Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2

  • Andreas Eschbach - Der letzte seiner Art


    Duane Fitzgerald ist kein richtiger Mensch mehr. Er ist ein Cyborg, erschaffen von der US Army und nun verbringt er seinen Ruhestand in einem kleinen Küstendorf. Er hält sich aus allem raus, liest viel, schmachtet die örtliche Hotelbetreiberin aus der Ferne an und schiebt eine ruhige Kugel, bis eines Tages ein Fremder auftaucht und im Dorf nach ihm sucht.


    Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Buch erwartet habe. Das auf jeden Fall nicht. Was jetzt nicht mal schlecht ist. Es ist kein actiongepackter Thriller, wie man es beim Thema Cyborg vielleicht erwartet. Das Buch plätschert eher ruhig vor sich hin, ab und an gibt es einen kleinen Paukenschlag, aber die meiste Zeit siniert Fitzgerald über sein Dasein, einnert sich daran, wie er vom Jungen zum Cyborg wurde, welche Gefahren die Experimente für ihn und seine Kameraden bargen usw.

    Es liest sich gut und flüssig, auch wenn Eschbach bisweilen in den Text Wörter reinwirft, die irgendwie nicht so recht zum Rest passen wollen und regelrecht herausstechen. Die Geschichte läuft so vor sich hin und mich stört die Erzählweise nicht wirklich, was mich aber stört, ist, dass sich Eschbach ein wenig um einen echten Abschluss herummogelt mit dem Ende. Bin ich in diesem Fall so asbolut kein Fan von.


    Ich denke, ich werd in Zukunft nochmal was von Eschbach lesen. Wird nicht mein Lieblingsautor werden, ist aber auch nicht wirklich schlecht.

    Note:3,0

  • Andrew Bramstone - Bushcraft für Einsteiger


    Ohne die Challenge hätte ich das Buch nie zur Hand genommen. Es bewegt sich etwas im Prepper, Weltuntergangsszenariobereich und bietet Tipps und Tricks, wie man in Extremsituationen überleben kann. Dabei ist die Spanne der Extremsituationen sehr weit gefasst. Von Verlaufen in der Wildniss, über Lawine, Bootsunfall bis hin zur Zombieapokalypse. Ok letzteres wird nicht behandelt, aber der Untergang der Zivilisation wie wir sie kennen ist durchaus Thema.

    Dabei gibt es wirklich gute und interessante Teile, zB wie mache ich Feuer, auch bei nasser Witterung, wie finde ich Wasser, wie baue ich einen Unterschlupf, welche Heilpflanzen können behilflich sein, wie funktioniert erste Hilfe... und dann gibt es die bizarren Kapitel, kaufen Sie sich eine Waffe, schaffen Sie sich einen ausgebildeten Schutzhund an, wie überführt man am Besten seine Geiselnehmer, wie prüft man, ob im Auto eine Bombe versteckt ist...

    Auch der Rat jederzeit einen Fluchtrucksack bereit zu haben ist.... seltsam, zumindest mit den Tipps, was darin sein sollte. Zum einen bräuchte man bei der schieren Menge die empfohlen wird, einen Truck um alles zu transportieren, zum anderen hab ich meine Geburtsurkunde und meine Diamanten nur ungern in einem Rucksack im Haus rumstehen.


    Als echten Ratgeber möchte ich das Buch nicht verstanden wissen, egal in welchem Land, dafür sind einfach zu viele problematische Themen drin. Mit etwas kritischem Abstand ist es aber eine durchaus interessante und unterhaltsame Lektüre.


    Note: 4,5

  • Hier noch eine Stimme für den Roman! Ich habe es genauso empfunden wie du und bin auch nur so da durch geflogen... wenn man auf komplexe Charaktere steht auf jeden Fall ein absolutes Lese- Highlight.

  • Habe es gerade für 2,99€ bei eBay ersteigert :applaus:

    Vielen vielen Dank an tinybutmighty für deine Rezession ❤️ ich kannte das nämlich gar nicht

  • Nika S. Daveron - Sarg aus Glas


    Die große Bedrohung, die Hexe liegt in einem Sarg aus Glas in ewigem Schlaf, überwacht von Wissenschaftlern, die dafür sorgen, dass es so bleibt und in Akademien trainiert das Militär seine Eliteeinheit, die sogenannten Ghosts, die nur ein Ziel haben: Die Welt zu schützen, sollte die Hexe je erwachen.

    Und natürlich geschieht genau das eines Tages...


    Ja, ich denke, man merkt an der Inhaltszusammenfassung schon, wie ich zu dem Roman stehe.

    Ich habe letztes Jahr diesen Roman und noch einen weiteren der Autorin bei einer Werbeaktion für ein paar Cent gekauft, weil ich ihren Blog so witzig und klasse finde. Da aber auch der erste Roman sehr mau war, hab ich den hier lange auf dem SuB gelassen und hätte ihn wohl auch nicht angerührt, wenn er nicht so gut zur Challenge gepasst hätte.


    Der Leser wird gleich zu Beginn mit vier oder fünf Charakteren konfrontiert, von denen man nicht so recht weiß, was man mit ihnen anfangen soll, Charakterbeschreibung und Entwicklung gehen im ganzen Buch gegen Null, ebenso wie das Worlbuilding. Man weiß nichts über Geschichte, System und und und... nur dass es die Hexe gibt, dass sie für Gauen verantwortlich ist und eben für immer weggesperrt werden soll.

    Problematisch sind auch die Namen, die einfach nur erfunden klingen. Ja ich weiß, Fantasy Namen sind erfunden usw, aber bei anderen Büchern fügen sie sich harmonisch in die Geschichte ein, aber diese leuchten wie Leuchtreklamen jedes Mal wenn man sie liest. Namen wie Dr Selegan Sagacious klingen einfach, als würde da eine 14jährige ihre ersten Fantasy Versuche wagen. Es gibt keinen wirklichen Prota, man kann beim Lesen nicht unterscheiden ob die Charaktere weiblich oder männlich oder sonst was sind. Generell sind sie so eigenschaftslos, dass man sie kaum auseinanderhalten kann.

    Spannung kommt auch keine auf und es wirkt alles sehr lieblos runtergerattert.


    Das Cover ist wunderschön gestaltet und die Grundidee klang auch vielversprechend, aber davon sollte man sich nicht ködern lassen. Der Inhalt ist mehr als lauh, farb- und phantasielos.


    Note: 5,0

  • Helfstyna

    Uff, das klingt sogar noch dazu recht "inspiriert" von Final Fantasy 8. Da gibt es auch ne Hexe, die eingesperrt ist und von Wissenschaftlern überwacht wird, und eine Söldnerspezialeinheit, die eng mit den Hexen verwoben sind :skeptisch2:

  • Ich lese gerade "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens. Habe noch rund 50 Seiten vor mir. Es gibt für mich ein paar Abstriche was die Schilderungen der Selbständigkeit eines Kindern angeht, aber das Buch entwickelt einen richtigen Sog und ich fühle mich sehr gut und niveauvoll unterhalten. Bisher gefällt es mir wirklich gut. Bin jetzt auf das Ende gespannt. Die einen finden es klasse, die anderen sind enttäuscht.

  • Wow, was für ein Buch! Kennt ihr das, dass ihr euch nicht mehr vom Buch lösen könnt? Eigentlich hätte ich genug Arbeit, aber das Buch hat mich so gefesselt, dass ich nicht mehr aufhören konnte.


    Ich weiß, dass nicht alle hier von dem Buch überzeugt waren. Und auch bei mir gibt es einige Kritikpunkte bei der Schilderung Kayas Kindheit. Aber das Buch als Ganzes lässt die Kritikpunkte für mich vergessen. Ich bin völlig in die Geschichte eingetaucht, hatte mehrmals feuchte Augen. Die Schilderungen des Verlassen werdens haben mich sehr berührt. Das Buch wird noch lange in mir nachklingen. Es ging mir sehr ans Herz, ohne dass es plump oder schnulzig wurde. Das Ende war für mich gar nicht überraschend, ich habe mit sowas gerechnet.


    Für mich eines meiner Lesehighlights 2021!

  • Wow, was für ein Buch! Kennt ihr das, dass ihr euch nicht mehr vom Buch lösen könnt? Eigentlich hätte ich genug Arbeit, aber das Buch hat mich so gefesselt, dass ich nicht mehr aufhören konnte.


    Ich weiß, dass nicht alle hier von dem Buch überzeugt waren. Und auch bei mir gibt es einige Kritikpunkte bei der Schilderung Kayas Kindheit. Aber das Buch als Ganzes lässt die Kritikpunkte für mich vergessen. Ich bin völlig in die Geschichte eingetaucht, hatte mehrmals feuchte Augen. Die Schilderungen des Verlassen werdens haben mich sehr berührt. Das Buch wird noch lange in mir nachklingen. Es ging mir sehr ans Herz, ohne dass es plump oder schnulzig wurde. Das Ende war für mich gar nicht überraschend, ich habe mit sowas gerechnet.


    Für mich eines meiner Lesehighlights 2021!

    Danke für diese Rezension! Interessant, dass es bei dir doch einen so positiven Eindruck hinterlassen hat. Dann werde ich dem "Gesang der Flusskrebse" wohl auch noch eine Chance geben, wir haben ja manchmal einen ganz ähnlichen Lesegeschmack :)


    Ich hatte nach meiner völligen Begeisterung für "My Dark Vanessa" leide reine Leseflaute und habe sowohl "Das Gewicht der Worte" von Mercier als auch "Die Enden der Welt" von Willemsen abgebrochen. Beide Bücher konnten mich zurzeit einfach nicht abholenl und mehr als ein paar Dutzend Seiten habe ich bislang bei keinem davon geschafft.


    Habe jetzt also mal zu was völlig anderem gegriffen und lese "Fake Facts. Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen" von Lamberty und Nocun. Ich erhoffe mir einige interessante Einsichten und eine gute für Laien verständliche Auseinandersetzung mit diesem nach wie vor so aktuellem Thema. Die ersten paar Dutzend Seiten versprechen auf jeden Fall eine anregende Lektüre.

    Katharina Nocun, Pia Lamberty

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