Wurde gerade gebissen - was tun?

  • Schuld hat die Halterin, die zugelassen hat, dass ihr Hund angefaßt wird.

    Die einzige Schuld, die ich bei der Besitzerin des Hundes sehe ist die, den Hund offensichtlich der falschen Person anvertraut zu haben. Allerdings würden wohl die meisten Menschen annehmen, dass man wenigstens Familienmitgliedern in solchen Situationen vertrauen können sollte.


    Alles, was jetzt hinterher kommt beeinträchtigt das Leben einer Person, die beim Vorfall überhaupt nicht anwesend war. (Und selbst ja offensichtlich sehr vorausschauend mit dem Hund umgeht.)


    Und ja: Ich persönlich empfände Maulkorb und Leinenzwang als extrem einschränkend!

  • Es gibt übrigens ein Gerichtsurteil zu einem ähnlichen Fall, ich hatte es, glaube ich letztes Jahr mit Aktenzeichen, irgendwo in einem Thread eingestellt.
    Es lautete in etwa so; daß ein HH, dessen angeleinter Hund ungefragt angefaßt wird und der daraufhin zubeißt, keine Schuld hat.

  • Es lautete in etwa so; daß ein HH, dessen angeleinter Hund ungefragt angefaßt wird und der daraufhin zubeißt, keine Schuld hat.

    Einer Bekannten ist genau das Gegenteil passiert. Schuldig, mit allen Konsequenzen.


    FBLXC, ich meinte die derzeitige Halterin, nicht die Besitzerin. Wir sind da einer Meinung. Sorry, hatte mich blöd ausgedrückt. :D

  • Das mit dem Biss tut mir leid und ich wünsche Dir gute Besserung.
    Dennoch verstehe ich jetzt nicht ganz, warum das hier alles so aufgebauscht wird, wenn Du selbst am Anfang geschrieben hast, daß Du eigentlich keinen blassen Schimmer hast, warum das passiert ist. Also hat der Hund evtl Signale gesendet.


    Jetzt irgendwas da reinzuinterpretieren, was sein sollte beim perfekten Hund und was nicht, finde ich nicht so korrekt ehrlich gesagt. Man geht immer ein Risiko ein, wenn man fremde Hunde streichelt. Der Biss war vielleicht gar nicht so unvermittelt wie Du meinst.

    ich weiß nicht ob ich vorherige Signale nicht gedeutet habe, oder er sie gar nicht gesendet hat. Darum solls aber auch nicht gehen.


    Ich kann mir da schlecht ein Urteil erlauben weil ich die Besitzerin einfach zu wneig sehe/kenne
    Aber wenn ich einen Welpen hole (also ohne Vorgeschichte) dann sollte ich in der Lage sein ihn so zu sozialisieren, dass er "normale Kommunikation" anwendet.
    Und wenn einem Hund etwas nicht gefällt, dann zeigt er das normalerweise in verschiedenen Stufen - mal eindeutiger, mal weniger eindeutig, mal schneller, mal weniger schnell.
    Ich denke einfach dass ein gut sozialisierter, gut aufgewachsener, ausgeglichener Hund nicht sofort zur letzten Warnstufe übergeht wenn ihm etwas nicht passt.
    Das sollte mMn zumindest nicht so sein. Denn klar hätte ich den Hund nicht anfasen sollen und es lag ein Großteil meine Schuld darin. Dennoch muss der Hundebesitzer sicher stellen dass Fehler aus dem Umfeld nicht umgehend zum Biss führen.

  • Naja, da wird man wohl auch noch differenzieren müssen, wie die Umstände genau waren.


    Wenn jemand seinen angeleinten Hund zu mir und an mir schnüffeln lässt, kann ich normalerweise davon ausgehen, dass ich diesen auch berühren kann.


    Wenn ich meinen Hund zu jemandem hinlasse (z. B. weil man gerade freundlich im Gespräch ist, und derjenige am Hund interessiert wirkt) kann ich auch ohne dass das ausdrücklich besprochen wurde davon ausgehen, dass derjenige meinen Hund auch anfasst. Sowas wird in der Regel als Einverständnis interpretiert, es existiert keine Regel, die anderes vorschreibt.



    Leider gibt es ja Menschen, die ganz ohne Kontakt zum Halter aufzunehmen oder sogar hinter dessen Rücken fremde Hunde streicheln, oder sogar spontan kräftig durchknuddeln...


    Meinen Hund nehme ich allerdings nur deshalb z. B. mit ins Schuhgeschäft, weil ich weiß, dass er sich über solche Übergriffe weit weniger ärgert als ich.

  • , weil ich weiß, dass er sich über solche Übergriffe weit weniger ärgert als ich.

    Meine Hündin würde sich über solche Übergriffe freuen. :headbash:
    Weil sie eben zu freundlich ist, lasse ich es nicht zu, daß jeder sie streichelt.
    Ich sag dann immer "lieber nicht streicheln, sie springt sonst vor Freude". Was allerdings stimmt. :lol:

  • Zwischen dem verlinkten Urteil und heute, sind viele viele Jahre vergangen und noch mehr Zwischenfälle Mensch/Hund geschehen.


    Sich darauf zu berufen, bzw. Honig daraus zu ziehen, ist heavy.


    Einzelfallentscheidung und so |)

  • Ich finde es von Manfred 007 sehr HH-freundlich kein Fass aufzumachen z.B Anzeige usw. Ich kenne zwei Familien die wegen einer weit weniger großen Verletzung, nein eigentlich nur ein blauer Fleck, schon seit Monaten vor dem Gericht stehen. HH unter sich, da wird alles von Verdienstausfall, phychischen Schäden und physischen Schäden geklagt, da verursacht ein blauer Fleck unglaubliche Kosten. In einem Fall konnte man dem Opfer in Richtung Versicherungsbetrug nachweisen.


    Ich hatte einen Hund der mit Maulkorb durch die Stadt musste, eben weil Leute Hunde einfach anfassen. Gerade von denen wurde wir öffentlich dann angegriffen, weil der Hund einen Maulkorb trug. Als Tierquäler beschimpft usw....zudem kam dazu, dass die Leute dann gerade wieder anfangen den Hund anzustarren. Versteht einer den Mensch, ich nicht.

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