Hündin frisst Unmengen von Gras beim Spielen mit anderen
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Zu 1
Ich finde, wenn ein Stressverhalten bereits so stark verinnerlicht wurde, ist es manchmal stressfreier, es einfach zu verhindern. Ohne dass man permanent auf den Hund einwirken muss. Denn so kann man den Fokus vom Hund weg nehmen, was wieder Entspannung bringt.
Zu 2
Beim Aussi hat es mit Magendarm Beschwerden angefangen und sich gefestigt. In unterschiedlichen Situationen.
Beim Labi weiss man es nicht so richtig. Rückblickend evtl Stress mit Hundebegegnungen und zu wenig Unterstützung dabei.
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Hi
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Hm, vielleicht haben wir da im ersten Jahr, was falsch gemacht. Klar war er da bestimmt manchmal gestresst, auch wenn er ein sehr unerschrockener Hund ist (Hunde kennenlernen, neue Umgebung, neue Eindrücke, ganz neue Lebenswelt...)
Wir haben zwar versucht das Gras essen zu verhindern, indem wir ihn dann an der Leine mitgenommen haben, aber das führte erst recht dazu, dass er an die Seiten hechtete und Gras fraß, weil Druck durch das Mitnehmen und Verhindern an der Leine entstand. Vermutlich hätten wir es ihm damals schon deutlich verbieten sollen. Aber man will ja, dass Vertrauen sich aufbaut und irgendwie fühlten sich da Tabus für ja eigentlich normales Verhalten (das bei unserem eben zum Zwangsverhalten wurde) falsch an bzw. wir wären gar nicht auf die Idee gekommen, das so klar zu verbieten, wie wenn er Kot essen würde etc.
Wir versuchten damals schon ihn umzulenken. Suchspiele, Leckeres usw. Aber man merkte auch, dass wenn man zu viel mit Futter gearbeitet hat, er schnell nur noch lief, wenn es Futter gab. Und da er ja fast die ganze Zeit graste, hätte man ihn bei fast jedem Meter (etwas überspitzt) umlenken müssen.
Naja, leider bringt es nichts mehr, wenn ich mir den Kopf zerbreche, woher es kam und was wir u.U. falsch machten.
Letztlich zeigt ja schon, dass er bei meinem Mann ganz gelöst läuft mittlerweile und gar nicht mehr ans Grasen denkt, dass ihm das deutliche Tabu irgendwie half.
Eine Bekannte erzählte mir, ihr Hund knabberte aus psychischen Gründen als sie nach Deutschland kam laufend an der Pfote. Sie probierten vieles und letztlich verboten sie es ihr und seitdem ist sie von ihrem Zwangsverhalten befreit. -
Mein Rüde hat auch Phasen, in denen er unkontrolliert Gras frisst, irgendwie hat sich das bei ihm so eingebürgert.
Komischerweise hat sich der Ältere das auch abgeguckt, aber zum Glück nicht so extrem.
Da hilft auch nur das Verbieten.
Wenn das bei dir nicht klappt und dein Hund auf dein Verbot nicht hören möchte, könntest du ja ausprobieren (wenn du das nicht eh schon getan hast) ihn irgendwas zum Tragen geben. Eventuell einen Ball, der so groß ist, dass er nicht verschluckt werden kann aber klein genug bequem ins Maul zu passen. Der Ball sollte "squishy" sein, also der Hund sollte drauf rumkauen können, aber dennoch robust, damit er nicht sofort in 1000 Teile zerfällt.
Hast du mit deinem Hund irgendeine Aktivität bei der er mal so richtig "explodieren" kann? Also etwas worauf er sich voll und ganz konzentriert aber trotzdem so richtig die Sau raus lassen kann?
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Wie verbietest du es? Reicht da ein „nein“. Bei uns ist es schon so, dass wir hinrennen mussten, aufstampfen oder klatschen, also ihn schon erschrecken. Da mein Mann das deutlich machte, kapierte Olson das schnell und ist bei ihm nun entspannt, da er die Option grasen gar nicht mehr sieht.
Mein Tabu ist nur so halbherzig, da es mir irgendwie leid tut, ihn da kurz zur Schnecke zu machen. Trainerin meinte, er nimmt das bei mir gar nicht ernst.
Das mit dem Spielzeug ist ne gute Idee. Das könnte ich probieren.
Wie wäre der Kong Safetick? Besser wäre noch was, auf dem er noch mehr kauen könnte. Denn er nimmt beim Laufen gerne Stöckchen auf bzw. gräbt sie aus und würde drauf rumkauen, aber wegen Verletzungsgefahr tauschen wir da immer mit ihm.
habt ihr Ideen für gute Spielzeuge für diesen Zweck?
Also was er liebt ist, wenn man ihn absitzen lässt und man sich weit entfernt und ihn abruft. Da gibt er so richtig Gas.
Auch beim Ball oder Futterbeutel holen lässt er (je nach Laune - manchmal trottet er auch nur hin) richtig Energie raus.
Aber das Problem ist, wenn er eben zu aufdreht, dann passiert es eben oft, dass er den Apportgegenstand fallen lässt und dann ganz arg grast. Vermutlich um sich zu beruhigen, weil er so überdreht war.
Ansonsten machen wir auch ruhigere Sachen. Tricks, Nasenarbeit, Waldagility…
Hab auch schon überlegt, ob Reizangel was für ihn wäre. Aber ist ja auch nicht so gelenkfreundlich, zudem lernt er das Hetzen und ich könnte mir vorstellen, dass er da auch dann „drüber“ ist und sich im Anschluss wieder mit Gras beruhigen will.
Danke für den Austausch hier!
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Die Frage ist, ob man nicht versuchen kann, möglichst viele dieser Situationen zu vermeiden oder aber sie anders zu gestalten?
Mein Junghund zeigt z.B. starken Übersprung, wenn sein Wohlfühlabstand unterschritten wird.
Also wenn ich z.B. einen Leinenspaziergang mit egal welchem anderen Hund mache und dieser näher als 2m an ihm läuft.
Also laufen wir eben 3m entfernt und alles ist gut.
Er macht es ja nicht, weil er uns ärgern will, sondern weil es ihn offensichtlich stresst. Klar: Wenn ich ihn korrigieren und auffordere, im Fuß zu laufen, dann klappt das eine Weile, aber das hat sein Problem ja nicht gelöst.
Oder: Er neigt auch zu Übersprung, wenn ihm ein Mensch zu nah kommt. Daher vermeiden wir das eben auch, und wenn Besuch kommt, dann nehme ich ihn 2-3 Minuten auf den Arm, bis die aufregende Situation vorbei ist, dann passt auch wieder alles.
Ich bin kein Fan von Maulkörben, um z.B. das Fressen von Essbaren einfach nur zu verhindern, weil ich hier auch finde, dass es das Grundproblem nicht löst. Aber in Eurem Fall geht es ja um sehr manifestierte Verhaltensmuster. Da würde ich persönlich versuchen, ob man das über ein vorübergehendes Tragen eines Maulkorbs durchbrechen kann und ihm (wichtig!) parallel eine Alternative beibringen kann, um den Stress rauszulassen.
Mein Kleiner hatte z.B. im Alter von ca. 5 Monaten immer an denselben Wegstellen Zoomies. Letztendlich sind die sicherlich wichtig, aber das kommt halt schlecht auf einer stark befahrenen Straße oder so. Also habe ich versucht, möglichst viel an dieser Situation zu verändern, dass die Verhaltenskette frühzeitig unterbrochen wird. Und wenn ich kurz vorher nur doof Schlangenlinien gelaufen bin und / oder irgendwelche beliebigen Kommandos abgefragt habe. Eben alles, was sich mit seinen Zoomies nicht vereinbaren lässt.
Die Idee von Billieshep mit dem "kaubaren" Ball finde ich allerdings auch super. Das kam mir auch in den Sinn und würde ich wahrscheinlich als Erstes ausprobieren.
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Manchmal reicht Ansprache wie "Lass es" oder "Nein", manchmal muss ich ihn da weg holen. Dann tippe ich ihn an oder drücke ihn da weg.
Wie du das Verbot deinem Hund vermittelst ist aber eine Sache, die sehr individuell sein kann. Bei deinem Mann hat es auf seine Weise funktioniert. Er war vielleicht auch konsequenter als du.
Eigentlich hast du dein "Problem" schon selber gelöst
Wenn du dein Tabu nämlich nur halbherzig aussprichst, dann reagiert dein Hund auch nur halbherzig auf dich.
Es sollte dir da wirklich nicht leid tun, denn du machst das ja nicht um deinem Hund zu schaden, sondern um ihn vor Schlimmem zu bewahren.
Stell mal ein klares "Nein" und eventuelles "zur Schnecke machen" mit "Darmverschluss" auf die Waage. Was wiegt schwerer?
Ich kann das nachvollziehen. Ich bin auch nicht immer so konsequent oder klar, wie ich das gerne hätte, weil Ares einfach nur zuckersüß ist. Aber bei manchen Sachen MUSS man einfach mal klar sein.
Ich habe einen Ball von Starmark, den Grünen mit Schnur (die hat Dexter aber abgekaut als ich kurz abgelenkt war). Ist recht teuer für einen Ball aber ich musste mir seitdem nie wieder einen kaufen.
Bei den Aktivitäten wo er anfängt wieder Gras zu fressen dann einfach klar und deutlich unterbrechen und umlenken! Ganz wichtig. Lass deinen Hund merken, dass du das Gras fressen ober blöd findest, aber es mega toll findest, wenn er aufhört und sich zu dir wendet.
Kleiner Tipp: Nicht mit Leckerlis arbeiten. Mach das übers Spiel. Wenn du merkst, dass er beginnt zu überdrehen, lenkst du das Spiel Schritt für Schritt in eine ruhigere Richtung bis ihr beide nurnoch lauft und nicht mehr wirklich spielt. Dennoch ist es wichtig, dass du ihm klar machst, dass Gras fressen von dir absolut nicht gerne gesehen wird.
Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Manchmal braucht es mehrere Versuche.
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Ben auch mal Hier:
Das mit dem kaubaren Ball versuche ich auf alle Fälle.
Das Problem bei Olson war eben, dass sich das Grasen ruckzuck manifestierte und es nicht einzelne Situationen waren in denen er es zeigte, sondern eigentlich überall wo er Gras sah. Und da er beim Spaziergang ohnehin nicht der motivierteste ist (er ist gesund, TÄ durchgecheckt und kann auch richtig Gas geben und Spaß haben - wen er mag) und man sich das seines Erachtens auch sparen könnte, sind generell Spaziergänge was wo er manchmal keine Lust drauf hat und dann zum Grasen neigt. Am Beschäftigen auf dem Spaziergang hat er Spaß, aber am Strecke machen, sieht er oft keinen Sinn.
Mittlerweile macht er das Grasen eben auch in Situationen, die nicht stressig sind. Das es sich verfestigte. (Beispielsweise auch wenn er durch nen Garten meiner Mutter läuft)
In Situationen die objektiv stressig für ihn sind (bekannte Personen an denen er sich freut, andere Hunde usw) versuchen wir ihn umzulenken. Schon immer. Mit Suchspielen v.a. das klappt auch gut.
Zoomies hatte er auch als er kam und diese unglaublichen Luftsprünge bei Erregung. Aber beides ist kontrollierbar und lässt sich besser umlenken als das überall verfügbare Gras.
@ Billieshep:
Danke für deine nette Antwort.
Ich glaube warum mir das Tabu bei Gras so schwer fällt, weil die meisten Leute denken "spinnen die, das ist doch nur Gras. Ein Hund darf doch Gras essen." Sie wissen halt nicht, dass das bei Olson eine "Verhaltensstörung" wurde und nicht, weil er Magen/Darmprobleme hat oder es ein normales Übersprungsverhalten ist mit dem er sich in normalem Maße beruhigt.
Aber da muss ich mir dann einfach sagen, dass das wohl niemand so genau erörterte (mit Trainer, TA, in Foren usw) und ich mir da einfach innerlich sagen muss "wir wissen da was wir tun und machen das reflektiert und durchdacht".
Und ja ich muss mir glaub vorstellen. Tabu vs. Darmverschluss bzw. klares Tabu vs. immer wieder Diskussionen.
Dein Beitrag half mir innerlich sehr. Danke! -
Denkt ihr es sollte ein neues Spielzeug sein, dass er sozusagen als Übersprungsspielzeug nutzt (ist bei einem neuen die Chance höher, dass er es annimmt und sich überhaupt dafür interessiert?) oder soll ich einfach mal verschiedene von seinen bereits bekannten Spielsachen von zu Hause mitnehmen und testen?
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die Hündin eines guten Kollegen von mir hatte einen Darmverschluss wegen hektisch viel Gras fressen.
Seither breche ich exzessive Graserei sehr deutlich ab. Egal ob irgend jemand das versteht oder nicht.
Normales Süssgras mampfen ist ok. Das ist gerade im Frühling ja sehr lecker. Aber da wird eher genascht. Das ist was ganz anderes.
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