Der "gefährliche" Hund

  • @CH-Troete: Dich meinte ich gar nicht. Sondern einfach insgesamt die Kontroverse zwischen Mensch und Tier.


    Die einen finden es menschlicher, dass tier nicht das Leben hinter Gittern fristen muss.
    Die anderen sagen "aber es ist doch ein Mensch, egal welches Verbrechen er begangen hat, lieber lebenslang weggesperrt als töten. Aber auch lieber lebenslang weggesperrt als frei rumlaufen zu lassen und das er womöglich noch neben mir wohnt."


    Also auf der einen Seite wird bei Tieren (obwohl die leichter unter Kontrolle zu bringen sind und scheinbar weniger wert sind, schneller das Todesurteil verhängt aber auch weniger investiert). Auf der anderen Seite erscheint es vielen menschlicher, Menschen lebenslang hinter Gittern zu halten, weil töten wäre ja unfair aber auf die Gesellschaft loslassen - um Gottes willen. Rein logisch komm ich da nicht mit, weil es in beiden Fällen vieles dazwischen gibt. Ist eben nicht alles Schwarz und Weiß.

  • @dragonwog: Klar. Ich hab nicht gemeint Maulkorb drauf und dann ab in den Park und auch nicht Maulkorb drauf und den dann dort anwachsen lassen.
    Ich schrieb von Menschen die die Möglichkeit hätten ihn sicher zu halten und dass man dann ja ggF auch mit Mauli arbeiten könnte.
    Natürlich nur, wenns passt und soweit ist etc.

  • Man kann es nicht vergleichen, weil niemand von uns denken kann, wie ein Hund.
    Würde ein Wolfsrudel einen Menschen leben lassen, der einen der Welpen getötet hat? Würde ein wildlebendes Gorillamännchen einen Menschen einfach so in die Nähe seiner zu schützenden Gruppe lassen?
    Wir haben die Möglichkeit zu differenzieren.
    Und ich bin weit weg davon, jeden Hund, der einmal zu gebissen hat, einschläfern zu lassen.
    Aber in diesem speziellen Fall mit den bisher bekannten Hintergründen und dem Wissen, dass niemand einschätzen kann ob und wann er wieder so reagieren wird, bin ich zum Wohle aller Beteiligten dafür.


    Es mag sich egoistisch und überheblich anhören, aber letzten Endes sitzen Menschen an den Schreibtischen und entscheiden und eben keine Hunde.


    Niemand kennt den Trigger. Es kann alles mögliche sein oder auch eine Kombination. Das rauszufinden wird unmöglich sein.
    Damals mit dem Kissen ... ich wäre NIE auf die Idee gekommen. Ich habe auch vorher mit dem Hund auf dem Sofa geschmust und gebalgt. Er hat nie ein Anzeichen gezeigt.
    Ich darf mir gar nicht ausmalen, was gewesen wäre, wenn nicht ich, sondern ein paar Monate später mein Kind das Kissen aufgehoben hätte ...

  • Die einen finden es menschlicher, dass tier nicht das Leben hinter Gittern fristen muss.

    Einem Tier die Freiheit zu nehmen, es auf engstem Raum zu begrenzen und damit zu sichern; das kann man einem Tier nicht begreiflich machen und da ist auch keine Einsicht zu erwarten. Es würde schlichtweg noch bekloppter werden, als es eh schon ist. Von daher halte ich Einschläfern für eine vernünftige Lösung.


    Wer will denn nun wirklich mit einem Tier arbeiten, das 2 Menschen getötet haben soll?

    Die anderen sagen "aber es ist doch ein Mensch, egal welches Verbrechen er begangen hat, lieber lebenslang weggesperrt als töten.

    Bei Menschen ist in der Regel ein gewisse Voraussetzungen und Denkweise da, um zu verstehen und umzusetzen, warum diese Isolation/Strafe erfolgte. Mit einem Menschen kann man Reden. Und solche lebenslang eingesperrte Menschen haben in aller Regel eine psychologische Betreuung.

  • An all die kompetenten Trainer und Endstellen, die sich plötzlich auftun: Jedes Tierheim hat solche Kandidaten, für die händeringend nach derartigen Plätzen gesucht wird. Bei unserem örtlichen Tierheim fallen mir spontan zwei Hunde ein, die praktischerweise schon an den Maulkorb gewöhnt sind. Man kann also ganz viel Kreuz und direkt helfen. :smile:

  • @dragonwog: Klar. Ich hab nicht gemeint Maulkorb drauf und dann ab in den Park und auch nicht Maulkorb drauf und den dann dort anwachsen lassen.
    Ich schrieb von Menschen die die Möglichkeit hätten ihn sicher zu halten und dass man dann ja ggF auch mit Mauli arbeiten könnte.
    Natürlich nur, wenns passt und soweit ist etc.

    Die Menschen, die "mit Mauli" arbeiten und solchen Kandidaten, die über Wochen Maulkorb tragen müssen (bei unserem Verein z.B.)haben, müssen regelmäßig das Modell wechseln bzw. die Polsterung anders gelagert werden und und und.


    Das ist im Gegensatz zum Schiebern ein erhebliches Sicherheitsrisiko, was man zwar minimieren kann (Kurzzeitsedierung, Fixieren am Gitter usw.), aber es ist dennoch da. Und da kann genug schiefgehen. Gibt genügend Hunde die eine derartige Distanzunterschreitung, wie sie für das Aufsetzen des Maulkorbs notwendig ist, auch nach vielen Wochen nicht einfach so tolerieren bzw. immer mal wieder dabei Explodieren.


    Da sind wir aber wieder bei...wenn man nicht mit solchen Kloppis arbeitet, hat man vermutlich keine Vorstellung..

  • Klar. Ich hab nicht gemeint Maulkorb drauf und dann ab in den Park und auch nicht Maulkorb drauf und den dann an dort anwachsen lassen.
    Ich schrieb von Menschen die die Möglichkeit hätten ihn sicher zu halten und dass man dann ja auch mit Mauli arbeiten könnte.
    Natürlich nur, wenns passt und soweit ist etc.

    Und derjenige welche, gibt sich dann also in die Gefahr von Milzruptur, Kehlkopfbruch und Wirbelbruch.


    Darum geht es doch - es ist einfach ein unkalkulierbares Risiko.


    Trifft jemand die Entscheidung- der Hund darf leben und es passiert genau sowas, nicht schön.


    Das Problem ist aber halt doch schon allein die Beurteilung! Man wird dafür ein Risiko eingehen müssen, dass ein bisschen anders gelagert ist, als bei den üblichen Verdächtigen.


    Und dann musst du eben eine Entscheidung fällen, die uU zu weiteren Verletzungen führt oder im worst Case noch mal ein Menschenleben fordert und dafür hast DU dann die Verantwortung.


    Ganz ehrlich, ich möchte nicht in der Haut des Sachverständigen stecken.


    Ja, natürlich wäre es toll, wenn es zu einer fairen Beurteilung käme, einfach um eventuell nachvollziehen zu können, wie und aufgrund welcher Auslöser es zu dieser Tragödie kam, aber wie bereits oben geschrieben, allein die Beurteilung ist kaum mit einem wirklich Sicherheit gegebenden Ergebnis durchzuführen.

  • Einem Tier die Freiheit zu nehmen, es auf engstem Raum zu begrenzen und damit zu sichern; das kann man einem Tier nicht begreiflich machen und da ist auch keine Einsicht zu erwarten. Es würde schlichtweg noch bekloppter werden, als es eh schon ist. Von daher halte ich Einschläfern für eine vernünftige Lösung.
    Wer will denn nun wirklich mit einem Tier arbeiten, das 2 Menschen getötet haben soll?

    Bei Menschen ist in der Regel ein gewisse Voraussetzungen und Denkweise da, um zu verstehen und umzusetzen, warum diese Isolation/Strafe erfolgte. Mit einem Menschen kann man Reden. Und solche lebenslang eingesperrte Menschen haben in aller Regel eine psychologische Betreuung.

    Ich kann nur für mich sprechen aber ich würde lieber mit einem Tier arbeiten, das zwei Menschen getötet hat, als mit einem Menschen, der andere vorsätzlich umgebracht hat. Sicherung für mein Leben würde ich bei Zwei- und Vierbeiner haben wollen.


    Und ich kann jemandem das noch so logisch erklären: Wegsperren ohne Arbeit an den Ursachen macht Lebewesen in der Regel nicht gesünder und vernünftiger.

  • An all die kompetenten Trainer und Endstellen, die sich plötzlich auftun: Jedes Tierheim hat solche Kandidaten, für die händeringend nach derartigen Plätzen gesucht wird. Bei unserem örtlichen Tierheim fallen mir spontan zwei Hunde ein, die praktischerweise schon an den Maulkorb gewöhnt sind. Man kann also ganz viel Kreuz und direkt helfen. :smile:

    Du erwähntest hier im Thread, dass du Jahrelang ein ähnliches Kaliber wie den Hund im Eingangspost hattest. Warum hast du ihn nicht eingeschläfert und was für ein leben hatte dieser Hund?

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