Von Bienchen und Blümchen- der Imkerthread

  • Und die Höschen werden ihnen dann bei Ankunft im Stock von den Stockbienen abgenommen.

    Ich hab jetzt auch mal eine Frage - bisher dachte ich immer, es gibt die Königin, Arbeiterinnen (die alles machen was so erledigt werden muss, außer Nachwuchs zu "produzieren") und Drohnen.


    Aus dem Begriff Stockbienen lese ich raus, dass es unterschiedliche Typen bei den Arbeiterinnen gibt - die, die sammeln gehen und die, die im Stock bleiben?
    Gibt es noch mehr?
    Zum Beispiel spezielle Bienen für die Pflege der Brut und/oder Königin? Baumeister? Wächter?


    Fragen über Fragen und ein ganz großes Danke für diesen Thread und deine ausführlichen Antworten @Stachelschnecke - ich find es unglaublich spannend und faszinierend!

  • Ja, das ist eine interessante Frage! Ein Stock setzt sich grob zusammen aus


    Königin
    Arbeiterinnen und
    Drohnen (im Frühjahr, sonst gibt es keine)


    Jetzt ist es aber in der Tat so, dass sich die Arbeiterinnen eine Arbeitsteilung schaffen. Was sie gerade machen, hängt von ihrer Lebensdauer ab. Dazu ein grober Überblick:


    Arbeiterinnen fangen ab etwa dem 4ten Tag nach dem Schlupf an, aktiv mitzuarbeiten. Vorher laufen sie rum, lassen sich anlernen und schauen, wie überhaupt alles so funktioniert.


    Dann sind die Aufgaben (4.- 12. Lebenstag)


    - Ammentätigkeit (Füttern der Larven)
    - Versorgung der Königin
    - Putzen und Füttern von Stockbienen


    (ab dem 12. Lebenstag dann:)


    - Abnehmen von Nektar von heimkehrenden Sammlerinnen
    - Fächeln mit den Flügeln zur Belüftung und Kühlung des Stockes (oder zum Wärmen. Im inneren muss der Stock stets 37 Grad haben)
    - Putzen und Füttern von Stockbienen
    - Wächterinnendienste (die Bienen sitzen tatsächlich direkt hinter dem Einflugloch und kontrollieren, dass nix fremdes reinkommt)


    (Letzte Lebensphase, ab dem 20. Tag )


    - Sammelflüge von Nektar, Pollen, Wasser oder Propolis
    - Ablegen von allem Gesammelten bzw. Stillhalten, bis die Stockbienen ihnen alles abgenommen haben (Propolis muss zum Beispiel richtiggehend abgenagt werden)



    Jede Biene hat also irgendwann alle Aufgaben im Stock erledigt. Die Sammlerinnen sind die ältesten Bienen, im Sommer werden sie etwa 4 Wochen alt, die Winterbienen haben eine längere Lebensdauer von ca. 6 Monaten.

  • Danke dir!
    Während ich deine Antwort gelesen habe, dämmerte es mir irgendwo ganz tief hinten im Gehirn, dass ich diese Abfolge mal in der 5./6. Klasse im Bio-Unterricht gelernt habe.



    Wie alt werden Königinnen und Drohnen?


    Wie viele Bienen umfasst so ein Volk?

  • Eine Königin kann 4-5 Jahre alt werden wenn ihr nicht vorher was passiert, Drohnen werden 4-5 Wochen alt.


    Eine Königin ist natürlich immer nur einmal da, sonst unterscheiden sich die Anzahlen erheblich im Sommer und Winter.


    Im Sommer, wenn richtig der Bär steppt, umfasst ein Volk 30.000- 50.000 Arbeiterinnen und bis zu 2000 Drohnen. Im Winter schrumpft das Volk zusammen auf 8-10.000 Arbeiterinnen und genau 0 Drohnen.

  • Als ich mit der Imkerei angefangen habe war ich auch total überrascht, wie komplex der Bienenstaat ist. Wie sehr da alles ineinander greift, wie stark auch die soziale Komponente im Stock ist und zu welchen Leistungen Bienen in der Lage sind.


    Mit das tollste sind die Bienentänze (davon werden viele auch schonmal im Biounterricht gehört haben).
    Davon gibt es zwei. Dabei beschreibt die Sammlerin auf der Wabe eine Figur und kommuniziert somit.


    Der Kreistanz sagt einfach, innerhalb von 100m um den Stock rum ist eine einträgliche Nahrungsquelle.
    Der Schwänzeltanz hingegen enthält exakte Informationen über Entfernung und Richtung der Nahrungsquelle. Kein Schimmer wie sie das durch eine beschriebene Acht hinkriegen. Hier kann man den Schwänzeltanz sehen:


  • Ihr macht mir so richtig Lust. Ich weiß zwar noch nicht wie ich das bei meinem Mann durchkriegen soll irgendwann Bienen zu haben, aber so einen Kurs werde ich definitiv im Herbst machen.

  • @Frankyfan Ich kann dir nur empfehlen, im nächsten Frühjahr einen Kurs zu besuchen, wo auch gleich Praxis dabei ist, falls bei euch sowas angeboten wird. Ich selbst habe auch im Herbst mit dem (theoretischen) Kurs angefangen und fand den auch nicht schlecht. Aber ich hatte schon Bienen und die, die noch blutige Anfänger waren und sich quasi erstmal Wissen aneignen wollten, haben kaum was verstanden. Dass jeder Referent seine persönliche Art zu Imkern vorgestellt hat, hat auch nicht gerade zum besseren Verständnis beigetragen :hust:

  • Es ist bei uns so ein 10 teiliger Kurs der im Herbst anfängt.
    Erst Theorie, dann Praxis.

  • Achso, bei uns war es auch mehrteilig, aber fast nur Theorie. Im Sommer war dann ein halbes Jahr "Praktikum" vorgesehen, das musste man sich aber selbst organisieren. Und aus Mangel an auskunftsfreudigen Imkern hab ich das Praktikum halt an den eigenen Bienen gemacht. Andere hatten weder eigene Bienen noch nen Imkerpaten, das war natürlich doppelt blöd.

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