Der Mehrhunde-Laberthread Teil 2

  • Ich vermute da grundsätzliche Temperamentunterschiede und Missverständnisse. In meinem Rudel, das größer ist, würde die junge Hündin ständig von den anderen gedeckelt werden, wenn sie so "unsensibel" auf die Führung reagiert. Irgendwann würde sie dann in der Spur laufen, weil wir hier relativ feste Regeln haben.

    Die ältere Hündin deiner Freundin steht aber alleine da. Wenn sie die ständige Betreuung und Führung überfordert (irgendwann gibt es ja auch den Gewichtsunterschied deutlicher), wird es eskalieren. Deine Freundin müsste die ältere Hündin also sofort entlasten müssen und die Führung ganz eng übernehmen.

  • Ich wüsste nicht, wie man ohne die Hunde zu sehen, wissen kann, wer von beiden der führungskompetentere Hund ist. Das kann auch die jüngere sein, die nicht ernst genommen wird.

    Halte ich pauschal daher für einen Tipp, der zu 50% super helfen kann, zu 50% den Konflikt verschärfen kann.


    Ich rate zu einem Trainer, der weiß, was er tut, der Ahnung von Mehrhundehaltung hat und der sieht, was da gesprochen wird zwischen den Hunden.

  • Wie machen die Mehrhund Halter hier das eigentlich mit den Hunden im Alltag zwecks jedem Hund genug Zeit/Aufmerksamkeit zu geben?

    Ich merke das immer wieder mal, dass ich vor meinem zweiten Hund mit meiner Hündin einiges mehr gemacht habe. Mit meiner zweiten Hündin bin ich eher meistens zusammen als 3er Gespann unterwegs. Weniger mal einzeln mit jedem Mädel. Zuhause bekommt jeder seine Aufmerksamkeit und Zeit.

    Wie macht ihr das?

    Ich hab immer einem Hund ein schlechtes Gewissen gegenüber wenn ich z.b. nur einen Hund mit rausnehme. Klar geh ich auch mal die normalen Pipirunden mit jedem Mädel einzeln nacheinander aber trotzdem ist es irgendwie vom Gefühl her doof für mich. Ich glaub meine beiden Hündinnen finden das nicht so tragisch bzw auch mal gut alleine rum zu rennen.

    Da ich alleine mit den beiden Hunden wohne ist es auch blöd zu sagen ja den einen nehm ich wo mit hin und den anderen lasse ich nun doof daheim hocken.

  • Ich teil es auf das ich z.b an Tag a mehr mit dem einen allein mach und Tag b umgedreht.

    Plus halt Training, da haben sie auch Einzelzeit .

    Schlechtes Gewissen hab ich da kaum noch, zu Anfang als die alte Dame vieles nicht mehr durfte schon .

    Aber sie wirkt zufrieden und freut sich über bisschen mehr tüdelei.

  • Hm, ich mach mir da ehrlich gesagt nicht soo viele Gedanken drum.

    Ich geh immer mit beiden Hunden Gassi. Der Große bekommt seine Einzelrunden dann, wenn die Omi schon zeigt, dass sie gerade keine Lust auf Gassi hat und lieber im Garten bleibt.

    Gezielt Einzelrunden gibts dann, wenn ich zB eine Strecke über 5 km laufen möchte, das mut ich der Omi nicht mehr zu. Da nehm ich dann nur den Großen mit.

    Für die Omi gibts keine Einzelrunden, die findet das nämlich blöd. Die geht dann bis zur nächsten Pieselecke und streikt dann, ohne "ihren" Rüden geht sie nicht gerne Gassi |)


    Einzelrunden sind hier also recht selten, auch weil mein Großer ja sonntags schon seine Qualitytime mit mir hat. Da sind wir ja idR von 10 bis 14 Uhr beim Staffeltraining.


    Zuhause ist das eigentlich ziemlich gut eingespielt. Die Omi fordert inzwischen auch ihre Streicheleinheiten ein und schmust dann auch richtig. Bevorzugt ja auf dem Küchen- oder Badezimmerboden xD Sie ist kein Sofahund. Sie kommt lieber zwischendrin kuscheln, wenn ihr danach ist.

    Der Große dagegen könnte immer und zu jeder Zeit kuscheln, er kommt auch morgens und abends zu mir ins Bett für die gewohnte Kuschelrunde.


    Ansonsten...hm, ja, trainiert wird nach Bedarf. Da hat dann jeder sein eigenes Programm - die Omi darf Physio-Übungen auf ihrem heißgeliebten Balancekissen machen oder auch einfach nur geworfene Leckerli im Gras suchen.

    Mit Dino üb ich eher das übliche - Sitz, Platz, Bleib/Warte... und wir arbeiten eben an seinen bekannten Baustellen.


    Ich mach das alles nach Bauchgefühl und Zustand/Trainingsstand des Hundes. Bonny darf mitkommen, wenn ich hundefreundliche Freunde besuchen fahre, Dino bleibt bei sowas zuhause. Das ist nix für den (außer wir gehen bewusst mit Freunden spazieren, dann darf er je nach Person mit). Die Omi legt sich meist irgendwo hin, kassiert ein paar Häppchen vom Tisch und pennt dann einfach.


    Wäre der Zweithund in Dinos Alter, würde das wohl anders aussehen. Da würde ich dann definitiv mehr Einzelzeit einbauen. Muss aber sagen, so wie es jetzt bei uns ist, find ich das ganz angenehm und die Hunde wirken auch zufrieden - aus dem Grund wird hier erst ein junger Hund einziehen, wenn Bonny nicht mehr lebt und Dino auch schon älter und ruhiger ist.

  • Ich geh nie nur mit einem Hund spazieren, Einzelzeit zwecks Training gibts zwar schon, aber da muss der andere halt "Warten" üben. Ich wüsste aber nicht, was jetzt besser für die Hunde wär, wenn ich allein geh, außer, dass der andere dann halt im Garten hockt und wartet :ka:

    Daheim gibts schon getrennte Übungseinheiten für beide, meist aber abwechselnd, weil ich mir die Zeit halt gezielt nehme und ich finde, dass die Hunde auch vom Zuschauen, was der andere macht, profitieren.

    Umadum blödeln tu ich mit den Hunden, wenn sie dazu aufgelegt sein, da kann es sein, dass grad beide wollen oder nur einer - Genauso mit Streicheleinheiten, die dürfen meine Hunde aktiv einfordern und bekommen sie in der Regel dann auch.

  • Hier war es immer unausgeglichen, wenn man auf den reinen Zeitfaktor schaut. Lag am Altersunterschied. Selbst jetzt als Einzelhundehalter verändert sich das. Fluse kann nicht mehr mit reiten, wandern, usw.. Da hatte ich nie ein schlechtes Gewissen, wenn das Junggemüse mehr Zeit mit mir verbringt.

    Die Senioren haben andere Privilegien.


    Solange auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen eingegangen werden kann, habe ich ein reines Gewissen. Und dabei vermeide ich es allein unterwegs zu sein, weil wir sind eine Gruppe und gehören zusammen. Das ergibt sich automatisch, aber fokussieren tue ich es nicht.

  • jeder Hund hat seine eigene Zeit, aber halt nicht nach Terminkalender sondern nach Gefühl... Ein schlechtes Gewissen habe ich auch nicht, tatsächlich glaube ich das es Mozart, der ja früher Einzelhund war, sehr sehr gut tut das meine Aufmerksamkeit nicht alleine auf ihm liegt. und ich glaube tatsächlich auch für einen Welpen ist es sehr praktisch, wenn er von Anfang an merkt, dass die Welt sich nicht immer nur um ihn dreht...

  • Spaziergänge sind bei mir selten Einzelgänge, mein Mann geht eher mal mit einem alleine (Sam), weil die anderen oft bei ihm nicht mitwollen :pfeif:. Paco fängt jetzt auch ab und an mal an, auch bei mir erst nicht mitzuwollen, sobald wir zurück sind, aber schon gerne zu wollen. Da kriegt der dann, wenn die Zeit ist, teils eine kurze Extrarunde.


    Training findet meist einzeln statt. In der Sommerzeit fahre ich immer normalerweise nur mit einem zum Training und zuhause hole ich die Hunde in der Regel auch nacheinander einzeln zum Trainieren raus, es sei denn, ich will gerade gezielt das Warten üben.


    Daneben kommt der Älteste, Paco, überwiegend alleine mit mir ins Büro und der Jüngste, Pepe, kommt zwischendurch alleine zum Rollern/Radfahren mit, da haben die beiden Älteren einfach keine Lust mehr drauf.

  • Bei uns geht's immer mit allen 4en Gassi. Explizite Einzelzeit gibt es nicht. Aber jeder wird gekuschelt, wenn er mag und wir Zeit haben. Natürlich wird auch einzeln was trainiert, da sind draußen die andren mit dabei, machen aber ihr Ding. Drinnen müssen die anderen derweilen warten.


    Mit Puck und Flip bin ich noch 1x die Woche beim Agi. Da bleiben die andren zwei aber gerne aufm Sofa.

    Ach und Thorin und Puck begleiten mich einzeln mit zum Dienst um meine Bewohner zu erfreuen. Flip setz ich nicht ein, da er andere Menschen unnötig findet. Belle kann nicht mit, weil zu verfressen. Da ist die Gefahr wegen Medikamente zu hoch - da fällt doch zu häufig was runter.


    LG Anna

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