Der Mehrhunde-Laberthread Teil 2

  • Unser Dritthund war nach dem Tod der beiden Schäferhunde innerhalb von 6 Monaten plötzlich Einzelhund.


    Zuerst war es für sie sehr ungewohnt und sie wirkte ein bißchen verloren. Aber nach 3-4 Wochen hat sie ihr Prinzessinnendasein sehr genossen und war Fremdhunden gegenüber sehr viel aufgeschlossener als vorher.

  • Ich denke, ein striktes „richtig oder falsch“ gibt es da nicht. Es sei denn, man hätte einen völlig artgenossenunverträglichen Hund. Und sogar da gibts welche, die mit einem Partner im Haus gut klarkommen.


    Wichtig finde ich schon, dass die Menschen grundsätzlich für einen zweiten Hund bereit sind und die Zusammenfindung steuern :smile: Bei grundsätzlich verträglichen Hunden kanns halt trotzdem passieren, dass zwei Individuen nicht miteinander klarkommen, da gibts keine 100% Gewissheit. Und die Beziehung kann ja auch sonst viele Facetten zwischen beste Kumpel, wohlwollende Ignoranz und Schiri erforderlich annehmen. Wenn man damit umgehen kann, dann stehen die Weichen mMn doch erstmal meistens gut

  • Jin ist immer Einzelhund gewesen, aber die ersten 3 Jahre in einer WG mit Snaedis Jungs (erst nur Puck, ein Jahr später auch Flip). Dann waren wir eine "halbe WG" mit getrennten Haushalten, dann auch mit Belle. Heißt, sie hatte nicht mehr täglich Hundekontakt, aber nahezu. Wobei der Kontakt sich unter der Woche auf Abends Gassi und/oder Gammeln auf'm Sofa und/oder Garten beschränkt hat. Als meine Schwester weggezogen ist, hab ich bald gemerkt, dass Jin der Kontakt zu andren Hunden fehlt - es war auch schwierig, halbwegs adäquate Spielpartner zu finden, regelmäßige Treffen gerade in der dunklen Jahreszeit aufgrund meiner Arbeitszeit kaum möglich.

    Jins Vermissen eines andren Hundes war dann der Anstoß dazu, dass ein Zweithund einziehen sollte. Allerdings wurde mir dann auch klar, dass Jin nicht ewig jung bleibt, ich also einen Sportnachfolger für sie brauche und v.a. ich nach ihrem Tod - in 100 Jahren - nicht "alleine" zurückbleiben sollte.


    Jin hat Sookie von Tag 1 an gemocht - das war bei Welpen sonst nie der Fall; wobei freilich auch beeinflusst haben kann, dass wir Sookies Wurf recht häufig besucht hatten. So oder so, beide Hunde sind zufrieden damit, dass sie zusammen leben. Klar, gelegentlich sind sie mal von ihrer Mitbewohnerin genervt - aber das ist mMn relativ normal, ist in einer menschlichen WG oder Familie ja auch so.


    Wenn Jin - in 100 Jahren - nicht mehr ist, wird auch sehr wahrscheinlich wieder ein Zweithund einziehen.

  • Also die Buben hätte hier alleine definitiv ein schlechteres Leben. Da wär nichts mit Einzelzeit geniessen.

    So lange ich es leisten kann werden die also auch nicht alleine hier leben. Zum Glück überschneidet sich unsere Präferenz da

  • Ich denke hier wird wohl irgendwann die Bailey zuerst gehen. Zu ihr kann man jederzeit problemlos einen Hund dazu tun. Sie hätte auch ruhig Einzelkind bleiben können weil sie mich eigentlich nicht gerne teilt.

    Bei Fay die übrig bleiben würde denke ich auch allerdings hat sie manchmal doch etwas Futterneid und zeigt diesen auch. Ob sie einen 2. Hund braucht weiß ich nicht. Denke sie würde alleine auch klar kommen.

    Ich finde das ultra schwierig einzuschätzen.
    Wenns gut läuft habe ich sowieso die nächsten paar Jahre noch Zeit damit aber man macht sich ja doch in alle Richtungen Gedanken.

  • Ich kann überhaupt garkeinen regelmäßigen Hundekontakt bieten, weil meine Gassizeiten sehr anders sind und alle tollen Leute einfach viel zu weit weg wohnen.

    Die normalen Hundehalter hier in der Gegend treffe ich viel zu selten und keiner ist interessiert an mehr Kontakt.

    Manchmal vergehen hier 5-6 Wochen ohne das wir einen anderen Hund treffen, wenn wir alle 2 Wochen wen treffen ist das schon enorm viel. Es wäre also garnicht möglich einem Einzelhund wirklich Kontakte zu bieten und ich denke vielen Leuten geht es ähnlich.


    Dazu kommt ja das es so einige Leute gibt (besonders online) die ja immer ihre Senf für alles dazugeben müssen und man sich dann so Sachen anhören darf wie "Du willst so früh nen neuen? Der Alte ist doch noch nicht mal kalt!" und sowas, also gibts sicher viele Leute die das mit den Kontakten als Grund vorschieben, weil sie eben selber einen zweiten wollen und wissen das der vorhandene davon profitieren wird.


    Mir ist das ja egal was wer denkt, ich hab einfach gerne mehr als einen Hund. Für mich und für die Hunde.

    Denn ja, hier gibts halt echt viel zu wenig Kontakte draußen.

  • Ich finde Gassikontakte mittlerweile auch schwierig.

    Viele Bekanntschaften haben sich im Endeffekt aus Zufall ergeben. Man ist sich beim Gassi über den Weg gelaufen, hat festgestellt mit den Hunden passt es und dann ist man eben zusammen gegangen wenn man sich mal gesehen hat. Oder man hat irgendwann mal die Nummern getauscht..

    Einmal wurde ich ohne Hund angesprochen und man hat sich mal getroffen um das auszuprobieren und es hat sich unter den Hunden ne wunderbare Freundschaft entwickelt.

    Aber so an sich muss ja auch erstmal die Sympathie passen, unter den Hunden und auch unter den Menschen.

    Ich habs bspw mit Susi damals viel einfacher gehabt weil sie viel offener und netter war und weil Dorfleben hatte man das dann auch irgendwie besser timen können und man hat sich ohnehin irgendie regelmäßiger gesehen weil man seine Pappenheimer ja kannte.


    Mit den jetzigen Beiden ist das viel schwieriger.

    Mit beiden gehe ich ja allgemein schon mehr auf Abstand weil beide Hunde mit Fremdhunden nicht so viel anfangen können, ich oft auch meine Ruhe möchte und wenn es mal dazu kommt dass man nen Hund trifft den Lilo gut findet sieht man die danach oft nie wieder, und einfach ne Nummer aufdrücken oder so will man ja auch nicht.

    Mit dem Zwerg noch schwerer weil der ja ggü Fremdhunden sehr distanziert ist - entweder findet er die gruselig, doof oder die sind ihm schlicht und ergreifend vollkommen egal.

    Mit Lilo hingegen bin ich dahingehend eingeschränkt weil sie nicht mit Hündinnen kann, mit den ein oder anderen Typen Hund garnicht klar kommt und auch sehr körperlich/grobmotorisch sein kann.


    Gibt bspw zwei Hunde mit denen gehen wir ab und an mal zusammen, das is aber auch nicht mehr wie ne Art Koexistenz. Mit Hund 1 kanns immer wieder kippen weil der immer mal ne Neigung hat Lilo anzukläffen und sie dahingehend im Zweifel das Bedürfnis hat ihm eine drüber zu geben... Und Hund 2 hats verkackt weil er ihr mal spontan eine geknallt hat obwohl sie wirklich nett war. Is also nur zusammen spazieren gehen und tolerieren dass der andere halt dabei ist, immer gesichert mit Mauli. Taugt insgesamt eher zu Trainingszwecken als dass die Hunde da wirklich nen Mehrwert von haben.


    Interessanterweise hatte ich den Eindruck dass Susi am ehesten auf nen Hund im Haus verzichten konnte. Sie fand es zwar ganz gut outdoor mal kontakten zu können, aber drinnen war sie ganz zufrieden als Einzelprinzessin.

    Lilo ist schätze ich beides ganz recht. Einerseits kann die gut ohne weiteren Hund leben ( da muss sie nämlich nix teilen :p ) und wäre super happy mit nem regelmäßigen und ihr sympathischen Gassikompanen... Andererseits tut es ihr auch gut wenn ein weiterer Hund da ist ( aber das muss zwischen beiden Hunden wirklich matchen, sonst wird die Luft schnell dick ) und man hat damit eben festen Hundekontakt ohne dass man nen Verabredungspart braucht ( und den erst finden muss ).

    Den Zwerg hingegen schätze ich wieder so ein dass es ihm gut tut und er sehr davon profitiert noch einen Hund im Haus zu haben, weil er so Sozialkontakt pflegen kann, der sonst eben nicht gegeben ist weil seinerseits schlichtweg das Interesse fehlt. Kann natürlich auch sein dass er es gut findet Frauchen für sich alleine zu haben, aber ich sehe bei ihm doch eher den Mehrwert bei nem Zweithund.


    Ich für mich hätte an sich gern immer mindestens die Situation wie sie jetzt grade ist, oder eben gänzlich 2 bei mir leben. Einfach deswegen weil ich es ganz schlimm finde wenn einer stirbt und kein Hund da ist, und ich es schön finde zwei Hunde miteinander interagieren zu sehen, bzw das ja nochmal was Anderes ist als wenn es nur eine Gassibekanntschaft ist.

  • Wie gesagt wäre hier auch so :ka:


    Ist übrigens der erste Hund bei dem ich Bedarf sehe. Bei meinen anderen Teams war das ein nett, aber nicht nötig. Und dabei habe ich das Gefühl meine Hundegruppen waren überdurchschnittlich harmonisch und mit nicht existenten Problemen. Wenn ich das mal mit Anderen oder auch den Berichten hier im Forum vergleiche. Trotzdem kamen die auch alle alleine klar ohne daß ich das Gefühl hatte es fehlt was.

    Es gibt halt immer den ersten Hund der anders ist als die Anderen :ka: sind und bleiben eben doch Individuen. Jetzt habe ich halt einen Hundehund erwischt, dem es absolut egal ist, dass ich für mich keinen Zweithund bräuchte.

    Ich denke, hier siegt die Genetik.

  • Wenn mind. 2 Hunde ihr Leben lang zusammen gelebt haben und dann einer stirbt, denkt ihr das der übrig geblieben Hund doch evtl wieder Gesellschaft durch einen neuen Hund braucht?

    Oder macht ihr das vom Hund selbst abhängig?

    Meine Hunde waren da sehr unterschiedlich:

    Chanda, Rotti, hätte auch ohne anderen Hund gut leben können

    Ali - keine Chance ohne zweiten Hund

    Ebby - wäre ohne anderen Hund ausgekommen, Bones zog für mich ein

    Bones hat richtig schlimm gelitten, das war kaum auszuhalten, mit Ryder ist er ein Herz und eine Seele

    Ryder ohne zweiten Hund? Es fällt mir schwer, mit das vorzustellen, ich glaube, das wird mal ein Drama geben

  • Bei Fay die übrig bleiben würde denke ich auch allerdings hat sie manchmal doch etwas Futterneid und zeigt diesen auch. Ob sie einen 2. Hund braucht weiß ich nicht. Denke sie würde alleine auch klar kommen.

    Jin kann auch futterneidisch sein und hat beim Ruhen teils eine hohe Individualdistanz, welche sie rigoros durchsetzt. Ich dachte auch, sie bräuchte keinen zweiten Hund. Und ja, Jin war gerne Einzelprinzessin. Aber sie ist genauso gerne Mitglied eines Mehrhundehaushalts.


    Ich denke, wenn wir regelmäßige, gut passende Gassi- und Spiel-Kontakte gehabt hätten, dann wäre ein Zweithund für Jin nicht unbedingt nötig gewesen. Da wir diese Kontakte aber nicht haben, profitiert Jin von Sookie deutlich.

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