Der Mehrhunde-Laberthread Teil 2

  • Hier kam ja großer Rüde zu zwei kleinen, da habe ich von Anfang an Spiel unterbunden, Bjarki hatte eh keinen Bock auf Nevio, das hat er auch ohne Probleme verstanden, aber Jaffa kann sich nicht durchsetzen, da habe ich von Anfang an sehr deutlich jedes Spiel abgebrochen draußen. Weil mir der Größenunterschied zu groß werden würde (31 kg zu 6,5 kg). Drinnen im Bett ein bisschen Maulrangeln war erlaubt unter Aufsicht. Wenn es zu wild wurde, war auch Schluss.


    Beschützt werden muss hier keiner, wir haben eigentlich keine problematischen Hundekontakte, die Kleinen sind verträglich und können Kontakte selbst regeln, Nevio ist meist zu wild und darf nur nach Absprache zu anderen Hunden. Wenn die Kleinen dürfen und er nicht ist er Mal etwas frustig, das musste er aushalten lernen. Im Regelfall werden alle ran genommen und man geht halt an anderen Hunden vorbei. Wenn es passt und er auch Kontakt haben darf, freut er sich über ne Runde rennen mit anderen Hunden, die Kleinen brauchen das nicht mehr, die halten sich da raus. Bjarki meinte eine Zeit lang Nevio da einschränken zu wollen, der muss dann bei mir bleiben.

    Ist halt dann nicht so die Konstellation wie es sie bei mir wäre, zumal Eros auch einen komplett anderen Charakter wie dein Großer hat.

  • Mein Rüde ist mit kleinen Hunden sehr tolerant, ist sich seiner Überlegenheit sehr bewusst und ist viel gelassener. Und jeder Hund hat bisher seine oft sehr subtilen Ansagen kapiert. Er muss also gar nicht laut und aggro werden.


    Klingt das gut oder birgt das eine Gefahr, die ich so nicht sehe.

    Bei nem Mädel denke ich leider, dass er da viel zu beschützend wird (alles seins), das wird vermutlich nicht lustig. Ein kleiner Rüde hingegen, wäre okay.


    Erfahrungen damit?

    Das waren die Fakten, die du für deine Frage zugrunde gelegt hast.


    In der übrigens schon ein Denkfehler steckt: "Beschützen" und "alles seins" sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe - klar können die ineinander "überfließen", ändert aber nichts daran dass hier zwei grundlegend unterschiedliche Motivationen zugrunde liegen.


    Eigentlich beziehst du dich bei deiner Frage auf die sexuelle Motivation (deshalb auch keine Hündin/Mädchen), übersiehst aber dabei, dass sich "beschützen" und "alles seins" auch geschlechtsunabhängig ausprägen können, weshalb du der Meinung bist, ein kleiner Rüde wäre ok.


    Dem ist nicht so.


    Beispiel aus dem Reallife:

    Zu einem Verband aus mehreren mittelgroßen bis großen Hunden kam ein Kleinsthund dazu.

    Der größte Hund in dem Verband war ein Bloodhound , ein sehr ruhiger und sozialverträglicher Hund.


    Der Kleinsthund hat ein enormes Selbstbewusstsein entwickelt, was moderat ausgedrückt ist - er war einfach nur größenwahnsinnig, hat alles angeblafft und (versucht) zu vertreiben, was nicht bei 3 auf den Bäumen war - und sobald jemand Anstalten machte, mal Gegenwind zu blasen, war der Bloodhound da - einfach nur da, präsent.


    Dann hat sich jeder verpisst - und der Kleine konnte in gewohnter Größenwahnmanier weitermachen.


    Wenn dein Eros die Rolle des Beschützers übernimmt, nutzt es nichts wenn du den Kleinen "erziehst" - du musst auch Eros klar machen, dass DU die Grenzen seiner Beschützermotivation bestimmst.


    Bei datKleene ist ein großer Hund zu kleinen gekommen, würde aber auch gerne "mitmischen", wenn die kleinen Hunde interagieren.

    Da er dann aber zu viel (im Sinne von Unerwünschtes/der Interaktion nicht zuträgliches) machen würde, muss auch hier der Große reglementiert werden, um das zu verhindern.


    Hast du das Problem jetzt verstanden, welches sich bei einer solchen Konstellation auftun kann, und zwar geschlechtsunabhängig?

  • Bei mir leben 4 Hündinnen und ein Rüde, alle bis auf die kleine Tierschutz-Seniorin sind unkastriert.

    Ich empfinde den Rüden als ausgleichendes Element. Er ist unkompliziert mit allen Mädels, steckt ne Ansage von ihnen locker weg, spielt mit allen und ist auch beim Zusammentreffen mit Fremdhunden mein "Prellbock".

    Die Hündinnen untereinander harmonieren auch gut, aber gerade zwischen den Schwestern gibt es schonmal Spannungen. Das ging aber bisher nie über ein staksiges Laufen oder dumpfes Knurren hinaus und ich habe nie Bedenken sie zusammen im Auto oder Zuhause alleinezulassen.


    Ich bin im Prinzip auch eher Typ Hündin, aber für mich ist der Rüde schon unkomplizierter. Der kann einfach mot jedem und macht alles mit.


    Zu einer kastrierten Hündin würde ich wohl einen Rüden dazuholen.

  • Vasco hatte die deutliche Tendenz, Amigo die Sicherheit zu geben, jeglichen Dummfug machen zu können, weil sein "großer Kumpel" jederzeit zur Seite steht, sollte mal jemand den Kleinen für dessen Dummfug zur Rechenschaft ziehen wollen. ("Ich hole meinen großen Bruder"-Effekt)

    Ich hatte das Phänomen bei Nastros Vorgänger - der war zwar älter aber deutlich kleiner als der andere Hund. Der wusste auch, dass er Back-Up hat und hätte es wirklich ausgereizt.

    Aber ich habe schon auch vor den kleinen Hund zu erziehen und ihn nicht der Obhut meines Großen anzuvertrauen. Dachte, das wäre logisch.

    Klar - aber "so einfach" ist es nicht immer, gegen Dynamiken anzukommen. Man nimmt es wahr, man reagiert durch Erziehung (und/oder teilweise Management) - aber es ist dadurch nicht verschwunden.

  • Vasco hatte die deutliche Tendenz, Amigo die Sicherheit zu geben, jeglichen Dummfug machen zu können, weil sein "großer Kumpel" jederzeit zur Seite steht, sollte mal jemand den Kleinen für dessen Dummfug zur Rechenschaft ziehen wollen. ("Ich hole meinen großen Bruder"-Effekt)

    Ich hatte das Phänomen bei Nastros Vorgänger - der war zwar älter aber deutlich kleiner als der andere Hund. Der wusste auch, dass er Back-Up hat und hätte es wirklich ausgereizt.

    Aber ich habe schon auch vor den kleinen Hund zu erziehen und ihn nicht der Obhut meines Großen anzuvertrauen. Dachte, das wäre logisch.

    Klar - aber "so einfach" ist es nicht immer, gegen Dynamiken anzukommen. Man nimmt es wahr, man reagiert durch Erziehung (und/oder teilweise Management) - aber es ist dadurch nicht verschwunden.

    Das ist mir bewusst. Von einfach stand da auch nichts.

  • Er ist unkompliziert mit allen Mädels, steckt ne Ansage von ihnen locker weg, spielt mit allen und ist auch beim Zusammentreffen mit Fremdhunden mein "Prellbock".

    hm, ob das wirklich am Geschlecht liegt? Meine Mädels stecken auch Ansagen untereinander gut weg. Warum auch nicht?


    Auch die Verträglichkeit mit fremden Hunden ist doch weniger geschlechts- denn charakter- und erfahrungsabhängig?


    aber gerade zwischen den Schwestern gibt es schonmal Spannungen.

    Das les/hör ich öfter von (gleichgeschlechtlichen) Wurfgeschwistern. Auch bei Jin gibt's am ehesten mit ihrer Wurfschwester Reibereien, bei denen Mensch eingreifen muss, mit ihren Halbschwestern oder Nichten ist sowas noch nie vorgekommen (wobei das jetzt nicht wirklich Mehrhundehaltung ist, sondern wenn wir die Züchterin besuchen).

  • hm, ob das wirklich am Geschlecht liegt? Meine Mädels stecken auch Ansagen untereinander gut weg. Warum auch nicht?

    Das ist schon anders. An ihm prallt das einfach ab, da bleibt nie eine Spannung in der Luft und ich muss das nie kommentieren.

    Ich will gar nicht einen falschen Eindruck erwecken. Die Mädels sind wirklich cool miteinander, da wird auch gespielt und zusammengelegen und es gab noch nie ernsthaften Streit. Aber Beat ist einfach der harmoniestiftende Clown zwischen den Weibern.


    Und ja, ich habe das schon von mehreren Border Haltern so gehört. Die Rüden sind meist unkomplizierter.

    Natürlich gibt es verschiedene Charaktere und muss nicht immer so sein.

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