Der "gefährliche" Hund

  • Ich habe mich Mal auf die FB Seite des TH begeben und da ein paar Kommentare gelesen.


    Mein Lieblingskommentar: "Habe ein Video von ihm gesehen. Das ist ein ganz normaler Hund wie jeder andere auch" :fear:


    Was willst du bei so einer Einstellung noch sagen (und ich wiederhole es immerwieder. Ich liebe Hunde wirklich sehr und wäre die Letzte die vorschnell den Tod fordert um Gottes Willen. Aber solange nichts gegenteiliges feststeht muss man halt der Polizei glauben)

  • Ich hoffe das Drama hat bald ein Ende. Ich bin erschrocken wie viele von meinen Leuten diese Petition teilen.

  • Was mich zu meinem Beitrag veranlasst hat, ist das Unverständnis, dass das System, das bei Auffälligkeiten eine Begutachtung vorsieht, die durch das Amtsgericht auch gemeldet wurde, offenbar ignoriert worden oder der Vorgang irgendwie versandet ist.


    Auch wenn nicht entfernt Todesfälle im Raum standen, haben diese Begutachtungen doch den Sinn, im Fall der Erforderlichkeit Maßnahmen zu ergreifen, die eine tierschutzwidrige oder auch gefährdende Haltung zu beenden.

    Du beschreibst gerade den Rückschaufehler. ;)

  • @cocker-shiva
    Leider liest man hier im Forum immer wieder, dass Behörden trotz Hinweisen auf unkontrollierte Hunde selbst nach Vorfällen nicht reagieren.
    Aber dass selbst das Amtsgericht ignoriert wurde, ohne Worte.
    Genauso, dass die Stadt erst das Vorliegen von Hinweisen abgestritten hat, weil zunächst nur die letzten Jahre geprüft wurden


    Tierschutzverein wegen schlechter Haltung verständigen half ja auch nicht. Wenn die für OK befunden wurde, ist ein lebenslanges Zwingerleben natürlich auch OK ...

  • Ach, hör mir auf mit Behörden... Die machen nix und dem Tierschutz sind ohne die Ämter dieHände gebunden. Ich kenne einen (großen!) Hund der wird vernachlässigt, bleibt viel zu lange alleine, wird einfach ohne Halsband vor die Tür auf die offene Straße gestellt, war schon zig mal im Tierheim, auch tagelang verschwunden während der Brut und Setzzeit, weil der Halter einfach nichts auf ihn gibt. Folgt er ihm, gut. Stromert er und geht verloren. Sein Pech. Man sieht dem Hund an, dass er gebrochen ist. Früher hatte er Lebensfreude, mittlerweile schon lange nicht mehr. Macht irgendwer was? Nö wieso denn? Er hat ja keine Krankheiten und ist nicht abgemagert. Auf Nachfrage, dass unser eins auch nur für das mitführen eines erzogenen, unangeleinten Hundes während der BSZ das große, teure Dududu ausgesprochen bekommt, dieser Hund aber alleine tagelang im Naturschutzgebiet rumrennt, das müsste doch endlich mal ein Grund sein ihn komplett einzuziehen... Da gab es nur verständnisloses Schulterzucken. Ich habs aufgegeben. Man kommt da einfach nirgendwo durch.


    So, aber zurück zum Thema. Deutschland hat tausende Gesetze, die aber zumeist an den richtigen Stellen versagen und die falschen treffen. Das sieht man hier wieder deutlich, aber es wird sich wohl nix ändern :tropf:

  • So, aber zurück zum Thema. Deutschland hat tausende Gesetze, die aber zumeist an den richtigen Stellen versagen und die falschen treffen. Das sieht man hier wieder deutlich, aber es wird sich wohl nix ändern :tropf:

    Ich finde, wegen einem tragischen und außergewöhnlichen Ereignis den Glauben an den Rechtsstaat komplett zu verlieren, ist ein bisschen übertrieben.


    Es hat auch absolut gar nichts mit den Gesetzen zu tun, sondern mit der Bürokratie und den Behörden, die die Gesetze umsetzen.

  • Patrick und all das schreckliche Zeug rechtfertigt nun wie genau, dass man sich einbildet, einen gefaehrlichen Hund mit ein bissel Duzidu so zu haendeln, dass nie wieder was passiert?
    Ich sag es gerne nochmal: Bisher hat keiner der Leute - die taeglich mit Hunden arbeiten die (teils massiv) gebissen haben - gesagt, dass sie den Hund aufnehmen! Nicht weil es Arschloecher sind, denen Tiere egal sind. Sondern weil es Menschen sind die 1. Erfahrung auf diesem Gebiet haben und 2. weil sie sich der abartigen Verantwortung bewusst sind, die ein solcher Hund mit sich bringt!
    Aktuell haben fast 200.000 Menschen diese Petition unterschrieben. Wieso retten die nicht jeder einen Hund, der wegen einem Beissvorfall im TH sitzt? Sie scheinen ja alle ueberzeugt zu sein von ihrer Kompetenz und Platz scheinen sie auch zu haben. Also duerfte es ja ein Leichtes sein, ein solchen Hund aufzunehmen. Wieviel Plaetze waeren dann schlagartig frei. Oder aber diese 200.000 Menschen nehmen auffaellige Hunde auf, arbeiten mit ihnen und vermitteln sie dann. Es scheinen ja alles Experten zu sein!
    Sorry aber ich verwette meinen Hintern darauf, dass sich fast alle dieser Leute schon wegen dem Bub ins Hoeschen machen, mit dessen Halter ich grade an der UO (und nebenbei am Verhalten im Alltag) arbeite. Der zerlegt nicht nur jeden anderen Hund. Der hat einen erwachsenen Mann (kein kleinwuechsiger Mensch wie wohl im Fall Chico) zerbissen. Das ist im Grunde ein Witz zu dem, was Chico getan hat. Wir reden hier von 2 toten Menschen, verdammt nochmal!!!

  • die meisten Leute, die diese Petition unterschrieben habe, sind der festen Überzeugung, dass der Hund Chico nichts getan hat. Es geht ja die Verschwörungstheorie um, dass evtl der Ex damit etwas zu tun hat.


    Gerade deswegen finde ich die ganze Angelegenheit so brand gefährlich. Auch der Verein der jetzt Chico übernehmen würde, hat sich dahin gehend geäußert, dass ja kein Blut am Hund gewesen sei, verdrängen also auch, dass Chico zwei Menschen getötet hat. Genau dies würde aber die übergroße Gefahr bedeuten, dass sich der Vorfall wiederholen könnte, wenn der Hund weiterleben sollte.
    (
    Die Mehrheit der Unterschriften stammt von Leuten die sich der Gefahr durch diesen Hund absolut nicht bewußt sind (zumindest der Eindruck wenn man die Kommentare dazu mal liest)

  • Das Problem sind allerdings auch die Medien.
    Mir ist das bei diesem Fall wieder aufgefallen. Wo man hinguckt, sieht man einen traurigen, grauschnäuizigen Hund, der zusammengekauert und resigniert in einem Körbchen liegt ... oder liebevoll mit der Hand durch das "böse" Gitter gefüttert wird.
    Selbst die befragten Experten beschreiben ihn zum Teil als "ängstlich, durch den Wind, verstört und unauffällig".
    Es wird von vornherein ein völlig falsches Bild gezeichnet. Kaum einer kann sich doch vorstellen, dass so ein Hund so reagiert. Es wird einfach völlig romantisiert.


    Im Fall von Volkan damals, als die unsäglichen Rasselisten und Landeshundegesetze aufkamen, wurden zu jedem Artikel zähnefletschende Rottweiler, Staffs usw. gezeigt. Das hat die Angst immens geschürt.


    Beides ist falsch.
    Aber die Medien tun ihr Übriges, um die Meinung der Leser / Zuschauer zu formen. (vor allem so "Nachrichten" wie von Express, Bild und Co.)


    Und die Leute, die die Petition unterschreiben, sind eben jene, die nur das "Schöne" sehen wollen. Die einen Hund sehen, der es faktisch nicht gut hatte und nun Opfer wurde. Dass er selbst auch Täter ist, wird da wirklich gern vergessen. Ich glaube aber nicht, dass man einen solchen Hund resozialisieren kann.
    Mein Bruder hat damals einen Staff von einem drogensüchtigen Kumpel abgekauft. Das war kurz vor dem Vorfall in Hamburg.
    Ein wundervoller Hund. Tonton hieß er. Sobald man ein Kissen in die Hand genommen hat, wurde dieser Hund zu einer Bestie. Von einer auf die andere Minute. Ich war damals im 7. Monat schwanger und konnte einmal nur gerade die Tür hinter mir zubringen. Nach 5 Minuten war der Spuk vorbei und er war wieder der liebste Hund.
    Wir haben ihn dann auch abgegeben und schweren Herzens einschläfern lassen, weil das ein Verhalten war, das niemand hätte steuern können.

  • Mich würde interessieren, wie viele Leute die die Petition unterschrieben haben und Chico bei sich aufnehmen würden.
    Groß posaunen und unterschreiben geht schnell, ich denke aber nicht, das sich einer von denen wirklich Gedanken gemacht hat,
    diesen Hund wirklich zu Hause aufzunehmen, mit ihm zu leben und die Verantwortung zu übernehmen.Es ist nur ein Bild von Chico, das sie sehen.
    Dieser Hund ist krank und ist mangels Erziehung unberechenbar.
    Schaue ich mir die Bilder von ihm an, schaue ich in seine Augen,
    tut er mir leid.Aber der gesunde Menschenverstand sollte über dem Mitleid siegen.

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