Der "gefährliche" Hund

  • Die Medien verzerren das Bild.


    Die Toten rücken doch total in den Hintergrund. Es wird nur noch vom armen Hund berichtet ... mit den immer gleichen rührenden Bildern.
    Hätte man stattdessen - wie damals - ein zähnefletschendes Tier gezeigt, wäre die Reaktion anders.


    Nein, ich will das nicht. Ich will nicht, dass Hunde so dargestellt werden und alles von vorn los geht.
    Aber ich will auch nicht, dass die Medien den Leuten einreden, hier einen "ganz normalen Hund" zu haben.


    Wie oft werden hier Leute beraten, dass die ersten 16 Wochen das Wichtigste sind? Sozialisierung, Erziehung, Bindung.
    Kein Mensch weiß, wie das bei Chico aussieht. Man kann nur ahnen, dass da einiges schief gelaufen ist. Und das sind Momente, die man bei einem 8 Jahre alten Hund nicht mehr zurück holen kann.

  • Ich habe jetzt ein paar Stunden damit verbracht, mich durch die Sozialen Medien zu lesen und ich bin wirklich entsetzt und angewidert von der mangelnden Empathie und der Naivität vieler.
    Da äussern sich Fachleute, die mit ähnlichen Hunden arbeiten und wenn selbst die sagen: no way! -dann werden die aufs Übelste beschimpft.
    Ehrlich, da könnte ich kotzen!


    Und dann immer wieder die Frage, warum der Hund denn nicht blutverschmiert war, wenn er die beiden Menschen getötet hat - keine Ahnung haben, aber um so mehr Meinung...
    Wölfe, Löwen, überhaupt alle Raubtiere traben ja auch dauerhaft blutverschmiert durch die Weltgeschichte, gell?
    Ich bin gerade so entsetzt, ich kann es gar nicht in Worte fassen.....

  • Und wenn dieser arme Kerl eingeschläfert werden sollte, werden sich wohl viele beruhigt zurücklehnen, sich eine Dose Bier aufreißen und sagen: besser so und alles ist dann wieder gut

    Nein, so einfach ist es nicht.
    Man sollte nicht nur den Moment der Tat sehen, sondern auch zurück blicken.


    Der Hund = Opfer und Täter / machtlos und hilflos / jahrelang
    Die Verstorbenen = Opfer und Täter / machtlos und hilflos / jahrelang



    Deswegen gehören solche Hunde nur in Hände, die dafür geeignet sind.

    Nicht " solche " Hunde, jeder Hund gehört in geeignete Hände :klugscheisser:

  • Du beschreibst gerade den Rückschaufehler. ;)

    Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liegen sollte: Beim Rückschaufehler geht es doch darum, dass die Möglichkeit der Vorhersehbarkeit eines bestimmten Ereignisses überschätzt wird durch das spätere Bekanntwerden von Umständen, oder nicht?


    Ich hatte aber doch geschrieben, dass dieses Ereignis aus meiner Sicht nicht vorhersehbar war. Inwiefern beschreibe ich da den Rückschaufehler?

  • Patrick und all das schreckliche Zeug rechtfertigt nun wie genau, dass man sich einbildet, einen gefaehrlichen Hund mit ein bissel Duzidu so zu haendeln, dass nie wieder was passiert?
    Ich sag es gerne nochmal: Bisher hat keiner der Leute - die taeglichen mit Hunden arbeiten die (teils massiv) gebissen haben.- gesagt, dass sie den Hund aufnehmen! Nicht weil es Arschloecher sind, denen Tiere egal sind. Sondern weil es Menschen sind die 1. Erfahrung auf diesem Gebiet haben und 2. weil sie sich der abartigen Verantwortung bewusst sind, die ein solcher Hund mit sich bringt!
    Aktuell haben fast 200.000 Menschen diese Petition unterschrieben. Wieso retten die nicht jeder einen Hund, der wegen einem Beissvorfall im TH sitzt? Sie scheinen ja alle ueberzeugt zu sein von ihrer Kompetenz und Platz scheinen sie auch zu haben. Also duerfte es ja ein Leichtes sein, ein solchen Hund aufzunehmen. Wieviel Plaetze waeren dann schlagartig frei. Oder aber diese 200.000 Menschen nehmen auffaellige Hunde auf, arbeiten mit ihnen und vermitteln sie dann. Es scheinen ja alles Experten zu sein!
    Sorry aber ich verwette meinen Hintern darauf, dass sich fast alle dieser Leute schon wegen dem Bub ins Hoeschen machen, mit dessen Halter ich grade an der UO (und nebenbei am Verhalten im Alltag) arbeite. Der zerlegt nicht nur jeden anderen Hund. Der hat einen erwachsenen Mann (kein kleinwuechsiger Mensch wie wohl im Fall Chico) zerbissen. Das ist im Grunde ein Witz zu dem, was Chico getan hat. Wir reden hier von 2 toten Menschen, verdammt nochmal!!!

    Hallo Kathrin,


    das Eine rechtfertigt absolut nicht das Andere.


    Ich bin nur auf den Post von Raphaela eingegangen, wo sie schreibt:


    ' Für diese Leute ist ein Hund quasi ein höheres Wesen und die Menschheit der Antichrist,
    der diese reinen Seelen verdirbt ...'

    ... und geschrieben was diese Leute ganz offensichtlich zu so einer Sichtweise bewegt. Dieser
    völlig gleichgültige, aggressive und gewissenlose Umgang der Menschen untereinander, mit der
    Umwelt und allem was darauf lebt, ob Flora oder Fauna ist einfach zu viel.
    Und dieses Missverhalten beginnt nicht ganz oben, bei einem Trump oder Assad, sondern ist schon
    mitten in unserer Gesellschaft angekommen.


    Dieser Hund ist wohl eher als Symbol zu sehen und nicht als Sympathieträger, dem man helfen will,
    weil er so knuffig ist. Kampfis sind ja sonst eher die 'Hauptverdächtigen' und Mobbingopfer.


    Ich rechtfertige keinesfalls diesen Aktionismus. Beurteilen kann das eh keiner hier im Forum und
    auch niemand, der den Hund nicht live erlebt hat.
    Fragwürdig ist für mich nur mal wieder die Handlungsweise der Behörden, die lange vollumfänglich
    versagt haben um nun mal wieder in die Vollen gehen um jegliches schuldhaftes Verhalten zu
    überspielen.


    Entscheiden, was mit diesem Hund passiert, sollten Fachleute und keine Behörden.


    Wir alle werden von staatlicher Seite eh nur noch gegängelt. Ich sehe es z.B. an meinem Hobby als
    Sportschützen immer deutlicher. Wir werden immer mehr reglementiert und kriminalisiert, während
    die wahren üblen Jungs lachend ihre Halbautomaten im Darknet verschachern.
    Besonders lustig, die neue 'Gefahrenabwehr'. Als Ersthelfer führe ich meistens ein Rescue-Tool mit
    mir. Ein reines Werkzeug. Tausende Handwerker tragen berufsbedingt Ähnliches mit sich.
    Ist jetzt verboten worden. Gefährliche Waffe. Und wird kontrolliert.
    Deutschland 2018 live.


    Aber zurück zum Thema. Sicherlich würden die meisten (Alle), die die Petition unterschrieben haben
    im echten Leben vor der Tastatur nichts mit dem Hund zu tun haben wollen. Vom können müssen wir
    gar nicht erst reden.
    Wie gesagt, hier sehe ich eher das Symbol, die missbrauchte Kreatur als Sinnbild für all das Unrecht
    an Tieren, gegen die man sonst nicht ankommt.


    Was mich gerade ziemlich ärgert ist allerdings die Change.org. Ich meide solche Petitionen normalerweise
    strikt, zumal sie meistens nichts bringen, egal wie viele unterschreiben. Siehe CETA.
    Hatte aber tatsächlich mal meinen Haken unter die Sauerei mit dem Schweinehochhaus gemacht.
    Seither wird man immer wieder aufgefordert da mitzumachen. So nun auch mit dem Hund.


    Geben Sie ihre Unterschrift und begründen Sie diese mit einem Text, steht da so sinngemäß.
    Als ich weiter geklickt habe bekam ich ein Dankeschön für den Eintrag und die Aufforderung dieses
    in den sozialen Medien zu teilen und verbreiten.
    Hallo!
    Anscheinend weil ich da bereits angemeldet war ging das voll automatisch.
    Finde ich eine Frechheit. Möchte nicht wissen, wie viele Einträge die auf diese Art und Weise generieren.
    Da werde ich auf jeden Fall nachhaken, denn rückgängig lässt sich das nicht machen.
    Ein sehr fragwürdiges System.


    Man sieht. Verarscht wird man überall.


    liebe Grüsse ... Patrick

  • :???:
    Wie ist das zu verstehen?

    Wer gekauft werden will, richtet sich nach dem Publikum.
    Die Schlagzeilen hätten vor ein paar Jahren noch völlig! anders ausgesehen.

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