Erfahrung beim Einschläfern

  • Deshalb bringe ich auch mal noch einen weiteren Aspekt hinein, der noch dazu gehört: Was passiert mit meinem geliebten Freund "danach"?


    Diese Frage habe ich schon vor längerem für mich beantwortet. Meine Hunde werden eingeäschert und wenn ich mal selbst unter die Erde komme möchte ich das (und wenns nur eine kleine Menge ist) ihre Asche mit mir begraben wird. Auch wenn es manche vielleicht lächerlich finden, so sind wir wieder zusammen. Irgendwie.


    Ich denke wir werden es im Rosengarten machen lassen. Von denen habe ich bisher nur gutes gehört.

  • Ein wichtiger Bestandteil ist hier ja, dass die Bande mit dabei sein kann.
    Die brauchen das.
    Das „Mit dabei sein“.... Sei es, wie bei Ina, dass der Grinch bis zu ihrem letzten Atemzug Nase an Nase mit ihr lag, die Wutz an Opis Seite lag, bis zu seinem letzten Atemzug, sei es nach dem Tod, ein letztes Mal hingehen, anstupsen, inne halten und „mach’s gut, alter Freund“ auf ihre Art sagen zu können.

    Da sprichst du auch etwas an, worüber ich mir große Gedanken mache, weil ich nicht weiß wie die anderen Zwei dann reagieren. Speziell bei Fussel habe ich meine Bedenken, er hängt arg an Buffy auch weil sie seine Ziehmama war und ich Angst habe, das er das nicht gut verkraftet und vermehrt wieder anfängt zu krampfen.
    Nicht so einfach.


    Direkt dabei sein oder erst danach dazuholen, für mich sehr schwierig aber ich tendiere zum Danach.


    LG Sabine

  • @Bonadea das ist ein wirklich interessanter und wissenwerter Punkt, danke fürs ansprechen.


    Dazu habe ich eine Frage:
    Wo ist denn der Unterschied zur Narkose für eine OP?

    Im Endeffekt gibt es keinen Großen.
    Bei schwierigen Tieren wird kein Venenkatheter gelegt, sondern IM gespritzt. Danach schläft das Tier ein, mit Venenkatheter innerhalb von 2min, IM kann es schon mal 5min dauern. Bei einer OP Narkose wird etwas mehr Wert darauf gelegt keine Überdosis zu riskieren und später lieber nach zu dosieren. Beim Einschläfern ist das ja dann relativ egal.


    Hier werden alle Tiere vorher in Narkose gelegt. Bei Tieren mit Besitzer, die lieb sind und wo es möglich ist in die Vene, bei Tieren die schlechte Venen haben oder nicht so nett sind IM. Bei Wildkatzen usw generell IM. Tiere ohne Besitzer bekommen anschließend den letzten Schritt bei uns in Herz. Klar, als Besitzer will man da nicht unbedingt aber wenn das Tier keinen hat, dann gehts so schneller wenn kein Venenkatheter möglich ist.


    Das Übergeben bei Narkose ist übrigens nichts ungewöhnliches und lässt nicht auf "schlechtes Einchläfern" schließen. Klar, es ist nie schön, wenn sich ein Tier in Narkose übergibt, dann kommt es auch mal dazu, dass sie komische Bewegungen machen (vor allem Katzen) aber das kann man bei einer Narkose nicht vermeiden.

  • Unser zweiter Hund wurde während des Einschläferns von unserem Sohn im oberen Stock betreut.
    Er durfte sich dann verabschieden, als es vorbei war.


    Wissen tue ich es zwar nicht - aber ich glaube schon, dass die Wahrnehmung des toten Körpers auch für unseren zweiten Hund sehr wichtig war, um das Fehlen des ersten Hundes in unserem weiteren Zusammenleben "zu erklären".

  • Murphy war ja nicht dabei und er hat sie zwei Wochen lang gesucht und schlecht gefressen. Immer wenn er an einer, bereits gewaschenen Decke, von Sam gerochen hat, hat er erst gewedelt und dann wollte er nur da weg. Er konnte sich anfangs auch auf keine Decken legen auf denen sie oft lag, obwohl alles gewaschen war. Es war sehr schlimm für uns das zu sehen aber ist es dann echt anders wenn der Hund am toten schnuppern kann? Versteht ein Hund das?

  • @Jimina danke fürs erklären.
    Im Speziellen geht's mir da drum:


    Ich würde eine Narkose i.v. daher nicht per se verteufeln. Gerade bei kreislaufschwachen Tieren kann es manchmal sehr, sehr lange dauern, bis eine Narkose bzw. Sedierung wirklich "überall" angekommen ist wenn man nur i.m. spritzt - und man kann sich nicht immer so sicher sein, dass sie die "Todesspritze ins Herz" wirklich nicht mehr wahrnehmen.


    Was mir nicht klar ist - ich bitte um Entschuldigung für meine Verwirrtheit - wenn das Tier narkotisiert ist (sedieren ist in meinem Kopf immer noch bewegungsunfähig aber klar im Kopf), wie kann es da die Spritze ins Herz spüren?
    Wenn ich narkotisiert bin, können die mich aufhängen und aufschlitzen, an mir rumhämmern und schrauben, das merke ich ja auch nicht :???:
    Weisst was ich meine?
    Es wird ja auch am Herzen operiert, das müsste man ja dann auch spüren :???:



    Bei meinen Tieren war es bis jetzt so, dass gerne eine grössere Menge Narkotika gespritzt wurde, das hat tatsächlich meist gereicht.
    Der Pieks ins Herz (ich selbst habe keinerlei Probleme damit - solange das Tier narkotisiert ist) wurde eigentlich nur "zur absoluten Sicherheit" gemacht.
    Man könnt's auch Geldmacherei nennen, möchte ich aber nicht weil mir selbst das so viel lieber ist.


    ...ich hatte einen Hund der eingeschläfert worden war :ugly: der hat dank dem dass er nur sediert worden ist, anscheinend alles mitgekriegt und kurz vorm entsorgen hat ein wahnsinnig aufmerksamer Mitarbeiter der Müllabfuhr war das damals bemerkt, dass mit diesem einen Tier was nicht stimmt.
    Da bin ich lieber sicher-sicher-sicher als dass wegen meinem Geiz einem Tier sowas passieren würde (auch wenn's unwahrscheinlich ist).
    Der "tote" Hund lebte dann bei mir noch einige Jahre glücklich und zufrieden weiter.
    Ist ewig her, kann heute sicher nimmer passieren aber sowas sitzt sehr sehr tief.

  • Ich mußte vor vier Jahren meinen - damals knapp 7 Jahre alten Schäfermischling - einschläfern lassen.
    Nach der Diagnose Bronchialkarzinom blieben mir noch zwei Monate, mich mit dem Thema zu befassen, das Erste, was ich zu meiner Tierärztin nach der Diagnose gesagt habe, war: "Er wird nicht in der Praxis auf dem Edelstahltisch sterben."


    Als es soweit war, kam sie abends nach Praxisschluß mit einer ihrer Helferinnen zu mir nach Hause, und Robin durfte auf seinem Kissen in meinen Armen einschlafen. Sie hat ihm vorher einen Venenzugang gelegt, er bekam Ketamin, Rompun und Narcoren gespritzt und der Tod trat sehr schnell ein. Sein bester vierbeiniger Kumpel war die ganze Zeit dabei, hat sich aber sehr im Hintergrund gehalten. Es war ihm scheinbar alles nicht geheuer, er hat auch nur ganz kurz an Robins totem Körper geschnüffelt und ging dann weg.
    Meine Tierärztin hatte, bevor sie aus der Praxis losfuhr, im Tierkrematorium (Rosengarten)angerufen, das Robin noch am gleichen Abend abgeholt wurde (es war ein heißer Sommertag).


    Ich bin ihr nach wie vor unendlich dankbar, das sie Robin einen so friedlichen, schmerzfreien Tod "geschenkt" hat.


    Und jetzt gehe ich erstmal ein Stückchen heulen... :( der Jahrestag naht...

  • Naja, es gibt verschiedene Phasen in einer Narkose und es gibt eben den Status "Tier schläft super fest und bekommt gar nix mit" oder "Tier schläft schon, bekommt aber extreme Schmerzreize noch mit".
    Nicht ohne Grund muss manchmal in einer OP nachdosiert werden, weil das Tier zwar schläft aber bei bestimmten Reizen noch reagieren kann (Abbinden der Hoden zb)
    Und bei einer Einschläferung reden wir ja nicht von einer vollüberwachten Narkose. Manche Tiere brauchen mehr, manche weniger um komplett weg zu sein.

  • Der "tote" Hund lebte dann bei mir noch einige Jahre glücklich und zufrieden weiter.
    Ist ewig her, kann heute sicher nimmer passieren aber sowas sitzt sehr sehr tief.


    Ich habe sowas bisher immer nur für Schauermärchen gehalten.. :( :

  • Also eigentlich eine Zeitfrage, richtig?
    Die Dosierung ist ja sowieso eher erhöht.


    Bitte entschuldige meine Fragerei :ops:

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