Schafhaltung - Ratschläge, Tipps und Gedankenanstöße gesucht

  • Nur ganz kurz von mir als (ehemaligem) Pferdehalter.

    Ich hätte keine Schafe zusammen mit Pferden auf einer Koppel gewollt.

    Ich habe meine Koppeln immer penibel abgesammelt, um den Wurmdruck niedrig zu halten.

    Schafkot bekommt man nicht aufgesammelt. Und Schafkot liegt weitläufig verteilt.

    Es gibt so einige Pferde, die sich einen Spaß daraus machen Schafe zu hetzen.


    Ich kenne ein paar Pferdehalter, die Flaschenlämmer aufzogen und sie zu ihren Pferden stellten.

    Nach einer Weidesaison wurden die Schafe dann "verschenkt" an den, der sie am schnellsten abholte. (wegen der Kackerei auf der gesamten Weidefläche)


    Eine Freundin von mir aus Süddeutschland hatte 2 Quessants aus einer Streichelzooauflösung und hielt sie auf ihrem Grundstück.

    Die klitzekleinen Schafe waren so gut bei Stimme, daß die Nachbarn richtig verärgert waren und sie die Schafe deshalb wieder abgab. Die kommentierten wirklich jede Regung auf dem Hof und bei den Nachbarn mit Geblöke, weil sie es gewohnt waren, dann gefüttert zu werden.


    Das sind alles Erfahrungsberichte, die vielleicht interessant sein könnten.


    Und jetzt bin ich wieder stiller Mitleser. ;)

  • Aktuellster Stand ist: Am besten ist Wechselbeweidung (nicht gleichzeitig) mit Pferden und Schafen. Das senkt den Wurmdruck für beide.


    Feuchte Standfläche im Winter bringt halt die Probleme mit, die so was mitbringt ... Ich persönlich bevorzuge es im Winter zu ziehen.

  • Kann es nicht einschätzen bei der Fläche, meine Leben auf ca 2500 m2 . Wiese rappelkurz und eben stark abgelaufen. Hast ja Ausweichmöglichkeit

    Hast du die denn ohne Unterteilung immer da drauf? Das wäre ja was völlig anderes, als umsetzen und eine Fläche nur für den Winter nutzen. Unsere Winter-Wiese braucht auch immer zum erholen und wächst weniger schön, wie der Rest, macht nicht "nichts" mit der Fläche. Aber ist dennoch hier mit ein paar Stellen, wo sie halt -immer- drüber laufen zumindest kein Pferde-Acker, wie man ihn kennt.

    Nein ich unterteile die Fläche im Sommer, im Winter haben sie Fläche frei zur Verfügung. Laufspuren und die Fläche vor dem Zaun, sind halt durch. Auch wie oben erwähnt um den Futterspender :) da streuen sie halt selber ein.

    Das angesprochene Thema um die Köttel, ich verteile die immer mit dem Rechen :) aber das Thema ist halt da. Habe da immer schon Bedenken , wegen Hund. Unsere Schafe haben auch Lust auf kurz mal rennen und hüpfen, stört das Pferde? Auch wenns sie uns sehen, kommen sie angerannt. Wie ein Fluchttier damit umgeht?

    Pferdehalter können sicher schon mehr einschätzen, wollte nur kurz ein paar Themen einwerfen, weil es doch Menschen gibt, die sich sehr unüberlegt so kleine Schafe holen. Nehm mich da nicht aus, eins davon ist z.B. im Stromzaun verendet, brauch ich nicht nochmals. Auch hat unser Maschenzaundraht wohl Lücken die ich vorher nicht als Lücke erkannte. Löste auch schon zwei Polizeieinsätze aus :( Es hängt einfach soviel dran, mehr als mancher so denkt.


    Habe Böcke, nicht mehr intakt, die schreien deutlich weniger als Auen. Unserer eigentlich nur wenn wir auf der Wiese erscheienn, kurz vermutlich anbetteln oder hallo sagen :) übern Winter bekommen sie zusätzlich außer Heu Futter, da fordern die schon .


  • Danke aber meine 30 Stück reichen mir derzeit aus ;)


  • Hier mal Bilder wie es um die Heuraufe bei 17 Schafen und trockener Bergwiese aussieht.


    Von der andere Wiese mit den 13 Schafen, muss ich mal ein Bild machen .. dort ist die Wiese nässer und es gleicht im Winter oft einem Acker .. da können wir gar nicht oft genug mit Pellets aufschütten.


    Ich liebe meine Schafe .. aber in meinem Garten hätte ich sie ungern.

  • Danke für euren Input!


    Die Schafe würden immer abgezäunt von den Pferden stehen. Alles andere wäre mir zu gefährlich. Da lässt sich Wechselbeweidung auf jeden Fall einrichten. Wobei es dann wohl einen Doppelzaun bräuchte, nehme ich an? Einmal Knoten für die Schafe und einmal Stromlitze für die Pferde, damit die nichtt mit den Hufen im Knotenzaun hängen bleiben?



    Was ich bei meinen Überlegungen total vergessen habe - die Hunde. Die fänden es bestimmt toll, wenn sie im Garten überall tolle Leckerli finden würden :see_no_evil_monkey:

    Die Schafe einfach im Garten laufen zu lassen, kommt also nicht infrage.


    Jetzt bin ich was die optimale Haltung angeht aber immer noch etwas unsicher. An sich kenne ich Extensivhaltung so, dass die Schafe ganzjährig draußen stehen, aber ich kenne so viele Schafhalter (Milch- und Fleischrassen, aber auch Hobbyschafe), deren Schafe nur im Sommer draußen sind und im Winter komplett im geschlossenen Stall stehen. Das kommt für mich nicht infrage. Stattdessen überlege ich sie winters in eine Art Offenstall/Aktivstall mit befestigtem Boden (der Pferdepaddock + ein Teil vom Garten) und reiner Heufütterung zu stellen. So wie man das von Pferden kennt. Die Fläche wäre dann halt geringer. Ist das eine gute Idee oder für Schafe eher nicht so optimal?


    Was die Lautstärke angeht - ich hätte gern 4 kastrierte Böcke. Ich will nicht züchten (also nett fände ich das schon, aber ich könnte die Lämmer eh nicht abgeben, also lass ich das lieber) und die werden wohl am zahmsten, wenn ich das richtig gelesen habe.

    Das wäre wichtig, denn zur Weide müssen wir ein Stück die Straße lang, da die nicht direkt angrenzend ist. Mein Plan wäre sie an ein Halfter zu gewöhnen und hinzuführen. Utopisch oder möglich?

  • Die Schafe würden immer abgezäunt von den Pferden stehen.

    Nicht nur für die Tiere im Direktkontakt bzw. Nichtkontakt wäre das sinnvoll. Auch für die Fläche. Schafe hungern nämlich auf Flächen, auf denen Pferde noch was finden. Außerdem ist es zu Minderung des Wurmdrucks sinnvoll wirklich im Wechsel zu beweiden. Es funktioniert ja so, dass die Schafe als Fehlwirt für die Würmer der Pferde dienen, das Fressen und dadurch "beseitigt" wird und umgekehrt. Wenn Du aber beide gleichzeitig dort hast, dann besteht der Wurmdruck für beide Tierarten die ganze Zeit.


    Man kann Schafe auch in Litze halten, aber da müsstest Du für so kleine Schafe in entsprechender Höhe in engem Abstand viele haben ...

    Das kommt für mich nicht infrage. Stattdessen überlege ich sie winters in eine Art Offenstall/Aktivstall mit befestigtem Boden (der Pferdepaddock + ein Teil vom Garten) und reiner Heufütterung zu stellen.

    Ja, das geht.

    Was die Lautstärke angeht

    Das hat eher was mit den Abläufen zu tun. Schafe brüllen nach Futter, wenn es sich für sie lohnt. Ich würde es daher von Anfang an so handhaben, dass sie nur Heu ad libitum bekommen und Du nur auffüllst. Kein Kraftfutter. Das wäre für diese Rasse eh nicht sinnvoll.


    Bei Kastraten bitte bedenken, dass sie eine erhöhte Neigung zu Blasensteinen haben.

    https://www.vetline.de/system/files/frei/NFV_201902_0038_onl300.pdf

  • Bei Kastraten bitte bedenken, dass sie eine erhöhte Neigung zu Blasensteinen haben.

    https://www.vetline.de/system/…FV_201902_0038_onl300.pdf

    Danke, das ist ein wichtiger Hinweis!



    Kraftfutter hätte ich ohnehin nicht eingeplant. Sie müssen ja keine Leistung bringen, also weder Fleisch ansetzen, noch Lämmer aufziehen oder Milch geben. Da ist das wohl eher sowas wie ein Superleckerli, wenn man ihnen was beibringen will :grinning_squinting_face:



    Ach jetzt finde ich es sehr schade, dass das noch ein paar Jahre dauern wird :frowning_face:

  • Ich hab eine blöde Frage, die aber entscheidend ist für unsere angedachte Schafhaltung:


    Kann man Schafe auch mal für 1-2 Wochen 'alleine' lassen? Also wenn man jemanden hat, der natürlich kommt und nach dem Rechten schaut (funktionieren die Tränken, ist nix kaputt, wie sieht die Wiese aus, wie ist der Sauberkeits-Stand, sind alle wohlauf, stehen die wohl nicht nass weils zu viel geregnet hat, ...)?

    Ich hätte dazu die Möglichkeit, Wiesenflächen mit Offenstall (wirklicher Stall, befestigt mit Wasser von der Leitung, etc.) direkt am Hof zu haben.

    Es ginge um Fleischrasse, keine Milchproduktion.


    Hintergrund: Wir würden wirklich gerne Schafe halten, um den Hof weiter zu bewirtschaften, aber die Freiheit, zumindest so 1-2x im Jahr ein paar Tage wegzufahren würden wir uns schon auch gerne behalten.


    Wie sind denn da die Erfahrungen?

    Utopie oder wenn mans gut anlegt, die Haltung, schon machbar?

  • Na klar, wenn du jemanden hast, der nach Futter, Wasser und Gesundheit schaut, warum nicht.

    Die Voraussetzungen können natürlich besser oder schlechter sein, aber wenn du halbwegs brave Schafe auf einer fest gezäunten Weide mit nem festen Stall hast, sehe ich da kein großes Problem drin.



    Auf Weiden mit Elektronetzen kann schneller mal was sein und der Schafsitter ist gegebenenfalls mit einer ausgebrochenen Herde auf der Landstraße überfordert :smiling_face_with_halo:

    (Bei mir haben in dem Fall netterweise die umliegenden Landwirte und Schafhalter sofort und unaufgefordert unterstützt und die Schafe mitgilfe eines Futtereimers auf einer anderen Fläche eingezäunt und mit Wasser versorgt bis ich einen Tag später aus dem Urlaub kam.)

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