Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
-
-
Catriona Ward - The last house on Needless Street
Ok, das war jetzt wirklich das letzte Mal, dass ich auf BookTube oder Bookstagram Hypes reinfalle.
Ich habe drei Kapitel geschafft, in ebenso vielen Wochen und finde den Stil einfach grauenvoll. Da ich die Auflösung nach Kapitel drei vermutet habe, hab ich kurz gegoogled und yap, ich hab recht und werde mir das (ich hasse solche Stories) defintiv nicht auch noch die restlichen 300 Seiten antun.
Nope, einfach Nope.
Ich hatte mich auf einen schönen Thriller voller Suspense, bekommen habe ich möchtegern artsy mit dem lahmsten erzählerischen Twist (gefolgt von "alles nur ein Traum") überhaupt. Abgesehen davon, dass ich dachte, dass solche Stories endlich aus der Mode gekommen wären.
Ein eindeutiges DNF und ich trauere den 3,99€ die ich dafür bezahlt habe, wirklich nach, dafür hätte ich mir bei rebuy was Spannendes kaufen können.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Zuletzt gelesen: "The Sum of My Parts: A Survivor's Story of Dissociative Identity Disorder", Olga R. Trujillo
TW: Mi*sbrauch
"The Sum of My Parts" ist der leider bislang nie ins Deutsche übersetzte Erfahrungsbericht von Olga R. Trujillo, die darin von ihrer Kindheit und Jugend schreibt, in der sie entsetzliche Brutalität erlebte. Olga wuchs als Tochter südamerikanischer Immigranten in den USA auf. Schon als Kleinkind erlebte sie grauenvollste s*xuelle Gewalt durch den eigenen Vater, der Olga benutzte, wie und wann es ihm passte. Die Schmerzen und Todesangst der Dreijährigen spornten ihn sogar noch mehr an. Die Mutter, die teils selbst Opfer der Übergriffe ihres Mannes war, konnte Olga nicht beschützen und zog sich immer mehr in sich selber zurück.
Schon sehr, sehr früh dissoziierte Olga, um zu überleben. Ihr Verstand spaltete sich sozusagen in mehrere Teile ab. Auf diese Weise gelang es Olga, den Alltag zu überstehen, denn es waren einzelne Anteile von ihr, die den Mis*brauch ertrugen, während Olgas Alltags-Ich von diesem sozusagen kaum etwas mitbekam.
Immer wieder stieß Olga auf hilfsbereite, liebevolle Menschen, die ihr zeigten, dass das Klima der Angst und Gleichgültigkeit, welches in ihrer Familie herrschte, nicht alles war, was die Welt zu bieten hatte. Da waren verständnisvolle Lehrerinnen, die Olga unter ihre Fittiche nahmen und ihre Talente förderten, ebenso wie eine engagierte Nachbarin, die einmal sogar Olgas Vater zu konfrontieren versuchte.
Doch trotz dieser kleinen Lichtblicke musste Olga ein viele Jahre andauerndes Martyrium ertragen, denn ihr Vater ermutigte sogar ihre beiden älteren Brüder dazu, das Mädchen zu mis*brauchen. Als Olgas Vater starb, war sie 11 Jahre alt, doch die Qualen setzten sich noch mehrere Jahre lang fort, da nun Olgas Brüder sich auf grausamste Weise an ihr vergingen - und manchmal sogar ihre Freunde zum Mitmachen animierten.
Wie resilient Menschen sein können, das zeigt Olga R. Trujillos Geschichte auf wirklich eindrucksvolle und erschütternde Weise. Sie schaffte es sogar, die Schule abzuschließen und zu studieren, schließlich arbeitete sie als Anwältin für die US-amerikanische Regierung. Trotz ihrer erfolgreichen Karriere und ihrer liebevollen Ehe wurde Olga jedoch wieder und wieder von der Vergangenheit eingeholt. Sie konnte sich ihre Angstattacken und Gedächtnislücken selbst jahrelang nicht erklären, erinnerte sich kaum an ihre Kindheit, und verspürte eine beklemmende innere Enge, wenn ihre Mutter oder ihre Brüder sie kontaktieren.
Olga war bereits über 30, als sie sich schließlich in Behandlung aufgrund ihres sich verschlechternden psychischen Zustands begeben musste. Mithilfe eines sehr erfahrenen und einfühlsamen Therapeuten, Dr. Summers, tastete sie sich schrittweise an die furchtbare Wahrheit heran. Nach und nach wagten sich Anteile nach vorne, berichteten von den erlittenen Qualen und Traumatisierungen. Für "Alltags-Olga" ein äußerst kräftezehrender und höchst belastender Prozess, denn obwohl sie schon zuvor jahrelang an chronischen Schmerzen gelitten hatte, kamen diese nun immer heftiger - die während des Mis*brauchs erlebten Schmerzen, sozusagen "gespeichert" in anderen inneren Anteilen Olgas.
Mehr als einmal wollte Olga alles hinschmeißen, aufgeben, sich nicht mehr mit der jahrelangen Tortur, die sie da durchgestanden hatte, befassen. Doch wieder und wieder trieb der Gedanke an ihre Heilung sie voran, wieder und wieder machte sie weiter, kämpfte sie weiter für sich selber, für eine bessere, angstfreiere Zukunft.
Heute engagiert Olga R. Trujillo sich unter anderem für andere Mis*brauchsopfer und spricht auch öffentlich über ihre eigenen Erfahrungen. Mit ihrer Partnerin gemeinsam lebt sie auf einer Farm.
"The Sum of My Parts" ist einer der wohl intensivsten, schmerzhaftesten, aber auch realistischsten und nachvollziehbarsten Erfahrungsberichte über die Dissoziative Identitätsstörung. Das Buch räumt anhand von Olgas eigener Geschichte mit Vorurteilen und Falschinformationen zu Dissoziation auf, ist darüber hinaus aber vor allem ein zutiefst bewegendes Zeugnis eines Heilungsprozesses. Von mir klare Leseempfehlung.
-
Wie schaffst du es, dazu ein ganzes Buch zu lesen? Mir wird schon bei der Zusammenfassung schlecht (also wirklich körperlich, ich kann das gar nicht...). Wie "explizit" ist es denn dargestellt?
-
Wie schaffst du es, dazu ein ganzes Buch zu lesen? Mir wird schon bei der Zusammenfassung schlecht (also wirklich körperlich, ich kann das gar nicht...). Wie "explizit" ist es denn dargestellt?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Für mich sind solche Schilderungen stellenweise auch schwer zu lesen, weil es mich unfassbar aufwühlt, dass Menschen so grausam und empathielos sein können. Aber irgendwie - nun ja, ich verstehe gerne, wie z.B. die menschliche Psyche funktioniert und irgendwie finde ich es auch wichtig, dass man die Stimmen der Überlebenden anhört. Dass man sensibilisiert und aufgeklärt wird, damit Opfer zukünftig weniger Retraumatisierung und Stigmatisierung erleben müssen, denn es kann ja wirklich jeden treffen.
Die Freundin, die mir das Buch gegeben hat, hat Ähnliches durchgemacht und hat dazu auch ein Buch geschrieben, von dem ich hoffe, dass es veröffentlicht werden wird. Natürlich war es stellenweise schwer für mich, das zu lesen, aber ich finde dieses Hinschauen/Hinhören so wichtig.
In dem konkreten Buch "The Sum of My Parts" sind die Schilderungen teils schon relativ "heftig", gehen jetzt aber auch nicht extrem ins Detail. Die Autorin hat für Betroffene aber z.B. auch vorne gleich reingeschrieben, in welchen Kapiteln sie Kindheit und Jugend beschreibt und ab wann es dann vor allem um den Heilungsprozess geht.
-
Mich hat seit einigen Wochen auch wieder das Lesefieber gepackt und ich verschlinge ein Buch nach dem anderen. Booktok macht es da nicht besser…Man sind Bücher teuer 🤣
Aktuell lese ich Fourth Wing, da ich so viel gutes darüber gelesen habe und ich finde es echt klasse! Die Hälfte habe ich schon durch und da ich diese Woche Urlaub habe, werde ich es sicherlich bald fertig haben.
Mein SuB besteht zur Zeit aus Icebreaker, Very Bad Elite und Passagier 23. Habe mir fest vorgenommen, erst wieder ein Buch zu kaufen, wenn ich die anderen gelesen habe. Aber so wie mich Fourth Wing gepackt hat, werde ich mir danach sicher den Folgeband kaufen 🙈
-
-
Mein SuB besteht zur Zeit aus Icebreaker, Very Bad Elite und Passagier 23.
Lese ich das richtig?
Dein SuB umfasst drei Bücher?
Geht so nicht, da musste auf jeden Fall noch ein pass kaufen, sonst fühlt sich ja irgendwann mal eins ganz einsam, wenn du die anderen liest.
-
Einem anständigen SuB kann man beim Wachsen zugucken
Ich hab mal durchgezählt.. Der akut-SuB umfasst 40 Titel. (Es gibt noch ein Regal (oder sollte ich lieber sagen eine Wand) mit Büchern für irgendwann mal im Arbeitszimmer... Da findet sich auch immer was Schönes, was in den akut-SuB rüberwandert, und ansonsten ist das meine zu besichtigende Lebensaufgabe...).
Jetzt bin ich ja grad an einem Buch dran, das mich so in Beschlag nimmt, dass ich meinen SuB zwischenzeitlich abstauben muss, weil sich da gar nichts bewegt. Aber es gibt ein Leben nach "Unendlicher Spaß", da bin ich sicher. Und ich freu mich schon drauf Kürzlich kam der neue Paul Auster hier an, der liegt ganz oben auf und auf den bin ich besonders gespannt. Er muss sich aber noch etwas gedulden...
-
Ich hätte auch gern einen stabilen SUB (immer so 30 Bücher zur Auswahl fänd ich ganz passend), aber dazu bräuchte ich entsprechend Literatur, die mich so anspricht, dass ich sie kaufe. Meine Wunschliste füllt sich immer recht langsam und da ich etwa ein Buch pro Woche lese, kriege ich keinen Puffer zustande.
Ich weiß auch einfach oft nicht, wo ich mir Lesevorschläge ziehen soll.
-
Ich weiß auch einfach oft nicht, wo ich mir Lesevorschläge ziehen soll.
Bei uns in der Gegend gibt es viele Bücherschränke. Ich liebe die! Klar, sind nicht zwingend die neusten Titel und manche mehr "Mülleimer", aber da werde ich immer fündig. Lese halt hier und da so ein paar Seiten rein und was mich mitreißt, darf umziehen. Dafür lass ich dann meine gelesenen Bücher da.
Klar gibt es das auch virtuell und mit viel mehr Auswahl, aber ich halte ein Buch nach wie vor gerne in der Hand und lese auch nicht zwingend die erste Seite, sondern irgendwas zufälliges und es packt mich oder nicht. Lesevorschläge finde ich schwieriger, hat halt jeder einen anderen Geschmack und jeder hat seine Berechtigung. Zumal es ja oft mehr der Schreibstil und weniger das Thema ist, weswegen ein Buch einem besonders gut gefällt. -
Hier sind es aktuell 39 Romane (davon 7 eBooks) und 30 Sachbücher und ein paar weitere sind grad dank dem verfluchen reBuy auf dem Weg zu mir.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!