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Meine erste Hündin war zwar nie mit zur Jagd, wäre aber auch Silvester liebend gerne mal so richtig draußen unterwegs gewesen. Die hatte nullkommakeine Angst vor Knallen, fühlte sich aber bemüßigt, alles zu jagen, was laute Geräusche machte - das wäre beim ersten Knallfrosch ihres Lebens beinahe schiefgegangen, und danach hat sie natürlich nie wieder die Chance gekriegt, sich mit Feuerwerk anzulegen. Hat aber mehrfach kleine Jungen mit Spielzeugpistolen durch Anspringen "entwaffnet".
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Ich denke auch, dass Gewitterangst ein gewisser Urinstinkt ist.
Ausserdem darf man nicht vergessen, was ein Hund damit vllt verknüpft hat. Hat ein Blitz z.B. mal sehr nah eingeschlagen und der Hund sich davor erschreckt, dann kann es sein, dass er bei jedem Grollen wieder so einen Schreck erwartet. Oder durch den Wind ist etwas umgefallen, Menschen rennen hektisch durch die Gegend um Fenster zu schließen oder Gartenmöbel zu retten, oder, oder, oder.
Plüschis hatten gottseidank nie Angst vor Gewitter oder Knallgeräuschen. Nur Roonie hatte letzten Sommer damit angefangen, bei richtig heftigem Gewitter sich näher an mich zu quetschen oder sich unter Tische oder Stühle zu legen, dann war es aber auch ok.
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Aber bei einem Gewitter bin ich extrem angespannt und wenn es in meiner Nähe knallt, zucke ich unwillkürlich zusammen.
Auch Böller an Silvester kann ich gar nicht gut ab.Sorry für Off-Topic, aber hast du es mal mit einem guten Gehörschutz versucht? Ich hab das nämlich auch. Als Kind hab ich im Zirkus sogar bei der Pferdenummer angefangen zu weinen, weil die Peitsche knallte. Ich bin überzeugt, dass es nicht der Knall ist, den ich hasse, sondern das Erschrecken/Kontrollverlust. Den Gewehrknall empfinde ich z.B. als völlig harmlos, wenn ich selber schieße. Auf dem Tontaubenstand geht's auch noch, weil man da weiß: Wenn die Taube fliegt, knallt's. Aber sämtliche Schießbahnen, wo jeder jederzeit schießen kann, Böller, Raketen, Explosionen, Luftballons - geht gar nicht. Karneval als Kind - Katastrophe! Diese Knaller-Pistolen machten mich wahnsinnig. Ich brauchte auf der 100m-Bahn Einzelstunden, weil ich die Waffe nicht ruhig halten konnte, wenn jemand neben mir saß, der gleichzeitig schoss. Einmal hab ich vor Schreck mein Kleingeld auf den Tisch am Ausgang geschmissen. Hab auch mal einen Teller fallen lassen, weil ich über Gewitter nachgedacht habe und im gleichen Moment der Toast aus dem Toaster sprang. Überhaupt war für mich die Schießausbildung so ne Art Holzhammer-Therapie. Die ersten paar Stunden hab ich Neurexan und Baldrian genommen und hatte trotzdem einen Puls von 140/min.
Aber eins hab ich davon mitgenommen: Es gibt super Gehörschutz. Auf dem Schießstand trage ich Kapselgehörschutz zusätzlich über den Stöppseln. Zum draußen selber Schießen reicht Kapsel. Für alles andere hab ich immer und überall GUTE Stöppsel dabei. Das hat mir schon in einigen Hotels die Nacht gerettet, aber auch an Silvester fühle ich mich damit wohler. Früher bin ich ab einer gewissen Uhrzeit gar nicht mehr raus gegangen, Fenster mussten zu bleiben usw. Mit Stöppseln kann ich mich auf die Straße zwischen die Nachbarn stellen und komme mir unglaublich mutig vor.
Ich hab sogar ein Paar Silikon-Stöppsel (die gehen auch einhändig rein) im Auto, weil ich auch schon auf der Autobahn bei Hagel die Krise kriege. Das kann ja auch irre laut werden.
Man sieht: Ich bin eine echte Heldin.
Wir können ja eine Selbsthilfegruppe der anonymen Knall-Schisser aufmachen.
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Ich hatte übrigens einen Hund (Maxe), der mit beginnender Schwerhörigkeit Probleme mit Gewitter und Feuerwerk bekam. Der war all die Jahre vorher ganz unbefangen. Er konnte die Geräusche aber wohl nicht mehr richtig filtern/einordnen und hat deshalb Angst gehabt. War dann wieder erledigt, als er stocktaub war.
War bei meiner Seniorin genauso. Erst alles problemlos. Sie wäre bei Gewitter und Feuerwerk auch noch spazieren gegangen. Dann durch das im Alter veränderte Gehör extreme Probleme mit Gewitter, Feuerwerk, Bohren, Hämmern... Sie ist von jetzt auf gleich panisch durch die Gegend gerannt und auch gegen Wände gerannt. Hat gehechelt bis zum Umfallen, trotzdem stark erhöhte Temperatur gehabt und teils sogar unter sich gemacht.
Taubheit hat das schlussendlich wieder gelöst. Davor mein von manchen als "Verhätscheln" abgestempeltes Daraufeingehen. Ich hab nämlich nachdem Ignorieren, Gehörschutz, verschiedene natürliche Mittel und Ablenkung nicht funktioniert haben, was Schreckliches gemacht - sie auf dem Arm gehalten, gestreichelt, beruhigend mit ihr gesprochen und ja, dann irgendwann auch versucht sie mit besonders leckeren Sachen zu füttern /vollzustopfen.
Nachbarn von mir haben selbst zwei Hunde mit diesem Problem. Die Vierbeiner sind nach jedem lauteren Ereignis verhuscht und schlapp. Aber da wird knallhart abgelenkt und da das eben überhaupt nicht funktioniert in der Folge ignoriert. Selbst als ich ihnen sagte, dass Festhalten, Streicheln und Reden bei meiner geholfen haben war das vollkommen falsch und dann natürlich kein Wunder, dass sie vorher Angst hatte. Dass das die Lösung des Problem sein kann, war vollkommen undenkbar. Ebenso, das Ablenken eben nicht bei jedem Hund in jedem Zustand funktioniert.
Und: genauso wie beim Silvester-Ding ärgert es mich, wenn solche massiven Ängste auf ein Hund-Halter-Problem reduziert werden. Ich hoffe, die Leute, die da nicht über den Tellerrand gucken können, haben niemals einen betroffenen Hund.
Heute könnte ich mich selbst in den Ar*** treten, dass ich tatsächlich Ignorieren usw. versucht habe. Das Problem musste ja bei mir / in unserer Beziehung liegen, weil ich die Angst durch Zuwendung verstärke und sie dafür belohne, Angst zu haben blablabla. -
Ein Hund der aber wirklich Panik hat, lässt sich nicht einfach ansprechen und ablenken.
Stimmt.
Panik ist auch was anderes als Angst. Da ist der Körper in absoluter Alarmbereitschaft und die Sinne richten sich nur noch auf das aus, was die Panik auslöst.Trotzdem kann man da einen Fuß reinkriegen. Nicht immer und nicht bei jedem Hund/Mensch, aber manchmal geht es eben doch, sonst könnte man stark traumatisierte Hunde ja auch nicht therapieren.
Zur Not mit Medikamenten, was bei Gewitter leider wirklich unpraktisch ist. -
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dass Festhalten, Streicheln und Reden bei meiner geholfen haben
das hab ich beim ersten Gewitter mit meinen drei Sitterhunden auch gemacht. Es war 4 Uhr in der Nacht und ich bin davon aufgewacht, dass mein Bett bebte - ein vor Stress hechelnder Ridgeback hat schon irre Kräfte. Die ältere Hündin hab ich dann zu mir ins Bett geholt (die schlief nicht mit im Bett), da wollte sie aber leider nicht bleiben und hat sich verzogen. Die jüngere Hündin hab ich dann (liegend) in den Arm genommen, worauf sie mit der Zeit wenigstens nicht mehr ganz so schlimm hechelte.
Die andere Hündin, die auch mit im Bett schlief, hat übrigens einfach weiter geschlafenIch brächte es auch gar nicht über's Herz einen Hund, der Angst/Panik hat, damit allein zu lassen (also zu ignorieren). Hund ruhig in den Arm nehmen/ruhig neben sich legen, damit er weiß, dass man für ihn da ist, finde ich viel sinnvoller. Und eben ggf. Gegentrainieren (Schönfüttern, Ablenken, etc.).
Wenn man selber Angst/Panik hat, dann ist das natürlich nicht so super.
Aber zum Glück machen mir Gewitter/Böller nichts aus. Klar mag ich mich mal bei einem besonders lauten Knall erschrecken (ich denke, dass ist normal), aber dadurch, dass ich ja direkt wieder ruhig bin, ist das mMn nicht schlimm. -
Der Hund meines Freundes schiebt drinnen Panik bei Gewitter,ist er draussen und es geht los,juckt es ihn Null.
Verstehe wer wolle
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Manni, ein absoluter Schisser vor dem Herrn, hat vor allem und jedem angst, außer vor Silvester und Gewitter.
Der Hund von meinem Vater hatte nie Angst vor Silvester, oder vor Gewittern. Soweit ich weiß ist ein Gewitter immer noch kein Problem, aber bei Silvester bekommt er wirklich Panik.
Seine Panik wird jedes Jahr schlimmer. -
Prägung scheint es also nicht zu sein. Genetisch kann es aber eigentlich auch fast nicht sein, weil Tiere bei Gewitter allein durch die Evolution keine Angst haben. Das hätte sich ja nicht ausgezahlt, wenn ein Wildtier bei Gewitter ausflippt. Es kann eh nichts dran ändern und wäre vermutlich auf der Flucht einem noch höheren Risiko ausgesetzt, sich selbst aus dem Genpool zu entfernen, als wenn es einfach cool bleibt.
Der Artikel, den ich online nicht mehr finden kann, ist von der LMU MÜnchen. Ich hab den noch auf dem Rechner. Dort wird eben schon von genetischer Disposition gesprochen, meistens sind davon Hütehundrassen betroffen.
Geordy hat in seiner Ahnentafel diverse Finnen und davon haben einige den Vermerk "finish mentaltest didn't pass". Wußte ich zum Kaufzeitpunkt nicht. Würde ich heute drauf achten.
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Der Opi war lange Jahre absoluter Gewitter-und Silvester-Paniker.
Mit Eierlikör, Körperkontakt und Gewittermütze haben wir uns immer irgendwie durchgemogelt.
Er hat bei einem Gewittersommer die ziemlich verquere Verknüpfung gezogen, dass wenn er abends ins Wohnzimmer geht, Gewitter kommt.
Also geht er partout abends nicht mehr ins Wohnzimmer. Es sei denn - es kommt Gewitter... dann sitzt er schneller auf der Couch, als man gucken kann.
Er wird gerade taub und damit lässt auch die Panik nach, wenn er eh pennt und Gewitter kommt, verschläft er es inzwischen. Ist er wach, ist er deutlich entspannter, nur die Donner direkt über dem Haus irritieren ihn dann.Der Grinch hatte keine Probleme, erst seit er blind wird, wird er nervös, wenn der Wind vor Gewitter auffrischt, es rumpelt und so.
Bei beiden gilt: sind sie draußen oder im Auto sind Gewitter und Silvester überhaupt kein Problem.Die beiden Kleinen interessieren sich nicht die Bohne für Gewitter oder Silvester.
Die schlafen einfach weiter, Hazeli beschwert sich höchstens an Silvester mal über den Krach.
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