Der "gefährliche" Hund

  • Und ich bleibe dabei, der Hund ist IMMER unschuldig. ER wird von MENSCHEN gezüchtet und gehalten, alles was passiert, ist die Schuld von Menschen. Und die MENSCHEN müssen was ändern, da reicht eine Einschläferung, wenn mal was passiert, nicht aus. Ja ja, ich weiß einen Pudel kann man auch aggressiv machen.

    Natürlich ist die Zucht und teils falsche Erziehung die Verantwortung des Menschen. Völlig richtig. Aber ganz so einfach ist es nicht.


    Als kleines Kind war ich oft bei meiner Großmutter. Die hatte immer so ca. 10 Hühner und über die Jahe einige Hähne, die hatten einen Verschlag und eine riesige Freifläche zum Scharren.


    Wenn man das Gelände betreten hat, um zu füttern, den Dreck weg zu machen, oder die Eier zu holen, da hatten wir Hähne - immer der selben Rasse - die eher passiv waren und sich kaum geschert haben.


    Wir hatten aber auch Hähne die agressiver vorgegangen sind und einen Hahn, der ein richtiger Drecksack war und gefühlt auch irgendwie hinterlistig. Der ganz brutal auf jeden "Eindringling" losgegangen ist.


    Niemand hat diese Hähne auf Brutalität gezüchtet (was es evtl. beim Hahnenkampf gibt), noch irgendwie falsch "erzogen". Es liegt einfach nur mal in der Natur, dass es Lebewesen, auch der der selben Gattung gibt, die friedliebender, oder agressiver sind.


    So wie es auch Menschen gibt, in deren Leben nichts dramatisch schief gelaufen ist, die aber dennoch die Kontrolle über sich verlieren, weil sie z.B. an einer Störung der Impulskontrolle leiden, was man gemein hin als Jähzorn bezeichnet.

  • @Boomerang Und weiter? Vorschaufehler wenn man den IST-Zustand (zu dem aktuellen Fall und nicht irgendwelchen anderen Hunden) bzw. seine persoenliche Erfahrung nach Jahren mit einem gefaehrlichen Hund beschreibt!? Joa passt :lachtot:

  • Man muss ihn sich ja nur ansehen und dann sieht man, dass er nichts gutes erlebt hat bisher.

    Diese Annahme ist doch der Knackpunkt der ganzen Hysterie.
    Aber woher willst du das wissen? Anhand von ein paar Fotos?? Der Hund ist doch nicht der erste der im Tierheim hockt wie ein Häufchen Elend. Auch Hunde die zuvor KEIN unerträgliches Leben hatten können sich so darstellen.


    Aber wenn die Grundüberzeugung lautet, dass ein Hund nur unter unermesslichen Qualen so ausrasten kann, dass ein Hund quasi nur in Notwehr "zum Äußersten greift", tja dann muss es halt so gewesen sein..
    Ich glaube 99% der Unterzeichner Leben in dieser Traumwelt. Und ich glaube vielen geht es mehr darum diese Überzeugung zu verteidigen als um den konkreten Einzelfall!


    Viel komplizierter wird es nämlich wenn man mal wagt anzunehmen, dass das Leben des Hundes gar nicht absolut unerträglich war.


    Frust führt(e) ohne Entgegenwirken sogar bei meinem Labrador zu rückgerichteter Aggression.
    Und mein Hund wird weder schlecht gehalten noch sonstwie von mir gequält. Da reichte schon dass man das Eichhörnchen nicht jagen durfte. Das war halt eine erworbene Strategie in Kombination mit einer aus vielerlei Gründen kurzen Lunte.


    Falls der Hund nicht eingeschläfert wird, dann MUSS er zu jemandem kommen der auch wahrhaben kann, dass die Möglichkeit besteht, dass der Hund auch in "guten" Händen ein massiv gefährliches Verhalten zeigen könnte.


    Und das sehe ich bisher leider bei keinem von denen, die so vehement um Chicos Leben kämpfen.

  • Und dann immer wieder die Frage, warum der Hund denn nicht blutverschmiert war, wenn er die beiden Menschen getötet hat - keine Ahnung haben, aber um so mehr Meinung...

    Zuerst dachte ich auch, das kein Blut am Fell war, man konnte es auf den Aufnahmen schlecht sehen.
    Vergrößert man die Aufnahmen, kann man schon was erkennen.
    ABER, das ist für mich NICHT ausschlaggebend.Ausschlaggebend sind die Bissverletzungen, die zum Tode geführt haben ohne weitere Fremdeinwirkungen.
    DENN : ein Beispiel : ich stolpere in der Wohnung, falle in die Vitrinenscheibe, blute und verblute. Ich bin mir sicher, ganz sicher, das mein Hund mir helfen will, mich wecken will, mich anstubst, wegziehen will und ihren Kopf oder Körper auf mich legt um mir zu helfen, mich zu schützen oder um zu trauern.
    Und schon wäre mein Hund voller Blut =)
    Man darf nicht nur nach einen Blick gehen, man darf nicht nur die Bilder des Hundes sehen, man darf nicht nur Blut am Fell sehen oder nicht. Man muss einfach mehr sehen.


  • Man muß ihn sich ja nur mal ansehen und dann sieht man, daß er nichts Gutes erlebt hat bisher.

    Wenn mein Hund morgen im TH sitzen würde und Du würdest ihn dort sehen, würdest Du das bei ihm wohl auch sagen.


    Eingeschüchtert, ängstlich und zitternd. :smile:




    Wenn der Hund "nachweislich" seine Halter zerfleischt hat, gehört er für mich eingeschläfert.

  • ich finde es schon teilweise gefährlich was sich da so alles zusammen gesponnen wird obwohl dazu gar keine Infos vorhanden sind.


    Natürlich kann ein Lebewesen auch eine gewisse Grundaggressivität an den Tag legen.


    Klar jeder Hund kann beißen und einen Menschen massiv verletzten aber um ein Lebewesen und noch dazu seine Familie zu töten gehört schon mehr dazu.


    Mal angenommen der Hund wird gerettet und beißt dann den nächsten Menschen tot. Oh Gott wieviele würden sich aufregen warum der Hund nicht eingeschläfert wurde.
    Ich finde ein sanfter schmerzloser tot ist das beste was man diesem Tier noch schenken kann. Ein schönes Leben hätte er ohnehin nicht mehr.

  • Ich fürchte mal, der Teil der Unterzeichner, der überhaupt ein bißchen Ahnung von Hunden hat, lebt in genau dieser Traumwelt:


    Heilig, heilig, heilig ist der Kampfhund - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert


    Diese so gepolte Hysterie finde ich langsam ähnlich zum Fürchten wie die ganze Geschichte selbst. Ich hoffe bloß, da knickt niemand ein, und an dem armen, irreversibel versauten und entsprechend gefährlichen Hund wird nicht auch noch rumtherapiert.

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