Hund springt über hohes Gartentor...

Zitat von salearborist

Ruhe zu finden kann ich selbst für mich ja nicht - wie soll ich das einem nervösen Hund beibringen ?

Das ist dann wohl die ausschlaggebende Frage. Da kann dir auch kein Trainer helfen. Deine Unruhe überträgt sich auf deinen Lucky. Vielleicht hilft es euch beiden einfach, viel und RUHIGE Zeit miteinander zu verbringen. Üb mit ihm Rückruf irgendwo auf einer Wiese. Lass ihn Leckerchen im Gras suchen. Gib deinem Hund Ruhephasen, in denen er nicht gestört wird. Bleibt er alleine im Haus? Dann würde ich ihn zu festen Zeiten ins Haus packen, wo er ungestört schlafen kann, ohne Reize von außen.

Zitat von salearborist

Ich weiss ja nicht mal wie ich einen Hund richtig zur Ruhe bringen kann - ausser dem Befehl "Platz" und "Bleib" bzw. "Stoi"

Weil du selbst viel zu unruhig bist. Bleib doch mal cool und texte deinen Hund nicht mit Befehlen zu, die er noch gar nicht kennen kann, weil du sie ihm noch nicht beigebracht hast

Dir fehl da einfach die Geduld, das liegt dir nicht. Du bist ein Mensch der sachlich und strukturiert abarbeitet, aber in der menschlich emotionalen Schiene sagen wir mal, etwas unbegabt ist, weil du deinen Hund nicht als Freund siehst, sondern als eine Art Angestellten: Er ist für einen bestimmten Zweck da, den er aber nicht erfüllen kann, weil er es nie beigebracht bekommen hat. Also musst DU ran und es ihm beibringen. Kann für dich persönlich und dein Lebensglück ein großer Gewinn sein, wenn du dich darauf einlassen kannst. Dafür musst aber zu allererst DU entspannen. Wenn das nicht geht, was ich schade fände, weil sonst irgendwann mal die Pumpe schlapp machen kann, dann gib ihn wirklich an jemanden ab, der den Willen und die Zeit in die Ausbildung des Hundes investieren kann.

Es liegt nicht an deinem Hund, es liegt wirklich an dir.

Du brauchst Anleitung?

Dann:

3x 20min ruhig Gassi gehen Pro Tag
2-3x pro Woche ruhiges Trainig(Apportieren oder Fährte) keine Stunden! Max 20min

Ansonsten: Alltagserziehung

Dabei am wichtigsten gerade:
Auf den Platz gehen und dort bleiben

Fertig, mehr nicht!
Nicht allein auf den Hof, nicht allein rumrennen lassen, nicht rumkaspern.

Das machst du solang bis du einen gelasseneren Hund hast. Dann kann du ihm mehr beibringen.

In einem vollen Eimer(Aufnahmefähig vom Hund) bekommst ja schließlich auch nicht mehr Wasser(Wissen).
Also Sorg erstmal für n bisschen Platz in Eimer!

Das Problem dabei ist, daß durch ein Kommando, wie Platz, der Hund wieder im Arbeitsmodus ist. Das ist kein Ruhe rein bringen.

Stell Dir ein Kleinkind im Disneyland vor, Action den ganzen Tag lang, und nun sollst Du es pünktlich um halb sieben ins Bettchen bringen.
Wetten, es wird nicht schlafen?

SO ist Dein Hund nun drauf!

Wenn Du dann dem Kleinkind sagst, okay, es darf nun noch eine Runde durchs Haus rennen.
Meinst Du, es wird dadurch ruhiger werden?

Genau aus den gleichen Gründen schafft es auch Dein Hund nicht!

Du willst eine Art Bauanleitung haben.
Dein Problem ist, daß Du mit einem Lebewesen "arbeitest". Da gibt es keinen festen Plan nach Schema F!
Dein Hund zeigt Dir an, daß Du was falsch gemacht hast, oder sogar mal was richtig.
"Höre" darauf!

Aktuell schickst Du ein zweijähriges Kind zur Schule, und verlangst, daß es, bitte schön, sein Abitur mit vier Jahren besteht.
Damit überforderst Du das Kind!

Dein Hund hat nur die eine Möglichkeit, zu "sagen", daß er gerade überfordert ist!

Nun bin ich hier auch raus!

Gruß SheltiePower

Nochmal wegen der Fellfarbe

Zitat von dragonwog

Reinrassige Merle Deutsch Kurzhaars und Vizslas gibt es nicht. Punkt.

Bei den DKH würde ich die Recht geben, da kommt ja Eumelanin vor, das hätte sich also irgendwann bei diversen Verpaarungen zeigen müssen.
Bei den Vizslas müßte das per Gensequenzierung abgeklärt werden, glaube ich da man bei rezessiv-rot (eumelaninwirksames) Merle nicht sehen würde.

Wo befindet sich Lucky denn jetzt, während Du (vermutlich im Büro) am PC sitzt ?

Ich würde ihm einen Platz in meiner Nähe einrichten und ihn dort anbinden oder ihn mit der Leine bei mir fixieren (z.B. auf die Leine setzen) ....

.....und dann den Hund ignorieren, und zwar solange, bis er sich selbst hinlegt und nix mehr macht

Aber Achtung, das kann dauern, evtl. auch mehrere Tage - aber es wäre ein Anfang

Zitat von salearborist

Ich weiss ja nicht mal wie ich einen Hund richtig zur Ruhe bringen kann - ausser dem Befehl "Platz" und "Bleib" bzw. "Stoi". Dann waren die vorherigen Hunde ruhig und blieben auch mal längere Zeit auf dem Platz verharrend.
Das war so antrainiert und ich habe nur die richtigen Worte nutzen müssen.

Egal was ich zu Lucky sage - der bleibt nicht auf dem Platz und will halt immer was machen.

Was is so schwer daran den Hund anzuleinen und dann wo festzumachen?
Er soll Ruhe lernen! Lernen bedeutet das er es jetzt noch nicht kann, weshalb er natürlich nicht auf seinem Platz bleibt!

Und es ist klar das dein Hund nicht von einer Minute auf die andere still liegen bleiben kann und sich denkt "Geil, heute machen wir nix!"
Der wird jammern und dich auffordern und lästig sein! Weil er es nicht anders kann!!!!
Übrigens ist Ruhe etwas völlig anderes wie Sitz, Platz und co. Ruhe ist für mich im idealfall ein Grundzustand. Etwas durch das mein Hund in der Lage ist Kommandos sinnvoll ausführen zu können!
Er soll natürlich nicht einschlafen während ich beim Arbeiten Platz rufe, aber was hab ich davon wenn er liegt, sich aber vor lauter Aufregung und abgelenkt sein nicht auf mich konzentrieren kann?

Und du wirst keine Anleitung finden da jeder der etwas von Hunden versteht weiß, wie wichtig individuelle Arbeit ist!
Das ist ein Lebewesen! Keine Maschine und nix das nach Lehrbuch läuft!

Mich stört ehrlich gesagt echt das du dauernd schreibst wie anders die anderen Hunde waren und das du ja keine Ahnung hast was man mit so einem jungen Hund macht.
Natürlich ist dein Hund anders! Weil er keine Maschine ist!
Meine jetzige Hündin ist das komplette Gegenteil von unserem Familienrüden! Muss man sich eben drauf einstellen und lernen. Ständig nur wiederholen wie anders das doch früher war bringt da genau nix!

Noch ergänzend zu @Nassi

Am Tag nach dem ruhigen Training kommt ein Gammeltag dran. Sprich keine Action, das ruhige Programm wird weiter so gefahren.
Bei aussergewöhnlichen Sachen, wie z.B. Vatern spielt mit dem Hund und fällt was anderes spannendes weg.

Nicht nur nicht alleine im Hof lassen, auch nicht alleine im Haus rumrennen lassen. Den Hund auch da so begrenzen dass er nicht überall hinkann. Idealerweise hält sich der Hund da auf wo du auch bist.

Wenn du arbeitest, dich mit anderen Menschen unterhälst dann hat Lucky Sendepause. Kein ansprechen, kein angucken, kein streicheln. Weil putscht auf.
Andere Menschen ausser Vatern würde ich an den Hund auch garnicht mehr ranlassen. Weil putscht auf. Und verpfuscht dir deine Erziehung. Also mit Ausnahme von Vatern und kompetenten Trainer.

Kein Hund ist je an Langeweile gestorben. Und sowie der Hund gelernt hat von selbst zu entspannen, kannst du das Programm nach und nach wieder voller machen.

Solange fährst du Nassis Sparprogramm.

Kommt der Hund mit in die Werkstatt dann sollte er sich da nicht frei bewegen dürfen. Also entweder durch Hausleine beschränken, sprich lein ihn irgendwo an. Oder was bessere wäre aber anfangs Nerven kostet, schick ihn immer und immer wieder auf seinen Platz. Ruhig und freundlich. Da kann er dann auch gern ein paar Leckerli haben und einen Kauknochen.

Bitte achte auch darauf, das Lucky nicht mehr an Stöcke, Feuerholz oder sonstiges rankommt.

Streicheleinheiten sind gut. Ruhige Spiele für kurze Zeit (s. Nassi) auch. Ansonsten ist Selbstbeschäftigung und lernen auf dem Platz zu bleiben angesagt.
Das wird jetzt für euch beide erstmal eine anstrengende Zeit, aber halte das ein, zwei Wochen durch und du wirst merken wie Lucky allmählich ruhiger und ansprechbarer wird.