Der "gefährliche" Hund

  • Leider liest man hier im Forum immer wieder, dass Behörden trotz Hinweisen auf unkontrollierte Hunde selbst nach Vorfällen nicht reagieren.
    Aber dass selbst das Amtsgericht ignoriert wurde, ohne Worte.
    Genauso, dass die Stadt erst das Vorliegen von Hinweisen abgestritten hat, weil zunächst nur die letzten Jahre geprüft wurden

    Ja, lese ich hier auch immer wieder.


    Was mich dabei gerade jetzt wieder etwas fassungslos und mit jeder Menge Fragezeichen im Hirn dastehen lässt, ist der Punkt, dass das hier nicht so ist.


    Hier wird ein Sheltie vom Vetamt begutachtet, der in einem Hundegemenge einem Halter in den Arm hackt und anschließend mit der Steuer für gefährliche Hunde und Leinenzwang versehen. Ähnlich minderschwere Fälle gibt es hier häufiger. Ich war gestern im Nachbarverein auf dem HuPla und habe mehrere solcher Gesprächsfetzen von den dortigen Vereinsmitgliedern mitbekommen. Hier fragen sich im Grunde alle, wie solche Unterschiede sein können und Zustande kommen.

  • Sondern weil es Menschen sind die 1. Erfahrung auf diesem Gebiet haben und 2. weil sie sich der abartigen Verantwortung bewusst sind, die ein solcher Hund mit sich bringt!

    So ist es. Wenn Du einen solchen Hund aufnimmst, wirst Du den nicht mehr los. Und musst Dein Leben drumherum gestalten und bist ständig in Angst, dass Dir ein kleiner Fehler passieren könnte ...


    Ich muss nach 14 Jahren Leben mit einem solchen Hund sagen: Das brauche ich nicht noch mal. Wirklich nicht.

  • Ich weiß gar nicht, was diese Unterschriftensammlung soll. Das Vetamt hat beschlossen, dass der Hund eingeschläfert wird. Das entscheidet kein Tierheim, kein dubioser Pit-Verein und auch nicht 200.000 Menschen, die mal eben nicht mehr können als bei Facebook über eine Petition zu stolpern und ihr Gutmenschentum auszuleben, ohne ihren Hintern vom Sofa hochheben zu müssen.


    Ehrlich gesagt bin ich ziemlich enttäuscht von der Hundehalterfraktion. Dieser Fall war in den Medien endlich mal nicht sofort verschrien und abseits der üblichen Blödsinns-Sensationsblättchen wurde erstmals ziemlich vernünftig über einen Beißvorfall berichtet.
    Und jetzt wird das völlig zerrupft von den Leuten. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
    Woher kommt denn diese Einstellung, dass mit ein bisschen Liebe und Spucke jeder Hund ein toller schmusiger Familienhund wird? Einem Malinois, Herdenschutzhund oder Jagdterrier spricht man doch auch nicht seine Eigenschaften ab und lässt ihn wie ein Kuscheltier dastehen.


    Diese Tragödie ist eine Summe ihrer einzelnen Schicksale. Es ist unendlich traurig und auch ich hoffe, dass der Hund ein gutes schnelles Ende findet und nach einer Obduktion tatsächlich etwas Medizinisches gefunden wird.


    Und ich hoffe ganz stark, dass dieser Vorfall keine Auswirkungen auf die Hundeverordnung in Niedersachsen haben wird. Andere Bundesländer beginnen gerade nachzuziehen mit der Abschaffung der Rasseliste und jetzt dieser unglaublich schlimme Vorfall.

  • So ist es. Wenn Du einen solchen Hund aufnimmst, wirst Du den nicht mehr los. Und musst Dein Leben drumherum gestalten und bist ständig in Angst, dass Dir ein kleiner Fehler passieren könnte ...
    Ich muss nach 14 Jahren Leben mit einem solchen Hund sagen: Das brauche ich nicht noch mal. Wirklich nicht.

    Ihr Beschreibt grade den Vorschaufehler ;)

  • will mich auch noch mal zu Wort melden, obwohl die Diskussion eigenartige Züge annimmt, die ich nicht recht nachvollziehen kann, aber egal. Mir macht es nichts aus, wenn die Tomaten fliegen, ich sage was ich denke und wenn niemand meiner Meinung ist, dann kann ich sehr gut damit leben :smile: , aber deswegen habe ich trotzdem meine Meinung und das Recht, sie zu äußern.


    Mir ist es zutiefst sympathisch, daß sich so viele Menschen für Chico einsetzen, daß es so viele Menschen berührt hat. Daß es so viele tierliebe Menschen gibt, denen es nicht egal ist was mit ihm passiert. Daß es Menschen gibt, die sich wünschen, daß der arme Kerl auch mal was Positives erfährt in seinem Leben. Man muß ihn sich ja nur mal ansehen und dann sieht man, daß er nichts Gutes erlebt hat bisher. Ich denke mal daß es das ist, was viele Menschen so bewegt und sie sich für ihn einsetzen. Ich wünsche mir das selber ja auch, daß der Tierarzt ihn behandelt und daß er keine Schmerzen mehr hat und es ihm besser geht. Es ist einfach so, ich habe ja keinen Kontakt zu anderen "Kampf"hunden, hier gibt es keine, und die Medien haben nunmal eben einem den Vorfall nahe gebracht. Wer tagtäglich damit zu tun hat, denkt wahrscheinlich anders. Aber ich und viele andere denken nunmal so und da ist die Empathie eben da und kann man nicht einfach so :barbar: .
    Wir sind hier in einem Hundeforum, da braucht sich doch wirklich keiner wundern, daß hier Hunde- Freaks unterwegs sind. Menschen, die Hunde nunmal auf eine sehr hohe Stufe stellen, über alles wenn man es so will. Das finde ich eigentlich normal.
    Selber könnte ich Chico auch nicht aufnehmen, weil ich mich mit der Rasse nicht auskenne, nicht der Typ dafür bin, aber ich wünsche ihm und vielen anderen, daß sie doch noch ein schönes Leben bekommen. Und wenn es nicht geht, eine Einschläferung angeordnet wird, dann füge ich mich. Aber ich bin nicht selber der liebe Gott und entscheide, das ist ja grauenvoll wer soetwas tut! Ich habe mich hier mit Grauen durch den thread gelesen bei sehr vielen postings!
    Und wenn dieser arme Kerl eingeschläfert werden sollte, werden sich wohl viele beruhigt zurücklehnen, sich eine Dose Bier aufreißen und sagen: besser so und alles ist dann wieder gut, so ungefähr. So kommt es mir vor. Aber dann ist nicht alles gut! Der ganze Wahnsinn ist da und ab und zu kommt mal was an die Öffentlichkeit. Und nur weil ein Hund dann eingeschläfert wird ggf., ist noch lange nicht alles wieder gut! Da bleiben viel zu viele Fragen offen. Warum überhaupt Hunde gezüchtet werden mit Aggressionspotenzial z.B.. Und ich bleibe dabei, der Hund ist IMMER unschuldig. ER wird von MENSCHEN gezüchtet und gehalten, alles was passiert, ist die Schuld von Menschen. Und die MENSCHEN müssen was ändern, da reicht eine Einschläferung, wenn mal was passiert, nicht aus. Ja ja, ich weiß einen Pudel kann man auch aggressiv machen. Menschen können alles mögliche, das ist wirklich erstaunlich wozu Menschen alles in der Lage sind *würg*. Hat man ja gestern gesehen, da fährt ein Irrer in eine Menschenmenge und hinterlässt Tote und sehr viele Verletzte. Es laufen so viele Bekloppte rum, die aggressiv sind und einen aggressiven Hund brauchen. Warum muß das sein. Und da werden dann die Hunde gezüchtet und sie ALLEINE müssen die Konsequenzen ausbaden, wenn es nicht klappt, wofür wie gesagt, der Mensch die Schuld hat. Das ist die Aggressivität der Menschen, die gefährlich ist und auch die Unwissenheit über Hunderassen und ein leichtfertiges Anschaffen ungeeigneter Rassen. Dagegen sollte man was tun und was ändern. Ich bin für ein generelles Zuchtverbot für Hunderassen mit Aggressionspoenzial, dann löst sich das Problem evtl. langfristig von alleine. Und ich bin nicht dafür, daß Hunde eingschläfert werden oder diskrimniert werden, die einen "Kampf"hund haben, denn viele haben womöglich einen, weil er ihnen leid tat im Tierheim, wofür ich vollstes Verständnis habe. Ich habe wie gesagt, nichts gegen die Hunde, aber warum sie überhaupt gezüchtet werden, ist mir ein Rätsel. Und es gibt auch noch andere Rassen, ich weiß, die mal happs machen können. weil sie so gezüchtet werden, und wenn sie nicht ihren Anlagen entsprechend gehalten und gefördert werden, eben nicht anders können. Deswegen gehören solche Hunde nur in Hände, die dafür geeignet sind.

  • Ich habe nichts gegen Tierschützer, wir brauchen sie auch, aber die sogenannten Tierschützer sind schlimmer und unberechenbarer als SoKas, völlig realitätsfremd.Sie machen sich nur Gedanken um die Befreiung, die oftmals trotz ihrer Gedanken gedankenlos und kriminell ist, aber sie denken nicht weiter, wie es weiter gehen soll.

  • Was mir auffällt auf der Facebook Freundeliste ist. Als bei meinen Freunden ihr Hund von einem Listi totgebissen wurde, waren alle Listis brutale Monster die man sofort einschläfern müsste. Jetzt mit Chiko teilen sie die Petition als gäbe es kein Morgen. :ka: Sie halten ihr Fähnchen in den Wind, wie es ihnen gefällt. Es nervt einfach... und verstehen tu ich's auch nicht.

  • So dumm das auch sein mag, ich freue mich über diese Reaktion.
    Es zeigt dass die Menschen - zumindest in unsern Breitengraden - fähig sind, zu denken und nicht mehr nur Bestie! Bestie! Tötet die Bestie! zu schreien. DAS freut mich!
    Der Hund wurde aus völlig falschen Gründen angeschafft, wurde komplett falsch gehalten, komplett falsch erzogen, wurde nicht so versorgt, gehegt und gepflegt wie man dies - auch wieder in unsern Breitengraden - tun sollte, sich verpflichtet dazu. Dieser Hund hat dann getan, wozu er angeschafft wurde.
    Das Menschen tatsächlich fähig sind, diese Infos in ihrem Hirn aufzunehmen und umzuwandeln, freut mich so sehr dass ich es nicht in Worte fassen kann.
    Noch vor ein paar Jahren wären genau auch diese Nasen mit der Mistgabel dagestanden um die Bestie zu lynchen.


    Für uns Menschen wäre es wichtig, dass genau dieser Hund am Leben bleibt.
    Damit wir lernen.
    Lernen dass es "so" nicht geht und dass wir Verantwortung haben. Dass wegschauen Konsequenzen hat und dass wir nicht alles so husch husch aus der Welt schaffen können, indem wir "es" töten.


    Für den Hund wünsche ich mir einen sanften Abschied aus dieser Welt. Er hat genug gelitten. War lange genug allein und eingesperrt.



    Mir zeigt die Geschichte, dass all die Schlagzeilen in unserer Regebogenpresse über die bösen Kampfhunde, all die Rassenlisten die eingeführt wurden, nicht mehr so tief und fest in den Köpfen und Herzen festsitzen. Ich bin froh drum. Froh und glücklich.
    Für mich ist's schlicht ein gutes Zeichen.
    Und das komplett losgelöst von diesem Fall.


    Was man sich ins Haus holt mit "so einem Hund" kann man sich nicht vorstellen wenn man's noch nicht erlebt hat. Da braucht man schon einen Spezialnkall und eine "eigene Art", sein Leben zu leben, abgesehen vom ganzen Drumherum (und dem finanziellen Aspekt der keinesfalls zu unterschätzen ist).

  • Ich bleibe dabei, der Hund ist IMMER unschuldig. ER wird von MENSCHEN gezüchtet und gehalten, alles was passiert, ist die Schuld von Menschen. Und die MENSCHEN müssen was ändern, da reicht eine Einschläferung, wenn mal was passiert, nicht aus.

    Die Menschen, die den Hund so "gemacht" haben, sind nun aber mal tot.
    Die kann man nicht mehr zur Verantwortung ziehen oder ändern.
    Und wer soll bitte schön die Verantwortung dafür tragen, dass dieser Hund in einer (ähnlichen) Situation noch einmal so reagiert und dann ggf. ein Kind erwischt?
    Fragen sich all diese "Tierschützer" mal, wie es ihnen ginge, wenn ein Hund mit dieser Vorgeschichte irgendeinem der 200.000 Petitionsunterzeichner in die Hand gedrückt würde und der würde dann einen Verwandten oder den eigenen Hund anfallen?
    Bin ich froh, dass wir noch nicht so weit sind, dass FB - Petitionen irgendwelche Macht haben.
    Change.org ist zum Glück nur eine bessere Datenkrake, bei der man nebenbei das Gewissen beruhigen kann und ich hoffe sehr, dass da niemand von den Verantwortlichen einknickt. Und nein, darauf mache ich mir nun keine Dose Bier auf ...

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