Mittelschnauzer - Erfahrungsberichte und Halter gesucht
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Hallo zusammen,
ich interessiere mich aktuell sehr für den Mittelschnauzer.
Ich wüsste gerne mehr über die Rasse und finde die Charakterbeschreibungen die ich so im Netz gefunden habe ein bisschen oberflächlich. Es gibt scheinbar auch nicht sooooo viele Halter...
Hat hier jmd. nähere Erfahrungswerte mit dieser Rasse? Eigene Erfahrungen mit dem Charakter gemacht?
Insbesondere bzgl. Auslastung und Beschäftigung gehen die Beschreibungen online sehr auseinander. Dabei wäre das ein besonders wichtiger Punkt für mich...Gibt es rassetypische Erkrankungen?
Auch bezüglich des Fells wüsste ich gerne welche Pflege nötig ist. Kann/soll/darf der Bart z.B. geschnitten werden?
Worauf sollte speziell bei der Züchtersuche bei dieser Rasse geachtet werden?Und zu guter letzt: Es gibt ja bestimmte Eigenschaften die typisch für gewisse Rassen sind.
Hat der Schnauzer auch bestimmte Eigenschaften die typisch für ihn sind?Besten Dank vorab für jede noch so kleine Info über die Rasse.
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Hi
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Mit Mittelschnauzern habe ich keine Erfahrungswerte (da kann @Vinimaus sicher helfen), aber zur Fellpflege und wieso ich mich gegen einen entschieden habe, kann ich etwas erzählen.
Das Fell ist Trimmfell, das macht je nachdem wie perfekt man den Hund dastehen haben will kaum bis mittelmäßig viel Aufwand.
Manche lassen das Fell wachsen und trimmen zwei Mal im Jahr komplett ab, davor sieht der Hund ggf ein bisschen wuschelig aus.
Oder man hält ihn im Rolling Coat und geht alle paar Wochen drüber, das ist dann natürlich mehr Arbeit, dafür ist der Hund aber optisch ganzjährig in Ausstellungskondition (vorausgesetzt man kann gut trimmen).
Bart, Pony und Beinhaare kann man schneiden wie man möchte. Die meisten hier im Forum vertretenen Schnauzer werden recht kurz gehalten, mein Zwergschnauzer trägt Bart und Pony lang und das Fell an den Beinen ein bisschen gestutzt. Das ist natürlich aufwändiger als eine "Kurzhaarfrisur" weil mehr Dreck hängen bleibt.
Meine Fellpflege sieht momentan so aus: alle vier bis sechs Wochen nachtrimmen, dauert etwa eine Stunde weil ich noch ungeübt bin. Alle zwei Wochen schere ich Kopf, Brust und Bauch nach und stutze Pony und das Fell an den Beinen. Seltener wird der Bart gestutzt. Je nach Wetter kommt der Hund täglich in die Dusche und bekommt mit warmem Wasser eine schnelle Unterbodenwäsche - alternativ kann man auch warten bis der Dreck von selbst abfällt und die Zeit dann in Saugen investieren.Ein Mal die Woche wird der Bart shampooniert, der ganze Hund nur nach Bedarf. Hört sich nach mehr an als es ist, den Aufwand mit dem Duschen muss man sich ja nicht machen wenn man sich an ein bisschen Dreck in der Wohnung nicht stört.
Ein gut gepflegtes Trimmfell ist sonst super pflegeleicht - trocknet schnell, Dreck fällt beim Trocknen ab, und der größte Pluspunkt: es haart nicht, dh man spart beim Putzen der Wohnung viel Zeit!
Gegen einen Schnauzer und für den Zwergschnauzer habe ich mich aufgrund des Charakters entschieden, obwohl mir ein Schnauzer von der Größe her mehr zugesagt hätte.
Alle drei Schnauzerschläge gelten als stur, aber der Schnauzer nimmt diese Eigenschaft wohl besonders ernst und soll auch viel eigenständiger als Zwerge und Riesen sein.
Da ich gerne einen Hund wollte der gerne mit mir zusammenarbeitet und gefallen will, habe ich mich für einen Zwerg entschieden. -
Vielleicht habt ihr eine Ortsgruppe des Pinscher Schnauzer Klubs in der Nähe?
Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V. - OrtsgruppenWir haben ein paar Züchter und einige Halter auf dem Platz und in der Umgebung. Ich sehe zwischen Zwerg- und Mittelschnauzer nicht so riesige charakterliche Unterschiede. Das sind alles standfeste, robuste, selbstbewusste und gesunde Hunde, die einen ziemlichen Drall nach vorn haben und die man zu nehmen wissen muss. Dafür finde ich sie bei richtiger Führung freundlich, lustig, sehr klar im Kopf, nicht so hibbelig oder "kapriziös" wie andere Rassen und für jeden Mist zu haben.
Naja, bei der Ortsgruppe ist es schon ein ziemlicher Sakrileg den Bart und die Spinne zu kürzen
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@Syrus VIelen Dank vorab für deine Infos: Na dann ist das Fell ja in etwa so wie ich es mir dachte. Das fände ich eigentlich echt super.
Ich habe ähnliches gelesen wie du. Das der Schnauzer noch ein bisschen selbstständiger ist als der Zwerg und Riese.
Wobei ich das sehr schwierig finde einzuordenen, da ich keine Schnauzer kenne. In keiner Größe.
Zudem: Was heißt "selbstständig"? Das der Schnauzer sich nicht so sehr an seinem Halter orientiert? Oder wie muss ich mir das vorstellen?
Das fand ich auch in den Onlinebeschreibungen bei vielen Punkten sehr widersprüchlich. Er wird ja andererseits als sehr anhänglich beschrieben...Und ist dein Zwerg denn mit Konzequenz gut erziehbar gewesen? Kannst du ihn gut abrufen wenn er frei läuft oder was für Baustellen hatte seiner so?
@Czarek Danke und gute Idee. Das schau ich mir an.
Das sind alles standfeste, robuste, selbstbewusste und gesunde Hunde, die einen ziemlichen Drall nach vorn haben und die man zu nehmen wissen muss. Dafür finde ich sie bei richtiger Führung freundlich, lustig, sehr klar im Kopf, nicht so hibbelig oder "kapriziös" wie andere Rassen und für jeden Mist zu haben.
Deine Beschreibung ist genau das, was ich an diesen Hunden so interessant finde.
Wobei das "zu nehmen wissen" natürlich ein Punkt ist, den ich mir noch genauer überlegen muss. -
Ist schon länger her und vermutlich hat sich seit dem einiges getan in der Zucht, aber ich bin mit einem Mittelschnauzer in Pfeffer/Salz aufgewachsen.
Vom Charakter her ein toller Hund. Axel war freundlich zu uns Kindern und auch zu Familienmitgliedern und Bekannten. er war wachsam und zurück haltend gegen Fremde, ohne dabei aggressiv zu sein.
Jagdtrieb war vorhanden, ließ sich aber gut kontrollieren ohne besonderes Training und er lebte auch später mit einer Katze zusammen.Auslastung gab es für ihn nicht wirklich. Man ging Gassi, am Wochenende ging es mal in die Berge zum Wandern aber ansonsten begleitete er einfach meine Großeltern durch den Alltag.
Als ich mit Mr Ekko im DVG trainiert habe, war da auch eine ältere Dame mit einer schwarzen Mittelschnauzer Hündin. Freundlich, ignorant gegenüber anderen Hunden, für alles zu begeistern, aber auch ein Hund, der einfach mal fünfe grade sein lassen und mal einen Tag oder auch eine Woche im Garten chillen konnte.
Müsste ich Die Mittelschnauzer, die ich kennen gelernt habe mit einem Wort beschreiben, würde ich sagen, sie sind bodenständig. Keine Übertreibungen, keine Kapriolen, halt einfach bodenständig.
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Huhu
@Julia127
Schön, saß du dich für die Schnäuzchen interessierst.
Ich fange einfach mal so an...
Ich habe mich für den Schnauzer entschieden, weil ich einen nicht haarenden, mittelgroßen, sportlichem Hund mit weinig Jagdtrieb gesucht habe. Ich hatte bis dahin eher mit Hunde zu tun, die einen recht großen will to please hatten. Dann kam meine Vini... Sie war neun Monate alt, als sie einzog.
Sie ist und war sooooo stur. Sie hat alles absolut alles und jeden in frage gestellt... Sie wollte ihr Ding machen und wir durften gerne dabei sein, das war es dann aber auch... Ist etwas überspitzt, trifft es aber recht gut. Ich dachte, ich verzweifle an diesem Mistvieh...!
Dann habe meine Art auf sie zu zugehen einfach komplett geändert. Sie war einfach nicht so leicht zu führen, wie unsere früheren Hunde. Das musste ich eben einsehen.
Vini braucht eine souveränen, sehr konsequenten Menschen, der ihr zeigt, wo es lang geht. Damit meine ich keine Gewalt oder zwang... Zwing ich sie, wird so umso sturer...
Sie ist nun neun Jahre alt und mein absoluter Seelenhund. Das beste, was mir passieren konnte...!
Ich denke, der Schnauzer ist sehr anhänglich und trotzdem selbständig. Das widerspricht sich eigentlich nicht. Vini verlässt sich absolut auf mich und orientiert sich sehr stark an mir, ist aber sehr gut in der Lage, sich selber eine Lösung zu suchen, wenn es sein muss.
Sie ist ja tragischerweise vor einem Jahr an Sards erkrankt und dadurch erblindet. Durch die starke Bindung, die zwischen uns herrscht, konnte sie aber gut lernen, damit umzugehen.
Typische Krankheiten sind , glaube ich, PRA oder auch ED. Bei beidem kann aber durch einen guten Züchter das Risiko ziemlich minimiert werden.
Alles in allem würde ich sagen, der Schnauzer ist nicht wirklich ein Anfängerhund. Aber souveräne Menschen, die mit etwas Sachverstand vorgehen, werden einen tollen Begleiter bekommen.
Ich hoffe, es war jetzt nicht z viel und zu persönlich... über fellpflege hast du ja schon tolle Infos von @Syrus bekommen. Auch den tip mit dem PSK kann ich so unterschreiben. @Czarek hat das sehr gut zusammengefasst. -
Ich habe keine Erfahrungen als Halter, meine Nachbarin ist allerdings passionierte Schnauzerhalterin, nach Riesen- und Zwergschnauzern hat sie jetzt einen Mittelschnauzer.
Gerade heute haben wir uns witzigerweise hierüber auch unterhalten:
Ich habe ähnliches gelesen wie du. Das der Schnauzer noch ein bisschen selbstständiger ist als der Zwerg und Riese.
Genau das hat sie mir auch noch mal bestätigt.
Ich persönlich finde den Hund super, grundsätzlich freundlich (mit einem großen "Aber" in Bezug auf Wach- und Schutzverhalten), wirkt auf mich sehr fokussiert und ruhig und scheint auch mit täglichen Spaziergängen und sonst "nur" Haus und Garten zu bewachen zufrieden zu sein.
Bewachen und schützen tut er allerdings definitiv und das relativ ernsthaft, das muss man schon handhaben können und wollen.
Mit Artgenossen ist er (knapp 3 Jahre und unkastriert) so weit ich das mitbekomme gut verträglich, auf mich wirkt er im Hundekontakt immer sehr ruhig und selbstbewusst. Jagdtrieb ist vorhanden, wohl auch recht ordentlich, Training scheint aber erfolgreich zu sein.
Was den Jagdtrieb angeht, soll es aber wohl recht große Unterschiede geben, so wie es wohl Zuchten geben soll, die eher auf den ursprünglichen, eigenständigen Charakter des Schnauzers Wert legen und welche, die eher auf Kooperationsbereitschaft selektieren - aber das sind wie gesagt "nur" Infos aus zweiter Hand, ich bin ansonsten in der Schnauzerszene nicht so drin.
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Hab nochmal bisschen gefragt heute auf dem Platz. Also "man sagt", dass die in pfs ruhiger sein sollen als die schwarzen.
Viele, die was kleineres haben wollen nach ihrem Riesen, holen sich hinterher tatsächlich nen Zwerg und keinen Mittelschnauzer.
Treffend umschrieben: Die sind nicht nur stur, die haben einfach keinen Bock auf ArbeitIch dresche mal Phrasen: die muss man einfach mal erlebt haben. Geh in die Vereine, auf Freilandausstellungen oder besuche Halter. Dann sieht man, ob das was für dich wäre.
Für mich persönlich hat ein selbstständiger, überlegter und auch selbstbewusster Hund viele Vorteile gegenüber den typischen wtp Hunden. -
Gustls bester Freund ist ein Mittelschnauzer
, sieht aus wie eine Grossausgabe von Gustl.
Der Maxi ist ein sehr ruhiger und gelassener Hund jetzt mit seinen 4 Jahren; wir kennen uns ja erst seit letztem Jahr. Die beiden toben und spielen viel zusammen, ansonsten ist Maxi halt recht ruhig. Begleitet Herrchen zum Einkaufen und wartet geduldig vorm Supermarkt, jeden Tag gehts runter zum Strand wo er freilaufen kann und Spielgefährten findet.
Auslastungsmässig machen die beiden nichts weiter, trotzdem gehts Maxi gut. Kann gut mit der jetzigen Hitze umgehen, wacht nicht, bellt nicht viel und ist sehr gelassen im Umgang mit anderen Hunden.Trimmfell wurde ja schon angesprochen.
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Und ist dein Zwerg denn mit Konzequenz gut erziehbar gewesen? Kannst du ihn gut abrufen wenn er frei läuft oder was für Baustellen hatte seiner so?
Ja, total! Mit entsprechender Belohnung lernt er sehr gerne und will alles richtig machen. Aber freundliche (!!! bei Druck macht er dicht, aber ein empörtes "ey" weiß er schon einzuordnen) Konsequenz ist wirklich das A und O, er hinterfragt inzwischen ganz gerne. Beim Rückruf habe ich wohl etwas geschludert und nach kürzester Zeit war der kaputt. Was, du hast gerufen? Moment, ich schnüffel hier noch fertig, dann komme ich vielleicht.
Den habe ich neu aufgebaut, achte darauf wirklich konsequent zu sein und es nicht durchgehen zu lassen wenn er ihn ignoriert. So ist er gut abrufbar - der ablenkende Reiz darf nicht zu groß sein, aber das hat nichts mit der Rasse zu tun sondern damit, dass er noch jung ist und ich ihn erst ein halbes Jahr habe.
Auch sonst sind alle Baustellen (Aufregung bei Hundesichtung u.a.) mMn mehr auf das Alter als auf die Rasse zurückzuführen.
Jagdtrieb auf Sicht ist vorhanden und würde ich nicht gegensteuern wäre Vögel jagen ein großes Hobby, aber es war wirklich nicht viel Training nötig um ihn davon zu überzeugen, dass Jagen absolut verboten und Frauchen eh viiiel spannender ist.
Gleiches Spiel auf dem Hundeplatz - der ach so sture Schnauzer stellt den Golden, den Labbi und den Aussie in unserer BH-Gruppe komplett in den Schatten, ist die meiste Zeit auf mich konzentriert obwohl er andere Hunde draußen eigentlich seeeehr spannend findet und will alles richtig machen und dafür gefeiert werden.
Unterwegs (Uni, Restaurant, Baumarkt, Familienfeiern) ist das distanzierte, aber freundliche Wesen sehr von Vorteil. Er belästigt keine Menschen sondern bleibt bei mir und döst sofort unter meinem Stuhl wenn ich mich setze. Möchte jemand ruhig und unaufdringlich Kontakt aufnehmen lässt er sich aber auch mal streicheln. Er wird regelmäßig dafür gelobt, wie brav er doch sei. Und das liegt zum größten Teil an seinem Charakter, viel Erziehungsarbeit habe ich in dieser Hinsicht gar nicht geleistet, der war von Anfang an so. Unaufgeregt und bodenständig eben, das finde ich eine treffende Beschreibung von Helfstyna.Ich muss allerdings dazusagen, dass Mailo nicht so kernig ist wie viele andere Zwergschnauzer und sich sehr leicht erziehen lässt und seinen Sturkopf nicht ernsthaft durchsetzen will sondern nur mal austesten will, ob ich das gerade wirklich, wirklich so meine wie ich es sage.
Dass ein Schnauzer kein Hund für unbedarfte Anfänger ist, sehe ich auch so! Aber jemand der ein bisschen Verständnis von Hundeerziehung hat bekommt einen tollen Begleiter, wenn er ein bisschen Arbeit investiert und nicht erwartet, dass sie der Hund nebenbei mal eben erziehen lässt.
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