Rückgaberecht nach abgeschlossenem Kaufvertrag?

  • Das sehe ich anders. Ich habe wirklich überlegt und jedes kleine Detail (die Krallenverletzung) mit aufgenommen. Die Atmung steht dort nicht drin, da es absolut typisch für diese Rasse ist und zudem offensichtlich. Der Hund hat bereits bei der Besichtigung deutlich geatmet und hier sagte ich klar und deutlich, dass das bei Hitze noch schlimmer wird. Ich habe die Formulierung des "Freiatmens" so gewählt, da ich selbst keine wirkliche Ahnung habe, wie genau das beim Mops definiert wird. Für einen Mops atmet sie nämlich super entspannt.

    Zum Rest wurde ja schon viel gesagt, aber nochmal kurz zum Thema "Freiatmend" :


    Ein Mops ist auch nur ein Hund und der Begriff "Freiatmend" kann hier nicht einfach umdefiniert werden, nur weil man selber davon ausgeht dass das beim Mops "normal" sei.


    Also entweder ist der Hund Freiatmend - er zeigt also keinerlei Probleme, weder lautes Atmen noch röcheln etc, auch nach einem längeren Spaziergang nicht (hecheln ist da natürlich erlaubt), oder er ist es nicht!
    Das man überhaupt an Sonderdefinitionen denkt, nur weil es ein Mops ist, finde ich persönlich wirklich schrecklich.... (genau dieses Denken führt ja leider dazu, dass die Rasse auf Dauer nicht gesünder wird)


    Den Mangel des schlecht Atmens hättest du also in jedem Fall in den Vertrag schreiben müssen, damit die Familie diesen Mangel nicht anklagen kann! Immerhin ist dies auch ein sehr Kostenempflicher Punkt - die Behandlung der Kurzatmigkeit kostet im Laufe des Lebens häufig mehrere 1000€!

  • Für mich stellt es sich so da, dass jetzt die Beweislast umgekehrt werden würde. Das bedeutet in dem Fall, dass du beweisen musst, was du gesagt hast. Das kannst du aber nicht. Die Käufer hingegen haben sowohl Anzeige als auch Kauffvertrag in Schriftform in denen du behauptest, der Hund sei gesund. Da er dies nicht ist, bist du rechtlich zu belangen. Kulant kann hier höchstens der Käufer sein, der dir eine Rückabwicklung des Vertrages anbietet. Von deiner Seite aus handelt es sich vermutlich um arglistige Täuschung oder sogar Betrug. Ich würde an deiner Stelle sehr kleine Brötchen backen.

  • Ich halte seit über dreissig Jahren eigene Hunde und ich hatte keine Ahnung, wie es um die Atemprobleme der Möpse steht.
    Ich war völlig irritiert, als eine Kundin letztes Jahr einen Mops dabei hatte, der in einer Tour merkwürdige Geräusche von sich gab.
    Auf Nachfrage kam dann nur: "Das ist normal."
    Aha?
    Es muss also nicht sein, dass die Familie wusste, was sie da kauft.
    Ich hätte das vor einem Jahr auch nicht gewusst.


    Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass auch die TE den Hund unter falschen Voraussetzungen gekauft hat. Sie hat ihn ja auch erst seit ein paar Wochen.

  • Aber ich nehme an DU hättest Dir keinen Mops gekauft ohne Dich vorab mit der Rasse auseinander zu setzen.
    Ich weiss bei 90% aller anderen Hunderassen auch nicht im Detail auf was man achten muss, wo die gesundheitlichen Baustellen sind, etc. - aber gerade deswegen fange ich ja an mich mit explizit der Rasse auseinander zu setzen bevor ich sie mir hole.

  • Wie es rein rechtlich aussieht kann dir nur ein Anwalt sagen.


    Ich handhabe es so das ich in solchen Fällen überhaupt nicht mehr diskutiere, sondern das Tier so schnell wie möglich da raus hole. Es sei denn jemand fragt verzweifelt und ich merke da steckt noch der Wille dahinter es zu versuchen, dann hilft ob abwarten. Wenn aber nur Vorwürfe kommen ist das Tier nicht gewollt und dann ist es besser den Hund dort rauszunehmen. Positiv ist das die Leute sich an dich wenden. Bei einem Mops wäre es sicher kein Problem den ganz schnell weiter zu verscherbeln, wenn sie ihn stattdessen an Dich zurückgeben ist das schon mal gut. Das ist eine blöde Situation. Ich würde mir an Deiner Stelle die Zeit und Nerven sparen und mit den Leute nicht diskutieren.

  • @SophieCat Und dann findet man auf etliche Internetseiten, dass das bisschen Atemgeräusche normal ist und nicht krankhaft und dass man nur auf den richtigen Züchter achten muss und man bekommt einen freiatmenden Mops. Die Züchter preisen ihre Hunde natürlich auch noch als garantiert freiatmend an. Meldet man sich in einem Mops Forum an, bekommt man genau dasselbe gesagt. Als ich damals nach einem Mops gesucht habe, war ich sogar schon im DF, aber selbst im DF wurde vor 5 Jahren noch nicht so eindringlich von Qualzucht gesprochen und es gab viel weniger kritische Stimmen. Ich finde es sehr schwer als Otto Normal Mensch an die richtigen Informationen zu kommen.

  • Nach der Info der Käuferin hätte ich das Geld genommen, wäre zu ihr hingefahren, Hund und Kaufvertrag geben lassen, Geld in die Hand gedrückt und aus die Maus.

  • Nein, keinen rechtlichen Streit. Die Käuferin soll aber wissen, dass dies aus reiner Kulanz geschieht. Denn mal ehrlich: Was passiert danach? Vermutlich kauft man danach einen anderen Hund und (oh Wunder) dieser ist ebenso aufgeregt und pinkelt wieder in die Wohnung. Ich finde es wichtig zu wissen, dass nicht jeder Verkäufer den Hund wieder zurücknehmen MUSS. Ansonsten ist das doch eine ewige Kette, oder nicht?

    Ich kann nachvollziehen, dass du einen Brast auf die Käuferin hast.


    Und ich finde, dass ein TIERverkäufer, wie wir Hundehalter hier, eine immerwährede Pflicht zur Rücknahme (in Obhutnahme, das kann auch eine gute Unterbringung wo anders sein...).


    Es geht hier nicht um Recht im Sinne des Gesetzes. In meinem Verständis geht es um Normen und Werte und eine Haltung, dem lebendigem Tier gegenüber.
    Damit es einem Tier von mir gut geht muss es nicht zwangsläufig bei MIR leben.
    Aber ein Tier, was ich mal hatte, egal warum und wieso, darf hier wieder her.
    Du tust mir leid, dass du dich von deinem Tier trennen musst. Ich würde die vielen Tipps hier ernst nehmen und dem Hund ein gutes Zuhause suchen. Aus die Maus..äh der Mops...


    Ich würde den Hund nicht nur zurückkaufen, ich würde auch noch was drauflegen, für die Tage an Futter und Logis.

  • @SophieCat Und dann findet man auf etliche Internetseiten, dass das bisschen Atemgeräusche normal ist und nicht krankhaft und dass man nur auf den richtigen Züchter achten muss und man bekommt einen freiatmenden Mops. Die Züchter preisen ihre Hunde natürlich auch noch als garantiert freiatmend an. Meldet man sich in einem Mops Forum an, bekommt man genau dasselbe gesagt. Als ich damals nach einem Mops gesucht habe, war ich sogar schon im DF, aber selbst im DF wurde vor 5 Jahren noch nicht so eindringlich von Qualzucht gesprochen und es gab viel weniger kritische Stimmen. Ich finde es sehr schwer als Otto Normal Mensch an die richtigen Informationen zu kommen.

    1. Ich gehe von heute aus und nicht Stand vor fünf Jahren, etc. Schliesslich diskutieren wir hier ja auch über einen aktuellen Fall.
    2. Im Leben würde ich nicht ausschliesslich auf Züchter einer Rasse vertrauen. Am Ende sehe ich es so. Sie haben alle Interesse daran ihre Hunde in einem liebevollen, passenden Zuhause unterzubringen und natürlich sind sie überzeugt von der Rasse die sie züchten - das soll so sein und das ist auch gut so. Ich glaube aber nicht daran dass ein Züchter Dir sagen wird, dass seine Welpen "nicht gesund" oder eine Qualzucht-Rasse ist.
    3. In Rasseforen sind die User natürlich ebenfalls rasseverliebt. Da begebe ich mich eher in die Unterforen "Probleme mit dem Hund" und "Gesundheit".


    Beispiel: Ich war mal sehr verliebt in Rhodesian Ridgebacks. Ich hab mich also zwei Jahre lang mit dem RR beschäftigt. Hab auf Spaziergängen fremde RR Halter angesprochen. Hab mich in einem RR Forum angemeldet und dort aus den diversen Unterforen z.B. "Probleme und Gesundheit" seeeehr viel mitgekommen. Ich war fünf Jahre in Folge auf einem jährlichen RR-Campingtreffen wo sich ca. 10-20 RR-Halter mit Hunden für 2-5 Tage treffen um diese Hunde über einen zusammenhängenden Zeitraum in unterschiedlichen Situationen zu erleben. Am Ende des Tages ist es kein RR geworden, weil passt nicht in mein Leben und auch nicht zu mir. Aber selbst darüber hinaus bin ich noch mehrmals zu diesen Camping-Treffen gegangen, weil ich die Leute einfach mochte.


    Ich sage auf keinen Fall dass andere es so machen sollen wie ich. Erst recht nicht dass ich der Maßstab bin. Aber ja - ich rege mich darüber auf wenn man so völlig unwissend, naiv oder arrogant einem Hund einer Qualzuchtrasse ein zuhause gibt und sich anschliessend mokiert dass der Hund ja nicht 100% gesund ist. Zudem finde ich es zum brechen so völlig ahnungslos an die Hundehaltung heranzugehen dass man nicht mal einschätzen kann, dass ein "Fehlverhalten" des Hundes vielleicht auch der abrupten Veränderung geschuldet ist.


    Ich kaufe mir auch kein Pferd ohne zu wissen dass es ein Fluchttier ist, kein Fleischfresser und überhaupt.


    Kurzum - ich hoffe ich werde mich lebzeitlang über solche Menschen aufregen und niemals soweit abstumpfen, oder das Tierwohl soweit aus den Augen verlieren, dass sie mich nicht mehr aufregen.

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