Dilettanten-Dummy-Bespaßung

  • Ok, andere Variante, was ich manchmal mache. Ich verstecke z.B. sein Lieblingsquietschie, ohne das Gustl was davon mitkriegt.
    Dann zeige ich ihm meine offenen Handflächen, lass ihn dran schnuppern und mit "Such" wird er dann suchen geschickt.
    Zumindest Lieblingsquietschie wird auch immer gefunden :ugly:


    Aber dann werde ich für diese Art der Dummybespassung mal ein anderes Wort einführen.

  • Lupo und ich haben auch viel Spaß an Dilettanten-Dummy-Spielen.
    Bei Markierungen nutze ich immer "Apport" , beim Suchen ein langezogenes "Suuuch Apport".
    Wir haben gern so Dinge geübt wie: Abrufen vom Apport, Steh/Platz auf dem Weg dahin, auf dem Rückweg mit Dummy stoppen, Dummy aus lassen, herankommen und dann nochmals holen. Einiges fällt nun aufgrund von körperlichen Einschränkungen (Knochen, Gehör schwindet) weg. Hat bei Ihm viel gebracht in Sachen Impulskontrolle, war eine Baustelle bei ihm zu Beginn.
    Besonders gern mag Lupo es, eine große Fläche abzusuchen ohne Markierung/Spur. Da lässt er sich auch ganz gut in gewünschte Richtungen schicken.Er sucht oft Blickkontakt, so können wir da trotz Schwerhörigkeit noch zusammen arbeiten.

  • Ich fände es ja schön, wenn auch andere hier ihre Geschichten, Varianten und Erfahrungen berichten und zeigen würden. Denn so sehr ich auch bewundere, was die richtigen Dummysportler (nennt man das eigentlich so?) leisten, so würde mich doch auch interessieren, was andere Spaßapportierer so tun. Also Sachen, die einfach ein wenig näher an dem dran sind, was man auch mit einem nicht gerade dafür prädestinierten Hund so tun kann.

    Ich bin ja auch so einer, der das bloß zur Beschäftigung macht. Aber ich orientiere mich an dem System für die "richtigen Apportierer", weil es dem Hund auch eine sooo große Hilfe ist die Aufgaben über Signale deutlich zu unterscheiden.


    Für meine Hunde ist es am Ritual - Körpersprache, Platzierung des Hundes und Wortsignal erkennbar, welche Aufgabe gerade ansteht. Also vor allem, aus welchem Bereich, ob Markierung, Einweisen oder Freiverlorensuche das Thema ist.


    Jede Arbeit beginnt mit einem ordentlichen Sitz im Fuß. Das versammelt meine Hunde - sie konzentrieren sich dann und wissen, dass jetzt gleich was für sie kommt. Dann richte ich den Hund z.B. bei einer Markierung immer in diese Richtung aus. Würde man durch den Rutenansatz bis zur Nasenspitze beim gerade nach vorne guckenden Hund eine Linie ziehen, würde die den Dummy schneiden. Ich schicke den Hund bei Markierungen z.B. grundsätzlich ausschließlich mit Wort. Kein Handzeichen, keine Körperbewegung. Damit ich bei eng liegenden Markierungen (so wie die auf Deinem Video - die sind ja ziemlich dicht zusammen.) den Hund genau schicken kann, warte ich bis der Hund sich auf genau das Dummy konzentriert. Also, er sitzt gerade in der Linie und ich warte bis der Hund mit der Nasenspitze auf den Dummy zeigt, also ruhig, aber konzentriert in diese Richtung guckt. Dann wird er nur mit Wort geschickt.


    Auch beim Einweisen und bei der Freiverlorensuche habe ich da solche Sachen etabliert. Allerdings mit Handzeichen. Beim Einweisen benutze ich die linke Hand und stehe parallel zum Hund, bei der Freiverlorensuche stehe ich bewusst zum Hund eingedreht und nutze die rechte Hand.


    Wie man so was aufbaut, ist letztendlich wurscht, solange der Hund erkennen kann, worum es geht. Aber irgendwas in der Art würde ich an Deiner Stelle etablieren, denn Dein kleiner Wuschel hat doch sichtlich Spaß und macht das doch sehr ordentlich!

  • Über die Signalgebung werde ich mir sicher noch mal genauere Gedanken machen. Immerhin muss sich das ganze ja auch irgendwie in die bisherigen Signale mit einsortieren.


    Was übrigens ein Punkt ist, der mich im Gedankengang nun auf einen ganz witzigen Übungsgedanken gebracht hat:


    Wir haben ja schon viel mit Targetfeldern gearbeitet, das findet Sandor auch richtig witzig. Im Prinzip könnte ich das doch mit dem Apportieren kombinieren und so auch ein Suchgebietsignal etablieren, oder? Ich stelle mir das gerade so vor: Ein 9er-Feld, und an den jeweils äußeren Targets Minidummies mit abgelegt, zunächst vielleicht sogar darauf. Dann eine normale Schickübung daraus machen, und am jeweiligen Zielfeld dann das "verloren-Signal" geben. Wenn das klappt, dann die Minidummies immer mehr nur in den Umkreis legen, so dass er nach dem Stopp und Signal dann ein wenig suchen muss.


    Was halten denn die erfahreneren Dummyleute davon? Denn als Anfänger in diesem Bereich hab ich ja noch keinen Überblick über mögliche Folgeschwierigkeiten...

  • Die Kombination aus Schicken und suchen lassen heißt beim Dummytreining Einweisen.


    Beim Dummytraining unterscheidet man die große Suche, wobei ein größeres Gebiet frei nach Dummys abgesucht wird von der kleinen Suche. Dabei schickt man den Hund möglichst präzise an den Punkt, wo das Dummy liegt, und gibt ihm dann mit dem Suchenpfiff das Signal: "Hier im Umkreis von ein, zwei Metern muß es sein". Das ist so ähnlich wie "Heiß!" beim Topfschlagen.


    Für den Suchenpfiff besonders geeignet ist ein Stakkato "tü- tü- tü- tü". Man pfeift, solange der Hund im richtigen Bereich sucht und verstummt, wenn der Hund sich davon entfernt. Eben genau wie beim Topfschlagen. Die Hunde lernen schnell, sich daran zu orientieren.


    Wichtig ist jedenfalls wieder, daß der Hund die kleine und die große Suche anhand der Signale unterscheiden kann. Das Frei verloren Kommando würde ich deshalb nicht verwenden, sondern ein neues Hörzeichen nehmen. Der Pfiff bietet sich an, weil er prägnant und auch aus größere Entfernung gut zu hören ist.


    Dagmar & Cara

  • Finde wieder sehr hilfreiche Tipps hier verborgen.
    Danke, werde wieder ausprobieren und berichten.
    Mit Videos hab ich s immer noch nicht so....

  • Tolles Bild ...


    und ich wollte schon gar nicht draufklicken ... beim Riesenlink ;)

  • Dieses Foto ist ja total klasse! Was für ein Dummy ist das denn, das wirkt im Vergleich zum Hund ja riesig?


    Das mit den Sucharten, also jetzt mal für mich Dummy-Dummie sortiert (ich hoffe, ich hab das jetzt so richtig?):


    • Der Hund sieht das Dummy fliegen und wird dann nur mit dem "normalen Apportierkommando" geschickt
    • Der Hund sieht es nicht, wird gezielt in eine Richtung geschickt und dort dann über ein Suchsignal zum Suchen aufgefordert - Radius sehr klein
    • Der Hund sieht es nicht, Mensch gibt auch keine Richtung vor, sondern der Hund sucht nach eigenem Ermessen - Radius sehr groß


    Stimmt das so? Dann hätte ich dazu nämlich ein paar Fragen... :ops: :ops:


    zu 1) Wie macht ihr das dann, wenn mehrere Gegenstände im Spiel sind? Also dass der Hund dann das jeweils richtige holt, auch wenn man nur über ein Wortsignal losschickt?


    zu 2) Das würde dann bedeuten, der Hund muss sehr genau immer geradeaus laufen, oder? Wie löst man das, wenn das vom Gelände her nicht geht? (Und für meinen Zwerg geht das außer auf dem gemähten Rasen eigentlich nie...) Wenn der Hund am Suchort angekommen ist, wird er dann erst gestoppt, oder quasi aus dem Lauf heraus zum Suchen aufgefordert?


    zu 3) Woher genau weiß denn der Hund, wie groß das Gebiet ist in dem er suchen soll?

  • Im Groben hast du es richtig zusammengefasst, nur das die Kommandogabe eben nicht vorgeschrieben ist.


    Markierung = Hund und Hundeführer sehen den Flug (oder einen Teil davon)
    Einweisen = der Hund wird zu der Fallstelle dirigiert
    Verlorensuche = in einem bestimmten Radius liegen verschieden viele Dummies, die der Hund (möglichst systematisch suchen soll)


    zu 1)
    ich habe nutze für Markierungen und Einweisen nur ein Kommando und zeige mit der Hand die Richtung vor. Für mich ist das einfacher, weil ich dann nicht überlegen muss, welches ich jetzt besser nehme. Sowohl bei einer Markierung als auch bei einweisen erwarte ich, dass der HUnd möglichst meiner Hand folgend den direkten Weg nimmt.


    zu 2)
    Das Lining ist tatsächlich eine sehr anspruchsvolle Übung. Man fängt in der Regel mit natürlichen Grenzen an (zB auf einem Weg oder an einer Hecke entlang, damit der Hund sich orientieren kann und die Linie hält). Der Hund soll im Idealfall so lange geradeaus laufen, bis der Suchenpfiff ihm sagt, dass er angekommen ist. Wenn man mit dieser Übung beginnt, sollte für den Hund auch immer klar sein, wo das Dummy liegt (bzw. es sichtig auslegen). Einweisen ist eine enorme Vertrauensarbeit.


    zu 3)
    wenn der Hund das Suchengebiet verlässt, muss man den Hund zurückbeordern. In einer Prüfung bekommt man gesagt, von wo bis wo das Suchengebiet reicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!