Ethisch-ökologische Aspekte der Hundeernährung

  • Ich glaube Audrey II hat den Meyer/Zentek zuhause liegen. Kannst du vielleicht mal gucken was er zum Thema Hülsenfrüchte schreibt?

    Die jüngste Ausgabe scheint von 2016 zu sein und die mysteriösen DCM-Fälle werden erst seit (ich glaube) 2018 näher angeschaut. Da kann noch nichts drüber drin stehen.

  • Darum ging es doch auch gar nicht, das Buch würde ganz schön anwachsen wenn da auf jegliche Entwicklung beim Thema Futter eingegangen würde.


    Es ging darum was drin steht zum Thema Hülsenfrüchte. Naijra hat das anklingen lassen, dass vielleicht auch etwas zu den Phytoöstrogenen drin steht. Oder wenigstens mehr als kann Blähungen verursachen, nicht jeder Hund verträgt sie, Aktzeptanz ist nicht hoch.


    Denn erinnern wir uns hier wurde vorgeworfen einige würden leichtsinnig mit der Gesundheit ihrer Hunde spielen. Das find ich ne ziemlich harsche Anschuldigung für die dünne Faktenlage bis jetzt.


    Über aktuelle Entwicklungen aufklären ist vollkommen ok, denn trotz Internet kann kaum jeder alles wissen und mitbekommen. Aber wenn man sowas raus haut sollte man das so vernünftig unterfüttern können

  • Dann präzisier ich das mal, ich scheine mich in diesem Thread recht unverständlich auszudrücken.

    Mir ging es bei der Frage nach dem Meyer/Zentek um die Frage nach den Phytoöstrogenen oder vielleicht anderen Erkenntnissen, leider besitze ich das Buch nicht.

    Nicht darum was Meyer Zentek zu der DCM Problematik sagt, ich dachte das wäre klar, weil wie geschrieben, der kann ja schlecht jedes mal ne neue Auflage machen um sich zu jeder neueren Entwicklung äußern.


    Aber vielleicht ist das verwirrend, ich nehme diesen Vorwurf durchaus ernst, werde aber nicht aufgrund von Vermutungen auf einmal aufhören ein gutes Lebensmittel zu verfüttern.

    Ich werde das ebenso nicht einfach mit Humbug abtun, wenn vielleicht was dran sein könnte.

    Das Thema DCM und Hülsenfrüchte ist für mich persönlich dagegen erstmal abgehakt, aber das war ja auch nur ein Teil des Posts der diese Diskussion hervor gebracht hat. Für mich ist noch nicht abschließend geklärt ob es da ernstzunehmende Gefahren bei regelmäßiger Hülsenfruchtfütterung gibt.

  • Ich scheine da was losgetreten zu haben mit dem Hinweis, dass die bedenkenlose Verfütterung von Hülsenfrüchten als Hauptnährstoff an Hunde vielleicht nicht ganz so ideal ist, wie das manche Vegan-Blogs suggerieren....


    Mir persönlich würden schon die alten Bedenken reichen: die Phytoöstrogene und die Schwerverdaulichkeit. Nicht um sie zu meiden -ich verfüttere auch Hülsenfrüchte als sinnvolles Beifutter - , aber die Datenlage wäre mir einfach zu mangelhaft für eine radikale Umstellung auf Hülsenfrüchte als Versorgungsgrundlage für den Hund. Denn das ist unzweifelhaft ein Novum für den Hund und ungetestet - nur weil es für den Menschen ein gutes Lebensmittel ist, heisst noch lange nicht, dass es für den Hund als Hauptnahrungsmittel gut ist. Wäre ich so experimentierfreudig und überzeugt von der Sinnhaftigkeit, würde ich jedenfalls versuchen, diesen Fütterungsversuch im Rahmen eines wissenschaftlich überwachten Projekts zu machen. So könnte man nicht nur eher die Reissleine ziehen bei kurzfristig merklichen Problemen, sondern würde auch zum Erkenntnisgewinn zu langfristigen Auswirkungen beitragen.


    Das ist bei den rein privaten Fütterungsversuchen leider nicht der Fall. Kann man als persönliche Entscheidung mit seinem Hund machen, keine Frage, aber man sollte bei Empfehlungen wirklich darauf hinweisen, dass es sich da um Experimente handelt. Und besonders, nach den Warnungen bezüglich DCM. Klar, das sind keine Beweise, sondern nur Verdacht, die Untersuchungen laufen, viele Fragen sind ungeklärt... Aber man sollte sowas bewusst akzeptieren.


    Meine Einwände gegen die bedenkenlose Verwendung von Hülsenfrüchten als Hauptnahrungsmittel in Hundefutter sind nicht genereller Natur, sie bezieh sich nur darauf, dass es sich dabei um weitgehend ungeprüfte Futtermittel handelt, mit entsprechend fehlenden Erfahrungswerten bei längerfristiger Fütterung. Dass man da seinen Hund tatsächlich als Versuchskaninchen verwendet - denke, das ist vielen nicht bewusst. Dass es einige ältere, gut belegte Einwände gegen grössere Mengen davon in der Gesamtration gibt, und auch welche, die ganz aktuell und neu sind. Wer alle diese Risiken für seinen Hund sehenden Auges akzeptiert und das Experiment unternimmt - kein Einwand, ihr seid nur dem Hund gegenüber verantwortlich. Aber ich hatte beim Lesen dieses Threads definitiv den Eindruck, dass die Hülsenfrüchte als ideale Protein- und KH-Quelle für den Hund propagiert werden, ohne darauf hinzuweisen, dass es sich um Futtermittel handelt, die als Hauptnahrungsmittel im Hundefutter völlig ungeprüft sind, und auch in kleineren Mengen einige bekannte Nachteile haben sowie neuere, noch nicht belegte gravierende Risiken.


    Mir geht es nur um dieses Risikobewusstsein. Man entscheidet sich bewusst für Fütterungsversuche mit seinem Hund, sammelt dazu alle aktuell bekannte Info, wägt ab. Entscheidet sich nach seinem persönlichen Gewichtungsschlüssel dafür oder dagegen, oder modifiziert die ngedachte Fütterung etwas. Je nach persönlicher Risikogewichtung. Und übernimmt die Verantwortung für das.

  • Es geht aber, wie der Grafik tatsächlich zu entnehmen ist aber nicht um "ungeprüfte" Futtermittel, sondern doch schon Sorten die sich seit über einem Jahrzehnt auf dem Markt mit größerem Segment befinden. Nämlich z.B. Champ Food mit den Linien Orijen und Acana.


    Legt man Wert auf den derzeitigen Untersuchungsstand, sollte auch kein Lamm und kein Reis gefüttert werden. Huhn eigentlich auch nicht.

  • Was sind denn die Gründe gegen Reis? Arsen?


    Und bei Huhn und Lamm?

    Es gab bereits 2003 eine Studie, bei der Taurin-Konzentrationen im Blut und Plasma von Hunden im Zusammenhang mit der Ernährung untersucht wurden.


    The lowest whole blood concentrations were seen in dogs fed lamb or lamb meal and rice diets. Plasma methionine and cysteine concentrations were lower in dogs fed diets with animal meals or turkey, and whole grain rice, rice bran or barley.

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/12752830/


    Champion Petfood hatte daraufhin z. B. das Acana Lamb and Apple mit Taurin angereichert.

  • Wenn ich mir die Berichte über DCM und Hülsenfrüchte so durchlese, dann klingt das für mich ein wenig nach unbegründeter Panikmache.


    Zitate:

    "Die Ursache für DCM ist nicht wirklich bekannt"

    "Man kennt die Zusammenhänge dieser Nährstoffe mit DCM noch nicht"

    "Es KÖNNTE auf einen Mangel an Nährstoffen zurückzuführen sein"( Betonung auf "KÖNNTE" )

    "Die FDA untersucht die mögliche Verbindung zwischen DCM und diesen Lebensmitteln"




    Meyer / Zentek schreiben in ihrem Buch, das Hülsenfrüchte eine Verdaulichkeit von 85-95% aufweisen. ( wenn sie gekocht wurden )

    Das Rohprotein der Hülsenfrüchte liegt dann bei 85-90 % Verdaulichkeit.

    Ausserdem steht dort, das die Oligasaccharide ( Kohlehydrate der Hülsenfrucht ) eine hohe Gesamtverdaulichkeit aufweisen, von denen ein drittel bis zwei drittel im Dickdarm mikrobiell fermentiert werden.

    Dieser Umstand kann dazu führen das der Kot weich wird wenn man zuviel Hülsenfrüchte verabreicht.


    Gerade beim Dickdarm dauert es aber manchmal eine Zeit bis sich die richtigen Bakterien gebildet haben um z.b. Oligosachharide mikrobiell zu zerlegen.

    Vor allem nach einer Ernährungsumstellung.

    ( Mein Einwand )


    Kartoffelprodukte verfüttere ich nicht weil sie sehr hohe Blutzuckerspiegel auslösen, was sehr ungesund ist.( hoher glykämischer Index )

    Ausserdem sind fast keine Nährstoffe drinn.



    naijra

    Was soll denn so schlimm an Phytoöstrogenen sein ?


    Ist ja noch nichtmal die aktive Form sondern nur eine Vorstufe, die aktive Form nennt sich Isoflavone.

    Es gibt mehrere Große Studien die zeigen das Phytoöstrogene z.b. das Brustkrebsrisiko senken.

    Ausserdem sollen sie sich auch positiv auf das Herz und Blutgefäße auswirken.


    Nach den Studien die ich so kenne, wäre es ( bezogen auf die Gesundheit ) für MICH ein "Risiko", den Hund mit Tierprodukten zu füttern.

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