Wer hatte noch einen Welpen, der "Ruhe lernen" musste? Was sind eure Tipps?

  • Hallo zusammen,


    eine Userin hat mir hier schon sehr geholfen, indem sie bestätigt hat, dass ich nicht ganz allein bin mit meinem Problem und sie schrieb, bei ihrem Hund wäre es mit 6 Monaten besser geworden. Puuh, hart zu denken, dass ich noch 3 Monate mit dem Problem vor mir habe, darum suche ich noch ein paar Tipps/Erfahrungsberichte.


    Mein Clumber Welpe ist jetzt fast 12 Wochen alt und seit 2 Wochen bei uns. Generell ist er ein wirklich toller Hund, der schnell lernt und auch schon weitestgehend stubenrein ist. Leider hat er ein ganz großes Problem: Er schläft nicht genug bzw. auch kaum von selber.


    Unser Alltag sieht so aus:
    Abends um 22 Uhr gehts nochmal aufs Gartenklo, dann ins Bett (da schläft er schon ganz gut, manchmal muss er nachts 1x raus, manchmal nicht, das ist ok). Morgens um 6 Uhr ist er HELLWACH und Herrchen geht mit ihm und unserer älteren Hündin eine Runde zum Bäcker (so 15min insgesamt). Da macht er dann schön sein Geschäft.
    Danach gibts Essen und mit etwas Glück döst er beim Frühstück dann unterm Tisch. Leider tut er sich mit der Ruhe halten schwer. Sprich stehen wir auf, um den Raum zu verlassen o.ä. ist er sofort hellwach. Er läuft nicht unbedingt hinterher, aber er könnte ja was verpassen (Geräusche wie Kühlschranktür etc. beeindrucken ihn nicht).
    Ich lasse ihn dann gegen 8 Uhr nochmal aufs Gartenklo und packe ihn dann in einen Zimmerkennel. Die Box hasst er leider total... im Kennel moppert er 1-2 Minuten, dann pennt er. Um 10 Uhr kommt er raus, es wird etwas gespielt, Gartenklo, Kong oder Kauknochen etc. und dann nehme ich ihn mit in den Kennel im Arbeitszimmer. Mit etwas Glück pennt er da dann auch nochmal eine Stunde.
    Mittags Gassi und Essen, zwischen 1-3 hält er halbwegs verlässlich so anderthalb Stunden Mittagsschlaf.
    Gegen 3 Uhr bissl Spielen im Garten, kleine (!!) Trainingseinheit o.ä.
    Danach versuche ich, dass er vor 18 Uhr nochmal eine Stunde Schlaf bekommt.
    18 Uhr kleiner Spaziergang mit etwas spielerischem Training oder Sachen kennenlernen, die zufällig des Weges kommen (10-15min.), er macht Geschäft und wir gehen heim. Abendessen und so ab 19.30 Uhr pennt er dann neben der Couch oder im Kennel.


    Klingt in der Theorie gut, klappt leider an den seltensten Tagen so, weil er nur verlässlich schläft, wenn er nicht glaubt, etwas zu verpassen. Alleine im Raum will ich ihn nicht lassen, damit er keine Verlassensängste bekommt. Er ist ja noch sehr klein. Also, wenn er wach ist, gehe ich schonmal minutenweise aus dem Raum und das geht gut, aber mehr auch nicht.
    Problem ist, dass er in der Summe wirklich zu wenig Schlaf bekommt. Kriege ich den Tag mal mustergültig hin, ist er ruhig, ausgeglichen und aufnahmebereit.
    Alternativ leider ein übernächtigter Terrorkrümel, der vor allem meine ältere Hündin schon so sehr nervt, dass sie fast nur noch im Garten lebt. :(


    Ich will ihm wirklich gerne helfen. Das Problem habe ich "erkannt", aber ich kann ihm ja schlecht einen Hammer über den Kopf hauen a la "jetzt wird geschlafen". Einschlafen tut er meist auch, aber er wacht schnell wieder auf, wenn bestimmte Geräusche da sind. Werde unten jetzt den Kennel verhängen (steht in einer ruhigen Ecke). Ich denke, er muss auch ein wenig die Sicht genommen bekommen, damit wenn er etwas hört, quasi nicht immer sehen kann, was gerade Sache ist. Es soll eine offene Stelle geben, aber er soll nicht den ganzen Raum überwachen können wenn er nur mal kurz die Augen öffnet.


    Wer hatte noch so ein Exemplar und was sind eure Tipps?
    Was mir am meisten weh tut ist, dass ich sehe, dass der mangelnde Schlaf den Hund auch wirklich stresst. Er jagt seinen Schwanz oder kaut an seinen Hinterläufen... ich versuche, ihn da rauszuholen, indem ich mit Leckerchen o.ä. ablenke, aber das klappt dann nur minutenweise, dann ist er wieder dran a la "was raus muss an Stress, muss raus".

  • Für mich liest sich das so als wenn dein Welpe ziemlich viel Zeit im Kennel verbringen muss.
    Nachts ist er im Bett, nach dem Frühstück muss er da rein um 10 darf er raus, dann muss er wieder rein. Nachmittags muss er wahrscheinlich auch rein wenn er schlafen soll und abends entweder neben der Couch oder im Kennel.
    Kann er da selbst raus und rein oder ist er da immer eingesperrt?
    Vllt. stresst ihn auch das ständig wechselnde aus- und einsperren?

  • Rein gefühlt, ihr spielt und trainiert zuviel, also in Summe. Je nachdem was ihr trainiert würde ich das bei den Gassigängen miteinbauen. Und da auch nicht für länger als 2-3 Minuten.


    Kennel fürs räumliche Begrenzen damit der Hund versteht jetzt ist Ruhe, ist für mich persönlich ok. Das der Hund gleich umkippt und schläft zeigt ja auch dass er das schon so angenommen hat.
    Den würde ich auch weiterhin immer mal mit Leckerlis und Spielzeug bestücken, damit der positiv verknüpft bleibt. (Anmerkung der Redaktion, ich hab in der Hinsicht ein echt pflegeleichtes Hündchen.) Bei dir kann das schon wieder anders aussehen.


    Mal angenommen Hund darf draussen bleiben, ist also nicht im Kennel und wird gerade nicht bespasst. Könnt ihr ihn ignorieren wenn ihr euch in der Wohnung bewegt?


    Aus eigener Erfahrung mit meinem Hund würde ich das Übungs- und Spieleprogramm weiter runterfahren. Gassigänge zum Lösen, Schnuppern, gern auch kurz spielen aber eben nicht mehr ganz soviel Aktion einbauen. Zu Hause weiter ruhig bleiben, kein Spielen und Toben im Haus.
    Beobachten, wie ist der Hund drauf, wenn ihr vom Gassi reinkommt. Ist er regelmässig drüber und tobt wie ein Irrer herum? Oder kommt ihr rein und Hund ist entspannt? Wenn er tobt, regelmässig tobt, dann wars zuviel und zulang.
    Fängt er an seinen Schwanz zu jagen oder sich zu beissen, setz dich auf den Boden oder aufs Sofa, nimm dir ein Buch oder Handarbeit und lass es zu, wenn der Hund sich neben dich legt. Kurz kraulen war hier ok, danach beschäftigst du dich selbst.
    Einfach damit er aus dieser Stressspirale rauskommt und nicht eine Verhaltenskette aufbaut dass er Leckerli kriegt wenn er sich so benimmt.


    Muss er im Arbeitszimmer zwingend im Kennel bleiben oder reichts wenn er da ein bissl rumpüttern darf und alles beobachten kann?

  • :???: Wenn Hund gerade im Kennel schläft und du ins Arbeitszimmer umziehen willst, weckst du ihn dann? Oder darf er auch mal länger schlafen?


    Wenn er länger schlafen darf, wäre es vielleicht erstmal möglich im Haus zu arbeiten? Also ihm den Umzug ins Arbeitszimmer zu ersparen wo er ja auch erstmal wieder wach sein muss und hochgefahren wird?


    Ich kann dich schon verstehen, ich hab hier auch so ein Exemplar, der war als Welpe genauso und bis ich da für uns den Dreh raushatte, das hat gedauert. Aber es ist machbar. Ich musste halt nur viel hinterfragen was bei uns so abläuft.

  • Ich würd auch noch weniger Programm machen mit ihm.
    Einer unsrer Hunde musste extrem Ruhe lernen, der Hund hat in der Welpenzeit mehr Zeit im Kennel oder in stark begrenzten Räumen verbracht als frei. Aber das war wirklich zum Wohle des Hundes, kommt vor, ist nicht schön aber man hat dann auch keine andere Möglichkeit.


    Da wars auch wurscht ob wir die 5 Minuten Regel eingehalten haben, bewusst Kopfarbeit ausprobiert haben oder einfach auf alle Regeln gepfiffen haben und sie 2 Stunden mit den Althunden mitlaufen haben lassen im Gassi. Nix hat sie müde genug gemacht, dass es dieser Hund geschafft hätte zu schlafen. Sie hats schlicht und ergreifend nicht geschafft.


    Man kann sie auch nicht nicht schlafen lassen.
    Also ich würd das mim Kennel so weiterführen, er ist ja eh bei euch aber begrenzt und kommt so runter. Das ist wichtig.
    Ansonsten würd ich ihn natürlich auch möglichst oft einfach dabei sein lassen, im Garten herumlaufen, in der Wohnung herumdümpeln wenn ihr dabei seid und er genug Ruhe durch den Kennel hatte.


    Hier hats fast 9 Monate Ruhezwang benötigt bis sie sich selbst regulieren konnte. Ab da hatte sie dann allerdings ein normales Ruheverhalten und heute pennt sie auch den ganzen Tag wenn ich krank bin oder aus anderen Gründen kein Programm geboten werden kann.


    Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenns mühsam ist und einem die armen Zwerge leid tun, sie haben nix davon wenn man sie machen lässt und nicht zur Ruhe zwingt.

  • Also das Training ist bei den Gassi-Gängen mit drin.
    Wenn er nach dem Spaziergang nach Hause kommt, ist er meistens etwas hibbelig, aber nur, weil es dann Essen gibt. Ansonsten ist er danach nicht überdreht, insofern denke ich, die Menge ist schon ok.


    Ich stecke ihn nicht ständig zwangsweise in den Kennel. Wenn ich (ausnahmsweise) merke, er entspannt auch woanders, dann lasse ich ihn da liegen und gut.
    Wenn er hochdreht, packe ich ihn rein und wie schon geschrieben, schläft er dann auch sehr schnell darin ein. Das Problem ist aktuell das "Durchschlafen" bzw. dann eben auch so lange ohne größere Unterbrechungen schlafen, wie er das selber braucht.


    Den Kennel findet er auch durchaus angenehm. Da gibt es immer mal wieder ein Leckerchen drin, ich setze mich rein, wir schmusen oder spielen mit einem Tau etc., nix wildes.


    Leider wird der Tick mit dem Schwanz kauen tendenziell gerade eher etwas schlimmer als besser, wobei es eine Tagesformsache ist bzw. von der Menge des Schlafes abhängt.
    Ich will nur nicht, dass sich das verfestigt. Er ist das sehr schwer rauszuholen.

  • :???: Wenn Hund gerade im Kennel schläft und du ins Arbeitszimmer umziehen willst, weckst du ihn dann? Oder darf er auch mal länger schlafen?


    Wenn er länger schlafen darf, wäre es vielleicht erstmal möglich im Haus zu arbeiten? Also ihm den Umzug ins Arbeitszimmer zu ersparen wo er ja auch erstmal wieder wach sein muss und hochgefahren wird?


    Ich kann dich schon verstehen, ich hab hier auch so ein Exemplar, der war als Welpe genauso und bis ich da für uns den Dreh raushatte, das hat gedauert. Aber es ist machbar. Ich musste halt nur viel hinterfragen was bei uns so abläuft.

    Nein, ich wecke ihn nicht. Aber er wacht i.d.R. von selbst auf, wenn ich den Raum verlasse. Ansonsten lege ich meine Aufenthalte in den Räumen entsprechend dem, wo er jetzt gerade schlafen soll.

  • Ich würd auch noch weniger Programm machen mit ihm.
    Einer unsrer Hunde musste extrem Ruhe lernen, der Hund hat in der Welpenzeit mehr Zeit im Kennel oder in stark begrenzten Räumen verbracht als frei. Aber das war wirklich zum Wohle des Hundes, kommt vor, ist nicht schön aber man hat dann auch keine andere Möglichkeit.

    Puh, 9 Monate.... ob ich das aushalte?


    War dein Hund nicht irgendwann gefrustet im Kennel?
    Bei unserem ist halt das Problem mit dem Kreiseln / Beine kauen... Das macht mir richtig Angst. Das Moppern im Kennel etc. kann ich aushalten.


    Im Garten darf er auch mal laufen etc.
    Wir machen grundsätzlich gar nichts, das hochpusht wie Zergeln etc.
    Mal einen Ball 1-2 Meter wegrollen, aber nicht wildes Werfen o.ä.

  • Mein Pudel war auch so. Vor dem 6.-7. Monat wäre der von alleine nicht im Entferntesten auf die Idee gekommen zu Hause einfach von sich aus zu schlafen :ugly:
    Mit der Zeit hat er gelernt zu schlafen, wenn ich ihn dafür extra in sein Bett oder aufs Sofa geschickt habe, aber bis er wirklich liegen geblieben ist, wenn ich mich im Haus bewegt habe, hat es nochmal länger gedauert.
    Ein Zimmerkennel war da schon sehr praktisch. Ab und an hat er echt noch solche kurzen Phasen, wo er meint, mir hinterher laufen zu müssen, da packe ich den dann wieder aus^^


    Hab Geduld. Irgendwann werden sie alle erwachsen :)

  • Du schreibst "im Garten darf er auch mal laufen",getobt wird anscheinend nicht, Gassi ist wahrscheinlich hauptsächlich an der Leine?
    Und zuhause sitzt der Hund oft im Kennel.
    Du schreibst, sein Verhalten wird eher schlimmer.


    Kann es evtl. sein, dass dein Hund zu wenig "freie" Bewegung hat und nicht weiß wohin mit seiner Power? Auch ein Welpe muss mal flitzen können.
    Oder verstehe ich da was falsch?

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