Abgabe? Züchter übergehen?

  • Eigentlich hatte ich ja keine Lust mehr was zu schreiben. Ich habe ja die Tipps gehört, vieles ist halt einfach nicht umsetzbar aktuelloder habe ich schon alles versucht..


    Ich hatte erst einen Krankenschein und jetzt Urlaub. Mein Mann kann einen Monat Homeoffice machen, dann muss er aber wieder reisen oder ins Büro. Vor daher sind wir viel zu Hause und man merkt, dass es Udo gut tut. Und auch mir.


    Wir machen kurze Spaziergänge und er ist viel in seinem Garten, das hat viel Ruhe rein gebracht.
    Zwei Tage war er wieder beim Sitter, weil wir weg mussten und danach wieder sichtlich unentspannter. Das Problem ist, in einer Woche muss ich wieder arbeiten und dann muss der Hund zum Sitter. Falls der Vorschlag kommt, jemand anderen zu suchen: versucht mal einen Sitter für einen großen Hund zu suchen der Panik vor anderen großen Hunden hat außer er lernt diese ganz sanft kennen über mehrere Male spazieren, der aber kleine Puschelhunde, Katzen und Kleintiere killen will und über 1,80 m Zaun geht. Der Sitter ist eigentlich wirklich top und ganz lieb zum Hund, keine Ahnung wahrscheinlich ist es nur das hin und her, was Udo nervös macht.


    Jetzt wo wir zu Hause sind die ganze Zeit könnte Udo plötzlich zwei mal fast eine Std alleine bleiben. Als wir in etwas Hektik gegangen sind gab es ein Jaulkonzert.


    Da wir alle tollen Familienhundeschulen hier in der Gegend durch haben, jeweils mit gejagtem Udo weil Freilaufexperimente schief gingen oder Hunde aus der Ablage aufsprangen, bin ich jetzt über eine Nachbarin zu einem Schäferhundverein gekommen. Die Nachbarin ist dort Trainerin, was ich gar nicht wusste. Dort wird akzeptiert, dass es kein Freilauf oder Leinenkontakt gibt. Bis jetzt habe ich zwei mal mit meiner Nachbarin dort so geübt, dass ich mit Udo im Welpengehege war (ohne Welpen drin bevor wieder allles falsch verstanden wird) und ihn einfach hab zuschauen lassen, wie die Schäferhunde trainiert haben. Beim Zweiten Mal habe ich ihn dabei Leckerchen suchen lassen und bin dann einmal auf den richtigen Platz mit ihm und in 50 Metern Abstand zu den Schäfis auf und ab gelaufen. Bis jetzt für uns die beste Hundeschule und die Trainerin war toll und Verständnisvoll zu uns. Aber irgendwas ist ja immer, ich finde den Umgang der Besitzer mit ihren Hunden, welcher von der Trainerin geduldet und gesehen wird, teils katastrophal. Da wir an der Leine geruckt mit voller Kraft und der Hund am Nackenfell ins Platz gelegt und jeder findet das normal. Es gab aber auch keine Anweisungen in die Richtung. Ich werde auf jeden Fall trotzdem noch ein paar mal hin gehen, so lange ich denke, dass es Udo gut tut.



    Mit meinem Mann habe ich noch mal über Abgabe geredet. Er ist strikt dagegen, sagt, Udo sei ja noch nicht ganz erwachsen und er sehe starke Fortschritte. Die gibt es kein Zweifel, Udo ist entspannter, jault nicht mehr und randaliert nur weil ich in den Keller gehe, ist entspannter imGarten.. Aber ich glaub vieles liegt einfach da dran, dass wir gerade zu Hause sind und einen geregelten Tagesablauf haben. Was ja nicht so bleiben wird, wenn ich wieder in unterschiedlichen Schichten arbeite und mein Mann mal abends erst heim kommt, mal auf Reisen ist..Mein Mann ist der Überzeugung das mit dem Alleine Bleiben und Selbstbewusstsein kann ja in den nächsten Monaten, wenn Udo noch erwachsener wird noch von alleine kommen. Ich glaube da ehrlich gesagt nicht dran und bin keinen Schritt weiter.



    Dadurch, dass ich frei hatte und Udo echt einfacher war die letzte Woche, war alles etwas leichter aber es gab auch Tage, da war ich wieder fertig wegen ihm. Wir waren auf einer Gartenfeier eingeladen. Ich konnte ihn Abends nicht zum Sitter bringen und mit Menschen hat er ja keinerlei Problem. Eigentlich sollte er der einzige Hund sein. Wir hatten extra gefragt.
    Da angekommen kam plötzlich ein Labrador auf uns zu, ohne Leine, Frauchen rief nur der tut nix, bevor ich reagieren konnte hat mein Mann zum Glück etwas panisch den Labbi festgehalten und Udo obwohl wir noch 5 Meter Abstand hatten, hat sich zitternd zusammengekauert. Alle hatten natürlich Unverständnis, wie ein Hund so ängstlich sein kann und die Frau hat sich auch laut aufgeregt, warum sie ihren 13 jährigen so ruhigen und lieben Labbi anleinen soll und wir mit „so“ einem Hund auf eine Party gehen. (Ohne anderen Hund hätte sich Udo da fröhlich von jedem streicheln lassen oder am Buffet geklaut, aber keine Angst gehabt). Natürlich hat sie das mit dem Anleinen dann nicht so erst genommen und irgendwann hang der Labbi mit Leine dran schnuppernd an Udos Hintern, der sich nur zusammenkauerte. Wir sind dann gegangen und haben alle noch über uns reden hören, was wir wohl alles falsch gemacht haben, dass der Hund so ängstlich ist.
    Ich hatte mich so gefreut endlich mal wieder raus zu kommen, was ja wegen Udo kaum geht und dann hatte er wieder ein scheiß Erlebnis und Rückschritte und wir nur Stress und alle haben sich das Maul zerrissen. Das sind wieder Momente wo ich Zweifel. Natürlich gibt es viele Hunde, die aus anderen Gründen nicht auf eine Gartenparty etc mitkönnen. Aber unserer kann kaum irgendwo hin mit, bleibt aber auch nicht alleine und alle in der Familie, die sich ursprünglich als Aufpasser bereiterklärt hatten sind uns auch abgesprungen (bzw. einer gestorben).
    Mein Mann hat mich dann beruhigt, Pizza geholt und uns guten Wein geholt. Ich war einfach nur wieder traurig. Er hat mir gut zugeredet, dass wir einfach nur noch mit Udo ein bisschen trainieren müssten und alles wird dann gut.


    Naja so der Stand der Dinge.. jetzt könnt ihr wieder schimpfen, weil ich nicht viel geändert habe, weil nicht alles im Sinne des Hundes läuft etc. Aber ist nicht so einfach lösbar.

  • Huhuuuu :winken:
    Schön Dich zu lesen :smile:


    Oh das mit dem Sitter kenne ich auch :smile: (mir fehlt hier der high-five-Smily!) dazu reicht ein Schäferhund :ugly: (ich hatte mal einen Unfall, witzige Geschichte... ich weiss wie das ist, wirklich)


    Dass Du auf den Platz kannst ist super! Ich nutze Hundeschulen und -plätze auch oft genau so, wie Du das tust :smile:
    Unschön was Du alles sehen musst, ich könnte das wohl nicht. Vielleicht kannst Du mit dem Rücken zu ihnen arbeiten?
    Weil :kotz:
    Auch da bin ich voll bei Dir (trotz Schäfi), das ist furchtbar.
    Mit der Trainerin hast Du natürlich schon ein gutes Los gezogen :smile: kannst da vielleicht mal mit ihr alleine hin? Oder ein, zwei ausgesuchte Hunde, wo Du einfach auch arbeiten kannst? Ich denke da bist Du auf gutem Weg :smile:


    Andere Leute und deren Meinung musst einfach ausblenden. Das geht Dich nichts an, das perlt an Dir ab :streichel:
    Menschen sind blöd, das werden wir nimmer ändern. Zumindest heute nicht :smile:


    Ich weiss gar nicht, hast Du hier mal gefragt ob jemand in Deiner Nähe ist? Vielleicht mag jemand aus dem Forum ganz sachte und vorsichtig mit Dir und Udo etwas unternehmen :smile: so dass er sich nicht erschrecken muss.

  • ich finde das liest sich doch wirklich positiv. Du hast rausbekommen wie Udo ein stressfreieres Leben führen kann und was ihm dabei hilft. Ruhe, geregelter Alltag und Rituale. Ausserdem hast du mit dem SV eine Möglichkeit gefunden mit ihm zu trainieren andere Hunde nicht ganz gruselig zu finden (die anderen Menschen dort können dir doch egal sein du musst diese veralteten Methoden ja nicht bei Udo durchziehen) Also alles in allem ne gute Zeit!


    Das mit dem Grillabend ist natürlich dumm gelaufen aber scheinbar sind es wohl nicht wirklich gute Freunde wenn die so gar kein Verständnis für euch haben. Dabei hätte das trotz Labbi nicht nur ein schöner Abend sondern für Udo auch einer mit Lerneffekt werden können. Hund erst beide an der Leine weit weg von einander und dann eben abwechselnd ohne mit der Maßgabe dass der Labbi sich dem Udo nicht nähert. Schade um die verpasste Chance aber ahrscheinlich war der Labbi einfach trotz des Alters nicht so erzogen dass man ihn hätte abrufen können.


    Ich würde dir ja gerne einen Rat bezüglich der nun kommenden Zeit mit Arbeit und alltag helfen aber mir fällt da echt nichts ein, denn ihr müsst ja schließlich Geld verdienen. Auswachsen wird sich Udos Unsicherheit und auch der stress beim alleinesein sicher nicht. Das würde es nur wenn ihr ihm so ein Urlaubsleben wie jetzt bieten könntet. Eigentlich gehört der Hund in einen Haushalt wo das gegeben ist.


    Alles Gute für euch!

  • Naja so der Stand der Dinge.. jetzt könnt ihr wieder schimpfen, weil ich nicht viel geändert habe, weil nicht alles im Sinne des Hundes läuft etc.

    Wieso sollte jemand schimpfen, weil es nicht im Sinne des Hundes läuft? Ist doch Deine Entscheidung, wer will Dir denn da reinreden?


    Läuft doch alles im Sinne des Hundes. Hund darf bleiben, Du gehst mit ihm spazieren, im Garten alles easy, Dein Training läuft, Betreuung ist organisiert. Deine Entscheidung wurde mit der Deines Mannes gefällt. Und weil er schon in die Zukunft plant, also wenn Hund erwachsen, werte ich diese Entscheidung als langfristig.


    Alles andere wird sich ergeben, reine Gewohnheit, Du wirst schon in diese Rolle rein wachsen. Davon gehe ich zumindest aus, wenn man sich einmal entschieden hat. Es lohnt sich m.E. nicht zu zweifeln, dadurch ändert sich doch nichts.

  • Ach Mensch das ist aber auch eine verzwickte Situation bei euch.
    Ich weiß nicht wie eure Lebensumstände sind, aber du schreibst du hast ein großes Haus am Waldrand. Ganz eventuell könntet ihr ja jemanden zu euch nach Hause holen, der bei euch lebt wie ein Au Pair z.B. und sich um den Hund kümmert während ihr weg seid und sonst sein eigenes Ding macht. Das machen tatsächlich sehr viele Menschen auf der ganzen Welt, schau mal z.B. auf Workaway.info the site for cultural exchange. Gap year volunteer for food and accommodation whilst travelling abroad.
    Vielleicht wäre das als Übergangslösung bis Udo wirklich allein bleiben kann eine gute Sache (also nur falls es möglich und für euch eine Option ist). Ich finde das Konzept ziemlich cool und wollte es mal in den Raum werfen. Man kann kostenlos wohnen und meist auch essen und arbeitet 4-5 Std am Tag 5 Tage die Woche oder eben nach Absprache. Eventuell wäre das ja was für euch.

  • Ganz eventuell könntet ihr ja jemanden zu euch nach Hause holen, der bei euch lebt

    Das war mein Weg früher. Ich wollte nicht dass die Tiere allein sind, also hab' ich jemanden ins Haus geholt.
    War eine gute Sache, tolle Inspiration @pawtastic

  • Ich wünsche Euch von Herzen, dass Dein Mann Recht hat :streichel:


    Aber auch wieder "typisch Mann":
    Wird schon, ich bin zwar kaum da, aber Du machst Dir ja einen Kopf und musst alles managen :/

  • Einerseits toll, wie positiv sich die Veränderung auswirkt, andererseits blöd, wenn man genau weiß, was der Hund eigentlich braucht und man ihm genau das nicht bieten kann.


    Zwickmühle....


    Was ihr entscheidet ist eure Sache. Von deinen Schilderungen her sehe ich die Entscheidung allerdings alleine bei dir. Du wolltest diesen Hund, du hast die Verantwortung übernommen, und du kümmerst dich. Du hast den Stress und die Sorgen. Wenn du dich nach einem passenden Zuhause für Udo umsehen möchtest, dann sollte das alleine deine Entscheidung sein.


    Dass dein Mann da reingrätscht, und dich noch mehr in die Zwickmühle bringt, weil du auch noch ihm zuliebe den Hund und all die Probleme behalten sollst - ich finde das nicht fair. Er meint es evtl. nicht so, aber im Ergebnis bürdet er dir noch mehr auf, und entlasten kann er dich nicht.


    Im Grunde hat wirklich keiner von euch irgendwas davon. Du und Udo leiden, und dein Mann hat einen Hund zum Liebhaben, wenn er denn mal zuhause ist. Hat einen schalen Beigeschmack für mich.

  • Ich versteh es - glaube ich - noch immer nicht.


    Du siehst, was der Hund braucht. Du erlebst die Fortschritte und schönen Seiten mit dem Hund, wenn er das bekommt, was er braucht.
    Und Du weißt im Grunde, dass Du ihm das auf Dauer nicht geben kannst, weil Du wieder arbeiten musst.
    Udo reagiert auf solchen Stress umgehend und Ihr geratet wieder in diese Spirale.


    Das soll kein "Draufhauen" sein, aber was soll sich denn durch das "Älterwerden" so groß verändern? Kinder werden älter und u.U. vernünftiger, aber ein Hund, der dauerhaft nicht seine Bedürfnisse erfüllt bekommt, der hin und her gegeben wird und keine verlässliche Bezugsperson hat (obwohl er die - wie Du selbst siehst -bräuchte), wird nicht auf einmal erwachsen und ein super souveräner Hund sein.
    Für mich klingt das nach einer rosaroten Brille ... "die Zeit wird es richten". Nein, wird sie nicht. Denn jeder Tag, den er in diesen - für ihn schlimmen - Verhältnissen lebt, wird ihn weiter negativ prägen.


    Zwei Tage war er wieder beim Sitter, weil wir weg mussten und danach wieder sichtlich unentspannter.


    Und da wird er demnächst wieder den halben Tag sein. Dann stehst Du wieder ganz am Anfang und alle Fortschritte, die ich hier auch durchaus heraus lese, sind kaputt. Warum tut Ihr Euch und ihm das an?

  • Für mich klingt das nach einer rosaroten Brille ... "die Zeit wird es richten".

    Sie hat sich entschieden, der Wunsch des Mannes hat oberste Priorität. Wer sich entschieden hat, wird mit seiner Entscheidung seinen Weg gehen (müssen). Es ist ihre Sache, ob sie das mitmacht oder nicht.

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