Brut- und Setzzeit nur für Hunde?

  • Ich hatte es in einem anderen Thread schon erwähnt: Unsere Bauern regen sich zwar hauptsächlich über Quadfahrer auf (die gerne mal ne Ecke Feld überfahren, weil die Kurven zu eng sind) aber gleich danach kommen Hunde. Zum einen die Tierhaare vom ausbürsten (wenn das im Weizen landet beim ernten kann man ne ganze Menge wegwerfen, viele Pferde fressen zum Beispiel kein Heu mit Hundefell drin usw.), zum anderen die Zerstörung durch Hunde. Da geht es nicht darum, dass mal eben der Fifi 3m aufs Feld läuft, weil es da so gut riecht, sondern um die Vollidioten, die sich riesig darüber freuen, dass man so viel Fläche hat (vor allem zu Beginn der Saat, da sieht man ja noch nix, ergo da KANN ja noch gar nix sein!) und die Hunde im Galopp zum spielen drüber rennen lassen oder den Ball drauf werfen. Durch die schnellen Wechsel und das Gerenne werden die Samen teilweise aus dem Boden geholt.


    Seit ich hier im Dorf wohne und die Landwirtschaft "hautnah" miterlebe und vor allem mein Mann schon einige Stunden mit verschiedenen Bauern über Ernte, Bewirtschaftung, Fahrzeuge usw. gesprochen hat, sehe ich viele Dinge anders, als aus meinem "Stadtleben" heraus.


    Natürlich ist nicht alles perfekt, schwarze Schafe gibt es überall (vor 2 Monaten wurde ein Wildschwein geschossen, da es zu nah an einen Garten heran ging und sich nicht verscheuchen ließ, da gab es eine Genehmigung zum Abschuss... komischerweise hatte das Tier ziemlich lange Beine und sah arg nach Reh aus :hust: ). Ich bin aber eher der Typ: Pro Angeklagter solange die Schuld nicht bewiesen ist.

  • Die industrielle Landwirtschaft ist in Bezug auf die Umweltzerstörung die Schwerindustrie des 21. Jahrhunderts, nur mit besserer Lobby.


    Hier machen mich genau die gleichen DInge rasend. Knicks zerstört mit Bäumen locker 90cm Umfang, monatelang immer wieder die selben Wiesen mit Gülle verpestet dass man kaum noch atmen kann. Und das Milchvieh kommt nie raus.

  • Die Leinenzwang-Zeit beginnt und endet für viele Wildtier+Arten zu spät
    Meine Theorie ist daher, dass es darum geht, vor Beginn und während der Bockjagd Ruhe in die Reviere zu bringen. (Warte daher auf Verlängerung bis Spätsommer/Hirschjagd). :rotekarte: )

    Das schönste Urteil ist das Vorurteil, nicht wahr?


    Die Böcke sind seit dem 01.05. offen.... bundesweit

  • Von den Hunden die hier in der Gegend ausgeführt werden sollten 70% einem generellen Leinenzwang unterliegen.
    Hier gibt es keine Leinenpflicht zur Brut und Setzzeit.Vor einigen Tagen hatten wir zb.einen Jack Russel hinten auf dem Grundstück der ein Reh hetzte ..eine Leine hatten die Besitzer nicht dabei. ..O-Ton :" Der bekommt die eh nicht zu fassen."
    Keine 50 Meter weiter Bretter er in ein Entennest jagt die Enten hoch und rast über die Eier.
    2 Tage später jagd ein Labrador hinter einem Reh her Richtung Autobahn.Die Besitzerin wird angesprochen..O-Ton :" Wir fahren extra hier raus da kann er richtig rennen.Wenn er ein Reh jagt ist nicht schlimm.Das bekommt der eh nicht.Und hinterher ist er immer super müde.Das MUSS der auch mal dürfen,das ist schliesslich ein Jagdhund."
    Es gibt sogar sogar Leute die ihren Hund bei unseren Nachbarn auf die Pferdekoppel schicken zum jagen :fluchen:
    Die Landwirte hier sind dagegen sehr sorgfältig..durchsuchen die Wiesen,haben Wildwarngeräte sie
    Mein Mann ist Forstwirt und berichtet das selbe von der Arbeit,ständig Hundebesitzer deren Hunde weggelaufen sind weil sie Wild gesichtet haben oder Hundebesitzer die ihre Hunde auf Felder und Heuwiesen zum toben und kacken schicken :rotekarte:

  • nur mit besserer Lobby.

    Wo siehst Du denn eine gute Lobby für die Landwirtschaft?



    Hier gibt es keine Leinenpflicht zur Brut und Setzzeit.

    Hier bei uns auch nicht. Hier gibt es das Betretungsrecht der freien Landschaft ausserhalb der Vegetationsperiode. Wenn sich da alle dran hielten, wäre es gut, macht aber leider kaum jemand.


    Deshalb bin ich ganz froh drum, dass unsere Braunkehlchen hinter einem wolfsabweisendem Zaun brüten können - in aller Ruhe.


    LG, Chris

  • @Chris2406 Ich sehe keine Lobbyisten, aber ein BMEL, das seit 2006 von der CDU/CSU gehalten wird. Wobei ich mich gerade frage, was besser war unter Trittin/Kühnast. Vielleicht nicht so viel. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.


    Der Ausdruck Lobby war etwas sehr Stammtisch-Mäßig, sorry.

  • Ist illegal und kannst du melden, wenn es dich so sehr stört und du dir absolut sicher bist, dass sie heut früh nicht die Wiese abgegangen sind.

    Mähen durch den Landwirt ist mitnichten illegal. Da kann man melden, was man will. Bringen tut das gar nichts.


    Die Landwirtschaft genießt durch das BNatSchG eine Sonderstellung und ist, grob gesagt, bei Handlungen der täglichen Arbeitsweise und der guten fachlichen Praxis von den Verboten ausgenommen. Auch gibt es naturschutzrechtlich keine Pflicht, Felder vorher abzugehen. Und Mähen für den ersten Schnitt ist ganz sicher Teil dieses Privilegs. Das Jagdrecht sieht keine Regelung dazu vor, weshalb das Naturschutzrecht greift.


    Die meisten Landwirte wollen auch keine Kitze und Vögel häckseln und wie Chris schon schrieb, wissen wo die bevorzugten Stellen sind.


    Ein Landwirt macht sich hinsichtlich des Tierschutzrechts nur dann strafbar, wenn er ein bereits verletztes, aber nicht verendetes Tier einfach liegen lässt und dem Gebot der sofortigen Leidensbeendigung nach § 1 TierSchG nicht folgt oder keine Anstalten macht, den zuständigen Jagdpächter zu benachrichtigen.

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