Der Mehrhunde-Laberthread Teil 2

  • Oh, Wahnsinn kann viele Facetten haben, kann Dir auch mal den Hütezwerg ausborgen :ugly: xD

    Bin ich froh, dass meine so einfach und klar gestickt sind :bindafür: (Klare Linie ohne Wahnsinn ... toll :smile:)

  • Genau aus den Gründen die @Das Rosilein aufführt würde ich wie oben bereits gesagt nicht das Umlenken mit Zergeln belohnen sondern einen deutlichen zeitlichen Abstand behalten. Sie darf ihre Energie und Spielfreude nach deiner Einladung natürlich mit dir ausleben.


    Aber eben nicht als Belohnung dafür kein Rüpel zu sein. Das soll ja kein Trick oder Kommando werden (genau darauf läuft es bei deiner Herangehensweise aber hinaus) sondern sie soll lernen empathisch zu sein und ohne deine Intervention zu erkennen wann Leni nicht mehr will und dann einen Gang runter schalten statt zu dir zu kommen und da Party zu machen.

    Auch ein junger Hund muss seine Energie nicht immer rauslassen wenn er gerade möchte sondern kann sich zusammenreißen und Ruhe geben oder eben mit sich selbst beschäftigen statt den Zweithund zu piesacken.

  • Ich habe ganz zu Anfang über Räumliche Trennung ein bisschen gemanagt. Tetris hatte erst einen Auslauf von so ungefähr 4qm, dann hab ich das halbe Wohnzimmer abgetrennt, dann nur noch die Ecken in den eine Begegnung blöd gewesen wäre und danach habe ich langsam die restliche Wohnung freigegeben. Scarlet konnte sich immer überall frei bewegen, die Abtrennung war nur einen halben Meter hoch.
    Mittlerweile manage ich nicht mehr.
    Am Futternapf wird nicht gezankt, Kauartikel bleiben bei dem Hund dem ich sie in die Gusche geschoben habe. Frei verfügbare Ressourcen (Spielis, Kauhölzer, Kauknochen) dürfen beansprucht werden. Wer anhaltend in meiner Gegenwart rumnervt kriegt ärger, sich gegenseitig draußen umbolzen ist verboten.
    Das sind die "Regeln" die kennen beide und stellen sie nicht infrage, ansonsten sollen sie halt machen.
    Ich denke nicht das es hier wirklich mal richtig ernsthaft knallen wird, ich wüsste nicht warum sie eskalieren sollten.
    Was passieren könnte ist das der Zwerg von Frau Hund mal n Loch in die Jacke kriegt wenn er wieder flirty ist, ihre Warnungen ignoriert und sie ihn dann doch mal beim Abschnappen ausversehen zwischen die Zähne kriegt. Aber es sind halt nun mal Hunde und die haben Zähne. Dann wird die Wunde versorgt und damit ist es dann gut.

  • Aber eben nicht als Belohnung dafür kein Rüpel zu sein ....

    Gute Ergänzung, danke. Wusste einfach nicht, wie ich das schriftlich herausarbeiten sollte, den Unterschied zwischen dem sozialen Verhalten lernen, den anderen mit seinen Bedürfnissen akzeptieren lernen und dem Training von Kommandos (oder Tricks) und dann hatte ich es auch gleich wieder vergessen, darauf noch mal hinzuweisen.


    Gleiches gilt für den Abbruch. Einen Abbruch selbst belohne ich nicht (meine Hunde sind auch einfach zu ernsthaft für so etwas). Dennoch generell gilt für alle Hunde, sie müssen auch Frusttoleranz und Impulskontrolle lernen, also sich zurückzunehmen (dieses Gefühl erleben und ertragen lernen, tue mich schwer, das zu virtuellem Papier zu bringen ... das ist nicht ganz mein Ding). Und wie Du auch darauf hingewiesen hast, kann man dann gerne zeitversetzt "die Luft raus lassen" (unabhängig der Situation selbst und fiele dann für mich wieder unter gutes Management, Prävention), aber nicht im direkten Bezug und dann mit Belohnung.


    Dagegen belohne bzw. bestätige ich viel erwünschtes Sozialverhalten (aber auch nicht mit Spiel, sondern zeige einfach, dass mir das wirklich gut gefallen hat ... und vll. auch noch ein Guddie, wenn sie noch jung sind ...).

  • @Syrus


    Also demnach gar keine Belohnung (auch nicht in Form von Leckerchen?), sondern nur stimmlich loben, wenn sie sich zurücknimmt? In der Hoffnung, dass ein Lerneffekt eintritt? Ich bekomme jetzt gerade den Übergang nicht gebacken. Also sie übertreibt, ich breche ab. Bedeutet ja, ich greife aktiv ins Geschehen ein. Wie kann sie nun zu der Erkenntnis gelangen, von selbst abzubrechen, wenn Leni signalisiert, dass es reicht? Also ohne mein Einwirken. Passiert das dann quasi von selbst, je öfter ich Leni schütze und Oliv zu verstehen gebe, dass das Verhalten unerwünscht ist?


    Sorry für die doofen Fragen, aber es hakt gerade etwas im Hirn. :tropf:

  • Genau, richtiges Verhalten im Kontakt mit anderen Hunden kommentiere ich. Meistens ist die Belohnung, dass er weiter laufen darf, manchmal kommt er auch und möchte einen Keks. Das darf er entscheiden.



    Bei der Korrektur genauso. Entweder er nimmt sich zurück und darf dafür weiter laufen oder er nimmt sich kurz aus der Situation, kommt zu mir und bekommt eine Belohnung.

    Das ist aber nur ein "lass das mal bitte" Abbruch, da kann er Kekse für haben wenn er möchte.

    Den richtigen Abbruch belohne ich auch nicht, der war in solchen Situationen aber auch noch nie nötig.

  • Oleniv Jein. In eurer Situation würde ich jedes Abbremsen, Vorsichtig sein etc stimmlich loben, wenn sie dafür einen Keks möchte darf sie den haben, in den meisten Fällen will sie aber vermutlich einfach weiter laufen. Ist auch okay.


    Wenn sie zu doll wird bekommt sie ein "laaaangsam, Voooorsicht" oder irgendwas, das sie schon als bremsendes, runterregelndes Signal kennt. Nimmt sie sich zurück, loben (und Keks geben falls sie möchte, wenn sie einfach etwas gemäßigter weiter machen will ist das auch okay), macht sie weiter gibt es einen Abbruch, also eine kurze Spielunterbrechung.



    Weiter machen lässt du sie natürlich nur, solange Leni noch Lust hat.

    Kippt es bei ihr bremst du Oliv komplett aus. Wenn möglich erstmal nett über "langsam" und/oder ein nettes "nee, mach mal lieber was anderes" - Signal, das sie kennt. Bei uns ist das Ähäh. Kein Abbruch aber schon eine Rückmeldung, dass das gerade blöd ist.

    Erst wenn sie gar nicht hört gibt es einen Abbruch und der wird dann auch durchgesetzt.


    Mit der Zeit wirst du sie immer weniger ausbremsen müssen weil sie sich besser zurücknehmen kann. Jede gute Tendenz wird natürlich gelobt.







    Beispiel: Ares spielt mit Collies. Das passt vom Typ her eigentlich überhaupt nicht zusammen, der bollerige Raufbold und die zarten Damen die eher Rennspiele machen.

    Der hat auf diese Weise gelernt, dass ein Laufspiel kein Rugby ist und die Hündinnen nicht im vollen Lauf umgebolzt werden, dass nicht reingekniffen wird und wenn die Damen bremsen wird ausgewichen und gebremst.

    Das geht inzwischen so weit, dass die Hündinnen den Hasen machen und sich im vollen Lauf rumwerfen um ihn auszubremsen. Und er wirft augenblicklich den Anker, stoppt und wartet darauf ob das Spiel beendet ist oder ob die Hündinnen eine neue Runde starten. Vielleicht habe ich dazu ein Video, moment ...

  • Wenns mit unseren Hunden gehen würde, ich würde die tatsächlich einfach machen lassen.

    Aber - Finya ist soooo geduldig, auf der kann quasi rumgetrampelt werden und sie tut nichts, bis sie die Nase irgendwann so voll hat, dass es wirklich knallt. Das schockt mich nicht, sie ist da dann auch fair und gleichzeitig nachhaltig beeindruckend, aber ich will nicht dass auf meinem Handicaphund rumgetrampelt wird, nur weil sie nett ist und sich nicht gleich wehrt.

    Die zwei Riesenschnauzer sind ebenfalls geduldig, wenn auch nicht so sehr wie Finya, dazu haben sie einfach ein super tolles Sozialverhalten. Würden die nicht ein Vielfaches von Frodo wiegen, dürften sie dem Nervzwerg tatsächlich selbst erklären, wann es reicht, aber Frodo ist nicht wirklich stabil und die zwei Bomber sind so kleine Hunde nicht gewöhnt. Das ist einfach eine schlechte Mischung.

    Frodo darf sowieso kaum was selber entscheiden. Ich habe mehrfach probiert die Zügel länger zu lassen, aber das hat jedes Mal damit geendet, dass er völlig überdreht ist (in welcher Form auch immer), also gibts das nicht mehr. Mal abgesehen davon, dass er anderen Hunden gegenüber sehr gern mal überreagiert, wenn ihm was nicht passt und das brauchts auch nicht. Der hat Regeln, von denen Finya nie in ihrem Leben gehört hat, aber so kommen wir gut klar.


    Ich hab die zum Beispiel im ersten Jahr beim Alleinebleiben getrennt, weil Frodo Finya immer gepiesakt hat. Mit 1 Jahr gings dann wieder und seit dem bleiben sie problemlos gemeinsam alleine und keiner nervt den anderen mehr.

  • So, hier ist das Video. Leider ohne Ton


    Es ging ein lustiges Rennspiel voran, in der Sequenz beendet die Colliehündin es.

    Als sie im Gebüsch steht wartet er einfach. Er weiß, dass er sie nicht aktiv drängen darf weiter zu laufen (klar, er guckt hin, das ist aber okay). Dann geht es weiter, er kommt etwas zu dicht und versucht am Fell zu ziehen, da bremse ich ihn aus und der Abstand wird größer. Die Hündin bremst, er hält sofort Abstand und es gibt noch ein kleines Missverständnis als sie an ihm vorbei zu uns Menschen laufen will, aber das klärt sich ja gleich auf. Dazu habe ich nichts gesagt, das haben die beiden ganz ohne Hilfe geregelt und es ist quasi das Endziel, das für Oliv und Leni wünschenswert wäre.

    Die Hündin ist Ares natürlich unterlegen und selbst wenn sie einen Tobsuchtsanfall bekäme könnte er sie immer noch locker als Punchingball benutzten und weiter "spielen". Dass ihm dafür der Himmel auf den Kopf fällt hat er von mir früh gelernt, also ist er höflich.


    [media]https://youtu.be/Rmg0Qoif2RQ[/media]

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