Bemerkenswerte Sätze - Teil VII

Bemerkenswert was für ein Diskussionsbeender Condor manchmal ist.

Vorhin an der Baustellenauffahrt (eigentlich Auffahrt auf die Autobahn, aber da ist momentan Baustelle, deshalb steht an der Auffahrt auch ein Stopschild) angehalten, da ist ein Stopschild und selbst wenn keiner kommt halte ich da an, weil da auch oft die Polizei irgendwo ist. Das sehr motivierte Auto hinter mir haut voll auf die Bremse, Reifen quietschen, ich denke schon der semmelt mir hinten drauf.

Nichts passiert, ich fahre also in die Baustelle auf und hab die ganze Zeit dieses Auto an der Stoßstange kleben, ich hasse sowas ja wie die Pest. Auf dem Parkplatz bei der Arbeit angkommen sehe ich das Auto immer noch hinter mir. Ich wusste schon das der wohl noch irgendwas zu sagen hat. Bin noch im Auto sitzen geblieben, da klopft es an der Scheibe. Ich mache sie einen winzigen Spalt auf.

Ich: "Ja?"

Er: "Was hast du an der Autobahn angehalten? Bist du bescheuert? Das ist ne Autobahnauffahrt, da fährt man fließend auf!"

Ich: "Nee, das ist ne Baustelle, in der 60 ist und das ist keine richtige Auffahrt mehr, sondern eher eine Kreuzung mit Stopschild!"

Er: "Ich hab Kinder im Auto! Das war sau gefährlich! Du läufst doch auch nicht mehr rund! Ich wäre dir fast hinten drauf gefahren! Ich habe Kinder im Auto!"

Er wurde immer lauter, was Condor, der auf dem Rücksitz lag, überhaupt nicht prickelnd fand.

Ich: "Ich habe jetzt keine Zeit, ich muss zur Arbeit."

Er: "Wie kann man so bescheuert sein und mitten auf der Autobahn anhalten?" und drückt gegen meine Autotür damit ich sie nicht öffnen kann. Aha. Mitten auf der Autobahn. Interessante verquere Auffassungsgabe hat der Herr.

Ich: "Condor magst du dazu auch was sagen?" und mache das hintere (schwarz getönte) Fenster runter und der sehr angespannte Condor steckt sofort seinen Kopf grummelnd (nicht knurrend) aus dem Fenster. Der Typ ist bestimmt einen Meter zurückgesprungen.

Er, auf dem Weg zu seinem Auto: "Ich hab Kinder im Auto!" und zog dann ab.

Ähm. Ja. Die armen Kinder.

Bzgl. abschreckender Hundewirkung.

Da war 3 Jahre ne Baustelle in der gesamten Wohnsiedlung, wo man wochen- bis monatelang keine Bauarbeiten bemerkte. Und irgendwann fast durchgehend.

Samstag, 7:30 Uhr - ich falle durch lärmende Presslufthammervibration aus dem Bett. Am ungefähr einzig freien Tag des Monats.

Komplett erschüttert erst mal an den Kaffee getaumelt und überlegt, was ich jetzt mache, außer durchdrehen.

50cm vor mir, am Fenster, der Presslufthammermann mit Gehörschutz. Ich ohne Gehörschutz, aber immerhin schon im Morgenmantel.

WummWummWumm.

Also mal das Fenster geöffnet und gewartet, bis der Hämmerer mich registriert und ihn freundlich gebeten, er möge das sofort unterlassen.

"Aber ich muss fertig werden".

"Sicher nicht heute Sicher nicht um die Zeit. Sicher nicht vor meinem Fenster".

Der Hammermann ist zwar irritiert, aber macht weiter.

"Ich klettere jetzt raus und setze mich neben Sie auf das Baugerüst. Dann müssen Sie aufhören".

Frau AmStaff, ganz ihrem Naturell gemäß sehr an groben Dingen interessiert, war schon die längste Zeit gespannt, was da so tollen Lärm macht (Ich schwöre, die stand auch direkt neben Bohrmaschinen und wollte unbedingt mal Löcher bohren, hätte sie gekonnt), stand schon eine Weile hinter mir und schickte sich gerade an, freundlich interessiert über das Fensterbrett zu lugen.

"Und der Hund setzt sich dazu!"

Keine Minute später war der Chef angerufen und Bauarbeiten an meinem Fenster fanden nicht mehr unangekündigt zu Unzeiten statt.

Der Hund wollte wirklich nur schauen.