Hundeangriffe und anschließende Reaktionen in der Bevölkerung

  • Ein Bekannter von mir, kein Hundefreund, meinte gerade heute: In Deutschland leben ca. 8Mio. Hunde. Jeder durch einen Hundangriff verursachte Todesfall ist tragisch, aber ich bin positiv überrascht wie wenig es unterm Strich sind. Ich mag keine Hunde, auch wenn jeder Tod einer zuviel ist, signalisieren mir die Zahlen aber dass die deutschen Hundehalter es grundsätzlich richtig machen.

  • Ich hab mir grad überlegt zu versuchen es positiv zu sehen.
    Ich passe auf Ayu ohnehin auf, aber er ist Menschen die sich ihm frontal nähern und dabei noch prollig auftreten um ihre eigene Angst zu kaschieren (evtl. auch sich selbst gegenüber nicht einzugestehen zu müssen..) immer unsicher.
    Vielleicht ists unterm Strich garnicht so schlecht für uns zwei, wenn fremde Menschen nun eher Bögen um uns laufen.
    Ich tus ja mit Ayu ohnehin schon wann immer möglich und nötig.


    Sorge hab ich, dass mehr Menschen meinen großen, schwarzen Spatz (in seiner Wahrnehmung) fixieren. Das würds uns wirklich schwerer machen.
    Aber dann ists halt ein Training und er schafft auch das. :tropf:


    Sicher wird nach ein paar Wochen Ruhe in den Medien :dafuer: auch im Alltag alles wieder abflauen und sich normalisieren.

  • Bei den Reaktionen auf meine beiden Hunde hab' ich (zum Glück) bislang keinen Unterschied feststellen können – die sind allerdings auch langhaarig-wuschelig, sehen für Laien vermutlich "niedlich & harmlos" aus und sind im Moment eh an der Schleppleine und ich weiche aus, damit sie damit niemanden einwickeln, weil hier in Niedersachsen gerade Brut- und Setzzeit ist. Viel Kontakt oder Klönen mit irgendwelchen Passanten gab's deswegen noch gar nicht in den letzten Tagen.


    Bei der Besitzerin meines Gelegenheits-Gassi-Hundes stand heute morgen allerdings das Ordnungsamt vor der Tür... Der Hund hatte mehrere Vorbesitzer, ist grundsätzlich eher schwierig (würde andere Hunde mit Beschädigungsabsicht angehen und findet fremde Menschen auch tendenziell überflüssig) und ist noch dazu groß und schwarz. Der wird aber sehr vorausschauend gehalten/geführt: zweireihiger, hoher Zaun im Garten zu den Nachbarn, damit da niemand aus Versehen durchfasst, verlässt das eigene Grundstück nur mit Maulkorb und doppelter Sicherung, etc.


    Trotzdem haben die Nachbarn jetzt beim OA angerufen und berichtet, dass "da auch so ein Hund" wohnen würde. (Nachdem der Hund da schon knapp zwei Jahre ohne irgendwelche Vorfälle in absoluter Ortsrandlage lebte, wohlgemerkt.) Zum Glück waren die OA-Mitarbeiter ganz verständig, haben sich alles angeguckt und erlären lassen und sind ohne Drama wieder abgezogen. Schräg und ein bisschen mies finde ich das von den Nachbarn trotzdem – anstatt in Panik irgendwelche Ämter anzurufen, hätte man ja auch erstmal bei der Nachbarin klingeln und ein ruhiges Gespräch wegen ev. Bedenken führen können. :ka:

  • Ich war Sonntag mit Nala in der Innenstadt von Hannover. Da war Marathon, es war schönes Wetter, dementsprechend voll war es. Ich habe keine einzige negative Reaktion mitbekommen, habe aber auch nicht explizit drauf geachtet.


    Vor ein paar Tagen wurde ich von einem Mann angepöbelt, dass es doch schön wäre, wenn jeder HH die Scheiße seiner Tiere wegräumen würde. Situation war, dass es schon dunkel war und sowohl Nala als auch Whiskey auf einer Wiese vor dem Haus, in dem er wohnt, gepinkelt haben. Gut, bei ner Hündin sieht das für ein ungeübtes Auge schon mal nicht nach pinkeln aus, Schwamm drüber. :hust: Der hätte mich denke ich auch ohne Chico angepöbelt.


    Morgen gehts mit beiden Hunden in eine Stadt, in der ich bisher sehr negative Erfahrungen bezgl. Hunden gemacht habe. Ich bin sehr gespannt, wie es da wird, zumal wir nachmittags in der Innenstadt unterwegs sein werden.

  • Wenn man sich manchmal Sammys Schädel so anschaut, könnten ungeübte Augen auch einen Listi vermuten. Ist auch schon ab und an passiert, aber nie negativ. Und auch jetzt haben wir keine negativen Erfahrungen gemacht. Und die Bo ist als Schäferhündin bei vielen eh unter durch. Schäfis sind alle gaga. Allerdings wohnen bei uns in der Nachbarschaft unendlich viele Hunde. Die Nachbarn kennen uns und kennen unsere Hunde. Und anstatt uns anzufeinden, erkundigt sich der ältere Nachbar mit dem kleinen Wuschel, gestern Abend noch, ob unsere Hunde krank wären, weil er jetzt schön öfter gesehen hat, wie der Sammy mit einer Tragehilfe die Treppe hoch gebracht wird. Naja, krank und alt halt. Er war ganz traurig, dass es den beiden Doofen nicht so gut geht. Aber Anfeindungen in der Nachbarschaft haben wir echt noch nicht erlebt

  • Zum Glück waren die OA-Mitarbeiter ganz verständig, haben sich alles angeguckt und erlären lassen und sind ohne Drama wieder abgezogen.

    Na Gott sei Dank! Mir ist da eben ein bisschen das Herz in die Hose gerutscht...


    Schräg und ein bisschen mies finde ich das von den Nachbarn trotzdem – anstatt in Panik irgendwelche Ämter anzurufen, hätte man ja auch erstmal bei der Nachbarin klingeln und ein ruhiges Gespräch wegen ev. Bedenken führen können.

    Ach komm...? Wer hat denn dafür heutzutage noch den Arsch in der Hose. Vor allem, wenn da "so ein Hund" lebt... :headbash: :hilfe:

  • Schuhe?? :ka:

    Pfotenschuhe.
    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, aber mysteriöserweise haben auch die Glasscherben und Nägel speziell auf den Hundewiesen gefühlt zugenommen.
    Das geht aber schon länger so, die Schuhe sind eingezogen, als es mir aufgefallen ist

  • Es ist immer so nach einer Attacke. War doch letztens mit den Kangals das gleiche. Nach 2 Wochen weiß keiner mehr davon.

    Mach 4 Monate draus, dann passt es für hier.
    Die Kangal-Attacke im vergangenen Jahr hatte uns mit einem Schlag Vieles zunichte gemacht, was wir im Dorf endlich an Akzeptanz für den Einsatz der Hunde als Herdenschutzhunde erreicht hatten. Bei den generell Hunde-Ängstlichen war alles nicht nur wieder auf Null, sondern mehr auf - 1000. Das war keine schöne Zeit, ich war auch anfangs wie vor den Kopp geschlagen, als die ersten Anfeindungen kamen - noch dazu, wo die Hunde nun mal auftragsgemäß überwiegend ohne mich da draussen sind.


    Ich bin in den meisten Fällen gleichbleibend ruhig und freundlich geblieben und hab den Erklärbär gemacht, warum die Mc`s nicht mit dem Kangal aus der Zeitung zu vergleichen sind, bei aggressiv-dummen Sprüchen habe ich aber auch mal passend gekontert und da auch mal eine Grenze gesetzt. Glücklicherweise habe ich mit dem Herdenschutzprojekt viel Rückhalt durch unseren Bürgermeister - und nachdem im Spätsommer unsere HSH dann auf dem Jubiläums-Dorffest in der Festrede als erwähnenswerte Besonderheit dieses Dorfes gehandelt wurden, ging es dann allmählich wieder bergauf. Mittlerweile sind nur noch die üblichen Verdächtigen davon überzeugt, dass die Mc`s sie am liebsten fressen möchten. Die denken das aber auch vom BGS des Jägers, da geb ich nix drauf.


    Von dem aktuellen Vorfall merke ich hier grad aber nichts. Die Mc`s sind aber mittlerweile auch für Laien erkennbar ruhig und gelassen, was Menschen angeht.


    Allen, die von Anfeindungen und Co betroffen sind, wünsche ich starke Nerven, lasst Euch nicht unterkriegen.


    LG, Chris

  • @pardalisa Ich finde das schon ziemlich krass und musste ein bisschen darüber nachdenken heute.
    Einerseits finde ich es einfach nicht in Ordnung, hinterrücks jemanden zu diffamieren und direkt das Ordnungsamt "auf den Hals zu hetzen", obwohl da NICHTS vorgefallen ist und hier in Niedersachsen "so einer" eben nicht auf einer Rasseliste steht.
    Andererseits finde ich gar nicht so schlecht, dass das OA tatsächlich reagiert, auch flott reagiert, und dabei so verständig ist und keine überzogenen Ansprüche stellt oder versucht einem einen Strick zu drehen.
    Ich war ja schon mal auf der anderen Seite als Person, die beim Ordnungsamt den Hund bzw. dessen Halter gemeldet und dazu Anzeige erstattet hat, der meinen Hund 2012 töten wollte. Und auch da habe ich durchweg nur positive Erfahrungen gemacht (wobei man dazu sagen muss, dass ich nicht die erste Person gewesen bin, der Hund schon Maulkorbpflicht hatte, welche nicht eingehalten wurde, und danach eingezogen wurde).
    Ich finde solche Kontrollen gar nicht so schlimm, wenn sie auf diese Art ablaufen. Den Hintergrund dazu schon eher...


    Ich habe Montagabend noch einen 8 Monate alten Cane Corso Rüden geknuddelt, der einfach sehr lieb an mir hochging. Da habe schon schon dran gedacht, dass der Halter (bisschen Klischee war der auf jeden Fall, so groß wie breit, Glatze, Tattoos bis oben hin, Jogginghose und ein mega netter Mensch mit Hundeverstand) nun echt blöde Kommentare zu hören bekommen wird. Weil die beiden genau das Bild abgeben, das jetzt wieder ein absolutes NoGo sein wird.


    Ich selbst habe noch keine blöden Begegnungen gehabt, aber ich habe kleine Hunde, der eine weiß, der andere plüschig. Da wird wohl nichts kommen...

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