Hündin pirscht sich an andere Hunde an und ist nicht ansprechbar

  • Der Hund kommuniziert doch ganz eindrucksvoll durch anschleichen
    Ich Jäger du Beute

    und genau das ist es aber eben nicht unbedingt, es mag schon aus dem Jagdverhalten kommen, deswegen betrachtet der pirschende Hund den anderen noch lange nicht als Beute.

  • und genau das ist es aber eben nicht unbedingt, es mag schon aus dem Jagdverhalten kommen, deswegen betrachtet der pirschende Hund den anderen noch lange nicht als Beute.

    das ist mir klar...
    Mir ging es da grad um die Aussage es sei keine Kommunikation

  • Dieses Anschleichen hat nicht immer etwas mit Hütehund- oder Jagdverhalten zutun, sondern kann ganz einfach auch Einschüchtern wollen des Gegenübers bedeuten.
    Einer meiner Terrier hat das eine zeitlang bei Begegnungen mit anderen Hunden gezeigt, er wollte ganz eindeutig einschüchtern.
    Irgendwann hat dieses Machtgehabe GsD von alleine aufgehört.

  • Es kann aber auch ganz einfach eine ritualisierte Spielsequenz sein.
    Kann.
    Hier ist das so, ich habs genau im Auge.
    Niemals gegenüber Fremdhunden.

  • wollen wir uns nicht einfach darauf einigen das


    Anschleichen wichtiger Bestandteil einer jagdsequenz ist


    Dies ist als Bestandteil beim arbeiten am Vieh wichtig
    (sonst hätte man nur liebe Schäferschweinchen namens Babe)
    Darum sind manche Hütehunde da so richtig perfekt drinn


    In der Kommunikation des Hundes dem offensiven drohverhalten zuzuordnen ist


    Aber genau wie bei Menschen "Ergebnisoffen" ist?


    Gut das Hunde nicht nach solchem Imponiergehabe
    Ständig zu Fraternisierungsgelagen mit reichlich
    Wein Weib Gesang und Sachbeschädigung neigen :flucht:

  • Hallo Tobias,


    super, dass dir das Anpirschen aufgefallen ist, und noch besser, dass du auch daran arbeiten möchtest. :smile:


    Ich habe mit meinem Junior das gleiche Problem. Er fing damit im Alter von ca. 9 Monaten damit an. Kurz darauf habe ich unsere Hundetrainerin kontaktiert. Sie sagte, es handelt sich dabei um Konfliktverhalten.
    Dass ein Hund als Beutegreifer aus dem Konflikt heraus (Hundebegegnung) in ein Verhalten rutscht, in dem er sich wohl fühlt, finde ich eigentlich nicht so verwunderlich. (ist jetzt meine Interpretation)


    Trotzdem ist es assi. :lepra:


    Die anderen Hunde reagieren da auch entsprechend darauf. Die unsicheren Hunde möchten am liebsten im Erdboden verschwinden und die unsicheren-prolligen Hunde bellen, motzen oder pöbeln... kein Wunder, wenn man wie ein Feldhase behandelt wird. Nur die souveränen Hunde kommen trotzdem her, Hallo zu sagen. Doch davon gibt es in meiner Gegend wenig. Dafür gibt es einige - nicht nur meiner -, die sich ducken und anschleichen. Einige davon meinen es auch tatsächlich so wie es aussieht.


    Ich habe leider den Durchbruch noch nicht erreicht, was das Anpirschen betrifft. Denn im Gegensatz zu meinem letzten Hund, will mein Junior immer zu den anderen Hunden hin (er ist auch aus dem Tierschutz und hat sich als er klein war stark an anderen Hunden orientiert). :muede: Da kann ich mit Leckerli vor der Nase wedeln wie ich will. Mich vor ihn stellen... er drängelt sich immer vor. Einen Bogen laufen... ich muss ihn mitzerren.


    Ihn Sitz machen lassen klappt am besten. Deshalb ist unser Trainingsziel, dass er sich hinsetzt (am besten mit Blick zu mir) und er zwar den nahenden Hund anschauen darf, jedoch immer wieder den Blick abwendet und sich bei mir seine Belohnung abholt. Der Knackpunkt ist jetzt noch, die passende Belohnung zu finden. Für seine Leckerli oder Leberwursttube lässt er das Glotzen nicht sein. So wie es aussieht muss ich mir eine portable Hähnchen-Grillbude zulegen ;)


    Du müsstest einfach mal schauen, was für eure Hündin am besten funktioniert, bzw. wo sie sich am wohlsten fühlt. Manche können besser im grossen Bogen vorbeilaufen. Das habe ich auch eine Zeit lang versucht und habe den Eindruck, dass es dadurch schlimmer geworden ist.

  • Es kann aber auch ganz einfach eine ritualisierte Spielsequenz sein.
    Kann.
    Hier ist das so, ich habs genau im Auge.
    Niemals gegenüber Fremdhunden.

    Das machen die Collies unter sich hier zuhause im Garten auch manchmal. Da geht dann voraus, dass Geordy schon mit dem Wubba im Maul geguckt hat, ob wohl Fin mit ihm kaspert. Und dann belauern sie sich gegenseitig, bis die wilde Hatz losgeht. Aber das geht für die Collies offensichtlich nur, wenn man sich wirklich gut kennt.


    Mit Fremdhunden draußen nimmt Geordy das bierernst und reagiert immer dementsprechend ungehalten. Wie es so seine Art ist, eher mit der Demonstration von "ich kann dich auch platt machen".
    Fin ist da nicht so, der ist aber auch sehr viel sicherer und fühlt sich nicht so bedroht davon. Der macht es halt auch so, wie es seine Art ist. Mit ignorieren und deeskalierend rumschnüffeln und so. Bei Junghunden ist er auch schon mal wie ein Gummiball rumgehopst, so nach dem Motto: mach doch nicht son Affen hier, los komm sei albern.


    Von daher scheint mir das unter Fremdhunden mindestens ein problematisches Verhalten und meine dürfen das nicht. Ganz im Sinne von "die schlimmsten Kritiker der Elche..." würde Geordy das selbst nämlich auch manchmal in Erwägung ziehen. Aber er lässt sich da immer lenken und kann sich dann auch vernünftig benehmen.

  • Mein Hütitüti findet das Verhalten übrigens extrem unhöflich und würde dafür auch Prügel verteilen je nach Gegenüber.


    Witzigerweise (oder so Ähnlich) hat sie das Verhalten als Junghund auch gezeigt.
    War so eine Mischung aus Unsicherheit, neu gefundener Jagdtrieb, Grenzen testen und sich selbst hart feiern, wenn sie so einen Fremdhund bewegen konnte.
    Mit dem klassischen Abbruch kam ich nicht durch, frontal Weg abschneiden oder blocken auch nicht. Gelöst habe ich es über einen gut aufgebauten Geschirr Griff (später Halsband Griff). Also Schleppleine dran und Griff = Umorientierung = Ruhe geübt. Hat erstaunlich schnell geklappt, aber sie war halt auch noch ein Junghund und nichts dauerhaft erprobt.
    Zusätzlich gab es viel Kontakt zu gefestigten Hunden und ich habe Fremdhundkontakt stark eingeschränkt. Das allerdings auch aus anderen Gründen, Holly wurde zu der Zeit auch immer arschiger zu Fremdhunden.
    Heute existiert diese Verhaltenskette in Hollys Werkzeugkiste für Konflikte in Hundebegegnungen gar nicht mehr. Dafür spuckt sie Galle, wenn es Jemand bei ihr macht :roll:

  • Wenn ich den Begriff "Hundekommunikation" lese, dann interpretiere ich das so, dass die zwei "Gesprächspartner" den anderen jeweils als Ihresgleichen betrachten.


    Wenn allerdings ein Hund ins Jagdverhalten kippt, dann benutzt er den anderen Hund als Beute und ist daher nicht mehr in der Kommunikation seines artgleichen Sozialpartners.


    Die Interpretation, dass es kein Jagdverhalten sein kann, wenn nix Schlimmes passiert, stimmt dabei übrigens auch nicht. Zum Glück ist bei den meisten Hunderassen die Tötungssequenz ja sehr gut rausgeschnitten, so dass die meisten Hunde in dieser Sequenz in Übersprungsverhalten kippen und/oder sie sehr, sehr abgeschwächt zeigen, so dass nichts passiert.


    Hunde können unheimlich schnell in ihren Motivationen springen, daher ist es auch kein Indikator, dass es sich nicht um eine jagdliche Sequenz handeln würde, nur, weil der Hund davor, danach und dazwischen wieder in die innerartliche Kommunikation geht.


    Die Opfer eigenen sich natürlich ebenfalls Strategien an mit solchen Exemplaren umzugehen. Wenn sie Besitzer haben, die das alles ganz tutti finden und dem oft ausgesetzt sind, dann müssen sie ja zwangsläufig irgendeinen Weg finden.
    Da sieht man dann die ganze Bandbreite an Versuchen die innerartliche Kommunikation wieder herzustellen. Meine Cooma z.B. hat sich aufgrund einer hohen Häufigkeit solcher Begegnungen in einer wichtigen Phase ihres Lebens angewöhnt solche Hunde mit einem gesalzenen Angriff aus dem Jagdverhalten herauszuzwingen. Die haut dann so lange bis der andere mit ihr "spricht".
    Mein Nian friert dagegen ein. Er versucht es darüber zu lösen, dass eine Beute, die sich nicht bewegt für die meisten Hunde irgendwie blöd wird und sie dann aufhören. Mein Lisko geht sofort ruhig weg und verpisst sich, wenn so einer auftaucht.
    Daher kann man da leicht mal interpretieren, dass die Kommunikation doch von Hund zu Hund läuft, schließlich "versteht" der andere ja den Angriff.


    Jetzt muss ich allerdings dazu sagen, dass ich meine Hunde vor so was schütze (und ihnen das natürlich nicht bei Begegnungen erlaube!) - sie müssen das also so gut wie nie selbst "austragen".


    Wenn Hunde in einem völlig entspannten Spiel sind und da kurz und im Wechsel Sequenzen des Jagdverhaltens vorkommen, ist das natürlich was anderes. Ob das "in Ordnung ist" erkennt man im Grunde immer daran, dass man nicht weiß wann es gezeigt wird und es wechselt bevor die Anspannung zu hoch wird.

  • Ich hab hier einmal "Wer mich mit so einem Mist provoziert, bekommt eine gescheuert!" und einmal "OMG wir werden alle sterben! Hiiiiiilfeeeee!!" *inHysterieausbrechen*.


    Finya ist so wie Holly - hat es früher selber gemacht, weil Angriff die beste Verteidigung ist, hat aber dann gelernt, dass es auch anders geht. Jetzt lässt sie sich nur noch provozieren, wenn ihr Gegenüber so auf uns zukommt, wobei ich sie da abbreche und hinter mich schicke. Einmal habe ich es nicht rechtzeitig gesehen, dass da ein Hund angeschlichen kommt und Finya hatte dann eine kleine Prügelei mit einem Border |)
    Bei ganz kleinen Hunden (also Minimaltesern, Chihuahuawelpen, etc.) zeigt sie das allerdings als Schritt des Jagdverhaltens, weil sie die auf Entfernung nicht als Hunde wahrnimmt. Die würde sie dann auch tatsächlich hetzen (weiß ich, weil sies einmal gemacht hat, als ich das noch nicht wusste :ugly: ).


    Frodo bekommt Panik, wenn ein Hund dieses Verhalten bei ihm zeigt.
    Hier gibts eine Schäferhündin, die immer an der ewig langen Flexi und mit MK rumläuft. Die kippt sofort in diesen fixierenden Schleichgang, wenn sie irgendwo einen Hund entdeckt. Der Blick ist so durchdringend, dass sogar ich das spüre, wenn die hinter mir um eine Ecke kommen.
    Da weiche ich immer weiträumig aus. Frodo würde sonst das Kreischen anfangen, wenn er der direkt begegnen müsste.
    Laut Halter macht die eh nix und ist ja sogar doppelt gesichert. Na dann :roll:

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