Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
- Hummel
- Geschlossen
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Harry Dresden hab ich gelesen, fand ich klasse.
Aber ich glaub, nicht alle Bücher.
Lycidas hab ich noch nicht gelesen, ist das gut?
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Harry Dresden hab ich gelesen, fand ich klasse.
Aber ich glaub, nicht alle Bücher.
Lycidas hab ich noch nicht gelesen, ist das gut?
Wenn man einigermaßen über ein paar (aus meiner Sicht) neoliberale Anflüge hinweglesen kann, finde ich es richtig gut. Erinnert an Neil Gaimans Niemalsland, geht auch so in die Richtung, dass die Stadt quasi eine eigene wichtige Rolle spielt und erinnert mich dahingehen an die Aaronovitch-Bücher.
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Dann kommt die Reihe auf meine Wunschliste
Ich seh gerade unser Bibo hat sie, da werd ich dann mal hin gehen.
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Anfang der Woche fertig geworden mit Margarete Stokowskis "Die letzten Tage des Patriarchats". Nach wie vor ganz, ganz klare Leseempfehlung! Die Texte, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen insbesondere rund um den Feminismus (Intersektionalität, MeToo, Chancengleichheit etc.), aber auch z.B. mit Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und dem politischen Rechtsruck in Europa befassen, sind wirklich brandaktuell und selbst die älteren Texte - das Buch besteht aus Kolumnentexten von Frau Stokowski, die diese von etwa 2011 bis 2018 verfasst hat - haben oft (leider) wenig von ihrer Dringlichkeit eingebüßt.
Frau Stokowski bringt Missstände in klaren und präzisen Worten auf den Punkt, analysiert scharfsinnig und verliert dabei trotz der Traurigkeit vieler Themen doch nie Humor und Zuversicht, und argumentiert zwar auf lässige Art - aber dennoch immer sehr stichhaltig und klar. Vieles von dem, was sie beispielsweise aus erhaltenen Leserbriefen zitiert oder auch, wenn sie Aussagen von Politikern oder berühmten Persönlichkeiten widergibt, schockiert, lässt einfach nur den Kopf schütteln und fassungslos machen - aber gerade deshalb ist es auch so wichtig.
Meine Mutter, der ich das Buch vor ein paar Monaten geschenkt habe, war übrigens ebenfalls sehr angetan von Frau Stokowski. Wir werden uns also demnächst auch "Untenrum frei" besorgen.
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Ich habe "Die Bagage" von Monika Helfer beendet. Ein wirklich besonderer Familienroman - teils autobiographisch, teils fiktiv. Monika Helfer erzählt aus der Ich-form heraus über ihre Familie - größtenteils bevor sie bzw. ihre Mutter auf der Welt waren. Es gibt viele zeitliche Sprünge, die aber nicht verwirren, den Roman aber zu etwas Besonderem machen. Trotzdem, dass ein Hauptteil des Romanes während der Zeit des ersten Weltkrieges handelt, wirkt es nie bedrückend. Dennoch erlebt man sehr eindrücklich, wie die Familie um den Vater bangt und oft großen Hunger leidet. Monika Helfer gelingt es sehr gut, die Besonderheiten der Familie und der damaligen Umstände herauszuarbeiten. Hat mir wirklich gut gefallen!
ich habe erst kürzlich ein Interview gelesen, in dem ein Wissenschaftler davon spricht, dass wir uns im Moment leider eher rückwärts bewegen - was Toleranz und Emanzipation betrifft. Wenn ich da nur an Arkansas und Texas denke, die das Abtreibungsverbot so extrem verschärft haben und damit viele Frauen in die Illegalität zwingen. Das sind Rückschritte, die mich sehr nachdenklich und sorgenvoll stimmen. Da sind Freiheiten in Windeseile eingestampft worden, für die Frauen lange gekämpft haben und es lässt mich vermuten, dass das weitere Einschränkungen folgen lässt.
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Diese Entwicklung ist gerade in den Staaten schon recht lange zu beobachten. Und auch hier sind wir ja noch lange nicht da, wo unser Gesetz seit fast 80 Jahren meint, dass wir es sein müssten.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Corona überschattet im Moment ja alles … Den Weg zu mehr verantwortungsbewusstem und freiheitlichem Miteinander sehe ich gerade nicht. Zumal auch die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht und daraus in nicht allzu vielen Jahren ein Gefälle vergleichbar mit dem 19. Jh. werden könnte.
Ich habe gerade einen kleinen feinen Unterhaltungsroman im Stil des viktorianischen Schauerromans (a la „Turn of the screw“) beendet: „Die stillen Gefährten“ von Laura Purcell. Passend zum Thema - spielend in einer Zeit, in der Hysterie eine weibliche „Volkserkrankung“ in der gehobenen gesellschaftlichen Schicht waren und die Dämonen, die im Außen sichtbar waren, denen im Inneren in nichts nachstanden. Wer mit diesem Genre etwas anfangen kann, sollte den Roman mal testen.
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Teetrinkerin Ja, den Eindruck habe ich oft genug leider auch. In meinem Freundeskreis natürlich nicht, aber so allgemein...vor allem Ausländerfeindlichkeit und Rassismus, aber eben auch Mysognie oder die Ablehnung von Frauenrechten und Feminismus - sehr, sehr erschreckend, wobei ich doch hoffe, dass vor allem die Jüngeren sich da wieder vermehrt einsetzen werden. Ein nicht allzu kleiner Teil der Gen Z wirkt jedenfalls zumindest sehr engagiert und weltoffen, aber klar, die aktuellen Entwicklungen machen auch mir - sowohl einfach so als auch als selbst Betroffene - selbst Sorgen!
"Die Bagage" habe ich auch gelesen und mochte es.
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Zuletzt gelesen: "My Dark Vanessa" von Katherine Elizabeth Russell. Ein Buch, das mich teils bis in die tiefe Nacht hinein wachgehalten hat, so flüssig und spannend las es sich!
Das Buch handelt von einer jungen Frau Anfang 30 - Vanessa -, die mit ihrem Leben nicht gut zurechtzukommen scheint: Sie ist Underachieverin, lebt in den Tag hinein, trinkt viel, raucht viel Gras, wird Unordnung und Chaos einfach nicht los.
Dann erfährt sie, dass eine junge Frau einen ehemaligen Lehrer von ihr des se*uellen Missbrauchs beschuldigt. Vanessa reagiert richtiggehend besessen und hängt zunächst nur noch vor den sozialen Medien, um kein Detail zu verpassen: Denn wie man erfährt, hatte Vanessa selbst als 15-jährige Schülerin ein Verhältnis mit diesem damals bereits über 40-jährigem Lehrer namens Strane. Als Missbrauch sah bzw. sieht Vanessa die damaligen Geschehnisse trotz des langen Schattens, den sie über ihr gegenwärtiges Leben werfen, nicht, doch dass Strane nun öffentlich beschuldigt wird, setzt ihr doch zu, hat sie dieses Kapitel ihrer Vergangenheit doch nie wirklich aufgearbeitet - und steht nach wie vor in Kontakt zu Strane.
"My Dark Vanessa" liegt gewiss am Puls der Zeit, mit dem "MeToo"-Movement und der auch daraus resultierenden Aufklärung vieler Taten. Und doh handelt es sich nicht um ein Roman mit moralischem Zeigefinger, sondern um eine sehr komplexe Geschichte, Vanessas seelischer Zustand wird sehr glaubwürdig dargestellt und man ist sehr dankbar dafür, dass sich die Autorin trotz früher Kritiker entschied, die Geschichte eben aus Perspektive Vanessas zu erzählen.
Ein Roman, der nachhallt und zum Nachdenken anregt.
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Hat eigentlich jemand "Das Damengambit" gelesen und die Serie gesehen, und kann beides vergleichen?
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Ich hab die Serie gesehen (fand ich gut), das Buch angefangen, aber zur Seite gelegt, weil ich erst ein bisschen Abstand wollte. Die Verfilmung scheint sich sehr nah am Buch zu bewegen.
Muss es mal wieder in die Hand nehmen.
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