Käfig, Kennel, Welpenauslauf - das Für und Wider

  • Da kommt dann halt der Unterschied der Zucht zum tragen. Welcher DH muss 24/7 aufpassen? Keiner. Die sind angeschalten, halten diesen Zustand fuer einen gewissen Zeitraum und dann ist Pause. Und dafuer fliegen sie dann eben ggf. in eine Box. 24 Stunden im Einsatz wuerde der Hund (und der Mensch) gar nicht durchhalten (auf keinen Fall dauerhaft).
    Das selbe gilt fuer RH!
    Und ja, je nach Selektionsrichtung muss man den Welpen halt mal zeigen, dass es auch sowas wie schlafen/entspannen gibt. Das zieht sich aber nicht ueber Monate oder gar das ganze Hundeleben.
    Zumindest bei meiner Rasse kommt es auch drauf an, was der Hund spaeter macht (abgesehen vom Dienst). Je nach Sport wird was anderes gewollt bzw. kann ignoriert werden. Ein Hund der z.B. eine knpv-Pruefung laeuft muss zwingend sehr schnell runterfahren und sich nicht einfach hochfahren. Das lernen die Hunde ganz frueh (noe, nicht immer nett), aber die Anlagen dazu sind mEn viel staerker da als z.B. bei typischen IPO-Hunden/-Linien.


    Aber anstatt nun irgendwas zu verteufeln (egal ob Box oder Rasse oder Zuchtrichtung) sollte man mAn einfach fuer den einzelnen Hund entscheiden und zwar fuer jeden Hund neu. Muss Hund A Ruhe lernen, dann lernt es eben und zwar so, wie es dieser Hund braucht und nicht so, wie der Halter es mit seine persoenlichen Vorlieben vereinbaren kann.

  • Das zieht sich aber nicht ueber Monate oder gar das ganze Hundeleben.


    genau das finde ich einen wichtigen Punkt.


    mir war es wirklich wichtig dass ich Ares aktiv runter fahren kann. Das geht bei ihm sowohl über die Box (auf zb Turnieren einfach praktisch, wenn der Hund dann entspannt im Zelt im Schatten warten kann), aber auch über eine Wort-Berührungskombination.


    Ich finde das einfach deutlich fairer, als den Hund über Jahre oder gar sein ganzes Hundeleben hinweg ständig im High-Modus durch die Gegend ziehen zu lassen. :ka:
    Das ist doch auf Dauer einfach nicht gesund..


    Und ich finde es ehrlich gesagt auch einfach schade, wenn man nicht akzeptieren kann, dass es einfach unterschiedliche Hunde mit unterschiedlichen Fähigkeiten und daraus resultierenden Bedürfnissen gibt.


    Keiner meiner Hunde könnte zb als Herdenschutzhund arbeiten. Aber deswegen sag ich doch nicht 'meine Hunde können das nicht, also kann es das nicht geben'.


    Vlt bin ich da so 'offen' weil ich zwei Hunde habe, die zb gerade was das Ruhe finden angeht sehr unterschiedlich sind.
    Und beide sind bei mir relativ gleich aufgewachsen.

  • Ich verstehe den ganzen Aufhebens nicht, der heutzutage um dieses Thema gemacht wird. Bei mir zieht morgen der fünfte Welpe ein und alle unsere Welpen wurden räumlich begrenzt. Auch schon, als es noch keine Boxen, etc. gab. Da taugte dann ein Umzugskarton oder ein selbstgebauter Auslauf aus Holz bzw. teilweise auch Kinderschutzgitter, Kaminschutzgitter, etc.


    Ganz früher wurden in unserer Familie Hunde auch ausschließlich draußen gehalten und waren nachts im Zwinger. Das habe ich aber nicht mehr bewusst mitbekommen. Da war ich noch zu klein.


    Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich kann mich nicht an einen Hund erinnert, der in irgendeiner Weise problematisch war. Alle sind/waren vollkommen unkomplizierte, folgsame, einfach zu führende Hunde, die man überall mit hin nehmen kann bzw. konnte. Alle waren rasch stubenrein (bis auf die Hündin, die bei der Züchterin leider ans Puppy Pad gewöhnt wurde...) und können bzw. konnten ohne Probleme alleine bleiben.


    Ich kenne das nur so und durch die durchweg guten Erfahrungen werde ich das auch weiter so handhaben.


    Wie die Begrenzung genau aussieht, muss man je nach Wohnsituation dann eben schauen.


    Hunter wird in der Hauptwohnung einen Welpenauslauf haben; in der Dienstwohnung kann ich zur räumlichen Begrenzung mit Kindergittern arbeiten. Bei meinen Eltern im Haus gibt es einzelne Zimmer, so dass da dann halt einfach die Wohnzimmertür zu gemacht wird, damit er nicht unbeaufsichtigt raus in die anderen Zimmer kann.


    Bei Newton hatte ich noch ein extra Wohnzimmer, wo dann halt auch immer die Tür zu war.


    In meiner aktuellen Wohnung habe ich einen komplett offenen Wohnessbereich, der in den Flur übergeht. Ich kann da nirgends ein Kindergitter anbringen. Also ist es dieses Mal ein Welpenauslauf geworden.

  • Ich akzeptiere Boxen lediglich für das Auto zur Sicherheit.

    Das heißt das du an einem Hund der die Box brauchen könnte lieber monatelang rumprobierst weils dir gegen den Strich geht ne Box zu benutzen.
    Bist du dir sicher das du das so meinst? Oder ist das wieder nur son typisches "Das ist BÖSE und braucht keiner!" weil man noch nicht so einen Hund hatte?



    Weil man den Punkt verpasst, bevor sie hohldrehen und das ist oft von Halterhand geschaffen.

    Also hohldrehen können die alle von ganz alleine.
    Ist wie mit Kleinkindern, die kann man natürlich brüllen lassen bis ihnen die Nase blutet und sie blau anlaufen, weil sie da alleine nicht rauskommen. Man kann auch den Welpen torkeln lassen bis er kotzt.
    Muss man aber alles nicht.
    Man kann auch 50 Kinder kennen die sowas nie gemacht haben. Oder 150 Hunde gehabt haben die sowas nie gebraucht haben.
    Das ändert nur rein garnichts an der Tatsache das es sowas halt gibt. Und wenn man so einen Kandidaten hat, dann muss man dem helfen.
    Das wie, das ist immer auf den Hund angepasst. Ein Kennel ist einfach das bessere, einfach weil man den schön groß kaufen kann sodass der Hund eben nicht auf 40cm Hundedecke festgenagelt werden muss.



    ---------------


    Begrenzung ist ein Schutz. Sollte immer ein Schutz sein. Vor sich selbst.
    Welpen können das nicht, Kleinkinder können das nicht. Da sind die Erwachsenen gefragt, das fällt nicht vom Himmel!
    Und das diese Begrenzung heute so verteufelt wird, die Resultate sieht man doch. Völlig gestreßte Hunde überall, die einfach nie gelernt haben wie man runterkommt. Die Einstellung "Begrenzung ist böse" mag liebgemeint sein, aber wie sagt man so schön? Gut gemeint ist das Gegenteil gut gemacht.


    Meine Jungs haben nen Gitterkennel hier stehen. Nen großen.
    Da passen problemlos beide Hunde rein, da passen auch 2 Nichten und ein Hund rein. Meistens ist er von Nichte Klein und Arren belegt. Die schlafen da drin, dadrin wird Arren vorgelesen, der Kennel ist ihre kleine Höhle in der sie ihre Fantasie auslebt und "ihr" Arren ist immer dabei. Die fliegen zum Mond, das ist ne ganze Villa, ein Tierpark, die Wüste...
    Dieses Kind hat zuhause null Begrenzung, null Sicherheit. Und unbewusst sucht sie genau das, darum kriegt man die kaum aus dem Kennel raus wenn sie hier sind.


    Arren konnte nicht alleine zur Ruhe kommen. Nicht unüblich bei Terriern, die Welt ist halt auch groß und spannend und man selbst ist niemals nicht müde!
    Der hat aber nur noch mehr gekämpft im Kennel, der kam auf den Arm. Da hat er zwar auch getobt, aber da war viel weniger Platz und irgendwann kippte der Kopf weg und das kleine Monster schlief endlich.
    So lebte er halt die ersten Wochen mehr oder weniger auf meinem Arm, es hat lange gedauert ehe ich ihn neben mich legen konnte, noch länger ehe er von ganz alleine schlafen konnte.
    Noch mit 3 Jahren kam er und wollte auf den Arm wenn er zu müde war. Nicht so einfach bei damals schon 16 Kilo...
    Der kennt auch die Auszeit an der Leine. Hat er gelernt. Hilft ihm. Ist mir egal ob andere das doof finden das das Kleinteil an der kurzen Leine randaliert hatte, das dauerte etwas und dann war Ruhe. Kurze Zeit später war dann schon nach 2 Minuten Ruhe. Und dann war Ruhe sobald ich die Leine einklinkte. Er lehnt sich auch gerne voll in die Leine und döst.


    Hamilton mag den Kennel an sich, aber er zieht offenere Plätze vor. Völlig okay, der war aber auch schon rassetypisch viel entspannter als Arren.


    Beide kennen es auch mit Tür zu. Ist ungemein praktisch, ja. Klar, ich könnt sie auch ins Bad sperren oder sonstwohin, am Schrank anleinen oder monatelang drauf hintrainieren das sie auf der Decke bleiben und sich nicht rühren.
    Aber mir ist da der Kennel deutlich sympathischer.
    Die Tür ist ausgehängt, wir haben den gleichen Kennel nur ne Nummer kleiner nochmal für unterwegs, da ist die Tür dran. Und die Jungs wissen genau wenn ich sie reinschicke und die Tür zumache, dann ist Ruhe.
    Weniger für uns, sondern mehr für sie.




    Fühlen sich beide ja sichtlich mies und eingesperrt, ne?

    ">



    Nicht provokant gemeint, aber ich finde das schon heftig, wenn es bei einigen Rassen scheinbar durchaus häufiger vorkommt, dass die schon als Welpen so hochdrehen, dass sie von selbst gar nicht mehr zur Ruhe kommen :/ Mir ist schon klar, dass das eben ein ganz anderer Typ Hund ist, aber dass solche Hunde dann immer häufiger in Privathaushalten landen, puh... Irgendwie finde ich das schon besorgniserregend, wenn Welpen ohne Box gar nicht zur Ruhe kommen, das ist doch biologisch auch absolut nicht sinnvoll, wenn ein Lebewesen es nicht von selbst schafft, mal "runterzufahren"...

    Sich selbst runterfahren müssen die meisten Lebewesen einfach lernen.
    Nur der Mensch ist aktuell auf dem Standpunkt das sowas vom Himmel fällt und macht es damit sich und anderen unnötig schwer.
    Welchen Weg man geht, das ist halt jedem selbst überlassen.

  • Aoleon, ich finde Dein Post jetzt zum Teil grenzwertig.

    Echt? Magst mir das erklären? :ops:
    Interessiert mich wirklich, ehrlich und ohne ungut sein zu wollen.

  • Ich finde den Post auch etwas heftig, aber bei den Pauschalablehnern und -verurteilern muss die Frage erlaubt sein, ob sie es ok finden, einen bestimmten Hund monatelang im Dauerstress zu halten, nur damit der Prinzipienreiterei Genüge getan wird - ob also nicht das abstrakte Prinzip wichtiger wird als das Wohl des Hundes.


    Allerdings vermute ich, dass diese Leute zumeist von ihrer eigenen begrenzten Erfahrung auf alle möglichen Fälle schliessen. Und dass sie sich, wenn konkret mit dem Problem konfrontiert, doch zur Prüfung anderer Optionen entscheiden würden, zum Wohle des Hundes. :smile:

  • Meistens ist er von Nichte Klein und Arren belegt. Die schlafen da drin, dadrin wird Arren vorgelesen, der Kennel ist ihre kleine Höhle in der sie ihre Fantasie auslebt und "ihr" Arren ist immer dabei. Die fliegen zum Mond, das ist ne ganze Villa, ein Tierpark, die Wüste...
    Dieses Kind hat zuhause null Begrenzung, null Sicherheit. Und unbewusst sucht sie genau das, darum kriegt man die kaum aus dem Kennel raus wenn sie hier sind.

    Jetzt kommt wieder der Kind / Hund Vergleich. Kann man nehmen aber macht doch einen großen Unterschied und den werde ich, Mutter von zwei Söhnen und nun 4 Enkelkindern nicht diskutieren, weil deine Beispiele hinken und wenn ich da loslege, gibt es kein Ende, denn was vielen Kindern heute fehlt, ist Geborgenheit, sich mit ihnen beschäftigen wollen, ein geregelter Tagesablauf, Rituale und kindgerechte Regeln, natürlich gepaart mit regelmäßigen Ausflügen an der frischer Luft. ;) Aber vielleicht gibt es ja bald Kinderkennel, weil sie sich dort doch so wohl fühlen. :hust:

    oder monatelang drauf hintrainieren das sie auf der Decke bleiben und sich nicht rühren.

    Wieso soll sich der Hund nicht rühren dürfen, verstehe ich nicht.


    Ich weiß auch nicht warum sich alle, die die Box benutzen sich dermaßen erklären müssen, wenn das doch alles ungemein praktisch ist.


    Glaube 2010 habe ich mit eines der Themen um die Box gestartet, danach folgte noch einer und was ich alles zu lesen bekommen habe, so ganz frei von der Leber heraus, machte mich einfach fassungslos und zeigte mir, wie schamlos diese Boxen missbraucht wurden, manche hockten da die ganze Arbeitszeit darin und die Dunkelziffer, die sich nicht zu Wort melden, ist bestimmt nicht niedrig.


    Nochmal ganz deutlich, ich bin nicht gegen Boxen und mag für kurze Übungssequenzen sinnvoll sein, besser ein Laufstall aber ich bin ganz deutlich gegen den Missbrauch der auch stattfindet und der beginnt schon dann, wenn der Welpe zur Stubenreinheit, stundenlang über Nacht in den Käfig gesperrt wird.


    Jeder freut sich über das Tierschutzgesetzt das wir in Deutschland haben aber kaum einer hält sich daran, oder biegt es sich zurecht und das verurteile ich zutiefst!

    Welchen Weg man geht, das ist halt jedem selbst überlassen.


    Wenn du meinst, bitte, habe sowieso nichts mehr hier beizutragen, weil es in jedem Thema Box immer gleich abgeht. :roll:


    LG Sabine

  • Nochmal ganz deutlich, ich bin nicht gegen Boxen und mag für kurze Übungssequenzen sinnvoll sein, besser ein Laufstall aber ich bin ganz deutlich gegen den Missbrauch der auch stattfindet und der beginnt schon dann, wenn der Welpe zur Stubenreinheit, stundenlang über Nacht in den Käfig gesperrt wird.

    Na, das klang in deinem ersten Beitrag aber noch ganz anders... ;)


    Ich finde Kennel und Käfige (schon furchtbar klingend) einfach grauenhaft überflüssig und dient oft (nicht immer) "geschlossen" der Bequemlichkeit der HH.

    (Markierung von mir.)


    Darf ich dann meine Frage von vor ein paar Seiten noch mal hochholen?


    Irgendwie hab' ich noch nicht ganz verstanden, was denn von denjenigen, die kategorisch und immer gegen eine Box oder einen kleinen Auslauf sind, konkret gegen die Verwendung spricht, wenn sie so stattfindet, wie hier jetzt schon mehrfach beschrieben (d.h. nur für kurze Zeit, aus gutem Grund, nicht als "Wegsperren aus Bequemlichkeit", mit Mensch im selben Raum, etc.)?


    Ist die Ablehnung da irgendwie logisch begründet oder ist das mehr so eine persönliche, gefühlsbetonte Entscheidung? Mag mich da jemand aufklären?

    Habe ich das dann richtig verstanden, dass du doch nicht grundsätzlich gegen eine Box bist, sondern bloß in den Fällen, wo sie zum "Wegsperren" eines Welpen aus Bequemlichkeit des Halters über Stunden und Stunden verwendet wird? Da wäre bestimmt die Mehrheit der Leute hier einer Meinung. :smile:


    Ich weiß auch nicht warum sich alle, die die Box benutzen sich dermaßen erklären müssen, wenn das doch alles ungemein praktisch ist.

    Huh? :???: Hier wurde doch im Eingangsbeitrag gefragt, wer eine Box benutzt und warum. Natürlich erklären diejenigen dann, warum sie sich dafür (oder dagegen) entschieden haben... das ist doch der Sinn des Threads.

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