber hier schreibt auch meine Liebe zu Hunden : Lasst ihn über die Regenbogenbrücke gehen, in eine bessere Hundewelt. Er sollte schmerzfrei schlafen, für immer.

  • Helfstyna:
    Oha, da muss ich mich gleich korrigieren, nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe!


    Tatsächlich kenne ich solche realitätsfernen Ansätze auch, wie z.B. die Idee eines hilfreichen Einsatzes von Tierkommunikatoren, die den Aufenthaltsort eines vermissten Hundes anhand eines Fotos ermitteln sollten oder bei Verhaltensauffälligkeiten mit dem Hund ein Gespräch führen sollten.


    Das waren dann aber eben Einzelstimmen, die dann freundlich mit dem Hinweis darauf zurückgewiesen wurden, dass es nicht schön ist, nicht erfüllbare Hoffnungen zu wecken und dann zu enttäuschen, statt das - dann allerdings weniger Spektakuläre aber dafür Naheliegende - zu veranlassen.


    Und: diese esoterisch zu verortenden Vorstellungen finden sich leider tatsächlich überall. Den Eindruck, dass dergleichen zunimmt, muss ich leider teilen.

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