Mein Hund macht mich wahnsinnig :(

  • Ich muss sie halt lernen.

    Die Frage ist nur, wie. Ich finde das z. B. schwierig, wenn man nur einen Hund hat. Und keiner einem erklären kann, was dies und jenes bedeutet. Einiges lernt man natürlich mit der Zeit durch Beobachten und "Zuhören", weil man ja sieht, wie der Hund auf dies und jenes reagiert. Aber ich stehe trotzdem oft da und frage mich "Habe ich das jetzt richtig verstanden oder interpretiere ich das vielleicht doch komplett falsch?".
    Habt ihr da irgendwelche Tipps? Habe schon das Buch "Ausdrucksverhalten beim Hund" von Feddersen-Petersen, tu mir da aber etwas schwer mit dem Lesen, und die DVD, die irgendwo mal empfohlen wurde, "Das Kleingedruckte in der Körpersprache des Hundes", klang schon mal sehr gut, und werde ich mir wohl irgendwann holen, aber gibt es noch andere Möglichkeiten?

  • Ich wäre trotzdem vorsichtig mit Alpha, Chef sein und Rudel Gerede. Denn die meisten Menschen verstehen darunter den Primaten Ausdruck von Hierarchie und dann leiden Hunde. Denn viele Menschen verstehen unter Alpha sein, sich wie ein "Oger" zu benehmen.
    Ich finde Konsequenz und Struktur sind besser Ausdrücke und führen nicht zu Missverständnissen. Viele Menschen hinterfragen nicht und fragen nach wie es denn gemeint ist, so wie hier.

  • Die Frage ist nur, wie. Ich finde das z. B. schwierig, wenn man nur einen Hund hat. Und keiner einem erklären kann, was dies und jenes bedeutet. Einiges lernt man natürlich mit der Zeit durch Beobachten und "Zuhören", weil man ja sieht, wie der Hund auf dies und jenes reagiert. Aber ich stehe trotzdem oft da und frage mich "Habe ich das jetzt richtig verstanden oder interpretiere ich das vielleicht doch komplett falsch?".Habt ihr da irgendwelche Tipps? Habe schon das Buch "Ausdrucksverhalten beim Hund" von Feddersen-Petersen, tu mir da aber etwas schwer mit dem Lesen, und die DVD, die irgendwo mal empfohlen wurde, "Das Kleingedruckte in der Körpersprache des Hundes", klang schon mal sehr gut, und werde ich mir wohl irgendwann holen, aber gibt es noch andere Möglichkeiten?

    Ich finde das auch schwer. Goethe ist ja auch erst 5 Monate alt und lernt selbst auch erst. Deshalb gehe ich zur "Spiel- und Kommunikationsstunde" in die Hundeschule. Da lernen wir dann gemeinsam. Er, wie er ruhig kommuniziert und ich, wie ich ihn lesen kann. Ansonsten guck ich z.B. bei YouTube, da gibt's Videos von einem Trainer, der Situationen zeigt und die Körpersprache der Hunde erklärt. Mehr als das geht nicht, ich hab auch nur einen Hund hier und so richtig sieht man die Kommunikation halt in Interaktion mit anderen Hunden, hab ich das Gefühl. :ka:

  • @Aza1on Ich habe leider keine Buchempfehlung für Dich - ich bin bei der Hierarchie- und Alphadiskussion sehr skeptisch. Meine Empfehlungen würden daher vermutlich vorbeitreffen. Tendieren würde ich in Richtung Bloch.


    Aber was ich für mich unglaublich hilfreich fand, gerade im Zusammenspiel mit meinem knackigen Terrier-Labbi-Aussie-Mix: Meine eigene Körpersprache und meine Mimik zu beobachten und zu hinterfragen. Und zu gucken, wie der Hund jeweils reagiert. Die Mimik ist dabei ganz wichtig.


    Und Hunde reagieren in Sekunden. Auch wenn ich meine körpersprachlichen oder mimischen Signale verändere. Daraus haben wir viel übereinander gelernt.


    Meine Hunde kommunizieren miteinander übrigens viel subtiler als mit mir, sie passen sich dem „begriffsstutzigem Menschen“ schon ziemlich gut an :D

  • Ich wäre trotzdem vorsichtig mit Alpha, Chef sein und Rudel Gerede.

    Ich verstehe deinen Standpunkt, aber hier muss ich auch klar sagen, dass ich nicht dafür lebe um es anderen immer wieder recht zu machen. Wer die Tierwelt beobachtet, vor allem wenn es in unseren Fall Hunde geht, der sollte von sich aus zumindest nachlesen, was damit gemeint ist.


    Wer darunter versteht, dass man sich wie ein Choleriker aufführt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Chef sein, hat in der Wirtschaftlichen Welt im Idealfall (Ausnahmen gibt es ja immer!), auch nichts mit Oger sein zu tun, sondern sehr viel Verantwortung, Standhaftigkeit, Konsequenz und vielen anderen Eigenschaften zu tun, die für viele Menschen natürlich ungerne gehört werden, aber zu einem funktionierendem Betrieb führen. Würden Arbeiter ihre Chefs nicht ernst nehmen, würde der Betrieb früher oder später Pleite gehen. Eine Hierarchie gibt es in der Arbeitswelt auch, und keiner beschwert sich darüber. Warum? Weil es anders nicht funktionieren würde. Deswegen eignet sich auch nicht jeder ein Chef zu sein, weil dafür sehr viele Charaktereigenschaften nötig sind um eine Gruppe von Menschen zu "führen". Und das erreicht man nicht, in dem man sich wie ein Pedant aufführt.


    Ich denke, mehr muss man dazu nicht sagen. Man kann alle diese Bereiche, Alpha, Chef, Rudelchef nennen, wer dahinter aber eine Beleidigung oder ein Problem mit dem Wort "Unterordnung" hat, der muss wohl damit leben oder beginnen die Dinge so sehen wie sie gemeint sind. Ich persönlich sehe dahinter weder einen Verstoß oder Entwertung, noch anderweitige Diskriminierung, oder was sich auch immer die Menschen darunter vorstellen...


    Wer aber diese Begriffe als Deckmantel benutzt um sich daneben zu benehmen, dann ist das ja eine komplett andere Geschichte.

  • Am Anfang des Weges, vom Hund (oder anderen Lebewesen) nicht in Frage gestellt zu werden ist: Mich selbst nicht in Frage stellen.


    Dabei weiß ich aus eigener Erfahrung um das Gefühl der Unsicherheit, dem Zwiespalt, den ich selber oft empfunden habe wenn ich mich genötigt sah, irgendetwas mit und um meinen Hund zu regeln: Darf ich das - oder tue ich dem Hund damit unrecht, oder verziehe ich damit meinen Hund?


    Mir hat dabei sehr geholfen, den Hund als denkendes und fühlendes Lebewesen zu sehen, und hauptsächlich auf dessen Fähigkeit des Lernens zu bauen. Mir dabei etwas Allgemeinwissen zu Hunden, aber auch Kenntnis zu rassespezifischen Eigenschaften anzueignen, hat mir da schon mehr Basissicherheit gegeben.


    Alpha-, Hiercharchie und Dominanzmodelle sind dabei ganz schnell auf der Strecke geblieben - genauso wie meine Abhängigkeit von der Meinung anderer Menschen ... denn diese ist immer situativ und aus deren persönlichen Blickwinkel, also eine Momentaufnahme die alles Mögliche erfasst - nur nicht das, was tatsächlich zwischen meinen Hunden und mir BESTEHT.

  • @Hundundmehr


    "Verstehe und begrüße ich. Nur: Warum schreibst du dann das Folgende, um DEINEN Begriff von Rudel dann doch näher zu erläutern?"


    Um darauf hinzuweisen, dass es Sinn macht sich, wenn man die Möglichkeit dazu hat, in der Natur hautnah selber genauer umzusehen. Nicht mehr und nicht weniger.


    Das Einknicken, bedeutet bei mir, Dinge die ich in Zukunft auch nicht wünsche wie zb, das Schlafen in meinem eigenem Bett, auch durchziehen muss. Auf dem Bett hat mein Hund absolut nichts verloren zumal er eine Milbenallergie hat. Es gibt bei solchen Regeln keinen Spielraum. Manchmal muss sowas einfach sein.

  • Die Frage ist nur, wie. Ich finde das z. B. schwierig, wenn man nur einen Hund hat. Und keiner einem erklären kann, was dies und jenes bedeutet. Einiges lernt man natürlich mit der Zeit durch Beobachten und "Zuhören", weil man ja sieht, wie der Hund auf dies und jenes reagiert. Aber ich stehe trotzdem oft da und frage mich "Habe ich das jetzt richtig verstanden oder interpretiere ich das vielleicht doch komplett falsch?".Habt ihr da irgendwelche Tipps? Habe schon das Buch "Ausdrucksverhalten beim Hund" von Feddersen-Petersen, tu mir da aber etwas schwer mit dem Lesen, und die DVD, die irgendwo mal empfohlen wurde, "Das Kleingedruckte in der Körpersprache des Hundes", klang schon mal sehr gut, und werde ich mir wohl irgendwann holen, aber gibt es noch andere Möglichkeiten?

    Ich verstehe was du meinst, es ist nicht jeder in der Lage, mehrere Hunde zu halten und zu beobachten, wie sie miteinander interagieren.
    Und, darüber hinaus natürlich, nicht jede menschliche Interpretation ist immer richtig, denn es passiert sicher zwischen den Hunden sehr viel, das wir gar nicht mitbekommen.


    Ich hab jetzt zb mal "Calming signals" bei Bücher.de eingegeben, weil es das erste war, was mir eingefallen ist.
    Hier ist der Link zum Ergebnis.


    Calming Signals - versandkostenfrei kaufen bei buecher.de!


    Der letzte Vorschlag auf der Seite hat mich besonders angesprochen, hier der Link zu dem Buch.


    http://www.buecher.de/shop/fac…/detail/prod_id/46987433/


    Und über ixquick hab ich den Namen der Autorin nachgeschaut, sie hat eine eigene Hundeschule, ist Biologin und Kynologin und kennt sich besonders mit Hundeverhalten aus. Auf der Website gibt es einen Downloadbereich, hier der Link.


    Download Bereich - Animal Train


    Ich hab vorher noch nie von Sarah Lehner gehört, aber es hört sich interessant an, was sie schreibt.
    Ist nur ein Beispiel, im Internet findet sich bestimmt massig Info zum Thema Hundeverhalten. Sinnvoll wäre halt natürlich, zu schauen, was für Referenzen die Quelle hat, also, ob das jemand ist, der wirklich vom Fach ist.


    Wenn du noch etwas mehr googelst, findest du sicher auch Videos, auf YouTube zum Beispiel, oder du hast das Glück und in der Nähe eine Hundeschule, wo der/die Trainer/-in dir bei einer Kontaktstunde (= bei uns kontrollierte Spielstunde) mal die Interaktion näher erklären kann.
    Unsere Trainerin hat uns oft auf das Verhalten aufmerksam gemacht und erklärt, was es damit genau auf sich hat, und ich habe sie auch viel gefragt, ob das oder das die richtige Interpretation wäre.


    Vielleicht hat noch jemand anderes Buchtipps für dich... oder du machst gleich einen eigenen Thread dazu auf, vielleicht lesen das dann mehr... :smile: oder vielleicht gibt's da schon einen dazu? :???: ;)

  • Klar ist selber beobachten um eigene praktische Erfahrungen zu sammeln das Beste.


    Als Neuling ohne irgendeine Anleitung aber oft ziemlich schwierig.


    Zumindest in Deutschland gibt es keine Straßenhunde. Da kann man sich als Neuling tatsächlich darauf beschränken, die Umstände zu beobachten, die man selber vor der Haustür hat.


    Da gilt als Faustregel (meine eigene, die meinen Erfahrungen entspricht):


    Der Hundehalter und die zu dessen Haustand gehörenden Menschen bilden mit den dazugehörigen Hunden eine Gemeinschaft.
    Innnerhalb dieser Gemeinschaft gibt es Regeln.


    Außerhalb dieser Gemeinschaft sind eigentlich alles Zufallsbegegnungen, bei denen keine Gemeinschaften gebildet werden.
    Klar können sich da auch Lieblingshunde (und Lieblingsfeinde) herausbilden - aber auch von diesen trennt man sich spätestens am Ende des Spazierganges (bei den Lieblingsfeinden lässt man besser gar keine Situation entstehen, bei der getrennt werden müsste :D ) - es entsteht keine Gemeinschaft.


    Ob und welche Gemeinschaften (die Verhaltensbiologie spricht hier von Sozietäten) sich bilden, hängt von den Umständen und auch dem Zweck ab. Es gibt lockere und engere Gemeinschaften, diese haben sowohl unterschiedliche Regeln, als auch unterschiedliche Vor- und Nachteile.
    So etwas kann sich herausbilden, wenn der eigene Hund z. B. regelmäßig in eine Tagesbetreuung gegeben wird, oder wenn man sich regelmäßig mit den gleichen Hunden zu gemeinsamen Aktivitäten trifft.


    Zum Einknicken: Ich frage mich immer, was ICH eigentlich will. Das was ich wirklich will, ziehe ich auch konsequent durch.
    Da gibt es Dinge, die ich persönlich als wirklich wichtig empfinde (das empfindet jeder anders, und hier muss jeder seine eigenen Prioritäten setzen).


    Wenn ich bei jeder kleinen Sache konsequent sein will, dann besteht mein Leben (und das des Hundes) irgendwie nur noch aus Konsequenz.


    Ich müsste also Alles, was mir am Verhalten meiner Hunde nicht passt, konsequent üben und dabei völlig konsequent bleiben. Das fühlt sich für mich nicht nur sehr anstrengend an - es hört sich für mich auch sehr einschränkend für den Hund an. Ein Leben voller Verbote: Du darfst nicht den Mülleimer ausräumen, du darfst nicht in dieses und jenes Zimmer, du darfst nicht auf das Sofa, du darfst nicht deinen Platz verlassen wenn Besuch kommt, du darfst keine Kabel anknabbern, du darfst nichts vom Tisch klauen, du darfst den Besuch nicht begrüßen ohne meine Erlaubnis, du darfst in keine Pfütze, du darfst nicht ohne Erlaubnis zu anderen Hunden ...


    Das jedes Mal, ganz konsequent, lebenslang...


    So kommt das deinen Ausführungen nach zumindest bei mir an, und so ordne ich dann auch dementsprechend deine Hierarchieanmerkungen ein.

  • Das jedes Mal, ganz konsequent, lebenslang...


    So kommt das deinen Ausführungen nach zumindest bei mir an, und so ordne ich dann auch dementsprechend deine Hierarchieanmerkungen ein.

    Man kann es SO sehen wie du es beschreibst, aber man kann es genau im Gegenteil sehen. Und zwar, dass man sich nicht darauf konzentriert, was der Hund nicht darf und alles denkt korrigieren zu müssen, sondern nur darauf was er darf. Denn wenn der Hund eine ausgewogene Routine mit dem Halter hat, dann sucht er sich kein negatives Verhalten mehr.


    In meinem Fall bin ich selber in der Phase, wo ich genau das umsetze und ich merke Erfolge dabei. Ich als Halterin bestimme was gemacht wird, und nicht was nicht gemacht wird größtenteils. Denn würde ich nach all den Fehlern suchen, dann würde ich glaube ich wahnsinnig werden... ;)

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