Hobby Autoren

  • Da würde ich auch nochmal mit ihr reden bzw vielleicht um Erklärungen bitten, was wirklich falsch ist.

    Geschickt habe ich ihr 10 Seiten oder so, „richtig“ lektoriert hat sie knapp 2. Da hat sie sehr viele Anmerkungen hinterlassen und erklärt, was sie warum ändern würde.

    Den Rest hat sie „nur“ gelesen und zum Schluss etwas zum Aufbau und meinem Stil gesagt.

    Da hat sie durchaus auch positive Worte gefunden, also, sie hat mich jetzt nicht komplett zerstört :tropf:

    Aber trotzdem ist’s gewöhnungsbedürftig, den eigenen Text aus einem fremden Winkel zu betrachten.


    Was ich gut fand, war, dass sie mir ein paar Tipps gegeben hat, wie ich selbst noch mal kritisch drüber gucken kann. Jetzt gar nicht mal auf die Seiten bezogen, die sie vorliegen hatte, sondern eher allgemein.

    Z.B. lass die Figuren auch während innerer Dialoge ab und zu mal etwas tun. Niemand bleibt zum Denken stehen.

    Ich glaube, meine Persönchen stehen schon viel rum :tropf:


    Lernen sogar meine Mittelschüler in der siebten Klasse, dass „Der Wind raschelte in den Blättern“ eine Personifikation ist und damit ein absolut gängiges Stilmittel.

    :tropf:

    Das Beispiel war jetzt aus dem Gedächtnis und verkürzt, der Satz war eigentlich länger und hat noch ein paar andere Dinge enthalten. In dem Zusammenhang hat ihre Anmerkung für mich schon Sinn gemacht.

    Aber grundsätzlich hast du natürlich recht.


    „Aufgeregt“ hat’s mich im ersten Moment auch ein bisschen. Ich bin da vllt auch etwas eigen und falle schnell ins Rechtfertigen.


    Nuja. Ich muss mich da noch mal durchwursteln und die Sache sacken lassen.

    • Neu

    Hi


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    • Aber trotzdem ist’s gewöhnungsbedürftig, den eigenen Text aus einem fremden Winkel zu betrachten.

      Deswegen lass ich meine Texte so ungern lektorieren :ugly: Auf einer Plattform veröffentlichen und von den Lesern ein bisschen kritisieren lassen ist okay, aber für ein wirkliches Lektorat ist mein Selbstbewusstsein nicht ausgelegt.


      Aber eigentlich kannst du daraus ja relativ viel mitnehmen und vielleicht gute Ansätze finden, um nochmal selbst drüber zu gehen und einige Verbesserungen vorzunehmen.

    • Das Problem bei der Arbeit mit Lektoren ist, dass es da keine wirklichen Regeln gibt, was gut und was schlecht ist (mal abgesehen davon, wenn du 1765 Schreib- und Grammatikfehler hast). Vieles ist da schlicht Geschmackssache.

      Ich hab da einiges aus den YouTube Channeln von veröffentlichten Autoren ziehen können, die ganz klipp und klar sagen, dass bei Stilfragen (sogar bei Komma Sachen) weite Teile einfach eine Frage des Gechmacks sind.


      Sprich wenn du die gleichen Seiten an fünf weitere Lektoren schickst, kann es sein, dass du fünf komplett andere Hinweise bekommst.

    • Ja, das glaube ich auch.

      Ich denke, man müsste jemanden suchen, der den eigenen Stil verbessert und nicht verändert.


      Die Lektorin hat mir zb vorgeschlagen, mehr Gleichnisse zu verwenden. Damit könne man starke Bilder erzeugen.

      Hmja. Weiß ich. Mag ich aber nicht. Das passt irgendwie nicht zu meiner Art zu schreiben.


      Was ich grundsätzlich so interessant finde, ist, wenn man gutes Feedback zu Aufbau und Inhalt bekommt.

      Ich kann den Text zwar im Bekanntenkreis verteilen und um Meinungen bitten, aber ich glaube, die wenigsten könnten konkrete Rückmeldung geben, die über „gefällt mir“ und „gefällt mir nicht“ hinausgeht.


      Wenn ein Lektor sagt, Szene XY beginnt pathetisch, das macht sie langsam, dabei ist doch eigentlich gleich ein Plottwist vorgesehen - denk noch mal drüber nach, ob hier nicht ein schnellerer Einstieg besser wäre, dann hat das noch mal ein ganz anderes Level.


      Ich finds für mich schwer, diese Dinge beim Überarbeiten selbst zu erkennen.

      Ist vielleicht aber auch eine Frage der Übung.

    • Vieles ist aber auch eine Frage des Geschmacks. Wenn man hier im Leseratten-Thread zum Beispiel guckt: Die einen finden einen bestimmten Stil total grandios, während die anderen gerade den nicht mögen oder sogar schlecht finden. Man selber mag auch den einen Stil bei dem einen Buch mehr, bei dem anderen Buch weniger, weil es auch zum Inhalt passen muss.


      Ein - in meinen Augen - guter Lektor gibt Denkanstöße, ohne den Stil zu verändern, und entdeckt Logiklöcher und Redundanzen. Wenn der Stil eher pathetisch ist, dann passt das auch, wenn gleich ein Plottwist kommt. Es muss halt zusammen passen (eine pathetische Verfolgungsjagd im Krimi passt eher weniger als zum Beispiel, dass die Geliebte eigentlich die eigene Schwester ist - oder sowas in die Richtung).


      Ein guter Lektor sagt aber auch, dass ein Stil oder eine Geschichte nicht zu ihm passt, er da keine konstruktive Kritik geben kann, ohne den Autor komplett zu verbiegen. Jemand, der eher Thrillier gewohnt ist, wird eine Liebesgeschichte vielleicht weniger gut lektorieren können und vica versa.


      Selbst hat man häufig natürlich die Scheuklappen an. Ich hab bei einer Geschichte zum Beispiel für die Stimmungserzeugung das Wetter beschrieben. Ist mir erst aufgefallen, als eine Leserin das kommentiert hat. Da braucht es dann halt auch sehr kritische Stimmen, die die Geschichte nicht nur zum Genießen lesen, sondern eben auch zum Kritisieren.

    • Manches macht ja eben auch den Stil des Autors aus. Da braucht man dann schon einen Lektor, der zu einem passt.

      Es gibt ja auch millionenfach verkaufte Bestseller, die vorher von anderen Lektoren als katastrophal bewertet und von Verlagen abgelehnt wurden.

      Und auf Krampf den eigenen Stil verändern, bei jedem formulierten Satz wirklich über jedes Wort nachdenken müssen, das kann echt schiefgehen.


      Ich weiß zB, dass meine Mutter meinen angefangenen Roman hassen würde (von der Handlung mal ganz abgesehen:lol:), meine Tochter hingegen mag meinen Stil - und ich auch.

      Allerdings wird es bei mir maximal ein paar Exemplare für mich selbst geben. Veröffentlichen möchte ich nicht

    • Den Lektor sollte man sich passend zu dem Verlag aussuchen, in den man rein will.

      Wenn einem der Verlag egal ist, würde ich solche Dinge wie Stil und Kontinuität eher von Beta Lesern beurteilen lassen. Die geben einem - wenn es echte Betas sind und nicht Familie und Fanboys - mMn das bessere und ehrlichere Feedback, wie das Buch beim Zielpublikum ankommt. Da hat man dann auch einen breiteren Erfahrungspool aus dem man schöpfen kann und eben nicht nur die Meinung eines Lektors.

    • Wie viele Seiten rechnest du denn pro Kapitel?


      Ich bin noch am Überarbeiten (3-5 Stunden pro Tag, oder besser, Nacht ,,,) und musste feststellen, dass man wirklich gleich in Normseiten schreiben sollte.

      Ich hatte 30 Kapitel mit je 10 Seiten geplant, um endlich mal auf eine normale Romanlänge (ca. 300 Seiten) zu kommen. Hat prima funktioniert.

      Tja, auf Normseiten konvertiert, und nun steh ich da bei fast 900 Seiten und hab keine Ahnung, wie ich diese Zahl an einen Verlag bringen soll ... :headbash:

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