Hündin läuft oft weg
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Hallo,
unsere Hündin (Golden Retriever)ist nun 19 Monate und wir haben folgendes Problem: ab und zu, wenn sie mit anderen Hunden spielt und tobt, läuft sie einfach mittendrin unvermittelt weg. Sie spielen zB „fangen“, der Spielfreund kommt brav wieder, unser Hund ist verschwunden. Durch das private Hundetraining ist es schon besser geworden, vorher hatten wir das Problem auch im täglichen Spaziergang: Leine ab, Hund weg Nun sagen wir ihr „langsam“ und geben das ok bei freien Flächen-dann darf sie toben. Es ist so, dass sich ein Schalter umlegt und sie dann einfach„mal woanders schauen möchte, was so los ist“...Lt. Hundetrainer ist sie sehr selbstbewusst und „autark“. Sie kommt immer wieder zurück (nach 10-15 Min), stand auch schon (als wir uns nicht mehr wiedergefunden haben) vor unserer Haustür. Kann mir jemand sagen, woran das genau liegt, bzw. was ich machen kann? Das Weglaufen ist nicht jagdlich motiviert. Ratschläge wie weglaufen, pfeifen etc. kann ich nicht gebrauchen-alles schon erfolglos versucht. Ohren sind auf Durchzug und sie findet es auch noch ganz gut, wenn sie mal in Ruhe ihr Ding machen kann, getreu de Motto: „die Alte wartet sowieso dahinten oder spät. zu Hause auf mich. Schleppleine hat (außer Dreck) auch nichts gebracht, sie weiß genau, wann die dran ist. Ich möchte Sie gerne mit anderen Hunden spielen lassen, das Risiko wird mit aber langsam zu hoch. Ich wäre für Tipps/Anregungen sehr dankbar!!
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Schleppleine hat (außer Dreck) auch nichts gebracht,
Ohne Leine wirst du das Problem aber nicht lösen können.
Deine Hündin hat jedesmal, in dem sie weglaufen kann, ein Erfolgserlebnis. Das ist so ähnlich wie bei den Hunden mit dem Jagdtrieb.
Von alleine wird sich das nicht legen. Ich würde dir nicht zu einem Trainer, sondern zu einem Hundeverein raten.
Solche Probleme hängen meistens mit zu wenig Gehorsam/Unterordnung zusammen. -
Ich schließe mich Lorbas an und denke, es ist ein Problem des Gehorsam und eventuell der mangelnden Auslastung.
Was arbeitest Du mit dem Hund? Ein Retriever braucht eine Aufgabe wie Apportieren -
Es gibt Hunde, die entziehen sich darüber dem Sozialkontakt. Wäre beim Retriever nicht ungewöhnlich, denn der kann ja in der Regel nicht über Abweisung und Aggresionsverhalten sagen, dass er nicht mehr will. Er ballert halt aus der Not weiter herum, was oft als “Spiel“ fehlinterpretiert wird.
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Ich kenne mich mit so einem Verhalten nicht aus, aber mal ein paar Fragen:
was macht ihr zusammen auf einem Spaziergang, seid ihr als Menschen auch ein Highlight oder nur andere Hunde/Umwelt? Und was tut sie, wenn sie wegläuft, warum findet sie das interessanter als euch und einen gemeinsamen Spaziergang (ok, das frage ich als Hütehundhalter )? Aber ich finde es irgendwie schwer vorstellbar, dass man zu einem Retriever so gar keinen Zugang findet draußen. Habt ihr mal Dummy-Training probiert?
Hört sie verbindlich auf Kommandos (ich vermute nicht, sonst könntet ihr sie ja abrufen), wie habt ihr den Rückruf aufgebaut? Oder ein verbindliches Abbruchkommando?
Die Schleppleine und ein Radius-Training (!) braucht Zeit, auch dass sich Umorientierung lohnt. Wie habt ihr denn die Schleppleine genutzt? Habt ihr je ein Radius-Training gemacht oder nur Leine-los, Freigabe-Kommando und hab Spaß? Umorientierung je belohnt oder gezielt aufgebaut?
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probieren kannst du viel da wird nichts was bringen da muss man schon auch ordentlich trainieren. Schleppleine dran und diese auch in der Hand behalten und dann eben vernünftig einen Notrückruf gerne mit Pfeiffe aufbauen.
Ich habs mal für ein Vereinsheft beschrieben wie man das wirklich gründlich und nachhaltig aufbaut:
1. Woche: Immer wenn sie ihrem Hund sein Futter hinstellen (optimal wäre 3x täglich in dieser Zeit) Pfeiffen sie auf ihrer Pfeiffe wenn er beginnt zu fressen. Sie untermalen eigentlich seine ersten Bisse damit. Suchen sie sich einen Pfiff den sie immer wieder genauso hinbekommen. Ein schönes Tüüüüüt tüüüüüt zum Beispiel.
2. Woche: sie bereiten das Futter für den Hund unbemerkt zu und wenn er entspannt irgendwo rumliegt, kommen sie auf die Idee ihren Hund zu füttern. Unbemerkt begeben sie sich zum Futter, pfeiffen ihr tüüüüt tüüüüüt und ihr Hund wird angeflitzt kommen underhält dafür sein Futter.
Vollgas beim Abrufen einfach weil es Spaß macht und eine Belohnung wartet
3. Woche: jetzt wird das Training nach draußen verschoben. Zuhause machen sie einfach weiter wie in der 2. Woche. Wenn sie keinen eigenen Garten haben, suchen sie sich eine ruhige Wiese, wo ihr Hund nicht so stark von anderen Dingen abgelenkt wird und haben sie bitte richtig tolles und besonderes Futter dabei. Bewährt haben sich hier die kleinen Futterschalen aus dem Supermarkt mit Nassfutter, gerne auch die ganz kleinen mit Katzenfutter. Man kann diese Teile schön in der Tasche tragen und sehr schnell aufreissen und die Hunde stehen wirklich total drauf. Sie stehen also so ausgerüstet auf der Wiese und ihr Hund in fröhlicher Erwartung an der Leine neben ihnen. Nun pfeiffen sie wieder ihr tüüüüüt tüüüüt und geben ihrem Hund das leckere Futter. 2-3x täglich sollten sie diese kleine Übung machen. Der Hund lernt hier dass die Pfeiffe überall das Gleiche bedeutet: Futter bei ihnen!
4. Woche: jetzt wird es spanndender aber auch nicht schwerer. Sie gehen normal Gassi und wenn ihr Hund ruhig und entspannt irgendwo schnüffelt und nicht allzu weit entfernt ist machen sie wieder tüüüüt tüüüüt und reißen das Futter auf und freuen sich gemeinsam mit ihrem Hund über das tolle Fressen.
5. – 8 Woche: jetzt steigern sie nach und nach auch mal die Ablenkung unter der sie pfeiffen. Aber mindestens einmal am Tag machen sie es wieder so leicht wie in der 4 Woche. Ablenkung heißt dass ihr Hund gerade auch mal mit wichtigem Damenpippi beschäftigt ist, er andere Hunde anschaut oder er vielleicht sogar ein Vögelchen sehr spannend findet. Wenn das alles toll klappt peiffen sie auch mal wenn er gerade bei ihnen in der Nähe mit einem Kumpel spielt.
Nach diesen 8 Wochen dürfte der Pfiff wirklich gut im Hundehirnverankert sein. Von jetzt an üben sie den Pfiff nur noch 2-3x in der Woche in unterschiedlichen Umgebungen damit er nicht wieder vergessen. Natürlich dürfen sie den Pfiff ab jetzt verwenden wenn es wirklich nötig ist und sie denken ihr Hund würde gerade jetzt nicht mehr auf ein normales „komm“ reagieren. Nutzen sie den Effekt nicht durch ständiges Nutzen ab- irgendwann wird auch das beste Futter langweilig. Und das bekommt ihr Hund dafür immer in den nächsten 6 Monaten. Danach können sie es auch zwischendurch mal weglassen aber dafür beim nächsten Mal wieder was geben!
Sollten sie einen Pudel mit wirklich starkem Jagdtrieb haben, den sie auch noch nicht unter Kontrolle haben, sichern sie ihren Hund bitte immer an einer Schleppleine, denn jedes durchstarten löst beim Hund enorme Glücksgefühle aus und damit belohnt er sich dann schon selber.
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Wow-Ok, Danke für die Tipps! Ist einiges dabei, was ich mal anwenden/üben kann...wäre zB nie darauf gekommen, dass sie sich dem Sozialkontakt auf diese Art entziehen möchte
Dummytraining/Apportieren ist leider nicht so wirklich ihr Ding haben da ein ganz untypisches Exemplar erwischt Wir unternehmen aber sehr, sehr vieles/abwechslungsreiches mit ihr und sie hat ausreichend Sozialkontakt. Das vielbeschriebene Highlight sind wir wenn wir zB einen Ball dabei haben (haben wir aber verbannt, Balljunkie), ansonsten ist die Umwelt/Artgenossen spannender. Siebst zwar verfressen, dass nützt dann im Zweifel auch nix...Gehorsam/Unterordnung/Abruf mit Pfeife haben wir trainiert, sitzt (ebenso wie Kommandos) ohne größere Ablenkung (durch Artgenossen) auch sehr gut-evt. müsste ich das noch mit höherer Reizschwelle ausbauen nicht falsch verstehen: Der Zugang zu ihr ist prinzipiell vorhanden, die Bindung ist sehr gut-es gibt nur ab und an diese „Aussetzer“ ! Radius Training mit Schlepp habe ich gemacht und sie immer wieder begrenzt und geübt. Als Abbruchkommando sollen wir ein Signal benutzen, welches ihr signalisiert, dass sie aus dem Rudel ausgeschlossen wird, wenn sie jetzt geht. Bin mir noch nicht ganz sicher, ob die Methode so die Richtige ist, von daher pfeife ich noch (meist erfolglos). -
Wenn ein Hund in einem normalen Erregungsniveau gehorsam ist, dann hört sich das für mich eher nach einem Stressproblem an. Ich würde daher lieber nach der Ursache forschen.
Etwas irritiert mich noch: Der Hund ist ein Balljunkie, mag aber kein Apportieren? Wie geht das denn zusammen?
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Etwas irritiert mich noch: Der Hund ist ein Balljunkie, mag aber kein Apportieren? Wie geht das denn zusammen?
Genau das habe ich mich auch gefragt. Wenn der Hund gern Bälle holt, bietet das einen prima Einstieg ins Apportieren. Wie habt ihr denn Dummytraining ausgetestet?
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Bin mir noch nicht ganz sicher, ob die Methode so die Richtige ist, von daher pfeife ich noch (meist erfolglos).
Das Signal nutzt sich ab, wenn du pfeifst und sie nicht kommt. Bitte nur pfeifen, wenn du sicher bist, dass sie kommt, z.B. wenn sie sowieso schon auf dem Weg zu dir ist.
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