Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
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Vorher habe ich Alexa Hennig von Langes "Zwischen den Sommern" gelesen und mochte es sehr gerne. Ich kannte Alexa in meiner Jugend, als sie dann später so gehyped wurde, habe ich ihre Bücher (wie auch die von Benjamin von Stuckrad-Barre) weiträumig gemieden, aber nun möchte ich auf jeden Fall noch "Karierte Mädchen" von ihr lesen. Dazwischen noch ein historischer Roman von Sabine Ebert über die Napoleonischen Kriege und die Autobiographie von Isabell Werth. Alles sehr unterschiedliche Bücher, die mich aber gut unterhalten und beschäftigt haben.
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Lese gerade „Die letzte Kosmonautin“. Ich bin jetzt bei der Hälfte und finde es ganz kurzweilig, aber bisher auch nicht wirklich ganz überzeugend. Auf der einen Seite ist die Idee einer DDR-Raumstation ganz interessant, auf der anderen Seite agieren sämtliche Protagonisten gefühlt ziel- und planlos und unzusammenhängend, dass es mich wirklich irritiert. Was machen die da eigentlich? Besonders gut geschrieben finde ich es auch nicht. Dennoch ist ein leichter Spannungsbogen da und ich lese auf jeden Fall weiter.
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Colin Walsh – Kala
Im November 2003 verschwindet die 15jährige Katherine "Kala" Lanann spurlos aus ihrer kleinen Heimatstadt Kinlough an der irischen Westküste. Ihr Verschwinden reißt ein großes Loch in ihre enge Freundesgruppe. Einst zu sechst, treffen sich in 2018 drei der sich mittlerweile entfremdeten ehemaligen Freunde wieder. Da ist Helen, die für die Heirat ihrer Mutter einige Tage nach Kinlough zurückkehrt, Joe, weltbekannter Musiker, ist in der Festivalwoche für einige Gigs in der Stadt und dann noch Mush, der Kinlough nie verlassen hat und im Café seiner Mutter hilft. Als die drei sich, durch den großen gemeinsamen Verlust verbunden, wieder annähern, werden menschliche Überreste in den nahen Wäldern gefunden. Besonders Helen setzt nun alles daran, herauszufinden was mit Kala wirklich geschehen ist und fängt an, unangenehme Fragen zu stellen...
Das Buch ist aus den Perspektiven der drei Hauptcharaktere erzählt und in den jeweiligen Charakterkapiteln gibt es häufig zwei Zeitleisten, einmal das Jetzt und dann häufig nahtlose Erinnerungen aus 2003. Die Kapitel bauen aufeinander auf, die eigentliche Geschichte im Jetzt umfasst nur 5 Tage, beginnt an einem Freitag und endet mit Dienstag, man ist nah bei den Charakteren, erfährt z. B. etwas aus Joe's Perspektive, der mit Helen unterwegs ist und im nächsten Kapitel erzählt Helen weiter, wie die Dinge sich mit Joe entwickeln. Das alles passiert sehr flüssig und kreiert einen interessanten Spannungsbogen.
Ich fand die Ausarbeitung der Charaktere besonders gut, die sechs Freunde waren glaubhaft, auch die Dynamik in solchen Gruppen in dem Teenageralter, ebenso die unsympathischen Charaktere, ich wusste gleich wen ich nicht mochte Für Krimi-Leser ist das Buch sicher kein großer neuer Wurf, so ein paar Dinge kann man sich relativ früh schon denken, aber dennoch fragt man sich, wie alles zusammenhängt. Ich fand es sehr spannend und unterhaltsam.
Es gibt einige Content-Warnings für dieses Buch, dessen sollte man sich durchaus bewusst sein. Gerade wenn man mit Tierquälerei (speziell Hunde) ein Problem hat.
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Bisschen Gegenwartsliteratur aus dem großen Themenkomplex kulturelles Erbe/Geschichte(n), die Menschen, egal wo sie sind, mit sich herumtragen...
Zadie Smith - Zähne zeigen (orig. White Teeth). Das Buch, das über mehrere Dekaden im London des 20. Jh. spielt, ist aus dem Jahr 2000 und liest sich kein bisschen "alt", sondern frisch und aktuell. Smiths Schreibstil ist von einer schnörkellosen Leichtigkeit, mit viel Sprachwitz und hohem Unterhaltungswert, und trotzdem behandelt sie fast im Vorbeigehen die wichtigen, großen Themen der Gegenwart, die sich wie Widerhaken festkrallen. Warnung, Suizidversuch gleich auf der ersten Seite.
Tommy Orange - Dort Dort (orig. There There). Der Autor wie auch seine Figuren entstammen der Native American Community, die Geschichten sind tragisch, bitter, die Sprache kraftvoll und klar und das Ende... das Ende der erzählten Geschichte ist eines, wie es nahezu jeden Tag in den USA zu begutachten ist. Man fragt sich, wie konnte es nur so weit kommen... Aber alles hat seinen Ursprung, Geschichte ist immer da und die Dinge nehmen ihren Lauf...
Sasa Stanisic - Herkunft. Das autobiografische Buch des bosnischen Autors erzählt die Geschichte einer Flucht, von Ex-Jugoslawien, von Heimat, Familie, vom Ankommen, Zurückkommen, von Erinnerungen und ist voller Selbstironie und so wunderbar leichtfüßig, mit einem guten Schuss Sarkasmus - ich mochte es schon nach wenigen Seiten. Bin aber noch nicht ganz durch damit. Trotzdem Empfehlung, so wie die beiden vorgenannten auch.
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Tommy Orange habe ich gleich mal auf meine Liste gepackt, danke jennja
Sasa Stanisic - Herkunft
Das hat mich leider so gar nicht abgeholt. Ich fand den Schreibstil furchtbar bemüht um ein Prädikat "literarisch wertvoll".
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Tommy Orange habe ich gleich mal auf meine Liste gepackt, danke jennja
bitte gerne! Mich hat es sehr beeindruckt. Sein zweites Buch "Wandering Stars" kommt demnächst auf deutsch raus, hab's vorbestellt und bin schon sehr gespannt drauf.
Das hat mich leider so gar nicht abgeholt. Ich fand den Schreibstil furchtbar bemüht um ein Prädikat "literarisch wertvoll".
Das kann ich sogar nachvollziehen, mich spricht's schon an, aber mal sehen, ob das noch so ist, wenn ich ganz durch bin damit.
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Ich lese ja wenig (leider) und viele Bücher, da lese ich rein, aber schließe sie nicht ab, da ich immer abbreche, wenn es sich nicht gefühlt lohnt.
Das hab ich noch nicht ganz durch, aber ich mag einfach jede einzelne Seite und mag dem Protagonisten (Ich-Erzähler) noch zuhören, bis er 100 Jahre alt ist: Das Rosie-Projekt. Ist nicht neu.
Mag aber damit zusammenhängen, dass ich mich in so einigem sehr wiedererkenne und es mag, dass es mit Humor genommen wird.
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Worum es in dem Roman geht:
"Don Tillman will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: Mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist.
Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Offensichtlich ungeeignet. Aber Rosie verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik."
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Ich lese grade ein Buch, in dem es um Bloody Mary geht.
Ausgerechnet jetzt, wo es langsam beginnt schaurig zu werden, springt mein Hund wie von der Tarantel gestochen auf, und bellt meine Wände an.
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Alex Michaelides – The Maidens / Die verschwundenen Studentinnen
Mariana Andros ist Gruppenpsychologin und noch in tiefer Trauer um ihren kürzlich verstorbenen Mann Sebastian. Da ruft ihre Nichte Zoe aus Cambridge an, aufgelöst und in Schock, denn ihre beste Freundin ist auf dem Campus ermordet worden. Mariana eilt ihrer einzigen Verwandten zu Hilfe und findet sich an ihrer einstigen Universität und all ihrer Erinnerungen wieder. Ebenso gerät sie in ein komplexes Netz aus Lügen, Intrigen, Mord und Misstrauen und schon bald geschieht ein neuer Mord ...
Ein sehr interessantes Buch, die Narrative spielt mit dem Leser, genau wie mit Mariana selbst. Mariana ist ein unglaublich komplexer Charakter, mit Schwächen und Obsessionen, getrieben von einem starken Sinn für Gerechtigkeit aber nicht vor Fehlern und impulsiven Aktionen gefeit. Ihre Arbeit als Psychologin und der Umgang mit ihren Patienten ist sehr aufschlussreich und gibt Einblicke in ihre Psyche. Ihre Gefühlswelt ist glaubhaft und als Leser fängt man ebenso an, allem und jedem zu misstrauen. Mich hat die Raterei wer der Mörder wirklich ist, plus die ganzen Sachen, die nebenher noch irgendwie liefen, gut bei Laune gehalten. Das Element der griechischen Mythologie war jetzt nicht so meins, da hätten mich ein paar mehr Seiten über den Maidens-Geheimbund und dessen Dynamik interessiert.
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