Für die Leseratten - Der Bücherthread - Teil 2
-
-
aber es heißt eben nicht umsonst "Show, don't tell". Als Leser*in möchte man nicht aufdiktiert bekommen, wie man zu empfinden, worüber man sich zu empören hat. Man möchte auch kein als Roman ausgeschmücktes halbes Sachbuch lesen, keine als fiktives Werk ausgegebene Analyse der Situation der Frau.
Ich ganz persönlich mag einen gewissen Humor auch ganz gerne bei so Büchern. "Situationskomik", die einen einiges erkennen lässt. Und wenn einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Und ja, einfach dieses "eine Figur wirklich begleiten" und das alltagstauglich und mit allen Facetten.
Also, ich kenne das beschriebene Buch von dir nicht, da ich aber gerade arbeitsbedingt ein größeres Bücher-Büdchen mit betreue, lese ich in viel rein (man muss es ja korrekt einordnen können ) und gerade solche an sich ernsten Themen nehmen mich immer mehr mit, wenn es wirklich nebensnah ist und auch alle Aspekte dabei sind (inkl. Humor und ohne Belehrendes. Denken kann man halt selbst noch) -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Und (liest hier vermutlich niemand,
Oder vielleicht doch.
Auf jeden Fall hab ich jetzt das erste Weihnachtsgeschenk.
Danke!
-
Nach "Die karierten Mädchen" endlich ein neuer Vernau-Krimi von Elisabeth Herrmann: Blutanger Dazwischen ein bisschen Poznanski und jetzt Johanna Mo. Bin offensichtlich gerade in Krimi-Laune
-
Christopher Golden - All Hallows
Es ist Halloween und alle Bewohner der Parmener Road bereiten sich auf diese spezielle Nacht vor. Tony Barbosa will das letzte Mal seinen berühmten Haunted Forrest aufbauen, andere Nachbarn bereiten eine große Party vor und die Kinder freuen sich auf Trick or Treat. Doch neben den familiären Katastrophen, die sich bei einigen Bewohnern anbahnen, lauert noch etwas dunkles. An verschiedenen Orten tauchen Kinder in veralteten Kostümen auf und bitten um Hilfe. Sie sagen, sie werden von jemanden verfolgt und schon bald merken die ersten Anwohner, dass diese Furcht nicht der kindlichen Phantasie entspringt.
Die Storyidee ist gut und interessant und für die Jahreszeit perfekt mit dem schönen spooky vibe. Allerdings kommt Golden mit der großen Anzahl an Charakteren bisweilen etwas ins Schleudern und der Versuch, allen Storylines und Charakteren gerecht zu werden, endet darin, dass sich das Buch gerade zu Beginn doch recht stark zieht. Auch ist die Darstellung der Motivation des Cunning Man etwas inkonsistent.
Nette Halloween Unterhaltung aus der man aber mehr hätte machen können.
Note (3,0)
Und da Halloween ansteht, hab ich gleich noch das nächste Buch mit Halloween Thema hinten dran gehängt. Stewart O'Nans "Halloween" in dem die Geister von an Halloween verunfallten Teeangern zurückkehren und die Überlebenden des Unfalls aufsuchen.
Ich hab nur ein paar Kapitel lang durchgehalten. Keine Ahnung, ob es an der Übersetzung liegt, aber ich finde den Stil furchtbar sperrig und es macht einfach keinen Spaß es zu lesen. Deshalb hab ich nach ein paar Kapitel abgebrochen.
-
Michel Faber – The Book of Strange New Things / Das Buch der seltsamen neuen Dinge
"Der junge Pastor Peter Leigh wird auf die Reise seines Lebens geschickt: Er soll den Einwohnern eines fernen Planeten seinen Glauben näherbringen. Die Mission verlangt von Peter ein enormes Opfer, denn seine Frau Bea muss auf der Erde zurückbleiben und durchlebt dort eine schwierige Zeit. Noch nie in der Geschichte der Menschheit musste eine Liebe eine derart große Distanz überbrücken. Wird es gelingen?"
Ich beschreibe es mal grob als ein Buch, das tiefgreifende Fragen über Liebe, Glauben, Kommunikation und den Platz der Menschheit im Universum erforscht und dabei Science-Fiction mit einem introspektiven menschlichen Drama verbindet...
Es gibt drei grundsätzliche Settings in der Geschichte, die nicht unterschiedlicher voneinander sein könnten: unsere Erde, von deren Zustand Peter durch die Nachrichten seiner Frau erfährt, die USIC-Basis auf dem Planeten, die Peter eigentlich nur für die menschliche Interaktion, duschen, essen und schlafen nutzt und zuletzt seinen Platz in der Alien-Siedlung, wo er das Wort Gottes verbreitet und mithilfe der Einwohner eine Kirche errichtet.
Die großen Themen des Buches sind: Glaube und Religion, Kultureller Austausch und Missverständnisse, Die Natur der Kommunikation, Liebe, Distanz und Entfremdung, Menschliche Verbundenheit im Angesicht der Krise, Kolonialismus und ethische Ausbeutung
Ich mochte vor allem die Diskussion um das Thema Religion in einer komplett anderen Umgebung. Wo es (noch) nicht mal ausreichend Worte gibt, um Passagen aus der Bibel zu erklären, da sie Konzepte enthalten, die es in der Alien-Welt einfach nicht gibt. Ebenso fand ich das Thema Entfremdung aufgrund der Distanz zwischen Peter und Bea interessant. Während sie ihm von Zerfall und Niedergang schreibt, hat Peter mehr und mehr Probleme sich, auch als Geistlicher, in Bea's Situation zu versetzen und sich um die gleichen Dinge zu sorgen.
-
-
Rumaan Alam – Leave the world behind / Inmitten der Nacht
"Amanda und Clay wollen mit ihren beiden Kindern eine unbeschwerte Ferienwoche auf Long Island verbringen. In einem Haus am Ende der Welt, weit weg von allem. Doch mitten in der Nacht steht dort plötzlich ein älteres, schwarzes Ehepaar vor der Tür. Die beiden behaupten, das Haus gehöre ihnen. Sie berichten, dass ganz New York im Dunkeln liege, das Leben an der Ostküste komplett lahmgelegt sei. Hier draußen jedoch, an diesem abgeschiedenen Ort, ohne Internet, Handy- oder Fernsehempfang, wissen Amanda und Clay nicht, was sie davon halten sollen. Stimmt das, was die beiden behaupten? Können sie ihnen trauen? Was passiert da gerade in der Welt?"
Solider, dichter, recht ruhiger Mystery-Thriller mit Horror-Elementen. Ich mochte es sehr, um Längen besser als Tremblays "Cabin at the End of the World", das ja auch mit einem ähnlichen Home-Invasion-Szenario beginnt. Ich habe Leave the World behind unter dem Aspekt des "allwissenden Erzählers" gelesen und fand die Art und Weise faszinierend, gerade in Anbetracht der Dinge, die nebenher passieren, von denen die Hauptcharaktere keine Ahnung haben. Die Diskussion um Rasse, Klasse, Status, etc. empfand ich als gut eingewoben, stand aber mMn nicht im Vordergrund. Ein paar Szenen fand ich echt beunruhigend, da hatte ich echt Spaß beim Lesen.
-
Die großen Themen des Buches sind: Glaube und Religion, Kultureller Austausch und Missverständnisse,
Eine Frage: wie gut kann man das Missionsthema abstrahieren? Besteht die Gefahr, dass ein Leser sich überwiegend über dieses Thema aufregt und die Geschichte deshalb nicht offen genug lesen kann?
Ansonsten klingt das nämlich interessant...
-
Die großen Themen des Buches sind: Glaube und Religion, Kultureller Austausch und Missverständnisse,
Eine Frage: wie gut kann man das Missionsthema abstrahieren? Besteht die Gefahr, dass ein Leser sich überwiegend über dieses Thema aufregt und die Geschichte deshalb nicht offen genug lesen kann?
Ansonsten klingt das nämlich interessant...
Peters Mission ist sehr nuanciert und beschränkt sich vollends auf die Außerirdischen, die ihn aktiv (er)suchen. Dadurch, dass deren Sprache komplett anders ist, das sieht man auch im Buch selbst durch andere Zeichen, ist auch die Kommunikation zwischen Peter und den Aliens sehr reduziert und Peter fängt an Psalme zu vereinfachen, er abstrahiert selber sehr stark, damit die Aliens ihn in der Wortwahl sowie in der Konzepterklärung verstehen können. Die Aliens kommen von sich aus zu ihm, haben sogar von sich aus nach einem Pastor gefragt, weil sie gern mehr über das "Buch der seltsamen neuen Dinge" erfahren möchten. Peter ist auch nicht der erste Geistliche auf dem Planeten. Seine Mission unter den Aliens ist ganz ruhig und verständnisvoll, sehr introspektiv, überhaupt nicht unverschämt oder überheblich. Er hinterfragt die ganze Zeit wie man die eigene Weltanschauung jemandem näherbringt, der diese Weltanschauung körperlich (durch Aussehen und Sprachfähigkeit) wie mental gar nicht erfassen kann. Z.B. gibt es auf dem Alienplaneten keine Schafe, auch das Konzept eines Hirten ist den Aliens unbekannt. Peter hat somit sehr wenig "Substanz" zum Ausführen seiner Mission.
Die anderen (menschlichen) Mitarbeiter auf dem Planeten folgen entweder anderen Religionen/Glaubensbekenntnissen oder sind Atheisten o.ä. Peter missioniert dort niemanden, die Leute wissen nur, dass er der Pastor ist. Die Auswahl dieser Mitarbeiter ist ebenso ein interessantes Konzept, es gibt keine zwischenmenschlichen Dramen, keine Waffen, keine Gewalt, die Menschen finden Erfüllung in ihren wechselnden Tätigkeiten, sind aber ansonsten wenig daran interessiert wirklich enge Bindungen einzugehen und haben auch sonst keine familiären Verbindungen, nur Peter hat eine Ehefrau auf der Erde, was viele überrascht.
Und dann gibt es halt noch Peters persönliche Reise, er reflektiert durchweg, er zweifelt, er tauscht sich permanent mit seiner Frau aus, die ebenso in der Kirche tätig ist, Wohltätigkeitsarbeit leistet, sich um andere kümmert und dann selbst schwere Zeiten durchmacht und eigentlich davon ausgeht, Peter würde sofort zur Erde zurückkommen, wenn etwas nicht stimmt.
Ein sehr menschliches Buch, ich habe mich weder bevormundet noch überfordert gefühlt.
-
So, ich hab mir jetzt endlich auch mal Goodreads geholt bzw. meinen Account wiederbelebt. Aber die Liste ist alles andere als aktuell Kann man irgendwie mehrere Bücher gleichzeitig aus der Liste löschen? Jedes einzelne bei über 1000 Titeln ist minimal umständlich....
-
Kann man irgendwie mehrere Bücher gleichzeitig aus der Liste löschen?
Na klar. Shelf auswählen, Batch edit wählen, Bücher markieren, "Remove from all shelves" wählen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!